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Friedrich Dessauer

1881-1963

von

Wolfgang Pohlit
Frankfurt am Main

Jugendzeit in Aschaffenburg (1881-1899)

FRIEDRICH DESSAUER, am 19. Juli 1881 als Sohn einer alten und angesehenen Aschaffenburger Industriellenfamilie geboren, hat schon von Jugend an Einblick in die technische Welt einer großen Fabrik. Er schreibt selbst: "...war ich in jeder freien Stunde (ja, ich gestehe, auch mancher, die mir nicht freigegeben war) zu den Maschinen und Menschen, die solche stählernen Riesen regierten, entschlüpft. Da, ja da geschah Wirkliches! Wie formgewordene Mathematik erschien mir der eherne Rhythmus der kraftvollen Bewegungen stählerner Glieder, unter denen nützliche Gegenstände zuverlässig entstanden. Das war Schaffen, Gestalten, Leben da war ordnender Geist, und das erschien mir so viel größer, ernsthafter, wichtiger als Ciceros langweilige Briefe und des Demosthenes beschwörende, doch nutzlose Reden vor den harthörigen Athenern."

Vierzehnjährig liest er mit Spannung die unzähligen und vielfach entstellenden Zeitungsartikel über die sensationelle Entdeckung einer neuen Strahlung durch CONRAD RÖNTGEN im nahen Würzburg. Technische Beschreibungen der zur Erzeugung von Röntgenstrahlen nötigen Apparaturen sind in den Zeitungen ebenfalls angegeben und regen DESSAUER - wie er selbst berichtet - an, auch mit diesen Strahlen zu experimentieren. Etwa sechzehnjährig schreibt er seine Erfahrungen mit einer von ihm entwickelten, neuen und gegenüber den Angaben von RÖNTGEN wesentlich verbesserten Apparatur handschriftlich nieder und gibt alle technischen Details ausführlich an. Dieses, sein wissenschaftliches Erstlingswerk, schickt er über seinen Physiklehrer an den großen RÖNTGEN zur kritischen Stellungnahme. Der sonst als wortkarg, menschenscheu und sehr eigenwillig bekannte RÖNTGEN antwortete ihm und ermuntert ihn zu weiteren Untersuchungen. Welche Bedeutung diese Ermunterung für den Schüler DESSAUER hatte, ist unbekannt. DESSAUER widmet jedenfalls einen wesentlichen Teil seines Lebens der Erforschung dieser neuen Strahlung, er sucht neue Möglichkeiten, Röntgenstrahlen immer höherer Energie und immer höherer Leistung herzustellen, um die biologischen Wirkungen dieser Strahlung zu verstehen und eine Anwendung dieser Strahlen in der Tumortherapie zu ermöglichen.

Studium und Firma VEIFA (1899-1920)

DESSAUER studiert ab 1899 Elektrotechnik und Physik an der Universität München und der Technischen Hochschule in Darmstadt, muß aber das Studium schon nach zwei Jahren abbrechen, da sein Vater plötzlich gestorben ist. Um sich eine Existenzgrundlage und Mittel für die Fortsetzung seines Studiums zu schaffen, gründet er, zwanzigjährig, in Aschaffenburg ein "Elektrotechnisches Laboratorium", in dem nach seinen Ideen Röntgenapparate für medizinische Anwendungen gebaut werden. Diese Apparate arbeiteten damals allgemein sehr unsicher, und die Grundlagen für ihre zweckmäßige Anwendung waren den meisten Medizinern völlig unbekannt. Es erforderte damals deshalb weniger medizinische Kenntnisse als vor allem technisches Verständnis, um diese Apparate überhaupt zu sinnvollem Funktionieren zu bringen und die ständig auftretenden Fehler selbst beheben zu können. Die Ärzte selbst mußten gute Techniker sein, sind somit aber auch aufgeschlossene Gesprächspartner für den herumreisenden Ingenieur DESSAUER, der nicht nur seine Apparate verkaufen will, sondern darauf bedacht ist, daß diese Apparate richtig benutzt werden.

So haben Vorträge, die DESSAUER Anfang dieses Jahrhunderts vor Ärzten hält, einen ausgesprochen technisch-praktischen Charakter. Die Ärzte sollen seine speziellen Transformatorschaltungen verstehen, um bei der Erzeugung von Röntgenstrahlung keine Fehler zu machen und Vertrauen zu den benutzten Apparaten zu gewinnen. Sie sollen aber auch verstehen, wie man mit diesen Strahlen tief in den Körper eindringen kann, um Tumoren dort zu zerstören. DESSAUER leistet auf diesem Gebiet eine sehr erfolgreiche Pionierarbeit, die auch international anerkannt wird.

Seine Werkstatt wächst schnell, und 1907 richtet er in Frankfurt am Main einen weiteren Betrieb ein, der gemeinsam mit dem Aschaffenburger Laboratorium nun Vereinigte Elektroinstitute Frankfurt-Aschaffenburg, VEIFA, genannt wird. DESSAUER ist mit fünfundzwanzig Jahren Fabrikdirektor. bei Kriegsbeginn, 1914, hat sein Unternehmen bereits etwa 500 Mitarbeiter.

Nun rüstet er Röntgen-Automobile aus, um die Vorteile der Röntgendiagnostik auch in den Feldlazaretten nutzen zu können. Er selbst stellt sich für den Militärdienst in einer solchen mobilen Diagnostikstation zur Verfügung, wird aber aus Gesundheitsgründen abgelehnt. Er hatte schon damals, 1914, durch seinen Umgang mit Röntgenstrahlen eine erhebliche Strahlenbelastung der Haut erhalten. über die biologischen Wirkungen dieser Strahlung war um die Jahrhundertwende praktisch nichts bekannt, und Schutzmaßnahmen wurden nicht ergriffen. So sind es erst diese tumorähnlichen Hautveränderungen, die auf Strahlenschäden bei ihm aufmerksam werden lassen. Trotz völligem Aufgeben eigener experimenteller Tätigkeit mit Röntgenstrahlen muß er während seines ganzen Lebens unzählige Operationen infolge dieser Hauttumoren ertragen.

Am 20. April 1909 vermählt er sich mit ELISABETH ELSHORST. Drei Söhne und eine Tochter bereichern das Glück dieser Ehe, die ihm immer wieder zum Ruhepunkt seines Lebens wird. Sein Sohn OTTMAR wird nach dem zweiten Weltkrieg von 1950 bis 1968 katholischer Studentenpfarrer an der Johann Wolfgang Goethe-Universität.

DESSAUER setzt sein Studium 1914 bis 1917 an der Frankfurter Universität fort und beendet es mit einer Dissertation bei Prof. DEGUISNE als 14. Kandidat der Naturwissenschaftlichen Fakultät über die Konstruktion und Eigenschaften eines speziellen Hochspannungstransformators, der auch für die von seiner Fabrik gebauten Röntgengeräte von großer Bedeutung wird.

