Die bpbBestellenNewsletterPressePartnerImpressumKontakt

Home
   
FAQ Index
Suche

Themen
Publikationen
Arbeitsmaterialien Medien
Aus Politik und Zeitgeschichte
AV-Medienkatalog
CD-ROM/ CD/ DVD
Einzel-
publikationen
Filmhefte
fluter
HanisauLand
Informationen zur politischen Bildung
Info aktuell
Internet-Angebote
Mobile Angebote
Karten
Das Parlament - Themenausgaben
Pocket
Rechtsreihe
Schriftenreihe
Die Schulstunde als Talkshow
Thema im Unterricht
Themenblätter im Unterricht
Themen und Materialien
Zeitbilder
Sonstige
Was geht?
Suche
Neuerscheinungen zur Leipziger Buchmesse
Veranstaltungen
Wissen
Lernen


Informationen zur politischen Bildung (Heft 254)

Weg zur Gleichberechtigung


Gisela Helwig
Inhalt

Einleitung

Frauenrechte sind Menschenrechte

Erste Schritte

Anfänge in Deutschland

Vormärz

Unterschiedliche Richtungen

Weimarer Republik

Frauen im Nationalsozialismus

Neubeginn

Erste Schritte

Die sich in Deutschland seit 1840 entwickelnde organisierte Frauenbewegung ist Teil eines jahrhundertelangen gesellschaftlichen Emanzipationsprozesses, der in den Epochen von Renaissance und Reformation begann und im Zeitalter der Aufklärung einen gewaltigen Fortschritt erfuhr. Das galt insbesondere hinsichtlich der Formulierung von Rechtsprinzipien, die ihren Niederschlag unter anderem in den amerikanischen und französischen Menschenrechtserklärungen von 1776 bzw. 1789 fanden: Jeder Mensch ist frei und gleich geboren und hat das Recht auf Leben, Freiheit, Eigentum und Streben nach Glück. Dieses Recht zu schützen, sei Aufgabe des Staates, der auf einem "Gesellschaftsvertrag" beruhe.

Jean-Jacques Rousseau, einer der führenden Repräsentanten der Aufklärung, bezeichnete 1762 diesen "Contrat social", die freiwillige Vereinigung von "Einzelwillen" zu einem "Gesamtwillen", als Ideal politischer Vertretung. Die Souveränität gehe vom Volke aus, vom politisch mündigen Bürger. Frauen waren allerdings von diesen Bürgerrechten ausgeschlossen. Auch nach Ansicht von Rousseau hatte sich eine Frau auf den privaten Wirkungsbereich zu beschränken: "Außer dem Haus ist sie immer lächerlich und einer gerechten Kritik ausgesetzt" ("Emile", 1762).

Der französische Philosoph nahm - wie die meisten seiner Zeitgenossen - die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und die Rechtsunmündigkeit der weiblichen Bevölkerung als naturgegeben hin. Die Vertreter und Vertreterinnen der Gegenposition, die für gleiche Rechte und Pflichten eintraten und die Vormachtstellung des Mannes auf die jahrhundertelange Unterdrückung der Frauen zurückführten, waren in der Minderheit.

Die Französische Revolution, an der sich viele Frauen aktiv beteiligten, brachte ihnen nicht die erhoffte rechtliche Gleichstellung. Die Losung "Liberté, Egalité, Fraternité" (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) schloß die Schwestern aus. Die "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" vom 26. August 1789 durch die Nationalversammlung galt - wie zuvor die Festlegung der Bürgerrechte in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 - nur für Männer.

Die Schriftstellerin und Revolutionärin Olympe de Gouges (1748-1793) wies darauf hin, daß der Mann allein von der Revolution profitieren und das weibliche Geschlecht weiterhin beherrschen wolle. 1791 veröffentlichte sie in Paris unter dem Titel "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" eine Streitschrift, die international Aufsehen erregte. Sie enthält insgesamt 17 Artikel, darunter "Artikel I: Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne ebenbürtig in allen Rechten. [...]

Artikel II: Ziel und Zweck jedes politischen Zusammenschlusses ist die Wahrung der natürlichen und unverjährbaren Rechte von Mann und Frau, als da sind: Freiheit, Eigentum, Sicherheit und insbesondere das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung."

Am 3. November 1793 wurde Olympe de Gouges hingerichtet. Sie war eines der vielen Opfer der Jakobinerdiktatur.

Als eine Reaktion auf die Ergebnisse der Französischen Revolution erschien 1792 in London das Buch "Eine Verteidigung der Rechte der Frauen" von Mary Wollstonecraft (1759-1797). Sie forderte gleiche Bildung für Jungen und Mädchen und eine grundlegende Veränderung des Geschlechterverhältnisses: "Man mache die Frauen zu vernünftigen, freien Bürgerinnen. Sie werden dann auch gute Ehefrauen und Mütter werden - vorausgesetzt, daß die Männer nicht ihre Pflichten als Gatten und Väter vernachlässigen."
Themen | Wissen | Veranstaltungen |
Publikationen | Lernen |
Die bpb | Bestellen | Newsletter | Presse | Partner |
Impressum | Kontakt | Home
17. März 2010
Druck-Version
Artikel versenden
Inhalt
Bild vergrößern
Frauen in Deutschland
Zu diesem Heft
Weg zur Gleichberechtigung
Gleichberechtigung als Grundrecht
Frau und Gesellschaft
Einstellungen und Lebenspläne
Literaturhinweise
Redaktion
Lexikonsuche
Suchen Sie in unseren Online-Lexika Begriffe aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Suchwort: