Clean Clothes

Infoseite - 23 Jänner, 2013
Die Clean Clothes Kampagne will mit KonsumentInnenaktionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelindustrie weltweit beitragen.

Die Kampagne agiert auf positive Art und nicht gegen eine bestimmte Marke oder Firma, da den meisten Textilfirmen Arbeitsrechtsverletzungen vorzuwerfen sind und es auch nicht darum geht durch Boykott die Arbeitsplätze in den Produktionsländern zu gefährden.

Die Clean Clothes Kampagne wurde 1990 in den Niederlanden ins Leben gerufen. Am Anfang stand eine Untersuchung des niederländischen Instituts SOMO über die Produktionsbedingungen des Bekleidungsriesen C&A und seiner Zulieferbetriebe. Die Ergebnisse waren erschütternd. Aus der Erkenntnis, dass von nationalen Regierungen und internationalen Organisationen kaum grundlegende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in den Weltmarktfabriken zu erwarten waren, entstand 1990 in Amsterdam eine Initiative, um eine "saubere" Produktion von Bekleidungsstücken durch den Einsatz der KonsumentInnenmacht zu erreichen: die Clean Clothes Campaign (CCC) war geboren. Seitdem haben sich elf europäische Länder der Kampagne angeschlossen. Die internationale Koordinierungsstelle der Kampagne befindet sich in Amsterdam.

In Österreich begann die Clean Clothes-Kampagne Ende 1996 anzulaufen. VertreterInnen des Vereins Frauensolidarität, der Informationsgruppe Lateinamerika (IGLA), der Südwind Agentur und der AGEZ, dem Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen, arbeiteten die Grundlagen für eine österreichweite Kampagne aus, der sich dann im darauf folgenden Jahr noch zahlreiche katholische Institutionen anschlossen. Unabhängig davon hatte sich in Linz der Verein "weltumspannend arbeiten", der aus dem Bildungsreferat des oberösterreichischen ÖGB hervorging, schon seit einiger Zeit mit dieser Thematik befasst.

Neben dem Aufbau eines breiten Netzes von unterstützenden Organisationen in Österreich war von Anfang an die internationale Zusammenarbeit von großer Bedeutung.

Von 1999 bis Juni 2002 übernahm die Frauensolidarität die österreichweite Koordination und übergab sie anschliessend der Südwind Agentur, die seit September 2001 im Rahmen eines EU-Projektes für die Kampagne arbeitet.

Zwischen 1997 und 1998 erarbeitete die europäische Clean Clothes Campaign, die mehr als 150 Organisationen und Gewerkschaften aus Nord und Süd vereinigt den Clean-Clothes-Verhaltenskodex. Das Ziel ist, die Arbeitenden vor Ausbeutung zu schützen und ihnen ein Mittel in die Hand zu geben, das ihnen erlaubt, ihre Rechte wahrzunehmen und zu verteidigen. Die einzelnen Punkte stützen sich auf die sieben fundamentalen Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) der UNO.

Nähere Infos und Aktionsmöglichkeiten:
office(at)cleanclothes.at
http://www.cleanclothes.at

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