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Sanierung »Palitzschhof«

Sanierung »Palitzschhof«

Bauvorhaben

Sanierung, Um- und Ausbau »Palitzschhof« - Kulturzentrum & Heimat- und Palitzschmuseum,
Gamigstraße 24 in 01239 Dresden

Baubeschreibung:

Seit 1990 ist der »Palitzschhof« (denkmalgeschütztes Bauernhaus von 1851)
Eigentum der Stadt Dresden. Hier etablierte sich das Stadtteilkulturzentrum mit Veranstaltungsräumen, Kurs- und Kreativräumen und das Heimat- und Palitzschmuseum.
Die Sanierung und der Umbau zur Aufwertung des Plattenbaugebietes Prohlis beschloss der Stadtrat bereits 1999. Die Finanzierung erfolgte aus dem Bund – Länder – Programm »Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die soziale Stadt«.

Der denkmalgeschützte ehemalige Dreiseitenhof in der Gamigstraße 24/26 und das Denkmal Palitzsch`s sind die einzig erhaltenen Zeugnisse das alten Dorfes. Vom ehemaligen, 1851 erbauten, Dreiseitenhof sind noch zwei Hauptgebäude erhalten. Die Gamigstraße 26 befindet sich in Privatbesitz. Das zweigeschossige Gebäude mit Satteldach auf der Gamigstraße 24 wurde um 1930 durch den Einbau mehrerer Wohnungen in Erd- und Obergeschoss grundlegend umgebaut. Nach 1970 wurde das Gebäude als Baustelleneinrichtung (Neubaugebiet Prohlis), danach als Wäscherei und Reinigung genutzt. Seit 1990 gehört es der Landeshauptstadt Dresden, die es seit dem als Einrichtung des Kulturamtes unter dem Namen »Palitzschhof« als Kulturzentrum & Heimat- und Palitzschmuseum nutzt.

Georg Palitzsch – Namensgeber der Einrichtung, bewirtschaftete mit seiner Familie im damaligen Dorf Prohlis von 1718 bis 1788 einen Hof außerhalb des Dorfes. In dieser Zeit erlangte der Bauer und Hobbyastronom Johann Georg Palitzsch seine Popularität. Sie begründete sich nicht nur in seinen zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten, der Entdeckung des Halleyschen Kometen 1758, seiner umfangreichen Bibliothek (350 Bände), sondern auch seines botanischen Gartens. Dieser Hof wurde wohl im 7-jährigen Krieg (1756-63) stark beschädigt und im 19. Jahrhundert abgerissen.

Das Gebäude wurde statisch gesichert und das Dachgeschoss (300m²) für das Museum neu ausgebaut. Das Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss wurden entsprechend dem Nutzungskonzept saniert und umgebaut. Die Asbestsanierung erfolgte bereits zu Baubeginn. Die gesamte Haustechnik einschließlich der Sanitäranlagen wurden erneuert und behindertengerecht ausgebildet. Zur Verbesserung der Erschließung sind 2 neue durchgehende Treppenräume Eingebaut worden, die den funktionellen und bauordnungsrechtlichen Ansprüchen genügen. Im Hauptfoyer des nördlichen Gebäudeteiles ist eine neue Aufzugsanlage eingebunden. Damit wurde auch die Zugänglichkeit für Behinderte geschaffen. Das Ensemble steht unter Denkmalsschutz. Die äußere Gestalt des Ensembles blieb weitestgehend erhalten. Der neue Haupteingang ist in einem alten Torbogen aus Sandstein mit einemDoppeltürelement und verglasten Seitenteilen integriert. Der Gesamteindruck des Gebäudes erhält durch eine differenzierte Putzgestaltung und einer angepassten Farbigkeit eine Aufwertung. Der Keller wurde trockengelegt und bietet Platz für die Haustechnik. Für die Dauer der Rekonstruktion nutzt der Palitzschhof mit Heimat- und Palitzschmuseum und Kulturzentrum das Nachbargebäude, Prohliser Straße 34 (Alte Schule).

Das Museum im Dachgeschoss und in einigen Räumen des 1. Obergeschosses unterteilt sich in mehrere Museumssegmente, die traditionsgemäß, die Ortsgeschichte von Prohlis bewahren und präsentieren. Anliegen ist es, Leben und Werk des gelehrten Bauern und Astronomen Johann Georg Palitzsch (1723-1788) zu würdigen. Das modernisierte Museum erhält Astronomie-Computer-Stationen und eine multimedial nutzbare Fläche. Das Erdgeschoss und Teile der ersten Etage des Bauernhauses werden künstlerisch-kulturelles Zentrum. Die Vernetzung mit der Jugend- & Kunstschule bietet hier die Chance, Prohlisern und Interessierten ein abwechslungsreiches Angebot zur eigenen Kreativität anzubieten.

Ziel der Einrichtung wird es u. a. sein, Inhalte der musealen Arbeit mit den künstlerisch-kreativen Angeboten des Kulturzentrums zu koppeln. Anknüpfungspunkte sind hier die Geschichte und der Stadtteilbezug des Hauses. Dabei werden Themen wie: ehemalige Stadtdörfer, Leben und Arbeiten auf dem Lande, traditionelles Handwerk und der Heimat- und Volkskunst umgesetzt. So wird es z. B. Angebote für Töpfern, Weben, Filzen, Klöppeln, Backen (Lehmbackofen im Areal), Buttern, Kochen und Holzgestalten geben. Auch in Musik und Malerei ist ein ausgewähltes Kursprogramm vorgesehen. Der Palitzschhof ist in seiner Wirkung stadtweit und regional weit über den Ortsteil Prohlis bekannt. Dies ermöglicht auch das Engagement der in Dresden ansässigen Vereine, wie z.B. der Heimatverein Prohlis e.V., Palitzschgesellschaft e.V. und Jahresringe e.V. in der Einrichtung. In Kooperation mit verschiedensten Partnern fördert und initiiert der Palitzschhof jährliche Feste wie das Bauernhoffest, den Prohliser Sommer, das Prohliser Herbstfest und Weihnachten im Bauernhaus.

Termine:

Juli 2003 bis November 2004

Kosten (brutto):

1.126.500 EUR
(davon 1.079.000 EUR aus dem Bund-Länder-Programm »Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt« und 47.500 EUR BSI-Förderung)

Beteiligte Planungsbüros:

  • Architekt: Architekturbüro Hauswald und Pilz, Meißen
  • Heizung/Lüftung/Sanitär: Lummer-Malze-Passin, Dresden
  • Elektro: Gebäude-Technik-Dresden, Dresden
  • Statik: Ingenieurbüro Kempe, Dresden

Beteiligte Baufirmen:

  • Bauhauptleistungen: BauTeam Wachau, Wachau
  • Zimmererarbeiten: R. & R. Bau GmbH, Meißen
  • Dachdeckerarbeiten: Werder Bedachungen GmbH, Leutersdorf
  • Steinmetzarbeiten: Pleißengrund GmbH, Werdau
  • Trockenbau- und Tischler: ALS Fenster- und Türenbau GmbH, Riesa
  • Metallbauarbeiten: Stahl- und Metallbau May, Dresden
  • Malerarbeiten: Malerbetrieb Hähnel GmbH, Dresden

Ansprechpartner

Landeshauptstadt Dresden
Hochbauamt
Projektleiterin
Maren Flechner

Postanschrift 
Postfach 120020
01001 Dresden
Telefonnummer 
0351-488 3858