DESSAUERS Leben ist in dieser Zeit sowohl ausgefüllt und mit der Leitung seines Unternehmens, mit Vortragstätigkeit auf dem Röntgengebiet - er hat bis 1914 bereits mehr als zwanzig wissenschaftliche Publikationen geschrieben, ausgefüllt mit dem noch abzuschließenden Studium. Dennoch sind es nicht die physikalischen Probleme der Röntgentechnik und die Anwendung dieser neuen Strahlen in der Medizin, es ist der Kontakt zu seinen Arbeitern, ihre sozialen Probleme, seine und ihre andersartige Einstellung zur Technik und Arbeit, die ihn mehr und mehr beschäftigen.

Der Weg zur Zentrumspartei (1918-1924)

So trifft ihn das Kriegsende 1918 zwar als eine überraschende "Wende" nicht aber unvorbereitet auf die nun einsetzende revolutionäre Tätigkeit der Arbeiterräte, die überall - so auch in Frankfurt am Main - die Macht an sich reißen. Er stimmt den neuen Ideen einer besseren Gestaltung der gesamten technischen Arbeitswelt zu, möchte aber andererseits die Arbeiterschaft im Kampf gegen einen Linksradikalismus unterstützen. Bei einer Veranstaltung 1918 im Haus der Frankfurter Volksbildungsfreunde beschwört der Redner "Direktor Dr. DESSAUER" die nötige Zusammenarbeit von Arbeitern und Bürgern, von Arbeiterräten und Bürgerräten. Wenig später wird er selbst Vorsitzender des Bürgerrats der Stadt Frankfurt am Main und betreibt, oft als einziger von den Arbeitern akzeptierter "bürgerlicher" Gesprächspartner, eine Politik der Versöhnung dieser in blutigem Streit liegenden Klassen.

Im Dezember 1918 wird er Mitglied der Zentrumspartei, weil er diese "für die am wenigsten schlechte Partei" hält. Auch glaubt er, in dieser Partei am besten seinen christlichen Idealen der Nächstenliebe und Opferbereitschaft leben zu können. Doch äußert er, danach gefragt: "Es ist nicht erlaubt, aus der Stimmung ohne Kontrolle des Verstandes Politik zu machen!" DESSAUER ist also keineswegs ein einfacher, einer politischen Doktrin folgender Parteimann, er verbindet seine Politik immer mit einem wissenschaftlich geschulten Nachdenken über die Gründe der gerade vorliegenden Situation und über erfolgsversprechende Lösungswege. Noch im gleichen Jahr wird er in den Vorstand der Frankfurter Zentrumspartei gewählt, nach den Kommunalwahlen im März 1919 zieht er in die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt ein. Hier konzentriert er sich naturgemäß in erster Linie auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Seine damals kühne Forderung nach Beteiligung der Arbeiter am Gewinn und nach ihrer Einbeziehung in die Entscheidungen des Produktionsprozesses leitet sich aus seiner Vorstellung ab, der Arbeiter dürfte nicht nur notwendiges Objekt, sondern müsse Partner des Unternehmers sein. Er tritt dafür ein, den Direktor eines Werkes nicht nur von der Besitzerseite einzusetzen, sondern ihn auch durch das Vertrauen seiner Mitarbeiter dafür zu autorisieren. Es ist deshalb auch nur folgerichtig, wenn er die Verabschiedung des Betriebsrätegesetzes im Jahre 1920 als "eine glückliche Tat" und als "einen Gutes verheißenden Anfang" begrüßt.

Institut für Physikalische Grundlagen der Medizin (1920-1934)

1920, in einer Zeit seiner besonders aktiven politischen Tätigkeit wird FRIEDRICH DESSAUER als Honorarprofessor an die Universität Frankfurt für das Fach "Physikalische Grundlagen der Medizin" berufen. Er ist sich klar darüber, daß er dieses über seinen bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeitsbereich weit hinausreichende Gebiet nur dann in Forschung und Lehre erfolgreich vertreten kann, wenn ihm auch ausreichende Einrichtungen und laufende Mittel dafü r zur Verfügung stünden. Die junge Frankfurter Universität ist zu einer Institutsgründung dieser Größenordnung nicht in der Lage, doch schon 1921 wird ein ausreichend hohes Stiftungsvermögen von Rechtsanalt OSWALT im Rahmen der heute noch bestehenden "OSWALT-Stiftung" zur Verfügung gestellt, in dem der Hauptanteil aus dem Verkauf der VEIFA-Werke stammt. Aus dem Zinserlös dieser Stiftung kann das Institut mit mehreren wissenschaftlichen Abteilungen zur Erforschung der physikalischen Grundlagen der Medizin finanziert werden.

DESSAUER gewinnt bald eine Reihe hervorragender Wissenschaftler für die Mitarbeit in diesem ersten Institut einer neuen biophysikalischen Fachrichtung. Insbesondere hofft er, sich jetzt mehr den Grundlagenforschungen auf dem Gebiet der Erzeugung und Wirkung von Röntgenstrahlen widmen zu können. Das Institut zieht in das "THEODOR-STERN-Haus" der Frankfurter Universitätsklinik ein und beginnt ein breitangelegtes Grundlagenforschungsprogramm. Doch kaum sind die Anfangsschwierigkeiten überwunden und die Arbeiten in vollem Gange, wird der Bestand des jungen Instituts in Frage gestellt, da das Stiftungsvermögen durch die Inflation fast vollkommen verlorengeht.

DESSAUER und seine erst seit kurzer Zeit mit ihm verbundenen Mitarbeiter stehen vor einem zunächst unlösbar scheinenden Problem, dieses Institut trotz der fehlenden Mittel dennoch zu erhalten. Durch freiwilligen Verzicht auf große Teile der Gehälter bzw. einer zeitweiligen völligen Einstellung von Gehaltszahlungen an alle Mitarbeiter und durch den Verkauf eines Teils des Institutsinventars und selbst gerade neu gebauter Apparaturen gelingt eine erste Überbrückung der schwierigsten Zeit. Dann kann die Institutswerkstatt, die sich zu einem Teil auf die Herstellung von Hochspannungsanlagen verlegt hat, durch den Verkauf dieser Anlagen das übrige Institut und dessen Forschungsarbeit finanzieren. Bei dieser Entwicklung haben die Erfahrungen, die DESSAUER beim Aufbau seiner eigenen Fabrik sammeln konnte, sicher eine große Rolle gespielt; aber noch wichtiger war das in diesem kleinen Institut vorhandene Gefühl der Zusammengehörigkeit vom Lehrling in der Werkstatt bis zum wissenschaftlichen Mitarbeiter.

Dieses Beispiel einer menschlich verstandenen und deshalb gut funktionierenden Kooperation bewährt sich in dieser schweren Krise, und nicht ohne Stolz berichtet DESSAUER 1930 in einem Forschungsbericht "10 Jahre Forschung auf dem Grenzgebiet zwischen Medizin und Physik": "Keine einzige unserer Stellen wird von der Universität, dem Staat oder der Stadt erhalten oder subventioniert. Alle Gehälter müssen von der Arbeit selbst aufgebracht werden" und "Unsere eigene Gewissenserforschung im Rückblick auf die zehn zurückliegenden Jahre gibt uns die Genugtuung, daß diese Jahre erfüllt sind von schweren Sorgen und heißer Arbeit in Tagen und Nächten. Alles in allem genommen, haben wir einen Anfang gemacht. Nicht mehr als dies, aber immerhin einen mühsamen Anfang."

