Gebirge

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Gebirge,

Bergbau: Gesteinsverband, der eine Lagerstätte oder einen ...

1) Bergbau: Gesteinsverband, der eine Lagerstätte oder einen Grubenbau umgibt.

Geomorphologie: räumlich geschlossene, höhere Teile der Erdoberfläche, ...

2) Geomorphologie: räumlich geschlossene, höhere Teile der Erdoberfläche, die sich durch einen oft deutlich ausgeprägten Gebirgsfuß von ihrer flacher ausgebildeten Umgebung absetzen und in Berge, Täler und Hochflächen gegliedert sind. Eine exakte Abgrenzung gegen das niedrigere Hügelland oder das weniger geschlossene Bergland ist nicht möglich. Nach den relativen Höhenunterschieden unterscheidet man Mittelgebirge und Hochgebirge, nach der Gestaltung der Gipfelregion Kammgebirge (Riesengebirge), Kuppengebirge (Rhön) und Plateaugebirge (Schwäbische Alb). Gebirge ohne deutliche Gipfelbildung bezeichnet man als Massive (Harz). Kettengebirge orientieren sich am Gesamtfaltenbau (Gebirge vom alpinen Typ). – Gebirge entstehen durch das Zusammenspiel endogener und exogener Kräfte, und zwar erst nach der oft bis in große Tiefen reichenden geologisch-tektonischen Gebirgsbildung (Orogenese) durch die nachfolgende Hebung; ihre geomorphologische Ausgestaltung erfahren die Gebirge durch die Abtragung. Eine Besonderheit stellen die aus magmatischem Material um verschiedene Eruptionspunkte aufgebauten vulkanischen Gebirge dar. Nach dem tektonischen Bau unterteilt man Gebirge in: a) die geologisch jungen Faltengebirge (einschließlich der durch Bildung von Decken entstandenen Deckengebirge), die durch seitlichen Druck zusammengepresste und in Falten gelegte Teile der Erdkruste darstellen und deren Faltenbau zum Teil mit dem geomorphologischen Erscheinungsbild übereinstimmt (z. B. Alpen), b) die Bruchfaltengebirge oder Faltenschollengebirge, an deren Ausgestaltung Bruchbildung und Faltung gleichermaßen beteiligt sind, und c) die Blockgebirge, Bruchgebirge und Schollengebirge, bei denen die abgefalteten Massen, die zu Rumpfflächen abgetragen und eingeebnet worden waren (Rumpfgebirge, z. B. Rheinisches Schiefergebirge), in einer jüngeren Faltungsära wegen zu großer Starrheit nicht nochmals gefaltet, sondern in einzelne, gegeneinander horizontal und vertikal verschobene Schollen zerlegt und gehoben wurden (Rumpfschollengebirge, Pultschollengebirge, Horstgebirge u. a.); zu Letzteren gehören viele deutsche Mittelgebirge.

Sekundärliteratur: Gebirge der Erde, hg. v. C. A. Burga (2004).

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