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Band I (1990)Spalten 459-460 Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

BEGRICH, Joachim, Theologe, * 13.6. 1900 als Pfarrerssohn in Predel (Kreis Zeitz), † (gef.) 26.4. 1945 in Dussoi bei Belluno (Oberitalien). - B. studierte in Leipzig und Halle orientalische Philologie und Theologie, legte im Februar 1923 das erste theologische Examen in Halle ab und war darauf ein Jahr im Predigerseminar in Stettin, dann ein Jahr Hauslehrer. Als Assistent am Alttestamentlichen Seminar in Halle promovierte er 1926 zum Lic. theol. B. habilitierte sich 1928 als Privatdozent in Marburg und folgte 1930 dem Ruf nach Leipzig als ao. Professor für Altes Testament. 1932 wurde er in den Kirchenvorstand von St. Petri zu Leipzig gewählt und übernahm darin in dem ein Jahr später sich entwickelnden Kirchenkampf die Führung der bekennenden Gruppe, um bald in die Aufgaben des Gemeinde-, des Kreis- und des Landesbruderrats der Bekennenden Kirche hineinzuwachsen. Sein Wirken als Lehrer und Forscher fand 1934 Anerkennung in der Verleihung der Doktorwürde durch die Theologische Fakultät Halle. Herbst 1941 wurde B. zum Heeresdienst eingezogen und fand in Eilenburg und Waldenburg (Sachsen) Verwendung als Sanitäter. 1944 zur Front nach Italien abgestellt, ereilte ihn noch kurz vor Beendigung der Kampfhandlungen der Tod. - B. war ein Schüler Hermann Gunkels († 1932), dessen besonderes Vertrauen er sich erwerben durfte. Gunkel vertraute ihm die Herausgabe der »Einleitung in die Psalmen« an, die er nur zu einem Teil selbst hatte schreiben können. Trotz mancher Vorarbeiten seines Lehrers leistete B. in dem ihm zufallenden Teil des Werkes im wesentlichen eine umfangreiche selbständige Arbeit. In einer Reihe kleinerer Arbeiten ging er den Einzelfragen der Gattungsforschung nach und blieb auch in seiner letzten Buchveröffentlichung »Studien zu Deuterojesaja« dieser Forschungsrichtung treu. B. beschäftigte sich immer wieder mit den Fragen der Textherstellung und der Textkritik und lieferte wesentliche Beiträge zur Erklärung wichtiger Worte und Begriffe des Alten Testaments. In seinem Hauptwerk »Die Chronologie der Könige von Israel und Juda« wies er sich aus als selbständiger, methodisch exakter Forscher von ungewöhnlichem Scharfsinn.

Werke: Der Psalm des Hiskia. Ein Btr. z. Verständnis von Jes. 38, 10-20 (Diss. Halle), 1926; Die Chronologie der Könige von Israel u. Juda u. die Qu. des Rahmens der Königsbücher, 1929; Einl. in die Pss. Die Gattungen der rel. Lyrik Israels v. Hermann Gunkel, zu Ende geführt v. J. B., 1933; Stud. zu Deuterojes, 1938 (Nachdr. 1963); Die Vertrauensäußerungen im israelit. Klagelied des Einzelnen u. in seinem babyl. Gegenstück, in: ZAW 46, 1928, 221 ff.; Der Syrisch-Ephraemit. Krieg u. seine weltpolit. Zushgg., in: ZDMG 83, 1929, 213 ff.; Zur hebr. Metrik, in: ThR 4, 1932, 67 ff.; Das priesterl. Heilsorakel, in: ZAW 52, 1934, 81 ff.; Die Propheten. Führung z. Christentum durch das AT, 1934, 29 ff.; Das AT in der christl. Predigt, 1936, 5 ff.; Die priesterl. Thora, in: Beih. ZAW 66, 1936, 63 ff.; Zur Frage der at. Textkritik, in: OLZ 42, 1939, 473 ff.; Berit, ein Btr. z. Erfassung einer at. Denkform, in: ZAW 60, 1944, 1 ff. - Ges. Stud. z. AT, hrsg. v. Walther Zimmerli, 1964.

Lit.: Hans Bardtke, In memoriam J. B., in: ThLZ 75, 1950, 441 ff.; - RGG I, 968.

Letzte Änderung: 13.02.2001