Nur einige Beispiele aus der Arbeit dieses Instituts sollen ausgewählt werden, um zu zeigen, in welcher Weise hier Pionierleistungen vollbracht wurden, deren Erfolge sich bis in die Gegenwart hinein abzeichnen.

Erzeugung energiereicher Strahlen

Bei der Therapie von Tumoren besteht das Hauptproblem darin, eine möglichst hohe Strahlendosis im Tumorbereich zu erreichen und das im Strahlenkegel liegende gesunde Normalgewebe möglichst wenig zu schädigen. Röntgenstrahlung wird aber beim Eindringen in den Körper geschwächt, so daß immer auf der Haut die höchste Dosis vorhanden ist. Durch die Anwendung mehrerer Strahlenbündel, die sich im Tumorbereich überkreuzen, kann dort die Dosis entsprechend angehoben werden. Je höher die Energie der Röntgenphotonen, also je höher die Spannung an der Röntgenröhre ist, um so geringer ist die Schwächung der Strahlung, und die Dosis in der Tiefe ist entsprechend höher. Aus diesem Grund wird nun im Dessauerschen Institut eigentlich in konsequenter Fortführung der Arbeiten der VEIFA-Werke - an den physikalischen Problemen der Erzeugung hoher elektrischer Spannungen gearbeitet. Schon 1922 ist eine Transformator-Anlage fertig, mit der Spannungen bis zu einer Million Volt erzeugt werden können. Bevor aber für diese Anlage eine entsprechende Röntgenröhre gebaut werden kann, wird die ganze Anlage - angeblich für eine Goldmark pro Volt - nach Japan verkauft, um das Institut nach der Inflation finanziell zu erhalten.

Als DESSAUER 1934 zur Emigration gezwungen die Leitung des Instituts an seinen damaligen "ersten Assistenten und Vertreter in der Institutsleitung", BORIS RAJEWSKY, übergibt, verfolgt dieser konsequent diese Fragen und baut in den Jahren 1940-1944 eine Hochspannungsanlage nach dem Kaskadenprinzip für eine Maximalspannung von 3 Millionen Volt auf. Aber auch diese Anlage geht dem Institut (damals Kaiser-Wilhelm-Institut für Biophysik, jetzt Max-Planck-Institut für Biophysik) durch die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges verloren.

Erst der dritten großen Anstrengung in dieser Richtung ist Erfolg beschieden. In den Jahren um 1950 baut das Max-Planck-Institut für Biophysik gemeinsam mit den Siemens-Reiniger-Werken, die über eine Werksfusion aus den VEIFA-Werken entstanden waren, ein Betatron für eine Maximalenergie bis zu 35 Millionen Elektronenvolt. Die sorgfältige Ausarbeitung der physikalischen und technischen Grundlagen für eine Anwendung der mit dem Betatron erzeugten Strahlung zur Tumortherapie im MPI für Biophysik wie auch die ebenso sorgfältige Bestrahlungsplanung und klinische Durchführung der therapeutischen Bestrahlung durch das Universitätsklinikum Frankfurt am Main führen in den folgenden Jahren zu einer raschen Einführung dieser neuen Therapie in allen radiologischen Zentren der Welt. Heute sind in jeder größeren Stadt meist mehrere Teilchenbeschleuniger für die Tumortherapie mit energiereicher Strahlung in Betrieb; ein Erfolg, dessen Wurzel in den grundlegenden Plänen des Dessauerschen Instituts zu finden sind.

Biologische Wirkung ionisierender Strahlen

Ein weiteres wissenschaftliches Problem, das in DESSAUERS neuem Institut für physikalische Grundlagen der Medizin in Angriff genommen wird, ist die Klärung der biologischen Wirksamkeit dieser ionisierenden Strahlen. DESSAUER ist damals schon seit vielen Jahren immer wieder bei Vorträgen und Diskussionen mit Ärzten auf diese noch unverstandenen Vorgänge bei der Wechselwirkung physikalischer Strahlenenergie mit den biologischen Komponenten einer lebenden Zelle angesprochen worden. Er hat darüber nachgedacht, Hypothesen aufgestellt und diese mit den klinischen Erfahrungen der Ärzte verglichen. Nun hat er endlich auch die Möglichkeit, zusammen mit einigen hervorragenden Wissenschaftlern experimentelle Untersuchungen dazu durchzuführen. Es ist erstaunlich, wie viele wichtige, heute immer noch gültige grundlegende Aussagen zu diesem Problem damals experimentell erarbeitet wurden. Insbesondere gehört dazu die Erkenntnis, daß die Strahlenwirkung infolge der diskontinuierlichen Energieübertragung ein von den Gesetzen des zufalls bestimmter, also stochastischer Vorgang ist, der deshalb mit den Mitteln der mathematischen Statistik zu beschreiben ist. DESSAUER ist sich dieser Schwierigkeit bewußt, in der er sich als Physiker bei der Zusammenarbeit mit Medizinern befindet, und er schreibt in seinem schon genannten Institutsbericht in der Einleitung zu dem Kapitel "Untersuchungen über das Grundproblem der biologischen Strahlenwirkung": "Der Physiker hat es schwerer als der Chemiker, sich auf dem Gebiet der Lebensforschung mit dem Physiologen, dem Anatomen, dem Zellforscher oder dem Kliniker zu verständigen. Die chemischen Gedankengänge sind dem Biologen seit langem Gewohnheit, die physikalischen dagegen relativ neu. Der Physiker kann sich schwerer verständlich machen, und er begegnet mit seiner strengen Sprache, insbesondere dann, wenn er quantitativ untersucht oder aufzeigt, leicht Ungeduld. Aber über diese Schwierigkeiten wird man hinwegkommen müssen, um die Methoden und Erkenntnisse der Physik der Lebensforschung dienstbar zu machen. Ich werde den Versuch machen, so verständlich wie möglich zu sein, da richtiges Verstehen der Grundvorstellungen vor zeitraubenden Mißverständnissen bewahrt. Was im Nachfolgenden dargestellt wird, soll ein Beispiel dafür bilden, wie ein biologisches Problem sozusagen in die physikalische Sprache zu übersetzen ist und hier auf Fragestellungen zurückgeführt wird, die mit experimentellen Mitteln lösbar sind."

DESSAUER gibt dann eine Analyse der Grundvorgänge bei der Strahlenwirkung in der "strengen Sprache" der Physik und Mathematik, aber seine bildhaften Erklärungen machen deutlich, daß es ihm vor allem auch auf ein "anschauliches Verständnis" ankommt. Und dieses ist sicher eines der wichtigsten Fundamente, auf denen er die dann so erfolgreiche Zusammenarbeit mit den benachbarten klinischen Instituten aufbaut.

p90 Friedrich Dessauer, 1937

Messung und Wirkung von Aerosolen

Der schon mehrfach erwähnte 10-Jahres-Rechenschaftsbericht des Instituts für physikalische Grundlagen der Medizin beginnt aber keineswegs mit den aus der früheren Tätigkeit DESSAUERS stammenden Arbeitsgebieten der Röntgenstrahlentechnik und Wirkung ionisierender Strahlung. DESSAUER stellt in diesem Institut ganz neu aufgenommene Untersuchungen über Ionen in der Luft und deren medizinische Bedeutung an den Anfang, sicher in der Absicht, damit die Breite und Vielseitigkeit des in Angriff genommenen neuen Arbeitsgebietes zu demonstrieren. Aus diesen ersten Untersuchungen ist die heute für die gesamte Umweltforschung so wichtige Aerosol-Biophysik hervorgegangen, ein Forschungsschwerpunkt des jetzigen Instituts für Biophysik im Fachbereich Physik der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität.

