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Band XXIV (2005) Spalten in Vorbereitung Autor: Ronny Baier

ASCHHAUSEN, Johann Gottfried Freiherr von; Fürstbischof von Bamberg (1609-1622) und Fürstbischof von Würzburg (1617-1622); * 12. August 1575 in Lauda / heutiges Baden; † 29. Dezember 1622 auf dem Fürstentag zu Regensburg. - Johann Gottfried stammt aus dem 1657 im Mannesstamm erloschenen Adelsgeschlecht derer zu Aschhausen bei Künzelsau. Über die Großeltern väterlicherseits war er mit seinem Nachfolger auf dem Würzburger Bischofsstuhl Philipp Adolf von Ehrenberg verwandt. Ein Onkel mütterlicherseits wiederum war der Bamberger Fürstbischof Johann Georg I. Zobel von Giebelstadt. Eine kirchliche Karriere schien geradezu vorherbestimmt. Johann Gottfried war ein sehr frommer und asketischer Mann. Er besuchte mit zwölf Jahren das Jesuitenkolleg in Fulda. Ab 1591 studierte er Philosophie in Würzburg, wo er am Ende der vierjährigen Studienzeit den Magistertitel erlangte. In Mainz und Würzburg studierte er dann die beiden Rechte und an der Jesuitenuniversität von Pont-à-Mousson in Lothringen, einem Zentrum der Gegenreformation, Theologie. Dort wurde auch Johann Gottfrieds Eifer für die katholische Erneuerung im Sinne des Trienter Konzils geweckt. Sowohl in Jura als auch Theologie erwarb sich Aschhausen den Doktorhut, was ihn als umfassend gelehrten Mann ausweist. Schon 1593 wurde er in das Würzburger und 1596 auch in das Bamberger Domkapitel aufgenommen. Aschhausen übernahm dort jeweils die Domherrenpfründe seines Bruders Philipp Heinrich, der aus familiären Gründen den geistlichen Stand verlassen hatte. Nach seiner Priesterweihe 1601 wurde er zum Dekan des Stifts Großcomburg bei Schwäbisch Hall ernannt. Seine Wahl zum Bamberger Fürstbischof im Jahr 1609 verdankt Johann Gottfried allerdings der gemeinsamen Intervention des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn und des Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern. Nachdem der zuerst gewählte Bamberger Domdekan Johann Christoph Neustetter genannt Stürmer die Wahl abgelehnt hatte, sorgten die beiden nämlich dafür, daß Johann Gottfried im zweiten Wahlgang am 21. Juli 1609 schließlich einstimmig zum Bischof von Bamberg gewählt wurde. Kaum Bischof, ernannte Johann Gottfried den ihm wesensverwandten Friedrich Förner zum Generalvikar. Förner hatte in Rom am Collegium Germanicum studiert und war ein Verfechter der Konzilsbeschlüsse von Trient. Somit war er der ideale Mitstreiter für Johann Gottfried bei der Konsolidierung der katholischen Reform und der Reorganisation des katholischen Lebens im Bamberger Hochstift. 1610 holten die beiden die Jesuiten nach Bamberg. Wie eng Johann Gottfried mit den Jesuiten verbunden war, zeigt 1613 die Übergabe des gesamten höheren Schulwesens und die Übergabe der Leitung des tridentinischen Priesterseminars an den Orden. Zudem waren die Beichtväter des Fürstbischofs allesamt Jesuiten. - Johann Gottfried band sich in seinem Tun eng an Würzburg, dessen Bischof Julius Echter ein großes Vorbild für ihn war. Wie Echter vor ihm in Würzburg, begann Johann Gottfried 1610 in Bamberg mit der intensiven Unterweisung der Geistlichen und dem harten Kampf gegen das Konkubinat des Klerus. Seinem Wesen als Mann der Innerlichkeit entsprach auch die Wiederbelebung der kirchlichen Fasten- und Abstinenzgebote, welche die Kirchenzucht heben sollten. 1611 startete Johann Gottfried mit einer umfaßenden Visitation seines Bistums. Den bei der Visitation zu Tage getretenen Verfallserscheinungen des kirchlichen Lebens begegnete er sodann mit der Erneuerung des Wallfahrts-, Bruderschafts- und Andachtswesens. Dazu kam eine Verwaltungsreform des Bistums mit der Ersetzung der mittelalterlichen Archidiakonate durch vier Großdekanate. In seiner teilweise auch militärisch durchgesetzten Rekatholisierungspolitik wurde Johann Gottfried von Würzburg und Bayern, denen er 1610 in die katholische Liga folgte, unterstützt. Zusätzliche Rückenstärkung erhielt Johann Gottfried von den Kaisern Rudolf II., Matthias und Ferdinand II., zu denen er ein besonderes Vertrauensverhältnis besaß und die ihn immer wieder mit wichtigen diplomatischen Aufgaben betrauten. So war Johann Gottfried 1612/13 etwa als kaiserlicher Gesandter für Kaiser Matthias an der Kurie in Rom tätig. - Schon 1610 erwarb