ADOLF I., Graf von Nassau, Erzbischof von Mainz, um 1353 als Sohn des Grafen Adolf II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und als Urenkel des Königs Adolf von Nassau, † 6.2. 1390 in Heiligenstadt. - A. I. wurde 1371 zum Bischof von Speyer und 1373 von einem Teil des Kapitels zum Erzbischof von Mainz gewählt. Er kämpfte um den Alleinbesitz des Bistums gegen den Markgrafen Ludwig von Meißen, Bischof von Bamberg, für den sich Gregor XI. entschied. A. I. wurde 1379 von dem Gegenpapst Clemens VII. als Erzbischof bestätigt und 1380 zum Administrator von Speyer ernannt. Er gelangte dadurch in den rechtmäßigen Besitz des Erzbistums, daß Gregors XI. Nachfolger, Urban VI., Ludwig 1381 nach Magdeburg versetzte, um einen Ausgleich herbeizuführen. Nun erkannte auch König Wenzel A. I. an, erteilte ihm aber erst 1382, nach Ludwigs Tod, die Regalien. 1389 gründete A. I. die Universität Erfurt.
Lit.: Franz Xaver Remling, Gesch. der Bisch. zu Speyer I, 1852, 643 ff.; - Walter Friedensburg, Landgraf Hermann II. v. Hessen u. EB A. I. v. Mainz, 1886; - H. Mau, König Wenzel u. die rhein. Kurf., 1887; - N. Valnis, Le grand schisme en Allemagne de 1378 à 1380, in: RQ 7, 1893, 107 ff.; - E. Koniecki, Die Wettiner im Kampf mit EB A. I. v. Mainz 1373-81, 1894; - Fritz Vigener, Karl IV. u. der Mainzer Bistumsstreit 1373-78, 1912; - Friedrich Grünewald, Die Reichspolitik EB A.s I. v. Mainz unter König Wenzel 1379-90 (Diss. Gießen), 1924; - Wilhelm Diepenbach u. Karl Stenz, Die Mainzer Kurf., 1935; - Alois Gerlich, Die Anfänge des großen abendländ. Schismas u. der Mainzer Bistumsstreit, in: Hess. Jb. f. Landesgesch. 6, 1956, 25 ff.; - ADB I, 117 ff.; - NDB I, 84; - LThK I, 152.
Literaturergänzung:
Schliephake, F.W.Th. - Menzel, Karl, Geschichte von Nassau (Bd. I-VII) Wiesbaden1866-89. Hier Bd. V, 31, 52f, 55, 70, 80, 97f.; — Even, Pierre, Dynastie Luxemburg-Nassau, Von den Grafen zu Nassau zu den Großherzögen von Luxemburg, Luxemburg 2000, 26f.