Die "Rhein-Mainische Volkszeitung" (1922-1934)

Schon 1918 hatte DESSAUER der Carolus-Druckerei, die die "Frankfurter Volkszeitung" herausgibt, mit einem Darlehen aus einer finanziellen Notlage geholfen. Nun, 1922, war die wirtschaftliche Lage dieser Zeitung; die im wesentlichen die Meinung der politischen Mitte vertritt, hoffnungslos. Tiefgreifende Veränderungen wären notwendig, wenn diese Zeitung erhalten bleiben sollte. Auf der Gesellschaftsversammlung am 6. Oktober 1922 stößt die vorgeschlagene Änderung, die Carolus-Druckerei in eine Kommanditgesellschaft umzuwandeln, auf große Bedenken. Man vertagt sich auf den 13. Oktober, beschließt dann nur die Beibehaltung einer GmbH und vertagt sich weiter auf den 8. November. Es ist ganz bezeichnend für DESSAUER, wie er sich als einer der betroffenen Gesellschafter verhält: Er hat den Wert und Sinn dieser Zeitung erkannt und setzt sich konsequent voll für ihre Erhaltung ein. Dazu entwickelt er als Wirtschaftswissenschaftler und Politiker eine Modellvorstellung über die nötige Arbeitsweise und stellt für die Zukunft ein Programm auf, das folgende Schwerpunkte enthält:

Die Frankfurter Volkszeitung soll zu einem überregionalen
Zeitungsunternehmen ausgebaut werden, das ohne kapitalistische
Abhängigkeit nach dem höchsten publizistischen Niveau strebt. Es soll
der Verwirklichung des christlichen Ideals im öffentlichen Leben
dienen, der Wahrheit und Gerechtigkeit zum Siege verhelfen und die
Liebe zum Menschen fördern. Alle überschüssigen Gewinne sollen für
karitative Zwecke unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit
verwendet werden.

DESSAUER erläutert dieses Programm auf der Gesellschafterversammlung am 8. November 1922 ausführlich. Man mag meinen, daß dieses wie eine Phantasterei klingen muß in einer Versammlung, die vor dem totalen Ruin ihres Unternehmens steht. Doch DESSAUER hat als erfahrener Unternehmer auch ein Programm für die Herbeiführung der Rentabilität und der Sanierung der Carolus-Druckerei sorgfältig ausgearbeitet. Seine Pläne und Erläuterungen dazu finden deshalb eine vertrauensvolle Zustimmung. Mit der Zeichnung für einen großen Teil der nötigen Kapitalerhöhung durch DESSAUER selbst wird nicht nur der Konkurs der Gesellschaft verhindert, sondern der Anfang für ein politisch sehr wichtiges und fruchtbares Wirken dieser Zeitung gemacht. Schon ein Vierteljahr später wird DESSAUER von der Generalversammlung in den Aufsichtsrat der Gesellschaft gewählt, dessen Vorsitz er gleichzeitig übernimmt.

Als 1923 die Offenbacher Volkszeitung ihr Erscheinen einstellt, werden die Verlagsrechte von der Frankfurter Volkszeitung übernommen. Diese Vereinigung der beiden Zeitungen ist der Anlaß, den Namen in "Rhein-Mainische Volkszeitung", kurz "RMV" zu ändern, um damit auch zum Ausdruck zu bringen, daß sich die Zeitung als eine Stimme der politischen Mitte versteht, die über die Stadtgrenzen von Frankfurt am Main hinaus zu Wirken gedenkt.

DESSAUER nimmt die Umorganisation der RMV energisch in Angriff. Er schließt mit Dr. HOHN, dem Generalsekretär des Volksvereins und Geschäftsführer des Volksvereins-Verlages in Mönchengladbach ein Abkommen, in dem der Volksverein einen wesentlichen Teil der von DESSAUER erworbenen Anteile der Carolus-Druckerei übernehmen wird.

Noch im August 1923 wird nämlich von der Gesellschafterversammlung der Carolus-Druckerei eine weitere Kapitalerhöhung beschlossen; die Gesellschafter machen jedoch von einer bevorzugten Zeichnung neuer Anteile nur wenig Gebrauch. DESSAUER hatte sich verpflichtet, den Betrag zu zeichnen, der von den anderen Gesellschaftern nicht aufgebracht würde. Deshalb kommt er damit wider Erwarten in den Besitz von etwa Dreiviertel des gesamten Gesellschaftskapitals. Das wird hier so ausführlich berichtet, weil gerade diese vorübergehende finanzielle Situation später 1934 den neuen Machthabern in Deutschland als Anlaß zu einem politischen Prozeß gegen DESSAUER dient. Er wird zwar in diesem Prozeß freigesprochen, jedoch zur Emigration aus Deutschland gezwungen.

Neben der finanziellen Absicherung der Carolus-Druckerei und damit der Sicherung des Erscheinens der RMV widmet sich DESSAUER besonders intensiv der Umstrukturierung der Leitung und Redaktion der Zeitung. Schon 1924 übernimmt der damals erst 26jährige Dr. JOSEPH KNECHT die Verlagsleitung. KNECHT hatte Rechtswissenschaften sowie Finanz- und Wirtschaftswissenschaften studiert und ist seit 1920 Privatsekretär bei DESSAUER. Zu seinen Aufgaben gehört u. a. die Verwaltung des Universitätsinstituts. Jetzt verpflichtet er sich, seine ganze Arbeitskraft dem Verlag zu widmen. DESSAUER hat damit hier einen Mann an der Spitze, dem er voll vertrauen kann und der ihm im Laufe seines Lebens zu einem seiner wichtigsten Berater und zu einem wertvollen Freund wird.

DESSAUER beruft drei junge neue Redakteure zur RMV, um seine Vorstellungen und Pläne von dieser überregionalen Zeitung zu verwirklichen: HEINRICH SCHARP, WERNER THORMANN und WALTER DIRKS. Sie sind es, die in kurzer Zeit die RMV durch ihre klare Haltung und ihren verantwortungsvollen Journalismus zu einer in ganz Deutschland beachteten Stimme der politischen Mitte machen.

Da die RMV einen konsequenten Kampf gegen die Methoden und Pläne der NSDAP führt, wird von der NSDAP Zeitung "Frankfurter Beobachter" auch gegen DESSAUER selbst unter der Überschrift "Wie der Jude DESSAUER Eigentümer der Rhein-Mainischen Volkszeitung wurde" eine Hetzkampagne begonnen, in der ihm seine jüdische Abstammung vorgeworfen wird, in der er beschuldigt wird, sich mit unlauteren Methoden in den Besitz der RMV gebracht zu haben und schließlich, daß er sich sein Reichstagsmandat von Juden habe bezahlen lassen.

