Russlands Drohung zeigt Wirkung: EU verschiebt Freihandelsabkommen mit Ukraine
Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine soll nach EU-Angaben nun erst Ende kommenden Jahres in Kraft treten. Russland hatte zuvor damit gedroht, Zölle auf Importe der Ukraine zu erheben.
Auf die Verschiebung hätten sich die Europäische Union, Russland und die Ukraine verständigt, teilte EU-Handelskommissar Karel De Gucht am Freitag mit.
„Das lässt beiden Parteien Zeit für Anmerkungen und Vorschläge.“
Zölle auf Importe aus der Ukraine
Russland hatte damit gedroht, Zölle auf Importe aus der Ukraine zu erheben, wenn das Abkommen am 1. November in Kraft tritt. Doch der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin sagte, auch die Ukraine profitiere von der Verschiebung:
„Das ist eine sehr wichtige Entscheidung und wir sind der EU sehr dankbar für das Angebot eines privilegierten Zugangs zum Europäischen Binnenmarkt. Das erlaubt unseren Unternehmen, sich auf eine weitere Liberalisierung des Handels vorzubereiten.“
Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew sagte, dass Moskau keine Zölle auf ukrainische Waren erheben werde, solange die Ratifizierung des Handelsabkommens zwischen der EU und Kiew verschoben werde.
Die Ukraine wollte ein entsprechendes Abkommen ursprünglich bereits vor einigen Monaten unterzeichnen. Der damalige Präsident Viktor Janukowitsch stoppte das Vorhaben aber auf Druck der russischen Regierung.
von Karl JOBIG 11:43 Uhr
Vielleicht begreifen die Scharfmacher auf beiden Seiten endlich, welch gefährliche Konfrontation sie heraufbeschwören. Freier Handel ist immer besser als freies Schießen. Antwort schreiben