Dienstag, 8. Januar 2008 - 15:37
Aussichten 2008
Verhalten optimistisch
Mit der richtigen Aktienauswahl können Anleger auch in diesem Jahr punkten.

Helmut Knestel, Dachfondsmanager der GECAM AG

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GECAM AG
 
Von Helmut Knestel, Dachfondsmanager der unabhängigen Vermögensverwaltung GECAM AG
 
Die amerikanische Notenbank Fed hätte es den Anlegern etwas leichter machen können. Hat sie aber nicht – der Leitzins in den USA wurde nur wie erwartet um 0,25 Prozent zurückgenommen. Der Startschuss für die Endjahresrallye fiel dadurch etwas später als erwartet. Allerdings holte vor allem der Dax in den letzten Tagen vor Silvester noch einmal tief Luft, was vor allem daran liegt, dass die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank EZB langsam greifen: Die Frankfurter haben gemeinsam mit anderen Notenbanken den Kapitalmarkt erneut geflutet. Die Aktion verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Interbankenzinsen sind erstmals seit drei Monaten wieder gefallen. Das Vertrauen in die Aktie als Geldanlage ist zurückgekehrt. Die konzertierte Aktion der Notenbanken, die weltweit signalisiert haben, die immer noch fehlende Liquidität unter den Banken wenn nötig aus eigenen Mitteln bereitzustellen, wirkte wie Balsam, was die Kurse antrieb.
 
Kleine Entspannung im Subprime-Sektor
 
Der von US-Banken geplante Superfonds zur Abfederung der Folgen der Kreditkrise ist geplatzt. Allerdings ist das nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen. Die Institute haben offenbar das Gefühl, der Krise alleine Herr zu werden. So hat die Citigroup ihre Subprime-Papiere in die eigene Bilanz genommen, was laut Goldman Sachs zu Abschreibungen von mehr als 18 Milliarden Euro führen könnte. Das wäre zwar bitter, aber wenn die Sache danach ausgestanden ist, kann die Bank wohl damit leben. Optimisten sehen indes die Immobilienkrise schon wieder als überstanden an. Manche Analysten gehen gar davon aus, dass eine Welle von Fusionen in der US-Bankenwelt ansteht, was in der Regel für ordentliche Kursbewegungen sorgen dürfte.
 
Volatile Märkte in Deutschland
 
Ölpreis, Währungskapriolen und Krisen machten es allen Investmenthäusern schwer im Jahr 2007 konstante Gewinne einzufahren. Wie in anderen Ländern, zeichnete der Aktienmarkt auch in Deutschland ein verzerrtes Bild. Während der Dax mit dem Sprung über die 8000 Punkte die Marschrichtung für das neue Jahr vorgegeben hat, tun sich die Nebenwerte schwer. Der M-Dax zeigte sich sehr volatil, der S-Dax ist auf Jahressicht mit mehr als sieben Prozent im Minus – schwankte zwischen Januar und Dezember aber zwischen minus zehn und plus 20 Prozent.
 
Wie es hierzulande weitergeht, ist auch eine Frage der Dollar-Euro-Entwicklung. Das mittelfristige Einpendeln bei einem Wert von 1,40 sorgt leider nur für wenig Entspannung. Nach wie vor sind deutsche Exporte damit ungemein teuer. Hinzu kommt die Unsicherheit beim Ölpreis. Trotz einer gewissen Entspannung in jüngster Zeit weiß man nie, was in Russland oder in den Krisenherden im Nahen und Mittleren Osten – derzeit vor allem Pakistan – passiert.
 
Telekommunikation, Versorger und Pharmawerte im Aufwind
 
Zusätzlich zu den oben genannten volatilen Märkten war es auch währungsbedingt schwierig, im Jahr 2007 ordentliche Gewinne einzufahren. Selbst Global Player wie der Templeton Growth Fund mussten bluten. Nebenwerte taten sich international schwer. Unter anderem fiel der Russell 2000 auf Jahressicht um 14,14 Prozent. Gewinner waren die defensiven Branchen wie Telekommunikation, Versorger oder Pharmawerte, die sich in Phasen konjunktureller Abkühlung meist weniger zyklisch verhalten. Die GECAM AG ist diesem Trend bereits frühzeitig gefolgt und war stark im Telekommunikationsbereich investiert.
 