sich Johann Gottfried die reiche Pfründe der Würzburger Dompfarrei, die ihm nicht nur lukrative Einnahmen brachte, sondern verbunden mit einem Breve eligibilitatis auch zum wählbaren Kandidaten bei einer Bischofswahl nach dem Tod von Julius Echter machte. Mit Hilfe Bayerns und des Kaisers wurde Johann Gottfried 1617 denn auch tatsächlich zum Nachfolger seines großen Vorbildes Julius Echter zum Bischof von Würzburg gewählt. Johann Gottfried vereinigte zum ersten mal die beiden fränkischen Bistümer und Hochstifte zu einer gemeinsamen Landesherrschaft. Seine enge Bindung an die katholische Liga führte die beiden Hochstifte dann 1618 auf deren Seite gut gerüstet in den großen Dreißigjährigen Krieg. Zur Niederwerfung des böhmischen Aufstands und des zum böhmischen König gewählten Kurfürsten Friedrich von der Pfalz entsandte Johann Gottfried seine Truppen gen Südosten. Diese würzburgisch-bambergischen Truppen hatten dann 1620 Anteil am Sieg bei der Schlacht am Weißen Berg und bei der Eroberung von Prag. Nachdem Johann Gottfried auch Fürstbischof von Würzburg war, lag die Leitung der Bamberger Bistumsangelegenheiten weitgehend bei seinem Mitstreiter Friedrich Förner, der seit 1612 Weihbischof von Bamberg war. Die Wende im Dreißigjährigen Krieg zugunsten der Schweden erlebte er nicht mehr. Im Alter von nur 47 Jahren starb Johann Gottfried auf dem Regensburger Fürstentag. - Wenn man Johann Gottfried auch einen echten und tiefen Glauben sowie einen asketischen und keuschen Lebenswandel bescheinigen kann, so hat seine Regierungszeit doch auch eine dunkle Seite: die Hexenverfolgung. Die Motive, die dem "Krieg gegen die Hexen" zugrunde lagen, waren vielfältig: Nicht allein die Angst vor dem Bösen und der christliche Fanatismus einzelner Machthaber waren Ursache für die Verfolgung sogenannter Hexen. Auch die wirtschaftliche Situation Anfang des 17. Jahrhunderts förderte den zeitgenössischen Hexenwahn: Ernteeinbußen und Mißernten im Anschluß an die sogenannte Kleine Eiszeit lösten zu Beginn des 17. Jahrhunderts immer wieder Wellen von Hexen-Prozessen aus. Diese Gründe führten 1612/13 und 1617/18 unter Johann Gottfried im Hochstift Bamberg und ab 1617 auch im Hochstift Würzburg zu einer ersten großen Verfolgungswelle gegen die vermeintlichen Hexen. An die 300 Personen, Männer und Frauen, starben auf Geheiß von Johann Gottfried in den Flammen der Scheiterhaufen. Allein 1617 wurden im Hochstift Bamberg 102 Menschen als Hexen hingerichtet. Johann Gottfried erhielt in seinem Hexenwahn tatkräftige Unterstützung durch seinen Generalvikar Friedrich Förner, der dann unter Johann Gottfrieds Nachfolger in Bamberg die Hexenverfolgung auf die Spitze trieb. - Neben seinem Wirken als Seelsorger und geistlicher Hirte besaß Johann Gottfried von Aschhausen auch hervorragende staatsmännische Begabung. Zusätzlich zeigte er großes Interesse an der Reichspolitik. Er war ein engagierter Reichsfürst und als solcher focht er für die katholische Sache im Reich. Beachtung findet in diesem Zusammenhang die bereits erwähnte Mitgliedschaft Aschhausens in der katholischen Liga. Kurz vor seiner Wahl wurde am 10. Juli 1609 in München die katholische Liga gegründet. Sie war die Antwort auf die im Jahr zuvor gegründete Protestantische Union. Die Liga diente zur Abwehr möglicher Angriffe auf die katholische Religion und zur Abwehr von Verstößen gegen den Religionsfrieden und die ihn sicherstellenden Reichstagsabschiede. Schon zwei Wochen nach Aschhausens Wahl zum Bamberger Bischof sandte Herzog Maximilian einen Beamten zu diesem nach Bamberg, um ihn zur Mitgliedschaft in der Liga zu bewegen. Zunächst zögerte Aschhausen, obgleich er die Notwendigkeit der Liga sowie ihre Ziele durchaus erkannte und unterstützte. Er zögerte zuallererst wegen der desolaten finanziellen Lage seines Bistums und erbat sich Bedenkzeit. Schon bald aber versuchten nun auch der Mainzer Kurfürst Johann Schweikhart und der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn ihren Bamberger Amtsbruder für die Liga zu gewinnen. Beide schafften es, Aschhausen mehr und mehr Zusagen für einen Eintritt in die Liga abzuringen. Den letzten Anstoß zum Beitritt in die Liga gab dann ein Besuch von Wilhelm, dem alten Bayernherzog, in Bamberg. Im Oktober 1609 erklärte Aschhausen seinen Beitritt in das Bündnis. Daraufhin wurde er zum