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Band XVI (1999) Spalten 17-18 Autor: Ekkart Sauser

ALBUIN: hl. Bischof von Brixen, gest. 1006 in Brixen/Südtirol, Fest: 5.2. - Er gilt als der dritte Patron der alten Brixner Diözese nach dem hl. Kassian und dem hl. Ingenuin. - Er entstammte dem mächtigen Geschlecht der Aribonen in Kärnten. Der Vater A. war der Markgraf von Kärnten. Seine Mutter war Hildegard. Als Bischof von Säben-Brixen wird er zum ersten Mal in der Urkunde vom 8. September 977 genannt. In dieser Urkunde wird mitgeteilt, daß ihm, Albuin, Kaiser Otto II. (973-985) den Hof Reifnitz in Kärnten schenkt. J. Gelmi führt in diesem Zusammenhang aus: »Überhaupt muß A. ein geschäftstüchtiger Mann gewesen sein, denn er erwarb zahlreiche Güter in Bayern, Kärnten und Krain.« (Die Brixner Bischöfe in der Geschichte Tirols, S. 40). Um das Jahr 990 wahrscheinlich verlegte A. den Bischofssitz von Säben nach Brixen. Von daher ist es richtig, wenn man A. als den ersten Brixner Bischof bezeichnet. Immer wieder wird uns urkundlich bezeugt, wie die Kaiser Otto II., Otto III. und Heinrich II. A. hoch schätzten und ihm wichtige Ländereiem geschenkt haben. So in Regensburg, in Teugn, ungefähr 10 km. südlich von Regensburg und Veldes - heute Bled in Jugoslawien. So sehr A. in diesem Bereich ganz deutliche Konturen bekommt, so wenig, ja fast nichts, wissen wir von seiner seelsorglichen Tätigkeit. Seine Verehrung als Heiliger reicht bis ins 11. Jh. Er fand auch Aufnahme in das Martyrologium Romanum. Der sel. Hartmann (1140-1164) übertrug 1141 seine Gebeine auf den Hochaltar des Brixner Domes. Heute ruhen seine Gebeine mit denen des Ingenuin in einem marmornen Sarg auf dem Kassiansaltar des Domes zu Brixen. Zahlreiche Pfarrkirchen tragen zusammen mit dem hl. Ingenuin seinen Namen als Patronat: Innsbruck/Hötting, Hippach im Zillertal, Arzl bei Imst, Saubach, Taisten, Untertilliach (neue Kirche) und Welschnofen. - Bis heute erinnert an A. auch die weltberühmte »Adlerkasel« des hl. Albuin. Wahrscheinlich ist sie ein Geschenk Kaiser Heinrichs II. an A.

Lit.: J. Gelmi: Die Brixner Bischöfe in der Geschichte Tirols, Bozen 1984, 40-42; - J. Gelmi: Kirchengeschiche Tirols, Innsbruck-Wien-Bozen 1986, 42, 44, 45, 75; - J. Torsy: Der Große Namenstagskalender, Aktualisiete und erweiterte Neuausgabe, Hrsg. von H. J. Kracht, Freiburg-Basel-Wien 19972, 57; - V. Schauber: Pattloch Namenstagskalender, Dokumnentation H. M. Schindler, Ausgsburg 1994, 39; - V. Schauber-H. M. Schindler: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf Augsburg 1998, 57; - LThK3, Bd. I, Sp. 346 (J. Riedmann); - LThK2, Bd. I, Sp. 293 (A. Sparber); - A. Sparber: Das Bistum Sabiona in seiner geschichtlichen Entwicklung, Brixen 1942, 110 ff.; - BiblSS VII 800-801 (J. Baur); - LChJ Bd. V, Sp. 79 (N. Grass-H. Hochenegg).

Ekkart Sauser

Letzte Änderung: 26.09.1999