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Band II (1990)Spalten 91-92 Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

FRANK, Franz Hermann Reinhold (durch Verleihung des bayrischen Zivilverdienstordens geadelt), luth. Theologe, * 2.5. 1827 als Pfarrerssohn in Altenburg, † 7.2. 1894 in Erlangen. - F. studierte seit 1845 in Leipzig. Er wurde einer der eifrigsten und treuesten Schüler von Adolf Harleß (s. d.) und entwickelte sich zu einem begeisterten bekenntnistreuen Lutheraner. 1850 promovierte F. zum Dr. phil. und 1851 zum Lic. theol. Er widmete sich eifrig philosophischen Arbeiten und legte den Grund zu seiner umfassenden Kenntnis der neueren Philosophie. Vor allem galten seine Studien der Dogmatik, besonders der Durcharbeitung der altlutherischen Dogmatiker. Herbst 1851 folgte er dem Ruf als Subrektor an die Gelehrtenschule in Ratzeburg. 1853 wurde F. Gymnasialprofessor für Religion am Gymnasium in Altenburg, unterrichtete aber wie in Ratzeburg auch in den alten Sprachen und in der deutschen Literaturgeschichte. 1857 wurde er als ao. Professor für Kirchengeschichte und Systematische Theologie nach Erlangen berufen und 1858 zum o. Professor ernannt und blieb in dieser Stellung bis an sein Ende. - F. gilt als der eigentliche Systematiker der Erlanger Schule, der von der Erfahrung der Wiedergeburt aus das System der orthodoxen Theologie aufbaute, und ist auch bekannt als Gegner der Theologie Albrecht Ritschls (s. d.) und der Union zwischen Lutheranern und Reformierten.

Werke: Die Theol. der Concordienformel hist.-dogmat. entwickelt u. beleuchtet. I: Die Art. v. summar. Begriff der Lehre, v. der Erbsünde u. v. freien Willen, 1858; II: Die Art. v. der Gerechtigkeit des Glaubens, v. den guten Werken, v. Gesetz u. Ev. u. v. dritten Brauch des Gesetzes, 1861; III: Die Art. v. hl. Abendmahl, v. der Person Christi u. v. der Höllenfahrt Christi, 1863; IV: Die Art. v. den kirchl. Mitteldingen, v. der ewigen Vorsehung u. Wahl Gottes u. v. den außerkirchl. Häretikern, 1865; System der christl. Gewißheit I, 1870 (18842); II, 1873 (18812); System der christl. Wahrheit, 2 Bde., 1878-80 (1885/862; 18943); System der christl. Sittlichkeit I, 1884; II, 1887; Über die kirchl. Bedeutung der Theol. A. Ritschls, 1888 (18913); Über die Lebensmacht der Gnadenmittel im Sinne luth. Lehre (Vortr.), 1891; Vademecum f. angehende Theologen, 1892; Dogmat. Stud., 1892; Gesch. u. Kritik der neueren Theol., insbes. der systemat., hrsg. v. P. Schaarschmidt, 1894 (19084).

Lit.: Johannes Gottschick, Die Kirchlichkeit der sog. kirchl. Theol., 1890, 110 ff.; - Friedrich Karl Edmund Weber, F. H. R. F.s Gotteslehre u. deren erkenntnistheoret. Voraussetzungen (Diss. Würzburg), Naumburg (Saale) 1900 (vollst. Leipzig 1901); - Erich Schaeder, Theozentr. Theol. I, 1909, 22 ff.; - Bruno Doehring, Vergleichende Darlegung u. krit. Beurteilung der Stellung F.s u. Ritschls z. Apologetik mit Bezug auf die gegenwärt. apologet. Aufgabe (Diss. Erlangen), Naumburg (Saale) 1912; - Alfred Römer, Der Gottesbegriff F.s. Eine Stud. über Gottes Absolutheit u. Persönlichkeit (Diss. Heidelberg), Halle (Saale) 1912; - Richard Grützmacher, Die Theol. v. F., in: NKZ 1914, 991 ff.; - Christian Gahr, F.s Stellung z. Erkenntnistheorie u. Metaphysik (Diss. Erlangen), 1919; - Otto Haendler, Die Christologie F.s (Theol. Thesen, Berlin), 1925; - F. H. R. F.s 100. Geb., in: Sächs. Kirchenbl., 1927, 122 ff.; - Philipp Bachmann, F. H. R. F., in: AELKZ, 1927, 513 ff.; - Reinhold Seeberg, F. H. R. F., der Mann u. sein Werk, in: NKZ 38, 1927, 156 ff.; - Wilhelm Heyderich, Die Bedeutung einer christl. Gewißheitslehre f. die ST in Auseinandersetzung mit den v. F. H. R. F. u. Karl Heim vertretenen Grundpositionen (Diss. Göttingen), Gotha 1935; - Helmut Scheler, Die Prinzipien der Ethik F.s (Diss. Erlangen), 1946; - Wolfgang Conradi, Die Funktion des Kirchenbegriffes bei F. H. R. v. F. (Diss. Hamburg), 1974; - ADB 48, 683 ff.; - RE VI, 158 ff.; XXIII, 452; - EKL I, 1319 f.; - RGG II, 1017; LThK IV, 254.

Letzte Änderung: 31.08.2001