Firmenranking Cool IT

Cool IT: Fünftes IT-Firmenranking zu Klimaschutz

Infoseite - 8 Februar, 2012
Greenpeace hat in Neu Delhi (Indien) die fünfte Ausgabe des Cool IT-Rankings präsentiert, das die weltweit führenden IT- und Telekommunikations-Konzerne hinsichtlich Klimaschutz bewertet.

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Heute hat Greenpeace die neue Ausgabe des internationalen Firmenrankings Cool IT veröffentlicht: Google führt mit 53 von 100 Punkten vor Cisco mit 49 von 100 Punkten und Ericsson mit 48 von 100 Punkten, Oracle ist erneut Schlusslicht mit nur 10 von 100 Punkten.

Das Cool IT-Firmenranking überprüft die weltweit führenden IT-und Telekommunikations-Unternehmen in Bezug auf den Klimaschutz. Es bewertet diese Firmen hinsichtlich dreier Schlüsselkriterien:

  • Entwicklung von IT-Lösungen für andere Wirtschaftszweige (40 von 100 Punkten).
  • Senkung der eigenen Treibhausgasemissionen sowie vermehrte Nutzung erneuerbarer Energiequellen (25 von 100 Punkten).
  • Engagement für Klimaschutz und Energieeffizienz in Politik und Öffentlichkeit (35 von 100 Punkten).
  • Bewertungskriterien im Detail 

Überblick der wichtigsten Ergebnisse des 5. Cool IT-Rankings:

  • Cisco, Ericsson und Fujitsu heben sich von der Masse im Bereich Lösungen für andere Wirtschaftszweige ab. Sie legen detaillierte Fallstudien vor, wie ihre jeweiligen technologischen Lösungen den Weg in Richtung maßgeblicher Emissionsreduktion ebnen.
  • Softbank hat die Latte sehr hoch im Bereich Engagement in der Öffentlichkeit und Politik gelegt, indem das Unternehmen überzeugende Erklärungen und Bemühungen unternimmt, um Japan nach Fukushima von umweltschädlicher Energieerzeugung unabhängig zu machen.
  • Google, Cisco und Dell fallen positiv auf, weil sie weltweit mehr als 20% der Energie für ihre Infrastruktur aus Erneuerbaren Energieträgern beziehen.

Die fünfte Fassung des Cool IT-Rankings wurde heute in Neu Delhi (Indien) bei einem Business Roundtable vorgestellt, der von Greenpeace und Cybermedia India Online organisiert wurde. Dieser konzentrierte sich darauf, wie Erneuerbare Energieträger das indische Wirtschaftswachstum vorantreiben können.

IT-Konzerne nutzen ihren Einfluss kaum

„Die schnelle Entwicklung der Informationstechnologie- und Telekommunikations-Branche führt zu einem beträchtlichen Energiebedarf in vielen Bereichen. IT-Konzerne haben die Macht zu beeinflussen, wie Energie erzeugt und wie sie eingesetzt wird.  Viele Unternehmen in dieser Branche präsentieren sich in der Werbung als innovativ und zukunftsorientiert, befinden sich aber in Sachen Klimaschutz im Winterschlaf, während Energiekonzerne, die mit nuklearen und fossilen Energieträgern Geschäfte machen, übermäßigen Einfluss auf politische Prozesse und Finanzmärkte nehmen”, kritisiert Claudia Sprinz von Greenpeace.

Google übernimmt Führung

Google hat die bisherige Nummer 1 Cisco auf Platz 2 verdrängt, Ericsson folgt auf dem dritten Platz. Beim Engagement für den Klimaschutz und der vermehrten Nutzung Erneuerbarer Energieträger für die betriebliche Infrastruktur hat Google besonders gut abgeschnitten. Das bisher beste Ergebnis im Bereich Engagement für Klimaschutz in Politik und Öffentlichkeit erzielt das japanischen Telekommunikations-Unternehmen Softbank, das sich in Japan für einen raschen Wechsel von nuklearen zu Erneuerbaren Energieträgern einsetzt. Softbank erzielt damit 33 von maximal 35 Punkten,  das bislang höchsten Ergebnis in der Kategorie Engagement für Klimaschutz in Politik und Öffentlichkeit.

Vorreiter bei Erneuerbarer Energie

Postiv fallen auch Google, Cisco und Dell auf, weil sie für ihre Infrastruktur weltweit mittlerweile mehr als 20% Strom aus Erneuerbaren Energieträgern einsetzen. Oracle ist nach wie vor an letzter Stelle, weil verabsäumt wurde, den Energieverbrauch hinsichtlich Erneuerbarer als auch fossiler und nuklearer Energieträger offenzulegen.

Mehr politisches Engagement nötig

Während Unternehmen wie Cisco, IBM, Ericsson und Fujitsu verstärkt Lösungen hinsichtlich Erneuerbarer Energieträger anbieten, mangelt es bei vielen Unternehmen an Verantwortung zu politischer Führung. „IT-Unternehmen müssen ihren Einfluss und ihre Innovationskraft dazu nutzen, um den Widerstand konventioneller Energie-Konzerne zu überwinden, die den Status Quo mit Kohlekraft, Öl und Atomenergie beibehalten wollen und uns davon abhalten, einen Wandel in Richtung Erneuerbarer Energie Wirtschaft herbeizuführen”, so Sprinz.

Neue Unternehmen dabei

Seit der letzten Version vom Dezember 2010 wurden sechs Telekommunikationsunternehmen sowie wichtige IT-Hard- und Software-Marken aus Indien und Japan hinzugefügt.

Warum Apple und Facebook fehlen

Apple & Facebook, zwei der einflussreichsten Marken in dieser Branche sind in dieser Ausgabe des Cool IT-Rankings nicht enthalten. Apple hat bislang keinerlei Führung in diesem Bereich gezeigt, noch wurden Marktchancen genützt, um IT-Lösungen voranzutreiben, obwohl diese von vielen seiner Mitbewerber ergriffen wurden und obwohl das Unternehmen über Rekordeinnahmen und hohe Liquiditätsreserven verfügt.

Facebook ist aus ähnlichen Gründen in früheren Ausgaben des Cool IT-Rankings nicht aufgenommen worden, aber das Unternehmen hat vor kurzem seine Politik geändert. Das Cool IT-Ranking folgt einer Ankündigung von Facebook und Greenpeace im Dezember 2011, bei der Facebook seine Ziele für eine saubere, erneuerbare Energiezukunft veröffentlicht hat. Gemeinsam mit Greenpeace will Facebook für Erneuerbare Energie werben und die großen Energieversorger dazu anregen, Erneuerbare Energieträger auszubauen. Dem ist eine fast zweijährige Kampagne vorangegangen, bei der Hunderttausende Menschen weltweit Facebook dazu motiviert haben,  auf Energie aus Kohlekraft zu verzichten.

Beide Unternehmen werden im nächsten Cool IT-Ranking enthalten sein. Die Energienutzung dieser Unternehmen wird im April im nächsten Cloud Computing Report bewertet. Dieser bewertet die in diesem Bereich rasch wachsende Infrastruktur.

Hohes Potenzial der IT-Unternehmen für Klimaschutz

Im Jahr 2008 wurde durch die IT-Branche die Studie Smart2020 veröffentlicht. Sie besagt, dass mittels intelligenter IT-Lösungen die weltweiten Treibhausgasemissionen um bis zu 15 Prozent reduziert werden könnten.

Wie welche Firma abgeschnitten hat kann auf der nächsten Seite nachgelesen werden.

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