Die in dieser überregional entfachten Hetzkampagne aufgestellten Beschuldigungen werden von der RMV in sachlicher Weise klargestellt. Sie sind dennoch später der Anlaß für den politischen Prozeß gegen DESSAUER und seine engsten Mitarbeiter. Die Carolus-Druckerei kommt 1934 in nationalsozialistische Hände nach Entlassung von KNECHT, SCHARP und DIRKS. Für DESSAUER beginnt die harte Zeit der Emigration.

Was ist, rückschauend, von dieser Tätigkeit DESSAUERS als Publizist geblieben? Der gelungene Versuch, aus einem ruinierten Zeitungsunternehmen ein Publikationsorgan mit hohem Niveau und überregionalem Ansehen zu gestalten, verdient allein schon große Bewunderung. Daß DESSAUER gemeinsam mit seinen jungen Redakteuren einen erfolgreichen Kampf für die kulturellen und sozialen Verbesserungen in Deutschland führt und für die Verbesserungen dieser Ideen sorgt, hat sicher viele Menschen damals aufmerksamer für solche Fragen werden lassen. Daß im nationalsozialistischen Regime dieses Unternehmen untergehen muß, ist nur konsequent und darf nicht entmutigen.

Im Reichstag, Berlin (1924-1933)

"Es hat noch vieles zu geschehen, und es wird noch manchen Rückschlag geben. Aber, das ist der Unterschied, Gewalt, Brutalität, Haß, Selbstgerechtigkeit, Nationalismus sind nicht mehr allein sichtbar. Auf dem Kampfplatz sind neben ihnen Vernunft, Gerechtigkeit, Anständigkeit, Verständnis und Nächstenliebe aufgetreten." So konnte DESSAUER in der von ihm herausgegebenen Rhein-Mainischen Volkszeitung im Herbst 1924 zufrieden auf die von ihm maßgeblich beeinflußte Politik der Zentrumspartei zurückblicken. In der Tat hat das Zentrum durch beharrliches Verfolgen ihrer bekannten und anerkannten Ziele immer mehr Rückhalt in der Frankfurter Bevölkerung erhalten. Ihr hervorragender Repräsentant, DESSAUER, ist zum zweiten Mal als Spitzenkandidat aufgestellt und nun schon mit großer politischer Erfahrung in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt am Main tätig. Durch seine publizistische Tätigkeit und durch Vorträge in vielen Städten Deutschlands ist er für seine klaren politischen Analysen und Programme zur Lösung innen- und außenpolitischer Fragen bekannt. Jeder weiß, daß er fest zur Weimarer Verfassung steht, sie zwar nicht als etwas Vollkommenes hinstellt, doch aber als ein gangbarer Weg zur überwindung innenpolitischer Spannungen erkennt und Verbesserungen für möglich erachtet. Nicht ihre Revision oder gar Zerstörung, sondern ihr Ausbau, das müsse die Aufgabe der Zukunft sein. So jedenfalls äußert er sich in der offiziellen Verfassungsfeier der Stadt, August 1924, im großen Saal des Volksbildungsheimes.

In dieser Zeit sehr aktiver Kommunalpolitik - und man bedenke, daß DESSAUER in dieser Zeit auch noch sein junges Institut für physikalische Grundlagen der Medizin aufbaut und er auch gerade die Leitung und Redaktion der Rhein-Mainischen Volkszeitung völlig neu organisiert und mit neuen Mitarbeitern besetzt - in diese Zeit fällt die Aufforderung, sich als Spitzenkandidat der Zentrumspartei im Wahlkreis Hessen-Nassau für den Deutschen Reichstag in Berlin aufstellen zu lassen. Man kann verstehen, daß DESSAUER zunächst ablehnt, dann aber doch dem erneuten Drängen seiner Parteifreunde im Herbst 1924 nachgibt, allerdings unter der Bedingung, daß er sein Mandat jederzeit zurückgeben könne, wenn gesundheitliche oder berufliche Gründe dies erforderten, daß er nur an wichtigen Sitzungen der Partei teilzunehmen brauche und daß außer ihm auch der bisherige Wahlkreisabgeordnete Schwarz gewählt würde.

Im nun folgenden Wahlkampf bis zu den Wahlen im Dezember erläutert DESSAUER einem immer breiteren Publikum seine Grundvorstellungen sinnvoller Außenpolitik, die auf Verständigung mit den Nachbarländern in politischen Fragen aufbaut, ganz besonders aber auch schon auf eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit diesen hinzielt. Ganz besonderes interesse findet er aber mit seinen Analysen und Programmen der in der innenpolitik nötigen Wirtschaftsreformen.

Nach seiner Wahl in den Reichtstag tut er dort sein Bestes, diese hochgesteckten Ziele auch unter den gegebenen, wirklich mißlichen Umständen zu erreichen. Daß dies eine überaus harte Arbeit ist, erkennt man schon daraus, daß DESSAUER seine Vorlesungsverpflichtungen und Arbeiten im Universitätsinstitut an Samstagen und montags erledigt und von Dienstag bis Freitag in Berlin ist. Dieses ständige Pendeln zwischen Berlin und Frankfurt am Main, meist mit schwerem Gepäck, gefüllt mit Akten, die er unterwegs studiert und bearbeitet, belastet ihn bis an die Grenze seiner sowieso schon durch seine Strahlenschäden stark angegriffenen Gesundheit: "ich kann es nicht mehr leisten. ich habe in diesem schweren Jahr (1926) nur einen freien Tag gehabt, indem ich völlig auf jede Erholung verzichte, kann ich neben meinem Dienst die "Philosophie der Technik" fertigschreiben." DESSAUER betrachtet seine politische Tätigkeit als eine "Pflicht" und einen "Opfergang" die er dem Volk schuldig ist, andererseits ist dieses tägliche Opfern und Dienen einer der wesentlichen Faktoren dafür, daß er sein Leben als glücklich empfinden kann.

Er ist Vorsitzender des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Zentrums und stellt für deren Arbeit "Leitsätze" auf, die bei den tagespolitischen Entscheidungen in der "Firma deutsches Reich" zu berücksichtigen sind. Diese Leitsätze bleiben nicht ohne Widerspruch und Kritik. So schreibt BRENTANO an DESSAUER: "Es hat mich sehr interessiert, aus ihrem Buch zu entnehmen, wie Sie sich dies denken. Aber Sie werden es mir nicht verübeln, wenn ich als ein in den Vorurteilen des Wissenschaftlers befangener Mensch dem Erfolg ihres von den edelsten Motiven getragenen Vorgehens mit Skepsis gegenüberstehe."