nächsten Bündnistag am 8. Februar 1610 nach Würzburg eingeladen, wo der offizielle Beitritt Aschhausens zur Liga besiegelt werden sollte. Aschhausen sah politische Stürme aufziehen und er wußte, daß ihm eine politische Neutralität nur schaden würde. So wurde der Beitritt Bambergs zur Liga am 19. Februar 1610 besiegelt und das trotz der von Bayern geforderten hohen Kontributionen für den militärischen Ernstfall. Die Zahlungen an die Liga belasteten die Stiftskasse äußerst schwer, so daß Aschhausen auch Eigenkapital aufbringen mußte, welches er nur dank seiner Pfründen in Würzburg und Großcomburg in ausreichendem Maß besaß. Schon im selben Jahr drohten ernsthafte Auseinandersetzungen mit der protestantischen Union wegen der brennenden Jülicher Erbfrage. Da Kaiser Rudolf gegenüber den Ansprüchen von Kurbrandenburg und Pfalz-Neuburg Erzherzog Leopold mit der vorübergehenden Verwaltung des Jülicher Herzogtums betraut hatte, wähnten vor allem die protestantischen Reichsstände, daß der Kaiser das Herzogtum in die Habsburger Hausmasse eingliedern wolle. Erzherzog Leopold rüstete zudem in seinen Stiften Passau und Straßburg kräftig auf, was die Union mit einer großangelegten Gegenaufrüstung beantwortete. Dies hatte auch Auswirkungen auf Bamberg, in dessen unmittelbarer Umgebung Nürnberg und Ansbach lagen, die Aschhausens gegenreformatorische Maßnahmen mißbilligten. Trotz der Verbote des Bischofs wurde die Werbung seitens der Union auch auf Bamberger Gebiet ausgedehnt. Aschhausen war sich nur zu gut der drohenden Gefahr durch seine protestantischen Nachbarn bewußt. Wegen der finanziellen Not konnte er nicht selbst aufrüsten und mußte deshalb abwarten. Einmal mehr baute Aschhausen auf die Hilfe Bayerns sollte es zum schlimmsten kommen. Die Unionstruppen suchten unterdessen nicht allein Bamberg heim, sondern auch die Stifte Straßburg, Mainz und Speyer, die sich beim Kaiser und beim Prager Fürstentag schwer über das Benehmen der Unionstruppen beklagten. Die Ligakasse war noch leer und Maximilian konnte keine Abhilfe gegen den Landfriedensbruch schaffen, welchen die protestantischen Fürsten mit der Bedrängung und militärischen Besetzung der geistlichen Stifte begangen hatten. Die Unionstruppen zogen entgegen der Hoffnungen Aschhausens zwar aus Bamberger Gebiet jedoch nicht in Richtung Jülich ab, da die Truppen von Erzherzog Leopold noch immer bei Passau lagen und man abwarten wollte, welchen Weg sie nach Norden nehmen würden, um deren Vormarsch entsprechend zu stoppen. Die Lage der katholischen Reichsstände verschlimmerte sich noch zusätzlich, als ein französisches Herr nach Jülich zog, um sich dort mit Christian von Anhalt, einem Führer der Union zu vereinigen. Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt von Bayern keine Hilfe zu erwarten war, rüsteten Bamberg und Würzburg selbständig auf und verpflichteten sich zur gegenseitigen Hilfe. So hatten die beiden Bischöfe unter großen finanziellen Opfern bald 4.100 Mann unter Waffen, die sie entsprechend auszurüsten und zu unterhalten hatten. Das Beispiel von Aschhausen und Echter rüttelte angesichts der Machtfülle der Union nun auch andere katholische Staaten auf. Herzog Maximilian von Bayern ergriff wieder einmal die Initiative und versuchte innerhalb der Liga einen Sonderbund der "Oberländer" zu schaffen. Dabei handelte es sich um einen Partikularbund der katholischen süddeutschen Stände, unterteilt in einen fränkischen, schwäbischen und bayerischen Reichskreis. Da der von Maximilian geplante fränkische Kreis bislang aber nur Bamberg und Würzburg umfaßte, war Echter gegen Maximilians Plan. Dieser bürdete Würzburg zu schwere finanzielle Lasten auf zu den schon zu leistenden Zahlungen an die Gesamtliga. Echter schlug daher seinerseits ein Schutzbündnis unter "Nachbarn" vor, in das er auch den Mainzer Kurfürsten einbinden wollte, hatte dieser doch ausgedehnte Besitzungen im fränkischen Kreis. Echters Ziel war es, die katholischen Reichsstände in Franken in einem solchen Schutzvertrag zu vereinen. Damit wenigstens etwas geschah, stimmte Aschhausen Echters Vorschlag zu. - Die Krise der Liga war aber nicht gebannt. Die Zurückhaltung des Papstes und des Königs von Spanien, die der Liga nur dann ihre Unterstützung gewähren wollten, wenn Österreich in dieselbe aufgenommen würde und deren Leitung ein Mitglied der