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06.01.2011 14:33
Die Tablets sind angerichtet
von Notker Blechner
Bühne frei für die wichtigste High-Tech-Show des Jahres: Bis Sonntag zeigt die Elektronik-Branche die neuesten Trends in Las Vegas. Im Rampenlicht stehen Tablet-PCs, die dem iPad von Apple Konkurrenz machen sollen. Zum Auftakt sorgte Microsoft für Furore.
Steve Ballmer, Vorstand von Microsoft, gestikuliert auf der Internationalen Consumer Electronics Show ( CES )in Las Vegas (Quelle: picture alliance). Microsoft-Chef Ballmer spricht auf der CES in Las Vegas 

Der Software-Konzern stellte am Mittwochabend im Vorfeld der Consumer Electronics Show eine neue Windows-Version vor, die auch auf mobilen Geräten wie Tablet-Computern einsetzbar ist. "Welches Gerät Sie auch immer jetzt oder in der Zukunft verwenden - Windows wird dort sein", verkündete Microsoft-Chef Steve Ballmer in Las Vegas. Dabei geht Microsoft fremd und setzt nicht auf Intel-Chips, sondern auf Chipsysteme von ARM, die beispielsweise beim iPad und iPhone genutzt werden.

Microsoft kooperiert mit ARM
Bisher war das Windows-Betriebssystem auf die Chip-Architektur von Intel ausgerichtet. Nur auf Desktop-PCs oder Laptops lief Windows in vollem Leistungsumfang. Für Tablet-Rechner oder Smartphones war nur das abgespeckte Betriebssystem Windows CE vorgesehen. Das soll sich nun ändern.

Das Echo auf den Microsoft-Vorstoß war gespalten. Investoren begrüßten teilweise die Kooperation von Microsoft mit ARM. Sie zeige die Entschlossenheit von Microsoft, ernsthaft mit Apple und Google auf dem Tablet- und Smartphone-Markt in Konkurrenz zu treten, lobte Investec. Technik-Experten zeigten sich hingegen enttäuscht von der Präsentation Ballmers in der Wüstenstadt. Der Microsoft-Boss ließ eine echte Windows-Alternative zum erfolgreichen iPad von Apple vermissen. Er zeigte keine neu gestaltete Windows-Oberfläche, die speziell für einen Tablet-Computer angepasst wäre. Die Tablets mit Windows 7 kritisierte die ZDNet-Kolumnistin Mary-Jo Foley als "superteuer, schwer, unhandlich und nicht wirklich auf eine Touch-Bedienung ausgerichtet".

Microsoft steht unter Erfolgsdruck. Apple hat dank des iPad-Booms Microsoft die Show gestohlen und sogar bei der Marktkapitalisierung inzwischen abgehängt. Apple ist an der Börse 60 Milliarden Dollar mehr wert als der Erzrivale. Zudem hat Microsoft im Wettstreit der Internet-Browser einen Rückschlag erlitten: Im Dezember überholte erstmals Firefox Microsofts Internet Explorer in Europa.

Zahlreiche neue Tablets auf der Messe
Der Coup mit dem iPad findet viele Nachahmer. Auf der Consumer Electronics Shows präsentieren zahlreiche Computerhersteller eine Flut von Tablets. So haben Motorola und Asus erste Tablet-Geräte mit dem neuen Android-Betriebssystem "Honeycomb" (Honigwabe) von Google enthüllt. Asus zeigt gar mit dem EePad Slider ein Hybrid-Gerät, das dem Konsumenten die Wahl zwischen Laptop und Tablet-Pc lässt. Auch Lenovo stellt in der Wüstenstadt ein Kombi-Gerät aus Notebook und Tablet-Computer vor.

2011 könnte das Jahr des Tablet-Computers werden. Experten wie Shawn DuBravac, Chefökonom vom Branchen-Verband Consumer Electronics Association (CEA) schätzen, dass in diesem Jahr rund 30 Millionen Tablets weltweit über den Ladentisch gehen – fast doppelt so viel wie 2010. Das Marktforschungsinstitut iSuppli prophezeit gar einen Absatz von 61 Millionen Tablets.

Zweistelliges Wachstum der Elektronik-Branche
Der Tablet-Boom dürfte der Elektronik-Branche einen weiteren Umsatzschub geben. Der Verband CEA erwartet ein weltweites Wachstum von zehn Prozent auf 964 Milliarden Dollar. "Ich kann mir vorstellen, dass wir die Marke von einer Billion Dollar erreichen", sagte CEA-Analyst Steve Koenig. Als größten Wachstumsmarkt sieht die CEA nicht China oder Nordamerika, sondern… Europa. Dort wird ein Zuwachs von 23 Prozent prophezeit. Im vergangenen Jahr stieg der weltweite Umsatz der Branche um 13 Prozent auf 873 Milliarden Dollar - dank iPad und Smartphones.

Prozessoren-Wettrüsten der Chipkonzerne
Neben den Tablet-PCs steht auch das Wettrüsten der Chip-Konzerne in Las Vegas im Blickpunkt. Intel präsentiert auf der Consumer Electronics Show seine neue Generation seiner Core-Mikroprozessoren unter dem Titel "Sandy Bridge". Konkurrent Nvidia tritt mit dem "Projekt Denver" an. Die Mikroprozessoren von Nvidia basieren auf der Chip-Architektur von ARM. Last but not least hat auch noch AMD seine neue Chip-Familie "Fusion" in Las Vegas enthüllt. Chip, chip, hurra!

Die Ankündigungen in Las Vegas geben einzelnen Hightech-Aktien Auftrieb. Die Kooperation mit Microsoft treibt die Papiere des britischen Chip-Entwicklers ARM um rund 13 Prozent nach oben. Die Aktien von Nvidia steigen an der Frankfurter Börse um rund sieben Prozent. Die Titel von Microsoft, Intel und AMD notieren etwas höher.

Hightech-Aktien im Höhenflug
Hightech-Werte liefen im vergangenen Jahr besser als Standardwerte. Während der Dow nur rund 12 Prozent zulegte, kletterte die technologielastige Nasdaq um fast 20 Prozent nach oben. Top-Gewinner war der Online-Videodienst Netflix mit einem Plus von 250 Prozent. Die Aktien von Apple schossen um 56 Prozent in die Höhe, die Papiere von Microsoft verloren dagegen neun Prozent.

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