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Band I (1990)Spalten 571-572 Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

BEYSCHLAG, Willibald, Theologe, * 5.9. 1823 in Frankfurt am Main als Sohn eines Bankunterbeamten, † 25.11. 1900 in Halle (Saale). - B. studierte in Bonn und Berlin und wurde 1849 Hilfsprediger in Koblenz, 1850 Pfarrer in Trier, 1856 Hofprediger in Karlsruhe und 1860 ao. Professor der Praktischen Theologie. - B., der am kirchenpolitischen Geschehen seiner Zeit hervorragend beteiligt war, ist bekannt als Mitbegründer des »Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen« (1886/87) und der »Evangelischen Vereinigung« (1873). In Verbindung mit Albrecht Wolters gründete er 1876 die »Deutsch-evangelischen Blätter« als Organ dieser Mittelpartei in der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union und als »Zeitschrift für den gesamten Bereich des deutschen Protestantismus«. Als ein »unbeugsamer Gegner Roms« war B. ein scharfer Bekämpfer des ultramontanen Katholizismus, während er andererseits für den Altkatholizismus warm eintrat, weil dieser ihm als der wahre und eigentliche Katholizismus und als eine Hilfe für die Loslösung Deutschlands von Rom erschien. B. zählt zu den Hauptvertretern der Vermittlungstheologie. Dankbar bezeichnet er Friedrich Schleiermacher, August Neander und Karl Immanuel Nitzsch als »die großen Lehrer seines Lebens und Geistes«. Sein Forschungsgebiet war das Neue Testament. B. begrüßte die Anfänge der Evangelischen Allianz. Als ein eifriger Verfechter des kirchlichen Unionsgedankens mit dem Ziel einer evangelischen Einheitskirche war er zugleich bestrebt, aus der Verschmelzung von Christentum und Kultur, von gläubiger Theologie und gebildeter Gemeinde, von Evangelisch und Deutsch die das deutsche Geistesleben beherrschende Einheit zu schaffen.

Werke: Das Leben Jesu, 2 Bde., 1885 (19125); Nt. Theol., 2 Bde., 1891 (18952); Karl Immanuel Nitzsch, eine Lichtgestalt der neueren dt.-ev. KG, 1872 (18822); Aus dem Leben eines Frühvollendeten, des Pfarrers Franz Beyschlag, 1858 (18957); Erinnerungen an Albrecht Wolters, 1880; Aus meinem Leben, 2 Bde., 1896/98; Der Altkath. Eine Denk- u. Schutzschr. an das ev. Dtld., 1882 (18833); Christenlehre auf Grund des kleinen Luth. Katechismus, 1900 (19174); Zur dt.-christl. Bildung (Vortrr.), 1833 (18992); Blütenstrauß v. Lebensweg (Gedichte), 1893; Predigten: aus siebenjähr. Amtsführung in der rhein.-preuß. Kirche, 1857; aus der Schloßkirche zu Karlsruhe, 1861; Akadem. Predigten, 1867; Erkenntnispfade zu Christo I, 1877; II, 1889; Ausw. seiner wiss. Aufss., 1925; Zur Entstehungsgesch. des Ev. Bundes, 1926.

Lit.: R. Kukula, Bibliogr. Jb. der dt. Hochschulen, 1892, 49 f.; - BJ V, 350 ff.; - K. H. Pahncke, W. B., 1905; - Adolf Hausrath, Richard Rothe u. seine Freunde II, 1906; Mitteldt. Lb. I, 1926, 271 ff.; - Martin Gerhard, Johann Hinrich Wichern II. III, 1928 bis 1931; - Fritz v. der Heydth, Gute Wehr. Werden, Wirken u. Wollen des Ev. Bundes, 1936; - Ernst Barnikol, W. B., in: 250 J. Univ. Halle, 1944, 97 ff.; - Heinrich Hermelink, Das Christentum in der Menschheitsgesch. v. der Frz. Rev. bis z. Gegenw. III, 1952, 80. 163 ff.; - NDB II, 209 f.; - RE XXIII, 192 ff.; - RGG I, 1116 f.; - LThK II, 331.

Letzte Änderung: 23.03.2001