Habsburger Dynastie erhielte, ließen Maximilian sein Amt als Bundesoberst niederlegen. Auf Drängen verschiedener katholischer Stände, auch Aschhausen war darunter, versprach Maximilian den Posten jedoch noch bis zur nächsten Generalversammlung der Liga-Mitglieder zu besetzen, die für den 20. Juni 1610 nach München einberufen wurde Aschhausen wußte nur zu gut, daß mit dem Rücktritt des Bayernherzogs die Liga in sich zusammenbrechen würde. Damit wäre der katholischen Sache im Reich aber gar nicht gedient. Die Generalversammlung der Liga in München wurde überschattet von weiteren inneren Querelen. Der Prager Fürstentag hatte inzwischen Kaiser Rudolf II. Hilfsmittel zur Wiederaufrichtung seiner Macht gebilligt und die katholischen Mitglieder des Fürstentags forderten nun die Bundesversammlung in München auf, diesen Beschluß mitzutragen, sprich den Kaiser zu finanzieren. Maximilian stellte die Liga-Stände nun vor die Entscheidung ihr Geld dem Kaiser oder der Liga zu geben. Während sich Köln Bayern gegenüber zuvorkommend zeigte, wehrten sich Mainz und Trier gegen Maximilians Druck. Bis zum 5. September zogen sich die Sitzungen und Verhandlungen der Liga-Stände hin und schließlich einigte man sich gütlich über Steuern und Zahlungen an die Liga, und über die Größe der zu unterhaltenden Bundestruppen. Diese Einigungen gehen zu einem Gutteil auch auf das diplomatische Wirken von Aschhausen zurück. Maximilian blieb vorerst weiterhin Haupt der Liga. Die unmittelbare Kriegsgefahr am Rhein wurde glücklicherweise nochmals gebannt. Heinrich IV. von Frankreich war ermordet worden und Pfalzgraf Friedrich IV. war verstorben, Jülich und Straßburg waren militärisch entlastet. Hinzu kam die finanzielle Erschöpfung der Union, die weitere militärische Vorstöße bremste. Dies kam der Liga gerade recht, war doch auch ihre Bundeskasse so ziemlich erschöpft. Aschhausen und Echter hatten den Großteil ihrer Zahlungen für Anwerbungen von Truppen verwendet und außer Worms hatten auch die rheinischen Stände noch keinen Beitrag in die Bundeskasse eingebracht. Der Ausgleich mit der Union machte zudem kostspielige Truppenauflösungen nötig. Die friedliche Wende kam also zum einen wegen der leidigen Geld- und Zahlungsnot kein bißchen zu früh, so dann aber auch wegen der inneren Spaltung der Liga, die kontinuierlich deren Schlagkraft lähmte. Im Januar 1611 versuchte Maximilians Rivale, der Mainzer Kurfürst, Aschhausen vergeblich für seinen Plan zu gewinnen, Sachsen in die Liga aufzunehmen und zugleich alle ausländischen Fürsten von ihr auszuschließen. Aschhausen schlug im Verbund mit Bayern vielmehr vor, Sachsen als außerordentliches Mitglied aufzunehmen, mit dem einzelne Bundesmitglieder Sonderschutzverträge eingehen könnten. Auch im Blick auf eine Besteuerung des Klerus ging Aschhausen beispielhaft Hand in Hand mit Bayern, um die finanziellen Lasten für den Bund besser zu verteilen. Man kann angesichts der ständigen Intrigen des Mainzer Kurfürsten zurecht sagen, daß neben Bayern nur Aschhausen ein wirkliches Interesse an der Festigung der Liga hatte. Im September 1611 forderte er in einem ausführlichen Memorandum Maximilian und den Mainzer Kurfürsten dazu auf, ihre Streitigkeiten beizulegen, um die katholische Sache im Reich nicht noch mehr zu schwächen, zumal der seiner Macht so gut wie beraubte Kaiser Rudolf II. mehr und mehr die Protestanten umwarb und sie in hohe Ämter beförderte. So wurde der Braunschweiger Herzog mit der Leitung des geheimen Rates und des Reichshofrates betraut. Aschhausen fürchtete, daß bald kein katholischer Stand mehr zu seinem Recht komme, wenn dieser Kurs weiterginge. Zudem rief Aschhausen die beiden Direktoren der Liga auf, auch jenen katholischen Ständen Hilfe zu leisten, die aufgrund feindlicher Nachbarn nicht der Liga beitreten könnten. Man dürfe diese (hier verweist Aschhausen auf Münster und Köln) nicht allein lassen oder der katholischen Sache entfremden. Aschhausen drängte beide in besagtem Schreiben zu einem neuen Bundestag, auf dem man konkrete Hilfsmaßnahmen beschließen solle. Da jedoch im Oktober 1611 ein Kurfürstentag bevorstand, verhallten seine Worte beim Mainzer Kurfürsten ungehört. - Überraschender Weise bat nun Kaiser Rudolf II. Aschhausen beim besagten Kurfürstentag doch die Stelle eines kaiserlichen Kommissars einzunehmen. Diese Bitte