Leipzig. Die Fertigstellung des Prestigeprojektes City-Tunnel Leipzig verzögert sich voraussichtlich um ein weiteres Jahr. Auch die Kosten gehen weiter in die Höhe. Die Inbetriebnahme zum Winterfahrplan 2011 sei nicht mehr zu halten, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Mangold am Mittwoch in Leipzig. Grund seien unvorhersehbare Probleme mit dem Baugrund. Der Projektverantwortliche der Deutschen Bahn, Dirk Stecher, nannte den Winter 2012 als neuen Termin. Ursprünglich sollte der vier Kilometer lange Tunnel unter der Innenstadt von Leipzig 2009 fertig sein.
Der Zeitverzug wird die bereits explodierten Kosten laut Mangold weiter steigen lassen. Konkrete Angaben machte er nicht. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt keine sinnvolle Aussage dazu möglich, sagte er. Ursprünglich waren 572 Millionen Euro für den Tunnel veranschlagt. Aktuell sind es 704 Millionen Euro.
Mangold verteidigte das ehrgeizige, vielfach auch kontrovers diskutierte Projekt. Der Tunnel werde nachhaltige Wirkung haben, um die Region infrastrukturell weiter zu erschließen. Er unterquert auf einer Länge von vier Kilometern die Leipziger Innenstadt und verbindet Hauptbahnhof und Bayerischen Bahnhof miteinander. Er soll den Bahnverkehr um durchschnittlich 20 Minuten schneller machen.
Voraussichtlich an diesem Freitag wird die zweite Tunnelröhre fertig sein. Der Riesenbohrer Leonie erreicht dann den Hauptbahnhof - eineinhalb Monate früher als ursprünglich erwartet. Es seien allerdings Probleme aufgetreten, vor allem im Bereich des Hauptbahnhofes, sagte der Projektverantwortliche bei der Planungsgesellschaft DEGES, Andreas Irngartinger. Der DEGES obliegt das Projektmanagement.
dpa