Wichtiger als solche Skepsis und offene Kritik waren die Folgen der Wirtschaftskrise 1929/30, die die Regierung BRÜNING vor völlig neue und unvorhergesehene wirtschaftspolitische Probleme stellt. Aber auch hier erweist sich DESSAUER als ein fachkundiger Berater, und so wird er besonders wegen seiner auf einer Amerikareise gesammelten persönlichen Erfahrung ein wichtiger Mitarbeiter dieser Regierung und persönlicher Freund BRÜNINGS.

Beide, BRÜNING und DESSAUER sind recht ähnliche Charaktere. Wenn BRÜNING in schwerer Zeit sagt: "Mit der Sucht und dem Kampf um die Erhaltung der Popularität kann man nicht ein Volk retten. Man kann es nur retten, wenn man den Mut hat, auch in der übelsten und schwersten Stunde die Verantwortung auf sich zu nehmen, den Kopf hinzuhalten, komme, was da kommen möge!", so könnte das in gleicher Weise auch aus DESSAUERS Mund stammen. Wie herzlich das Verhältnis zu BRÜNING war, kann man einem Brief an DESSAUER entnehmen: "Seien Sie versichert, daß ich die vielen Tage, die ich in ihrem Hause und mit ihnen auf Autofahrten verlebt habe und die mir soviel Ruhe und Erholung brachten, nie vergessen werde."

Umsturz und Emigration (1933-1945)

Der Ausgang der Wahlen im Sommer 1932 mit dem überwältigenden Sieg der NSDAP stellt nicht nur für DESSAUER das Ende der Weimarer Republik dar. Wenn sich DESSAUER dennoch bereit erklärt, mit einer Kommission der Zentrumspartei in ein Koalitionsgespräch mit der NSDAP über eine gemeinsame Regierung einzutreten, so hat das für ihn hauptsächlich folgende Gründe: Die NSDAP würde als stärkste Partei in einer Oppositionsrolle nur weitere Vorteile gewinnen und eine vernünftige Reichspolitik unmöglich machen. Eine Koalition zwischen NSDAP und KPD würde nach seiner Ansicht zu einer Alleinherrschaft durch die NSDAP führen. In diesem Falle wäre es besser, wenn die NSDAP durch starke Zentrumsanhänger kontrolliert würde. Nach DESSAUERS Berichten verliefen die ersten Verhandlungen überaus anständig und hinterließen bei ihm den Eindruck des ernsten Entschlusses zur Übernahme der Regierungsgewalt. Das Verhandlungsklima mag dadurch positiv beeinflußt worden sein, daß Herrn GÖRING als Verhandlungsleiter auf der Seite der NSDAP die Familie DESSAUER persönlich bekannt war. Er hatte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges einen Teil seines Geschwaders in der Fabrik von FRIEDRICH DESSAUERS Bruder in Aschaffenburg untergebracht. Die durch diese persönlichen Kontakte beeinflußte entsprechend persönliche Atmosphäre der Verhandlungen mögen DESSAUER über die wahren Absichten der Nationalsozialisten in dieser Delegation getäuscht haben. Die Verhandlungen werden aber auch wegen der Auflösung des Reichstages im Juli 1932 und der Machtübernahme durch die Ernennung von Hitler zum Reichskanzler im Januar 1933 gegenstandslos.

DESSAUER gehört in der Reichstagsfraktion des Zentrums zu den wenigen, die bis zuletzt auch die Zustimmung zu Hitlers Ermächtigungsgesetz verweigern. So schreibt sein Zeitgenosse MUCKERMANN in seinen Lebenserinnerungen unter dem Titel "im Kampf zwischen zwei Epochen" über das Verhalten bzw. Umfallen vieler Zentrumsangehöriger. "Wer bis dahin noch einigen Respekt vor der moralischen Haltung deutscher Wissenschaftler gehabt hatte, der mußte grausamste Enttäuschung erleben. Es gab natürlich hier Ausnahmen, Männer wie z. B. den Professor DESSAUER." DESSAUER wird am 21. Juni 1933 nach einem Vortrag vorübergehend festgenommen und schließlich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern der RMV im Juli dieses Jahres in Untersuchungshaft genommen. Obwohl der ihm und Dr. KNECHT gemachte Prozeß mit einem Freispruch endet, zeigen ihm diese Vorgänge deutlich, daß eine aufrichtige politische Tätigkeit in Deutschland nicht mehr möglich ist. Mit fünfzig Reichsmark in der Tasche, wie das wohl den Devisenvorschriften der damaligen Zeit entspricht, tritt er 1934 die Reise ins Exil an, die ihn über die Schweiz für einige Jahre an die Universität nach Istanbul führt.

Institut für physikalische Therapie in Istanbul (1934-1937)

Der Ruf, eine Professur an der Universität Istanbul anzunehmen, wird DESSAUER schon während seiner Haft geschickt übermittelt. Die türkische Regierung setzt sich auch mit Nachdruck für seine Freilassung und später für seine Ausreiseerlaubnis ein.

In Istanbul sind bereits einige jüdische Kollegen DESSAUERS von der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität tätig, die Deutschland verlassen mußten, und in den nächsten Jahren kommen noch weitere hinzu. Beim Lesen der Jahrbücher der Universität Istanbul aus diesen Jahren hat man mehr den Eindruck, es handele sich hier um eine deutsche, nicht um eine türkische Universität. DESSAUER selbst kann auf seinem eigenen, engeren wissenschaftlichen Gebiet der medizinischen Radiologie tätig werden. So richtet er ein neues Radiologisches Institut ein, in dem die modernen Methoden der Röntgendiagnostik und der Strahlentherapie von Tumoren eingesetzt werden. Seine Tätigkeit verlagert sich aber nun wieder sehr auf das Praktische. Er erinnert sich in seinen Beiträgen zu "Auszug des Geistes" von Radio Bremen 1962: "Kranke kamen, als das Institut bekannt wurde, aus allen Teilen des Landes." DESSAUER betreibt in Istanbul "eine Poliklinik von einem Umfang, wie sie in Europa sonst nicht existierte. Ich hatte manchmal bis zu achtzig Kranke an der Schwelle sitzen, die um Behandlung flehten. Alle hatten Krebs." Durch die starke Beanspruchung von der Praxis herkommt die theoretische und experimentelle Forschungsarbeit zu kurz. DESSAUER vermerkt deshalb selbst: "In der Türkei war der Forscher hinter dem Pionier und Lehrer zurückgeblieben." Seine hervorragenden biophysikalischen Fachkenntnisse bleiben deshalb dort ungenützt, und es ist für ihn sicher eine Erleichterung, als er von Fribourg in der Schweiz den Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik erhält.