wurde vom Kaiser auf Drängen der geistlichen Kurfürsten, neben den ernannten protestantischen Kommissare auch katholische zu ernennen, vorgetragen. Da er zu Aschhausen ein Vertrauensverhältnis besaß, erkor er diesen als einen der katholischen Kommissare. Papst Paul V. sandte Aschhausen eigens ein Breve, worin er ihn ermutigte, auf dem Kurfürstentag für die katholische Sache im Reich zu wirken. Doch auch nach dem Kurfürstentag ließ Kaiser Rudolf II. mehr und mehr die Zügel schleifen und übertrug die Regierung zusehends protestantischen Ratgebern. Aschhausen und andere katholische Stände verfolgten die Entwicklung am Prager Hof mit wachsender Sorge. Da der Mainzer Kurfürst als Kanzler des Reiches zu feige war, persönlich der Entwicklung entgegenzuwirken, sollte er doch wenigstens auf Vorschlag Bayerns und Kurkölns eine "Generalsupplik" aller Ligaglieder an den Kaiser fertigen, worin die Gefahr der jetzigen Regierung für die Katholiken dargelegt werden sollte. Aschhausen sollte das vom Kanzler gezeichnete Schreiben dann persönlich nach Prag bringen und wortgewandt zum Besten der Katholiken auf den Kaiser einwirken. Doch bevor dies in die Tat umgesetzt werden konnte, starb am 20. Januar 1612 Kaiser Rudolf II.. Es übernahmen nun Kurpfalz und Kursachsen als Reichsvikare die Regierung. Dies brachte den Protestanten im Reich natürlich Vorteile. Bald schon wurde Aschhausen vom Pfälzer Kurfürsten ermahnt, seine gegenreformatorische Politik in Bamberg einzustellen. Da dies nicht fruchtete, strengte er gegen Aschhausen (allerdings vergeblich) einen Prozeß wegen Unterdrückung der Protestanten beim Reichskammergericht an. Um solche Akte der Protestanten abzuwehren, mühte man sich auf katholischer Seite um eine schnelle Kaiserwahl. Aschhausen und auch Echter stellten sich auf die Seite von Erzherzog Matthias. Am 13. Juni 1612 wurde dieser denn auch in Frankfurt zum Kaiser gekrönt. Der neue Kaiser war Aschhausen sehr zugetan und betraute ihn mit zahlreichen diplomatischen Aufgaben, darunter auch mit der nicht unwichtigen kaiserlichen Gesandtschaft nach Rom. Diese Gesandtschaft nahmen Mainz und Bayern zum Anlaß Aschhausen auch ein Schreiben an den Papst mitzugeben, in dem sie um dessen Unterstützung der Liga warben. Über das Schreiben hinaus, sollte Aschhausen auch verbal sein diplomatisches Geschick an der Kurie und bei italienischen Fürsten für die Sache der Liga einsetzen. Am 25. Oktober 1612 brach Aschhausen mit einem Gefolge von 130 Personen Richtung Italien auf. Am 20. Dezember traf er in Rom ein, wo er von sechs Kardinälen (darunter auch Robert Bellarmin) im Namen des Papstes begrüßt wurde. Die Gespräche mit dem Papst verliefen jedoch enttäuschender als erwartet, auch weil der kaiserliche Minister Klesl Aschhausens Anliegen beim Vatikan hintertrieb. Aschhausen konnte es jedoch erreichen, daß Klesl von Rom eine Abmahnung erhielt. Er (und mit ihm der Kaiser) solle die persönliche Ehre und den eigenen Einfluß dem Streben um den Erhalt der katholischen Kirche im Reich hinten anstellen. Für den Bayernherzog und den Mainzer Kurfürsten erhielt Aschhausen ein Breve, das beider Einsatz für die katholische Kirche lobt und die Fortsetzung der Liga billigt. Auch versprach der Papst die bewilligte Finanzhilfe die nächsten drei Jahre zu leisten und darauf hinzuwirken andere katholische Fürsten, besonders Frankreich, für die Liga zu gewinnen. Am 2. Mai 1613 kehrte er nach sieben monatiger Abwesenheit nach Bamberg zurück. Viel hatte sich während seiner Abwesenheit in Sachen Liga getan. Es war nun nicht mehr zu verhindern, daß sich die Liga noch 1613 spaltete, zu groß waren die Differenzen zwischen dem rheinischen Direktorium und den Oberländern um Bayern geworden. - Kaum zurück in seinem Bistum standen im August 1613 der Reichstag und die zur gleichen Zeit stattfindende Ligaversammlung in Regensburg bevor. Kaiser Matthias und sein Minister Klesl hofften noch immer auf eine Auflösung der konfessionellen Bündnisse, um die kaiserliche Autorität wiederherzustellen. Als dies jedoch aussichtslos erschien, änderten die beiden ihre Taktik. Ab dem 22. September führten sie mit Bayern, Bamberg, Würzburg, Mainz, Trier, Köln, Salzburg und Österreich geheime Verhandlungen. Ihr Ziel war jetzt ein allgemeines katholisches Defensivbündnis unter dem Schutz und Vorsitz des Kaisers. Dagegen