Jugendliche  

Jugendliche stark machen: „Drogen – nein danke!“

Mit 13 Jahren nimmt Jenny (Name geändert) das erste Mal Heroin. Danach gleich regelmäßig. Sie gerät in die „Szene“, ist Gewalt, Prostitution, Beschaffungskriminalität ausgesetzt. Jürgen fängt mit 17 Jahren an zu trinken, landet irgendwann auf der Straße – und lebt sein Leben zehn Jahre lang im Rausch. Monika nimmt Drogen und bekommt mit 16 erstmals Probleme in der Schule, fällt durch Desinteresse und Fehlzeiten auf – ihre Perspektiven sind ungeklärt. Solche Lebensschicksale sind so ungewöhnlich nicht, rund sechs Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 24 Jahren entwickeln bereits in jungen Jahren eine Abhängigkeit von einem Suchtmittel.

Caritas-Begegnungsstellen arbeiten in speziellen Projekten mit Jugendlichen

Hand eines Jugendlichen Menschen mit brennender Zigarette, daneben ein voller Aschenbecher

Damit Jugendliche nicht in die Sucht abgleiten, spielt Suchtprävention eine wichtige Rolle in der Arbeit der Caritas-Suchtberatungsstellen. Besondere Schwerpunkte setzen im Bistum Trier die Caritas-Beratungsstellen in Bitburg, Wittlich, Ahrweiler, Neuwied, Bad Kreuznach und Neunkirchen. Die Suchtberater konzipieren speziell auf Jugendliche zugeschnittene Projekte und gehen auf Schüler und junge Berufstätige zu. Dabei wird unter anderem der Ansatz verfolgt, Jugendliche über Gleichaltrige zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und Nikotin zu motivieren („peer groups“). Die moderne Suchtprävention setzt nicht mehr nur – wie noch vor 20 Jahren – auf Aufklärung, sondern will den Jugendlichen durch besondere Projekte und Aktionen Selbstbewusstsein und die Sicherheit vermitteln, Suchtmittel abzulehnen oder kritisch damit umzugehen. Sie sollen dafür stark gemacht werden, schwierige Lebenssituationen selbstständig zu meistern und zu verstehen, dass Drogen keine Probleme lösen. Ein anderer Aspekt der Suchtprävention setzt bereits bei Kindern an: Es ist erwiesen, dass rund ein Drittel aller Kinder von suchtkranken Eltern selbst einmal abhängig wird. So reicht die Spanne der Suchtprävention vom Kindergarten über Schulen bis hin zu Jugendgruppen und Vereinen.  

Zahlen und Fakten

Alkohol

Alkohol ist nach wie vor die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz. Im Jahr 2008 gaben 75,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen an, schon einmal Alkohol getrunken zu haben. Diese und die folgenden Daten sind der Drogenaffinitätsstudie der BZgA vom Oktober 2008 zu entnehmen. Erfreulicher Weise ging der Anteil der Jugendlichen, die mindestens wöchentlich irgendein alkoholisches Getränke getrunken haben, von 21,2 Prozent im Jahr 2004 auf 17,4 Prozent im Jahr 2008 zurück.

Leider haben etliche 12- bis 17-Jährige ein Trinkverhalten („Komasaufen“), das selbst für Erwachsene äußerst gefährlich ist. Ihr Anteil liegt bei 2 Prozent.

Rauchen

Der Anteil rauchender Jugendlicher ging erfreulicher Weise kontinuierlich von über 20 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren auf rund 15 Prozent zurück. In einer Untersuchung der Bielefelder Universität wird ferner darauf verwiesen, dass Kinder bereits im Alter von sieben Jahren die ersten Zigaretten, im Alter von neun Jahren erstmals Alkohol probieren. Schon im Grundschulalter sind demnach Medikamente mit schmerzstillender oder leistungssteigernder Wirkung weit verbreitet. (Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen – DHS).

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