Missbrauchsskandal....überall.....nur nicht in der Kronen Zeitung

In allen Medien wird intensiv über die Missbrauchsvorwürfe berichtet, außer in der Kronen Zeitung, hier ist das anscheinend kein so großer Skandal, hier wird versucht, das Thema nur ja nicht allzusehr in den Vordergrund zu rücken.....

"Der Standard" vom 09.03.2010 Seite: 9 "(...) Salzburger Erzabt gesteht Missbrauch Opfer wandte sich an Ombudsmann, Geistlicher bietet Rücktritt an - Der Salzburger Erzabt Bruno B. hat wegen sexuellen Missbrauchs vor 40 Jahren an einen damals Minderjährigen dem zuständigen Ordensoberen seinen Rücktritt angeboten. Unmittelbar nach der Tat habe sich B. bei dem Betroffenen aufrichtig entschuldigt. Er bedauere auch heute noch diesen Vorfall aufs Tiefste und bitte um Verzeihung, hieß es in einer Pressemitteilung am späten Montagnachmittag. (...)"

Wiener Zeitung 47 vom 2010-03-10, Seite 1 "Immer neue Fälle von Missbrauch - Die Kirchen befinden sich in einer tiefen Krise. Heuer wurde bereits sechster Vorfall bekannt.(...) "Das Thema Sexualität muss in der Priesterausbildung verstärkt in den Mittelpunkt rücken", meint Maximilian Fürnsinn. Der Vorsitzende der Superiorenkonferenz reagiert damit auf die stetig wachsende Zahl der bekannt gewordenen Missbrauchsfälle durch Geistliche. Im Fokus des jüngsten Falles steht der Erzabt des Stiftes St. Peter in Salzburg, der zugab, vor 40 Jahren einen Minderjährigen missbraucht zu haben. Der heute 64-Jährige bot nach Bekanntwerden des Falles seinen Rücktritt an, den Altpräses Christian Haidinger am Dienstag mit sofortiger Wirkung annahm. Mit dem Salzburger Fall steigt die Zahl der heuer bekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfe auf sechs an. Im Vorjahr kamen laut Erzdiözese Wien 17 Fälle an die Öffentlichkeit. Auffällig ist, dass in all diese Fälle zumeist mehrere Geistliche einer Einrichtung involviert waren - was ein deutscher Psychotherapeut und Theologe mit einer vorherrschenden Gruppenkultur und dem Phänomen der Mitläufer erklärt. (...)"

"Kronen Zeitung" vom 10.03.2010 Seite: 16 "(...) Erschütternd, empörend, entsetzlich. Wie giftige Blasen aus einer dunklen, bösen Brühe steigen die Meldungen auf. Kindesmissbrauch. Kirchliche Institutionen. Internate, Chor-Vereine, Sportklubs. Orte, an denen man Kinder besonders gut aufgehoben wissen möchte. Die meisten Fälle, die jetzt publik werden, liegen lang und länger zurück. Die Schadenfreude bei denen, die kirchliche Strukturen sowieso nicht mögen, ist ungemein. Die dreckigste Sprache einzelner Politiker entlarvt die dumpfsten Gemüter. Als ob noch jemand ÄTSCH sagen möchte beim Thema Kindesmissbrauch. (...)"

Neue Kärntner Tageszeitung vom 2010-03-10, Seite: 8 "(...) Neue Vorwürfe im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche sind gestern in Salzburg aufgetaucht. Ein heute 53-jähriger Mann hat sich als Opfer vor rund 40 Jahren durch den Erzabt des Stiftes St. Peter, Bruno Becker, an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, auch von zwei anderen Patres immer wieder missbraucht worden zu sein. Als er den Täter im Jahr 2009 darauf ansprach, bot dieser dem 53-jährigen Schweigegeld in der Höhe von 5000 Euro. Korbian Birnbacher, Prior von St. Peter, bat das Opfer um Verzeihung. Außerdem nahm man gestern Nachmittag das Angebot des Erzabtes an - er tritt von seinem Amt zurück. In einer Aussendung hieß es: "Wir wollen nicht vergessen, dass sein Dienst als Abt unserer Gemeinschaft vorbildlich war." (...)"