wandte sich allerdings Herzog Maximilian. Er begrüßte zwar eine Erweiterung des Bündnisses jedoch ohne den Kaiser. Aschhausen, dem eine Erweiterung des Bundes entgegengekommen wäre, hätte sie doch eine erhebliche finanzielle Entlastung bedeutet, schwankte aufgrund seiner Anhänglichkeit an Bayern zunächst in seiner Entscheidung. Schließlich stimmte er aber doch für eine Erweiterung der Liga unter der bayerischen Maßgabe. Aschhausen leistete Kaiser Matthias in Regensburg wieder wertvolle Vermittlungsdienste, denen es der Kaiser letztlich verdankte, daß ihm die Mehrheit des Fürstenrates die Militärhilfe für den Türkenkrieg bewilligte. Die Verhandlungen der sich um neue Mitglieder mühenden Liga verliefen schleppend. Zunächst wollte Mainz die Gewalt auf mehrere Direktoren aufteilen, während Aschhausen mit der Mehrheit der anderen Ligamitglieder an der alten Verfassung festhalten wollten. Mainz und Bayern sollten wie bisher das Amt des Obersten einnehmen. Im Kriegsfall soll ihnen freigestellt sein, ob sie jeweils einen Oberbefehlshaber annehmen. Dann machte Österreich und in seinem Schlepptau Salzburg Ärger. Von Aschhausen zu einer eindeutigen Stellungnahme gedrängt, forderte Österreich eine Dreiteilung des Direktoriums. Zudem sollte vor jeder Aktion des Bundes die Zustimmung des Kaisers eingeholt werden. Damit wäre Bayern seiner Führerschaft beraubt worden. Wollte man aber nicht wieder ergebnislos auseinandergehen, mußte man dieser Forderung nachgeben. Aschhausen fiel die Zustimmung schwer, hatte er doch die ganze Zeit die Führung Bayerns verfochten. Doch zu seiner eigenen Überraschung stimmte Bayern selbst den Plänen zu. Es wurde allerdings zunächst sichergestellt, daß die finanzkräftigen Stifte Augsburg und Ellwangen dem bayerischen Kreis erhalten blieben, ausländische Hilfsgelder proportional auf alle drei Kreise aufgeteilt wurden und die Kreise getrennte Kassen führen sollten. Zudem waren die Kreise frei in der Wahl ihres Direktoriums. Die Direktoren verpflichteten sich im Notfall einander zu Hilfe zu kommen. Auch konnte im Notfall ein Mitglied Gelder des Gesamtbundes in Anspruch nehmen. Dennoch war Aschhausen unzufrieden mit dem Abschluß des Regensburger Ligatages, hat er doch sein Ziel, neben der allgemeinen Liga einen besonderen Bund der "Oberländer" zu etablieren, nicht erreicht. Bald aber sollte die politische Entwicklung sein Anliegen neu zur Sprache bringen. - Im jülischen Erbstreit verschärfte sich die Lage wieder, denn der eine Anwärter, Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg, war inzwischen katholisch, sein Gegner, der brandenburgische Kurfürst Johann Sigismund calvinistisch geworden. Eine friedliche Einigung war unwahrscheinlich geworden. Auch in Aachen und Köln drohten neue Auseinandersetzungen. Zudem ging das Gerücht um, der Ansbacher Markgraf plane die Besetzung von Kitzingen, was den Bamberger Bischof in Aufruhr versetzte. Diese genannten Entwicklungen bestärkten Aschhausen einmal mehr darin, ein süddeutsches Sonderbündnis unter Führung Bayerns anzustreben. Dies war auch notwendig, wollte man nicht durch militärische Aktionen des rheinischen Kreises finanziell in Nöte gebracht werden. Auch Maximilian von Bayern war jetzt offen für Aschhausens Ansinnen, wollte er sich doch eine bessere Ausgangslage für eventuelle Verhandlungen mit dem rheinischen und österreichischen Kreis sichern. So kam es im Frühjahr 1614 zu entsprechenden Verhandlungen. Vor allem wurde Wert darauf gelegt, daß jeder Kreis seine Verteidigung selbständig organisieren sollte. Damit wollte man einer eventuellen Ausnützung der anderen Kreise vorbeugen. Wieder war Aschhausen maßgeblich an den Abschlüssen beteiligt. Maximilian spendete Aschhausen Lob für seinen Eifer und dankte ihm nochmals ausdrücklich für seine Treue gegenüber Bayern. Auch riet er ihm für den Ernstfall für eine gute Sicherung des Stiftes zu sorgen. Geschütze, Munition und Soldaten sollten in rechtem Maß vorhanden sein, was im Ernstfall auch das Eingreifen der Bundespartner erleichtere. - Aschhausen freute sich über die Konversion von Wolfgang Wilhelm von Neuburg, der kürzlich eine Schwester von Maximilian von Bayern geheiratet hatte. Doch mit ihr verbunden schien nun ein ernster Waffengang. Wolfgang Wilhelm suchte die Hilfe von Spanien und Bayern, sein brandenburgischer Gegenspieler