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Band II (1990)Spalte 179-180 Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

GASPARIN, Agenor de, Graf, französischer Politiker und Schriftsteller, 1810 in Orange (Dép. Vaucluse, unweit der Rhöne), † 1871 in Genf. - G. studierte die Rechte in Paris und wurde unter der Julimonarchie Kabinettschef seines Vaters im Ministerium des Innern. 1842 als Vertreter von Bastia (Korsika) in die Kammer gewählt, kämpfte er als eifriger Anwalt aller humanitären Bestrebungen gegen die Sklaverei und gegen die Beschränkung der religiösen Freiheit der Protestanten, seiner Glaubensgenossen, für die er das Recht der Evangelisation und der Bibelkolportage in Anspruch nahm. 1846 zog sich G. aus dem politischen Leben zurück und widmete sich fast ausschließlich den Interessen der reformierten Kirche Frankreichs. Anläßlich der kirchlichen Umwälzungen im Waadtland verteidigte er das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat. Als auf der Generalsynode 1848 die Forderung eines formulierten Glaubensbekenntnisses durchfiel, gründete er mit Frédéric Monod (s. d.) 1849 die »Union des Églises libres évangéliques de France«. Er lebte am Genfer See und beteiligte sich von dort aus in Schriften und Vorträgen am religiösen und literarischen Leben und an den Kämpfen der Orthodoxie gegen den Liberalismus.

Werke: Esclavage et traité, 1838; - Christianisme et paganisme, 2 Bde., 1846-50; Les écoles du doute et l'école de la foi, 1853; La familie, ass devoirs, ses joies et sec douleurs, 1865 (dt. 1870).

Lit.: Adrien Naville, Le comte A. de G., 1871; - Théodore Borel, Le comte A. de G., Lausanne 1878; - Lichtenberger V, 415 ff.; - RGG II, 1203.

Letzte Änderung: 16.10.1998