"Salzburger Nachrichten" vom 10.03.2010 Seite: 1 Ressort: Seite 1 / S1 Seite 1 "Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche hat Österreich erreicht. Bei den Ombudsstellen der Diözese Wien haben sich in den vergangenen Tagen fast so viele Meldungen über sexuellen Missbrauch wie im gesamten Jahr 2009 angesammelt. Und auch in den einzelnen Diözesen müssen immer mehr Missbrauchsfälle zugegeben werden, die sich vor 20 bis 40 Jahren zutrugen. So wurden am Dienstag Fälle in Vorarlberg, Tirol und in der Steiermark bekannt. Nur ein Geistlicher wurde verurteilt und aus der Kirche entfernt, die anderen wurden lediglich versetzt, blieben aber als Priester im Amt. Im Benediktinerkloster St. Peter in Salzburg führt seit dem Rücktritt von Erzabt Bruno Becker Prior Korbinian Birnbacher interimistisch die Geschäfte. Er bedauere es "auf das Tiefste", dass Becker vor 40 Jahren einen Zwölfjährigen missbraucht habe, und rief mögliche weitere Opfer auf, sich zu melden. Für sexuellen Missbrauch gebe es "null Toleranz", sagte er. (...)"

D. Kindermann, "Kronen Zeitung" vom 11.03.2010 Seite: 2 "(...)"Bei sexuellem Missbrauch kann man nur den Weg der Wahrheit gehen", stellte gestern Kardinal Schönborn fest. Er zeigte Verständnis dafür, dass viele Katholiken frustriert über unglaubliche Übergriffe seien. Zu den Ursachen erklärte er: "Dazu gehört die Frage der Priestererziehung und das Thema Zölibat." Der Wiener Erzbischof ruft zur Umkehr auf. Und er sagte wörtlich: "Die Opfer wurden und werden oft übersehen. Man muss die Schuld beim Namen nennen." Er fügte noch hinzu: "Viele Mitarbeiter der Kirche sagen: Es reicht! Genug der Skandale!" Schönborn plädierte für volle Offenheit, Sorge für die Opfer, Entschuldigung und Prävention."

"Salzburger Nachrichten" Nr. 57 vom 10.03.2010 Seite: 24 "(...) Sexualität in derkatholischen Kirche - Das Problem, das seit Jahrhunderten - früher verschwiegen - in der katholischen Kirche besteht, ließe sich vom Papst, den Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen dadurch lösen, dass sie zu den christlichen Wurzeln des 1. Jahrhunderts n. Chr. zurückkehren. (...)"

"Salzburger Nachrichten" vom 10.03.2010 Seite: L2 "(...) Sexueller Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche sorgt für Aufregung - ist aber zahlenmäßig bei Weitem die Ausnahme, sagt Ariane Winkler, Chefinspektorin und Leiterin der Salzburger Sittenpolizei. (...)"
Neue Kärntner Tageszeitung vom 2010-03-10, Seite: 8 "Kirchenskandal: Acht Opfer auch in Kärnten - Sechs Frauen und zwei Männer als Missbrauchsopfer von geistlichen und kirchennahen Personen. In keinem Fall gab es eine Verurteilung. Kirche zahlte Psychotherapien und gewährte auch finanzielle Entschädigungen. (...)"

Wiener Zeitung 48 vom 2010-03-11, Seite 14 "Meldepflicht mit Lücken - Bei Bekanntwerden von Missbrauchsfällen gibt es in der römisch-katholischen Kirche eine kirchenrechtlich verankerte Meldepflicht. Das Vorgehen ist im Behelf für Mitarbeiter der Erzdiözese Wien erklärt. Verdachtsfälle sollen entweder bei der Ombudsstelle, dem unmittelbar dienstlichen Vorgesetzten oder dem erzbischöflichen Ordinariat (Generalvikar, Kanzler) gemeldet werden. Bis zur Klärung des Sachverhalts kann der Generalvikar eine Dienstfreistellung verfügen. Nach der Meldung folgt die Prüfung, ob tatsächlich ein Fall von sexuellem Missbrauch vorliegt. Hat das Opfer selbst die Meldung eingebracht, kümmert sich darum die Ombudsstelle. In anderen Fällen wird vom Generalvikar eine Prüfung durch "geeignete Personen" veranlasst. Über die Erkenntnisse wird der Dienstvorgesetzte des mutmaßlichen Täters sowie die Ombudsstelle informiert. Der Diözesanbischof und der Generalvikar treffen nach Vorlage der Prüfungsergebnisse die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise. Je nach Schwere des Vergehens kann der Täter etwa in seinen Handlungsbereichen eingeschränkt werden, also etwa Aufgaben als Betreuer von Jugendlichen verlieren und in die Administration versetzt werden. Besonders schwerwiegende Fälle werden der Glaubenskongregation in Rom gemeldet. Ein solches Tribunal kann sogar - sollte sich der Verdacht bestätigen - die Verjährungsfrist aufheben. Als schwerwiegendste Konsequenz kann Rom schließlich die Rückstufung des Täters auf den Laienstatus bewirken. Die Meldepflicht hat allerdings auch Lücken. Gibt etwa ein Priester seine Tat im Beichtgespräch mit einem anderen Geistlichen zu, hat dies aufgrund des einzuhaltenden Beichtgeheimnis keine Konsequenzen. Der mutmaßliche Täter kann höchstens ermutigt werden, sich selbst zu stellen."