um das Jülicher Erbe die Hilfe der holländischen Generalstaaten. Zudem klopfte er unterstützt von seinem Schwager auch an die Tür des süddeutschen katholischen Sonderbündnisses an. Bevor Aschhausen jedoch Gelder des Bamberger Stiftes bewilligen wollte, gedachte er abzuwarten, was die rheinischen Ligamitglieder in Bingen in Sachen Jülich beschlossen und wie Spanien und der Kaiser für Wolfgang Wilhelm eintraten. Am 11. Juli 1614 wollte man in Ingolstadt über die Hilfe für Wolfgang Wilhelm beschließen. Da am Niederrhein bereits spanische und holländische Truppen einander gegenüberstanden, bewilligte man umgehend die Geldhilfe. Wieder konnte der Krieg abgewendet werden, denn im Vertrag von Xanten einigten sich die Anwärter auf das jülische Erbe auf eine getrennte Verwaltung. Man teilte die Erbmasse zwischen Wolfgang Wilhelm und Johann Sigismund auf. Doch kaum, daß diese Gefahr gebannt war, wurde Aschhausen durch Gerüchte in Aufregung gesetzt, daß die Kurpfälzer und andere Unionsmitglieder gegen die drei fränkischen Stifte Bamberg, Eichstätt und Würzburg angehen wollten. Bestärkt wurden Aschhausens Ängste durch den im Februar 1615 in Nürnberg stattfindenden Unionstag, welcher erneut eine militärische Aufrüstung beschloß. Mehr denn je bedurfte es nun der Stärkung eines allgemeinen katholischen Defensivbündnisses. Um der erneut drohenden Gefahr durch die Union vorzubeugen, planten Aschhausen und Echter direkt im Anschluß an den Unionstag in Nürnberg die Versammlung der drei Direktorien der Liga in die Wege zu leiten, was sich aber angesichts der Spannungen zwischen Österreich und Bayern als schwierig erwies. Österreich wollte nämlich das Ausscheiden des finanzstarken Stifts Augsburg aus dem bayerischen Kreis. Als Mainz und auch Trier das Ansinnen der Österreicher unterstützten, sah Maximilian darin die Probe, ihn zu majorisieren. Er beschloß daher am 17. Januar 1616 sein Direktorium niederzulegen. Da weder Bamberg noch Würzburg oder Eichstätt etwas von einem Anschluß an den rheinischen oder österreichischen Kreis gehabt hätten, setzten sie alles daran Maximilian zu überreden, das Direktorium zu behalten. Aufgeschreckt durch Maximilians Drohung drängte nun zwar auch der Mainzer Kurfürst auf eine einvernehmliche Lösung und ein überraschender Besuch des österreichischen Erzherzogs in Würzburg schien ebenfalls eine Lösung näher rücken zu lassen. Doch alles Reden half nichts. Weder ein Treffen Aschhausens mit dem alten bayerischen Herzog Wilhelm zum Jahresbeginn 1617, noch ein erneutes Breve Papst Pauls V. an Aschhausen, worin er ihn eindringlich bat, weiter an einer Schlichtung zwischen Bayern und Österreich zu arbeiten, führten zu einem Durchbruch. Die Liga schien sich unaufhaltsam aufzulösen. Hinzu kam wieder das verstärkte Bemühen von Kaiser Matthias die konfessionellen Sonderbündnisse im Reich aufzulösen, um so seine Autorität wiederherzustellen. Am 31. Juni 1617 berief der Mainzer Kurfürst alle katholischen Stände nach Frankfurt am Main, um über die Aufhebung der Liga zu beraten. Auch diese Tagung verlief ergebnislos. Da ein tragfähiges und einiges allgemeines Defensivbündnis der katholischen Stände aussichtslos erschien, wollte Aschhausen nun doch wenigstens das engere Schutzbündnis von 1614 retten, was ihm auch gelang. Die Zeichen standen zunehmend auf Sturm und das Bündnis war mehr denn je überlebenswichtig für die fränkischen Bistümer und Stifte. - Am 13. September 1617 stirbt Julius Echter in Würzburg. Aufgrund seiner Bemühungen um die Liga unterstützen sowohl Herzog Maximilian wie auch der bei der Wahl anwesende päpstliche Nuntius und andere Interessenten an einer erneuerten Liga die Wahl Aschhausens zum Nachfolger von Julius Echter. Er sollte ihre Hoffnungen nicht enttäuschen. Die nun erstmals vereinigten Stifte von Bamberg und Würzburg stellten einen ansehnlichen Herrschaftsbereich dar. Aschhausen erhielt mit Würzburg zudem ein reiches und schuldenfreies Bistum, was seine weiteren Bemühungen um die Liga auf finanziell sicherere Füße stellte. Aschhausen sollte es schließlich sein, der zusammen mit den geistlichen Kurfürsten unter dem Eindruck der beginnenden böhmischen Rebellion gegen den Kaiser am 26. Januar 1619 im Oberweseler Abschied die katholische Liga wiederbeleben sollte. Nachdem Erzherzog Leopold, der Bischof von Passau und Straßburg, Nachfolger