Physikalisches Institut Fribourg/Schweiz (1937-1948)

Nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen nimmt DESSAUER den Ruf an die Universität Fribourg an. In dieser Schweizer Zeit kann sich DESSAUER ganz der Vorlesungstätigkeit auf dem Gebiet der Experimentalphysik widmen. Er findet nun auch die Zeit, ein Buch, "Die Teufelsschule", im Romanstil zu schreiben, das eine Reihe selbstbiographischer Züge aufweist und menschliche Charaktere schildert, denen er wohl in seinem Leben in dieser Art begegnet ist, bzw. die er auch seine eigenen Gedanken über Leben und Tod aussprechen läßt.

p97 Friedrich Dessauer, 1946

Rückkehr an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (1946-1963)

Es ist das Verdienst von DESSAUERS Nachfolger als Institutsleiter, Professor RAJEWSKY, daß DESSAUER schon 1946 durch den Hessischen Minister für Kultus und Unterricht einen Emeritenstatus erhielt, so daß er sich wieder seiner alten Fakultät zugehörig fühlen konnte und auch mit einer entsprechenden Altersversorgung rechnen durfte. Als ihm schließlich der Kurator der Universität, Ministerialrat Klingelhöfer, berichtet, daß der Magistrat der Stadt ihm wieder die Leitung seines früheren Institutes antragen wolle, schreibt er zurück: "Es ist ... ein großer Trost für mich, und eine Beruhigung, zu wissen, daß wohlwollende und einsichtige Menschen in der alten Heimat inzwischen über dem Institut wachen und es vor dem Untergang schützen. Die Erforschung der Beziehung zwischen Physik und Lebensvorgängen oder, mit anderen Worten, zwischen unbelebter und belebter Natur ist in ein neues Stadium getreten, bietet ganz große Zukunftsaussichten und ist eine wirklich rein humane, von keinem Streit der Zeit befleckte Mission. Es wird vielleicht einmal zur Anerkennung, ja zum Ruhme Frankfurts am Main beitragen, daß hier das erste derartige Institut begründet und durch die schlimmsten Stürme der Zeit hindurch gerettet wurde, die jemals tobten."

Bis zur Rückkehr DESSAUERS nach Frankfurt am Main vergehen aber noch einige Jahre. Die Freiburger Universität bittet ihn, noch weitere zehn Jahre dort zu bleiben und stellt ihm auch umfangreiche Forschungsmittel zur Verfügung.

Am 9. Juni 1950 hält DESSAUER seinen ersten Vortrag nach dem Krieg in Frankfurt am Main und es ist wieder RAJEWSKY, der - nun als Rektor - die Einladung ausspricht, wieder an dieser Universität zu lesen. Im Januar des folgenden Jahres nimmt DESSAUER seine Lehrtätigkeit an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main mit Vorlesungen über Biophysik und Naturphilosophie wieder auf. Er findet nun auch Ruhe, seine Studien über die Philosophie der Technik zu vertiefen und die religiösen Fragen und Kontroversen zu den Naturwissenschaften aufzuwerfen, zu durchdenken und klar zu formulieren. Es entstehen seine Bücher. "Naturwissenschaftliches Erkennen", "Prometheus und die Weltübel", "Auf den Spuren der Unendlichkeit", "Streit um die Technik", "Was ist der Mensch?". Diese philosophischen Fragen beschäftigen ihn so sehr, daß er der Aufforderung, sein Buch "Kooperative Wirtschaft" neu zu bearbeiten, nicht nachkommen kann und diese Arbeit nach seinen Vorschlägen und Notizen seinem frühren Sekretär und Freund Dr. KNECHT überläßt, der dieses auch heute noch aktuelle Buch in seinem Verlag erscheinen läßt.

Es ist erstaunlich, obwohl Patient und schon schwer leidend, DESSAUER findet in diesen Jahren die Kraft und Zeit, sich auf Vorlesungszyklen vorzubereiten und seine Vorträge regelmäßig zu halten. Ist es die warme Resonanz, die er in der großen Zahl seiner Zuhörer spürt, oder ist es das nicht enden wollenden Pflichtgefühl, Erkenntnisse und Wahrheiten verbreiten zu müssen? Es ist ein eindrucksvolles Erlebnis, an diesen Vorlesungen DESSAUERS teilzunehmen.

Der Hörsaal H, einer der größten in der gerade wieder entstehenden Universität, ist bis zum letzten Platz besetzt, einige der Hörer sitzen auf den Fensterbrettern, einige in den Gängen auf dem Boden, viele fanden nur einen Stehplatz und lehnen sich an die Wand. Es ist fast unheimlich, daß eine so große Menschenmenge in einer derartigen Ruhe verharren kann! Leise, aber doch klar vernehmlich spricht FRIEDRICH DESSAUER, der aus der Emigration an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main zurückgekehrte Gelehrte. Nicht nur die jungen Studenten sind gekommen, man sieht auch "ältere Semester" im Auditorium, Damen und Herren, Freunde einer früheren gemeinsamen Zeit in Frankfurt am Main.

DESSAUER hat uns in seinem Vorlesungszyklus bereits die wesentlichen Methoden naturwissenschaftlichen Erkennens erläutert. Er ist dabei ausgegangen von dem kühnen Aufbruch der griechischen Antike, die im Vertrauen auf die Kraft des Denkens mit dem Werkzeug der Logik "Wahrheiten" über das Wesen der Welt, der Natur und des Menschen zu finden glaubte. Er hat uns diesen Aufbruch des menschlichen Geistes in einer Begeisterung geschildert, daß das Jahrhunderte währende Festhalten an derartigen geistigen Errungenschaften im Weltbild des Aristoteles uns verständlich, ja selbstverständlich erscheint.

Wie ein Dramatiker hat DESSAUER dann Galilei auftreten lassen, der viele der aristotelischen Lehren in Frage stellte oder als irrig auswies: "Das absolut Neue, das eine Wende der gesamten Naturwissenschaften bedeutete, bestand darin, daß man die Erkenntnisse nicht deduktiv spekulierend mit Hilfe der Logik erarbeitete, sondern erkannte, daß es möglich ist, daß die Natur selbst befragt werden kann und, richtig gefragt, selbst antwortet. Ihre Antworten sind zuverlässig, widerspruchsfrei; die so erlauschten Gesetze sind untrüglich, verläßlich. Man hat sich ihnen zu unterwerfen. Ja, man hat beim Fragen alle Vorurteile, Wünsche, Meinungen, Schwächen, das ganze Ich mit seinen Belastungen wegzulassen und sich ganz dem Objekt hinzugeben: lauschend, schweigend! Die große, seitdem unablässig entfaltete Methodik der Naturwissenschaft ist wesentlich die Kunst, richtig zu fragen. Diese Befragung der Natur geschieht in sinnvoll durchgeführten Experimenten".

Er beschreibt uns dann diese Methode der experimentellen Naturwissenschaft an mehreren sehr anschaulichen Beispielen. Dann zeigt er, welche Wege die Naturwissenschaften seit Descartes, Newton und Leibniz gegangen sind, die Ergebnisse in abstrakter, mathematischer Weise zu formulieren. Er gibt auch hier einfache Beispiele anhand eines fiktiven Schachspiels mit seinen symbolischen Figuren und der verschiedenen zeitlichen und räumlichen Struktur einer sich entwickelnden Schachpartie.

"Das Wesen, das Eigentliche, Wichtige und damit das Selbständige des Schachspiels besteht nur in materielosen, strukturellen Ordnungen. Die sinnenhaften Objekte sind zwar für uns Menschen passend und nützlich, haben aber mit dem Wesen der Sache so wenig zu tun, daß man sie durch Symbole ersetzen kann.

