Aktivitäten 2007

Besuch von Ministerpräsident Christian Wulff



Zu Beginn des Jahres hat sich der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) von ehemaligen Häftlingen über das frühere Stasi-Gefängnis und von Direktor Dr. Knabe über die aktuellen Herausforderungen informieren lassen.
Unter Beteiligung von Berliner Abgeordneten besuchte im August FDP-Generalsekretär Dirk Niebel die Gedenkstätte. Die Politiker wurden vom Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Jörg Kürschner, durch die Gedenkstätte geführt.


Vorsitzender wird Mitglied des Beirats und Stiftungsrats



Mit Wirkung vom 14. März 2007 wurde der Vorsitzende des Fördervereins Dr. Jörg Kürschner in den Beirat der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen berufen. „Der Beirat berät den Stiftungsrat sowie den Vorstand in allen inhaltlichen und gestalterischen Fragen“ (§7 Abs. 15 Stiftungsgesetz). Kürschner wurde inzwischen zum Vorsitzenden des Beirats gewählt, womit er automatisch Mitglied des Stiftungsrates der Gedenkstätte wurde. Wir gratulieren.


Ortstermin in Sachsen



Anfang April 2007 fanden etwa 300 Schüler in Freiberg/ Sachsen zu einer Diskussion unter dem Motto „Gegen das Vergessen – Das Lebens der Anderen“ zusammen. Als Zeitzeugen waren von der Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann (CDU) die Mitglieder des Vorstands Vera Lengsfeld und Dr. Jörg Kürschner eingeladen worden.
Frau Bellmann ist Mitglied des Fördervereins.


Viele Kleinspenden durch Besucher der Gedenkstätte,
große Nachfrage nach unseren Nachrichteninfos



Mitgliedsbeiträge und Spenden ermöglichen die Unterstützung der Arbeit der Gedenkstätte. Einnahmen werden darüber hinaus erzielt durch das Auslegen des Nachrichteninfos in der „Buchhandlung ´89“ und in Zusammenhang mit Führungen in der Gedenkstätte. Zum Beispiel fanden am 30. Juni 2007 Führungen durch die Vorstandsmitglieder Vera Lengsfeld und Dr. Jörg Kürschner statt. Der Förderverein erzielte Einnahmen von ca. 1000 Euro.
Dank der Mittel des Fördervereins gelang es im Sommer 2007, in der Gedenkstätte ein durch den großen Besucheransturm gerissenes finanzielles Loch wieder zu stopfen.



Die in diesem Jahr versendeten vier "Nachrichteninfos" erfreuten sich großer Beliebtheit. In der Buchhandlung ´89 enstand nach dem Newsletter eine rege Nachfrage, wodurch zahlreiche Spenden für den Verein eingingen.

Nachrichteninfo_06_2007.pdf


Nachrichteninfo_07_2007.pdf


Nachrichteninfo_08_2007.pdf


Nachrichteninfo_09_2007.pdf



Hohenschönhausen-Preis
zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

Nach umfangreichen Vorbereitungen hat der Förderverein im Juni 2007 einen Preis ausgelobt, um zur kritischen Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur anzuregen. Dieser Preis erhielt den Namen „Walter-Linse-Preis“, in Gedenken an den 1952 vom DDR-Staatssicherheitsdienst entführten, in Hohenschönhausen inhaftierten, wegen Feindpropaganda verurteilten und ein Jahr später in Moskau heimlich hingerichteten Juristen.



Nach dem Vorwürfe laut geworden waren, Linse sei als NSDAP-Mitglied an der Arisierung jüdischen Vermögens in Chemnitz beteiligt gewesen, wurde das Auslobungsverfahren am 9. August 2007 ausgesetzt. Der Vorstand des Fördervereins war sich darin einig, dass jemand, der in der NS-Diktatur Schuld auf sich geladen hat, nicht Namensgeber für einen Preis sein kann, der die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur würdigen soll.
Der Förderverein bat daraufhin das Münchener Institut für Zeitgeschichte (IfZ) um ein Gutachten über die Rolle Walter Linses in der NS-Zeit. Inzwischen hatte sich das Bundesarchiv schriftlich dafür entschuldigt, dass es zu Linses NSDAP-Mitgliedschaft zunächst eine falsche Auskunft erteilt hatte.
Das IfZ teilte dem Förderverein mit, dass eine kurzfristige Begutachtung der Rolle Linses aufgrund der komplizierten Aktenlage kaum möglich sei.
Daraufhin hat der Förderverein am 6. Dezember 2007 eine Presseerklärung veröffentlicht. Darin heißt es: "Der Förderverein Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen wird den im Juni 2007 ausgelobten Preis zur Förderung der kritischen Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur nicht nach dem 1953 in Moskau hingerichteten DDR-Kritiker Dr. Walter Linse benennen….
Man teile die Auffassung, dass das wichtige Anliegen des Preises durch die Namensdiskussion nicht beeinträchtigt werden dürfe.
Die Auszeichnung solle deshalb "Hohenschönhausen-Preis zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur"
heißen… Der Verein werde den mit 5000 Euro dotierten Preis erstmals 2008 vergeben."


Biographie über Jürgen Fuchs im Jaron Verlag erschienen



Die Biographie über den DDR-Kritiker Jürgen Fuchs wurde mit einer Zuwendung vom Förderverein unterstützt. Die Gedenkstätte stellte die Fuchs-Biographie, Autor Udo Scheer, Titel: "Jürgen Fuchs. Ein literarischer Weg in die Opposition" in der Reihe "Inhaftiert in Hohenschönhausen" mit dem Zusatz "mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen" am 27. August 2007 in der Berliner Landesvertretung des Freistaates Thüringen vor.


Förderverein unterstützt Schülerseminare



Der Arbeit mit jungen Heranwachsenden wird in der Gedenkstätte eine hohe Priorität eingeräumt. Der Förderverein unterstützt diese Aktivitäten mit Hilfe der Mitgliedsbeiträge und der Spenden seit seiner Gründung. So wurde in der Gedenkstätte vom 2. bis 6. Juli 2007 eine Schüler-Projektwoche zum Thema „Historische Realität und filmische Umsetzung - das Beispiel „Das Leben der Anderen“ mit Mitteln des Fördervereins durchgeführt.
Außerdem wurde ein internationales Schülerseminar zum Thema „Vor 30 Jahren – Die Charta 77 wird gegründet – ein Meilenstein zur Überwindung der Unfreiheit“ gefördert, das vom 27. September bis zum 3. Oktober 2007 in der Gedenkstätte stattfand.


Mitgliedertreffen, Wiederwahl des Vorstands



Erstmalig wurden die Mitglieder am 30. Mai 2007 im Anschluss an eine Vorstandssitzung zu einem informellen Treffen eingeladen.
Zu diesem Infotreffen in dem Restaurant "Der Thüringer" in der Vertretung des Freistaates Thüringen erschienen 17 Mitglieder. In zwangloser Atmosphäre diskutierte man über die Aufgabenstellung des Fördervereins und erörterte einige Ideen und Anregungen. Aufgrund der positiven Resonanz plant der Förderverein weitere Infoveranstaltungen für die Mitglieder.
Am 15. November 2007 wurde von den Mitgliedern der Vorstand des Fördervereins durch Wiederwahl mit großer Mehrheit bestätigt.
Vorstand: Dr. Jörg Kürschner, Dr. Matthias Bath, Holger Krestel, Hubertus Fedke; Beisitzer: Vera Lengsfeld, Stephan Hilsberg, MdB.