des österreichischen Erzherzogs Maximilian geworden war, konnte Aschhausen diesen dazu bewegen, die alten Ansprüche seines Vorgängers aufzugeben und auf die Schaffung eines dritten Direktoriums zu verzichten. Nur so konnte man Maximilian von Bayern für die Liga wiedergewinnen. Am 20. März 1619 war Kaiser Matthias verstorben und der neue römische König Ferdinand war darauf erpicht, im Kampf um Böhmen die Hilfe Bayerns zu gewinnen. In einem Schreiben an Aschhausen verzichtete er offiziell auf eine Mitgliedschaft in der Liga und machte so den Weg dafür frei, daß Maximilian das bayerische Direktorium übernahm. Das rheinische Direktorium wurde wieder vom Mainzer Kurfürsten besetzt. Am 31. Mai 1619 kommt es zur "Reassumption" der Liga: Bayern, Bamberg-Würzburg, Eichstätt, Augsburg und Ellwangen bilden das neue oberländische Direktorium, dem sich im selben Jahr noch Konstanz sowie die Abteien Kempten und Elchingen anschließen. Am 14. Dezember 1619 folgt die Solidaritätserklärung zwischen rheinischem und oberländischem Direktorium. Mann kann nun die Liga wieder als existent erklären. Der Münchner Vertrag vom 8. Oktober 1619 regelte dann noch das Verhältnis zwischen Bayern und dem Kaiser. Maximilian avancierte als Liga Führer zum Bündnispartner des Kaisers. Aschhausens Bemühungen hatten am Ende doch noch ihr Ziel erreicht. Man darf ihn neben Maximilian von Bayern zurecht als den treuesten und wichtigsten geistigen Vater der Liga nennen. Mit ihm stirbt 1622 ein großer und umsichtiger Staatsmann, dem es einzig um die Sicherung der katholischen Sache im Reich ging.

Lit.: P. Ludewig, Geschicht-Schreiber von dem Bischoffthum Wirtzburg, Frankfurt 1713; - Ders., Scriptores rerum episcopatus Bambergensis, Frankfurt u. Leipzig 1718; - J. G. von Eckart, Commentarii de rebus ... episcoporum Wircebergensium, 2 Bde, Würzburg 1729; - I. Gropp, Collectio novissima scriptorum et rerum Wirceburgensium, Bd.2, Frankfurt 1744, 214-78; - Ders., Wirtzburg. Chronick, Bd.1 Frankfurt 1748, 387-401; - Sammlung der wirzburgischen Landesverordnungen, Bd.1, Würzburg 1776, 45-219; - Aemilianus Ussermann, Episcopatus Wirciburgensis, St. Blasien, 1794; - Ders., Episcopatus Bambergensis, St. Blasien 1801; - Michael von Deinlein, Johann Gottfried von Aschhausen, der 49. Bischof von Bamberg vom 23. Juli 1609 bis 29. Dezember 1622, in: BHVB 39 (1877),1-31; - Sigmund von Riezler, Geschichte Bayerns, 8 Bde., Gotha 1878 - 1914 (zu Aschhausen und seiner Ligapolitik siehe Bd.5, Gotha 1903); - Christian Häutle, Des Bamberger Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen Gesandtschafts-Reise nach Italien und Rom 1612 und 1613, Tübingen, (Literarischer Verein) 1881; - Friedrich Leitschuh, Beiträge zur Geschichte des Hexenwesens in Franken, Bamberg 1883; - Johann Diefenbach, Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland . Mainz 1886; - Johann Looshorn, Die Geschichte des Bisthums Bamberg, 7 Bde., München / Bamberg 1886-1910 (zu Johann Gottfried von Aschhausen. Bd.V, München 1903); - Heinrich Weber, Bamberg im Dreißigjährigen Krieg. Nach einer gleichzeitigen Chronik bearbeitet, in: BHVB 48 (1886), 1-132; - Ders., Johann Gottfried von Aschhausen, Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, Herzog zu Franken, Würzburg 1889; - Karl Lempens, Das größte Verbrechen aller Zeiten. Pragmatische Geschichte der Hexenprozesse, durch welche allein in Deutschland in kaum 300 Jahren mehr als 100.000 Menschen auf martervolle Weise völlig unschuldig hingerichtet worden sind, Halle an der Saale 1904: - Willy Burger, Die Ligapolitik des Mainzer Churfürsten Johann Schweikhard von Cronberg in den Jahren 1604 - 1613 (Reihe Würzburger Studien zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Heft 1), Leipzig 1908; - Friedrich Hefele, Der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und die Liga, Würzburg 1912; - Wilhelm Gottlieb Soldan, Heinrich Heppe, Max Bauer, Geschichte der Hexenprozesse, 2 Bde., Hanau 1912; - Johann Setterl, Die Ligapolitik des Bamberger Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen in den Jahren 1609-1617, in: BHVB 72 (1914/15),23-122; BHVB 73 (1915), 57-101; - G. Wurm, Bischöfe und Kapitel im Hochstift Bamberg und die Gegenreformation, Phil. Diss. 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Ronny Baier

Letzte Änderung: 06.09.2004