Mit einer solchen, das Wesentliche durch Symbole ersetzenden Sprache und Denkweise können wir Vorgänge, bei denen wir das Wirken von nicht - noch nicht - mit naturwissenschaftlichen Mitteln erklärbaren Kräften ahnen, in unsere Gedankengänge spekulativ aufnehmen und zunächst analogisch zu verstehen versuchen das ist eine andere Kategorie als die eigentliche erklärende Kausalkenntnis. Der Versuch des Verstehens gibt dem Forscher den Leitfaden zum eigentlichen Forschen, darin zum Experiment. Die Antworten der Natur selbst (oder des Schöpfers) sind oft sehr überraschend. Sie geben manchmal ganz neues Licht."

Hier unterbricht DESSAUER seinen Gedankengang und möchte die ebenfalls manchmal spekulativ-analoge Denkweise NEWTONS noch als Beispiel anführen, aber auch ihre Grenzen deutlich machen. So fährt er fort: "Bei NEWTON finden sich Aussagen über das Licht, über den Raum und andere Grundfragen, die heute in erstaunlicher Weise bestätigt werden. Frühes spekulativ-analogisches Denken führt nicht immer irre. Und darum ist dieses Denken legitim, ja wichtig - solange der Forscher nicht seine Meinung als naturwissenschaftlich gesicherte Lehre autoritär verkündet. Das eine aber spüren wir alle: daß unser Forschungsweg zu den tiefen Gründen der Welt noch in gewaltige Weite führt, wo Größeres auf uns harrt, als wir je gesehen. Mit dieser Bescheidung, die den Forschenden abhält, weiter zu spekulieren, bevor tragfähiges Tatsachenmaterial neue Hinweise gibt, darf auch er getrost von dem Zweck in der belebten Welt sprechen."

So spricht DESSAUER in einer seiner letzten Vorlesungen. Er sieht sich selbst wie eine dieser Schachfiguren, mit seinen eigenen, für sein Leben und Wirken geltenden Regeln und Wesenszügen: Sich mit einem "Trotzdem" an komplizierte Aufgaben zu wagen, ihre Lösung als eine Art Verpflichtung betrachtend. Wenn die Schwierigkeiten zunächst unüberwindbar erscheinen, sich Freunde und Mitkämpfer zu suchen und auch ihre Eigenarten zu respektieren, mit ihrer Hilfe zu versuchen, diese kompliziertesten wirtschaftlichen, wirtschaftspolitischen, naturwissenschaftlichen, philosophischen und ethischen Probleme mit Sorgfalt zu analysieren und mit großer Geduld in aller Einfachheit anderen dafür aufgeschlossenen Menschen zu erläutern, um deren Meinung zu bitten, um diese wieder in sein eigenes Weltbild mit aufzunehmen. Er erkennt sich als eine solche Schachfigur in dem aufregenden Spiel "Leben" und glaubt fest an einen Spieler, der ihn seinen Eigenschaften entsprechend - einsetzte und zu gegebener Zeit aus dem Spiel nehmen würde.

Am 16. Februar 1963 stirbt FRIEDRICH DESSAUER.

Die Erfolge seiner Arbeit in Forschung und Lehre sind durch zahlreiche Medaillen, Ehrenplaketten und Ehrenmitgliedschaften, zuletzt durch das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband, ausgezeichnet worden, die er in Stille und Bescheidenheit entgegennahm. Zur gleichen Zeit verlieh ihm die Naturwissenschaftliche Fakultät unserer Universität die Fakultätsmedaille, in Würdigung des Lebenswerkes eines Gelehrten, "der durch hervorragende wissenschaftliche Leistungen das Ansehen nicht nur seiner Fakultät sondern der gesamten Universität mehrte und zugleich durch wahrhaft menschliche haltung Jüngeren zum Vorbild wurde." Die Medizinische Fakultät unserer Universität verlieh ihm die Ehrlich-Weigert-Plakette. Von Papst Pius XII. wurde ihm der Sylvester-Orden verliehen. Am 21. April 1969 wurde in Darmstadt das katholische Bildungszentrum und in Verbindung damit ein Studentenwohnheim eröffnet, das den Namen FRIEDRICH DESSAUERS trägt und die umfangreiche Bibliothek DESSAUERS zum Geschenk erhielt. Auch in Frankfurt am Main trägt ein Studentenwohnheim seinen Namen. Die Oberschulen in Aschaffenburg und Frankfurt-Höchst heißen FRIEDRICH DESSAUER-Gymnasium.

DESSAUER war Ehrenbürger der Städte Aschaffenburg und Frankfurt am Main.


Literatur

Aus dem Gebiet der Biophysik:

Über die Zerstreuung von Röntgenstrahlen in Wasser. Zeitschr Physik 4, 1921, 131-145, (mit Vierheller).
Die Tiefenwirkung der Röntgenstrahlen Strahlentherapie 12, 1921, 1-36, (mit Vierheller).
Steigerung der sekundären Energie beim Funkeninduktor. Phys. Zeitschr. 22, 1921, 1-5.
Über einige Wirkungen von Strahlen I. Zeitschr. f. Physik 12, 1922, 38-47.
The question of fundamental biological reaction of radiation. Radiology 14, 1930, 3 16.
Über primäre Vorgänge der Strahlenwirkung. Archiv f. exper. Zellforschung 11, 1931, 65-86.
10 Jahre Forschung auf dem physikalisch-medizinischen Grenzgebiet. Institut für physikalische Grundlagen der Medizin, 1931.
Strahlung und Lebensvorgänge. Zeitschr. Krebsforschung 35, 1932, 287-300.
Neue Aufgaben der Biophysik. Strahlentherapie 47, 1933, 17-24.
Quantenphysik der biologischen Strahlenwirkungen. Zeitschr. Physik 84, 1933, 218-221.

Politische und philosophische Schriften:

Leben, Natur, Religion. Das Problem der transzendenten Wirklichkeit. Cohen Verlag, Bonn, 1924.
Philosophie der Technik. Cohen-Verlag, Bonn, 1928.
Kooperative Wirtschaft. Cohen Verlag, Bonn, 1929.
Versuchung des Priesters Anton Berg. Carolus Druckerei, Frankfurt am Main, 1930.
Im Kampf mit der Wirtschaftskrise. Carolus Druckerei, Frankfurt am Main, 1932.
Der Fall Galilei und wir. Abendländische Tragödie. Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, verschiedene Auflagen 1943-1957.
Wissen und Erkenntnis. Walter Verlag, Olten, 1944.
Weltfahrt der Erkenntnis. Leben und Werk Isaac Newtons. Rascher Verlag, Zürich, 1945.
Mensch und Kosmos. Ein Versuch. Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, 1949.
Die Teufelsschule. Aus dem Vermächtnis eines Arztes. Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, versch. Auflg. 1951-1960.
Weltmann Christ? Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, verschiedene Auflagen 1955-1959.
Naturwissenschaftliches Erkennen. Beiträge zur Naturphilosophie. Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, 1958.
Prometheus und die Weltübel. Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, 1959.
Kooperative Wirtschaft. Knecht-Verlag, Frankfurt am Main, 1970.

 

geändert am 12. Dezember 2008  E-Mail: Webmasterpresse@uni-frankfurt.de

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