"Salzburger Nachrichten" vom 11.03.2010 Seite: 3 Ressort: Seite 1 "(...) Nach neuen Missbrauchsfällen zieht die Kirche jetzt die Notbremse: Zwei einstige Täter verloren ihr Amt, Kardinal Christoph Schönborn kündigte an, jetzt Ursachenforschung betreiben und auch über den Zölibat sprechen zu wollen. Der steirische Altbischof Johann Weber zeigt sich im SN-Gespräch "sehr betroffen und schmerzlich berührt" (...)"

Kleine Zeitung vom 2010-03-11, Seite 5 "(...) Die Welle von Meldungen über sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Kirchenmänner hat die Politik erreicht. "Dagegen werden wir etwas machen müssen", lässt Bundeskanzler Werner Faymann ausrichten. Sein SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim hat sich schon mehr überlegt: Er will "eine Verdoppelung des Strafrahmens", um so die Verjährungsfristen zu verlängern und droht der Kirche mit einer "gesetzlichen Anzeigepflicht", falls sie ihre Kenntnis von sexuellen Übergriffen weiterhin geheim halte. Sie müsse sich öffentlich dazu bekennen, bei Missbrauch die Strafbehörden ohne Vorbehalt bei der Aufklärung zu unterstützen. Außerdem verlangt Jarolim einen von der Kirche, den Diözesen "und allen anderen, die daran beteiligt sind", zu speisenden Entschädigungsfonds, der den Opfern "50.000 bis 70.000 Euro" als Schmerzensgeld und für Behandlungskosten bezahlt. (...)"

"Salzburger Nachrichten" vom 12.03.2010 Seite: 5 "Eine Historikerin darf in der "Vatikanzeitung" in einem Leitartikel auf Seite 1 schreiben, dass der Ausschluss von Frauen aus kirchlichen Leitungsämtern mitverantwortlich für Missbrauchskandale sei. Kardinal Christoph Schönborn fordert eine genaue Ursachenforschung für sexuellen Missbrauch und will erstmals auch den Zölibat thematisieren. Im Stift Kremsmünster werden drei Patres ihrer Ämter enthoben, ehe sie überhaupt zu Missbrauchsvorwürfen, die 30 Jahre zurückliegen, richtig Stellung nehmen konnten. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Was ist mit der katholischen Kirche los? Jahrzehntelang wurde gemauert und wurden Täter geschützt. Jetzt bitten führende Geistliche um Verzeihung. Unantastbare Grundpfeiler - keine Frauen in Kirchenfunktionen, Zölibat - werden erstmals andiskutiert. Werden wir Zeugen einer fundamentalen Neuorientierung einer jahrtausendealten Institution? Oder hat die Kirchenführung unter dem Druck der Öffentlichkeit nur ihre Strategie angepasst und das Krisenmanagement verbessert? Opfer dürfen endlich hoffen, dass man sie ernst nimmt. (...)"

"Kronen Zeitung" (Tiroler Ausgabe) vom 11.03.2010 Seite: 16 "Sexueller Missbrauch"- Tief betroffen und erschüttert" zeigt sich Jakob Bürgler, Generalvikar der Diözese Innsbruck, über sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche in Tirol. Zwischen 1995 und 2010 hat es laut Bürgler "33 Situationen gegeben, bei denen eine Klärung wichtig gewesen ist." Allein gestern habe es drei Meldungen gegeben. Er kündigt aktives Vorgehen der Diözese an."

"Kronen Zeitung" (Niederösterreich-Ausgabe) vom 12.03.2010 Seite: 26 "Als beschämend bezeichnete der Abt von Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck, den sexuellen Missbrauch von Kindern. "Die Kirche muss alles tun, um vorzubeugen, und voll die Justiz einbinden. Sie muss ehrlich die Interessen der Opfer vertreten und schonungslos gegenüber den Tätern vorgehen."

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Kommentare

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  1. Michael schreibt:

    Hallo Fr. Gutjahr,

    ähnliches spielt sich bei der Gratiszeitung "heute" ab: Dieser Tage läuft ja der Prozess um den Polizisten der in Krems den Jungen erschossen hat.

    Die Schlagzeilen von gestern und heute lauten:

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    Stoppt endlich die Kriminalitätswelle ... Jeder 2. Wiener traut sich nachts nicht mehr auf die Straße

    Einbrecher kosten uns 160 Millionen!

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    http://austria.selfip.org/Medien/Gratiszeitung-Heute/


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