Steigende Zinsen im Rentenbereich
 
Viele Banken erwarten, dass die flache Zinsstrukturkurve allmählich am langen Ende wieder nach oben zeigt. Grund dafür sind steigende Zinsen im Rentenbereich bei längeren Laufzeiten. Ob die Notenbanken daraus ableiten, dass sie am kurzen Ende auf weitere Zinsanhebungen verzichten können, ist noch unklar. Denn die Notenbanken sehen sich nach wie vor gefangen in der Zwickmühle zwischen hoher Inflation durch Ölpreis und Geldmengenausweitung einerseits und auf der anderen Seite durch anhaltende Rezessionsgefahren und die noch nicht ausgestandene Liquiditätskrise.
 
Entscheidend hierbei wird sein, wie der Interbankenmarkt weiterläuft. Wenn die Subprime-Krise in der Realwirtschaft ankommt, wird es eng. Denn dann könnte es auch den Arbeitsmarkt und den vor allem in den USA so wichtigen Konsum treffen. Aktuelle Zahlen und Prognosen lassen allerdings auf eine robuste Realwirtschaft schließen. Eine Garantie ist das nicht.
 
Weiterhin gute Konjunktur
 
Der Ausblick für dieses Jahr ist weitaus schwieriger als noch vor zwölf Monaten, als die Rahmenbedingungen klarer schienen. Die Deutsche Bundesbank rechnet 2008 zwar mit einer Fortsetzung der guten Konjunktur in Deutschland. Das Wachstumstempo wird jedoch mit 1,6 Prozent merklich langsamer ausfallen. Diese Prognose der Notenbank ist damit die bisher schlechteste der in diesen Tagen veröffentlichten Ausblicke: Die bis dahin pessimistischte Prognose kam vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung, das im Jahr 2008 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent rechnet. Wir halten indes weltweit weitere Nachbeben im Finanzsektor für sehr wahrscheinlich, was auch zu Rating-Rückstufungen bei strukturierten Produkten führt und damit allen gefährlich werden kann, die auf Ratings angewiesen sind. Neben Lebensversicherungen und institutionellen Anlegern sind das inzwischen auch Kommunen oder Unternehmen, die am Kapitalmarkt aktiv sind.
 
Ausblick auf das Jahr 2008: weitgehend optimistisch
 
Ein Renditeanstieg bei den zehnjährigen Bundesanleihen ist auf Grund der bereits genannten Einflüsse – Inflation, Rohstoffpreise, hohe Lohnabschlüsse – zu erwarten. Aktien werden aber auch im neuen Jahr attraktiver sein als Renten, weil die Unternehmen solide arbeiten und gute Zahlen vorlegen werden.
 
Trotz der bekannten Risiken - Dollarschwäche, Subprime, Ölpreis, Krisenherde im Nahen und Mittleren Osten, das Verhalten Russlands bei der Ölversorgung, Wahlen in vielen deutschen Bundesländern und vor allem die Präsidentschaftswahl in den USA - sind wir für die Aktienmärkte nicht pessimistisch.
 
Wir halten folgende Niveaus im Jahresverlauf 2008 für durchaus möglich:
 
DAX: 8.800-9.000
 
Dow-Jones: 14.500-14.700
 
Nikkei: 17.000
 
Der recht optimistische Ausblick orientiert sich an mehreren Großereignissen, die in 2008 anstehen:
 
Sanierung der Banken: Auch wenn derzeit noch viele den Schwarzen Peter an die Wand malen, halten Staranalysten wie Abby Cohen die größten Risiken für bereits eingepreist. Großinvestoren wie Warren Buffett kaufen sich in großen Mengen ein. Staatsfonds und Notenbanken werden nicht umhin kommen, den Markt weiterhin mit Liquidität zu versorgen. Schließlich sind Fusionen kranker mit gesunden Banken möglich.
 
Wahlen in den USA: Traditionell fassen die Amerikaner im zweiten Halbjahr Schritt. Die notleidenden US-Immobilienbesitzer erwarten großzügige Steuergeschenke.
 
Olympiade in China: Das Land wird dieses Großereignis wohl nutzen, um sich für internationale Investoren herauszuputzen. Ein politischer Schmusekurs ist sehr wahrscheinlich – einhergehend mit positiven Impulsen für den asiatischen Markt. Ob das allerdings zu einer Aufwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar führt, bleibt abzuwarten.

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