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Caritas als Teil der kirchlichen "Gemeinschaft"

Kirche will eine Solidargemeinschaft mit allen Menschen sein, unabhängig von Konfession, Nationalität und Hautfarbe, insbesondere aber mit den Armen und Leidenden. Als kirchlicher Verein ist Caritas Teil dieser Gemeinschaft (communio). Caritas ist eines der Wesensmerkmale der Kirche. Sie wird seit den Anfängen des Bistums Trier in Gemeinden und Gemeinschaften gelebt.

Übersicht:

Mittelalter: "Väter der Armen"

Schon die ersten Trierer Bischöfe haben sich als Väter der Armen verstanden und sich besonders darum bemüht, Notleidende und Hilfsbedürftige zu versorgen. Seit dem Frühmittelalter entstanden im gesamten Bistum Zentren der Caritas in Klöstern und Spitälern. Erst im Spätmittelalter kam dann die städtische Armenpflege hinzu, die ihrerseits auf kirchliche Vorbilder und Unterstützung zurückgreifen konnte.

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19. Jahrhundert: Orden und Laien helfen den Armen

Im 19. Jahrhundert kam es zu gesellschaftlichen Umbrüchen, die viele Menschen an den Rand der Gesellschaft trieben. Um die Not zu lindern, entstanden im Bistum Trier viele caritative Vereinigungen und Einrichtungen. Vor allem der Koblenzer Hilfsverein, der als Antwort auf die Hungerkatastrophe von 1817 gegründet wurde, entwickelte sich zu einer eindrucksvollen Laienbewegung. Diese fand weit über die Grenzen des Bistums hinaus Aufmerksamkeit und Nachahmung.

Der erste Elisabethverein Deutschlands entstand 1840 im Bistum Trier. Ordensgemeinschaften wie die Barmherzigen Brüder von Maria Hilf, die Trierer Borromäerinnen, die Dernbacher Schwestern und die Koblenzer Heilig-Geist-Schwestern unterhielten mittlerweile ein Netzwerk der Hilfe, das flächendeckend das gesamte Bistum überzog.

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20. Jahrhundert: Der Caritasverband als "Dach" vieler sozialer Initiativen

Bischof Michael Felix Korum wollte den sozialpolitischen Einfluss der katholischen Kirche stärken und die Caritasarbeit koordinieren. Deshalb gründete er am 23. März 1916 den Caritasverband für die Diözese Trier. Vorbild war der von Lorenz Werthmann 1897 ins Leben gerufene "Charitasverband für das katholische Deutschland", heute der Deutsche Caritasverband.

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Nachkriegszeit: Rasante Entwicklung

Seit 1916 gründete der Diözesan-Caritasverband Trier die ersten Kreis-Caritasverbände in den größeren Städten: in Trier, Koblenz, Neuwied, Saarbrücken, Mayen, Wittlich, Neunkirchen und Merzig. Über diese Organisation ist der Caritasverband in den ersten Jahrzehnten nicht hinausgewachsen. So existierten bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur acht Stadt-Caritasverbände.

Als die Not nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs, gründete die Caritas weitere Verbände. Nach 1945 entstanden die ersten Kreis-Caritasverbände, so dass in den fünfziger Jahren in allen Kreisstädten Geschäftsstellen eingerichtet und mit "Caritasfürsorgerinnen" besetzt wurden. Insbesondere der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und das gesetzlich verankerte Prinzip der Subsidiarität und damit der Vorrang freier Träger sorgten für einen erheblichen Zuwachs an Aufgaben.

So wurden flächendeckend im Bistum Trier neue Geschäftsstellen eingerichtet. Die in den  Nachkriegsjahren oft improvisierte Arbeit erfolgte nun systematisch und unter erweitertem Blickwinkel. Zu den neuen Feldern, die in den zwischen den fünfziger und den siebziger Jahren angepackt wurden, zählten beispielsweise die Pflege der Pfarrcaritas, die Arbeit in Kindergärten und horten, die "Gefährdetenhilfe" oder die Betreuung ausländischer Arbeitnehmer.

Ein weiterer Entwicklungsschub kam in den siebziger und achtziger Jahren, einer Phase des Ausbaus der Trierer Caritas. Die Gründung der Sozialstationen, der Aufbau von Suchtberatungsstellen, der Ausbau der Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung, die Hilfe für AIDS-Kranke und die Integrationsangebote für Migranten sind Beispiele für die weitere Entwicklung des Caritas-Hilfenetzes. Damit verbunden war eine zunehmende Spezialisierung der einzelnen Beratungs- und Hilfe-Angebote.

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1985: Struktur-Reform: Mitglieder haben das Sagen

Unter Bischof Hermann Josef Spital hat der Diözesan-Caritasverband im Jahre 1985 eine Strukturreform eingeleitet. Ziele waren, die Verwirklichung der Caritas als Mitgliederverband von der Basis her zu stärken und durch die Caritas-Mitgliedschaft den Gedanken der Solidarität in der Gesellschaft zu beleben.

Vor diesem Hintergrund wurden damals entsprechend den zehn kirchlichen Regionen des Bistums die Regional-Caritasverbände unter dem Vorsitz der Regionaldekane gegründet. In der Person des Regionaldekans als Vorsitzendem verdeutlichte sich der Gedanke der engen Verbindung von Pastoral und Caritas. Auftrag der Regional-Caritasverbände war es, die Caritasarbeit vor Ort eigenständig anzuregen und zu gestalten.

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Von Regional-Caritasverbänden zu Orts-Caritasverbänden

Im Zeitraum von 1998 bis 2004 wurden die kirchlichen Regionen aufgelöst. Es verblieben immer noch zehn Regional-Caritasverbände in den Grenzen der früheren zehn Regionen. Um den strukturellen Veränderungen Rechnung zu tragen, benennen sich die örtlichen ehemaligen Regional-Caritasverbände nach und nach um. Aktuell ist das Caritashilfenetz so geknüpft, dass Hilfesuchende in jeder saarländischen und rheinland-pfälzischen Kreisstadt im Bistum Trier eine Caritas-Geschäftsstelle finden.

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