Gottesmann statt Burger King

03.01.08
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Von Anke Schneider     ¥ Borgholzhausen. In Kürze ist es so weit: Auf dem Grillrost des neuen Pilzimbiss von Maria Gottesmann an der SSD-Tankstelle an der Kurt-NMagel-Straße werden die ersten Würstchen gedreht. Am kommenden Sonntag, 6. Januar, ist Eröffnung. Alle Stammgäste, Pilzfreunde und die, die es werden wollen, sind eingeladen.

Der geistige Vater des zweiten Pilzes ist Rolf Nagel, Inhaber der Lkw-Werkstatt an der Kurt-Nagel-Straße. Dieses Geheimnis lüftete Maria Gottesmann nun für das Haller Kreisblatt. Nagel ist Mitinhaber des Grundstücks, auf dem die SSD-Tankstelle steht. Die andere Hälfte gehört Margret Tiwisina, sie ist die Investorin des Pilzes.

„Die Idee, einen Imbiss hier zu etablieren, kam uns schon ziemlich früh”, sagt Rolf Nagel. Autobahnabfahrt mit Tankstelle - welcher Ort könnte geeigneter sein, mag sich der Geschäftsmann gedacht haben. Nagel trat in Verhandlungen mit den Schnellrestaurantketten Burger King und McDonald?s, die Interesse gezeigt hätten. „McDonald?s wollte allerdings warten, bis die Autobahn durchgebaut ist”, so Rolf Nagel.

Dass die Wahl schließlich auf Maria Gottesmann und ihren Pilz fiel, hat die Imbissfachfrau ihrem hohen Ansehen zu verdanken. „Wenn, dann musste es Maria sein, sie hat den besten Ruf hier in der Gegend”, sagt Nagel. Er hält den Imbiss im Fliegenpilz-Outfit für geeignet, nicht nur die Brummifahrer, sondern auch Stammgäste aus nah und fern anzulocken.

Für Margret Tiwisina war die Entscheidung ebenfalls leicht. „Maria und ich kennen uns schon lange”, sagt sie. Ihre Söhne Gregor und Daniel Gottesmann besuchten eine Zeit lang dieselbe Klasse. Die Vertrauensbasis war vorhanden. „Die ideale Paketlösung”, nennt Rolf Nagel das Dreigestirn, das er mit den beiden Frauen aus Pium bildet.

Ende 2005 wurde die Idee geboren, im Mai 2006 die Verträge unterschrieben und am 25. Juni 2007 der erste Spatenstich getan. Die Bauphase zog sich länger hin als geplant. Es gab Probleme mit der Lüftung, auch wurden falsche Bodenfliesen geliefert. Nun aber steht der Pilz fix und fertig da und ist komplett eingerichtet.

Rolf Nagel hat schon vor Monaten die erste Pommes für sich reserviert und am Silvestertag beim ersten Testlauf auch serviert bekommen. Alle anderen Gäste können am kommenden Sonntag kosten, und zwar zwischen 11 und 16 Uhr. Dann nämlich ist Eröffnung und der große Bruder des Bahnhofspilzes wird seinen Betrieb aufnehmen.

Die Gäste erwartet das traditionelle Imbissangebot und jeden Mittag ein wechselnder Mittagstisch. Geöffnet ist wochentags von 5 bis 23 Uhr, samstags und sonntags von 6 bis 23 Uhr. Im Pilz steht ein ganz neues Team aus fünf fest angestellten Mitarbeiterinnen, zwei Halbtagskräften und zwei Aushilfen zur Verfügung. Die Chefin selbst wird ihre Gäste hin und wieder mit spanischen Spezialitäten überraschen.

Der neue Pilz ist übrigens ein Prototyp, der nicht nachgebaut werden darf. Die drei Designer haben die Form ihres Pilzimbisses schützen lassen. Trotz ihrer urigen Form erfüllt die neue Gaststätte an der Kurt-Nagel-Straße mit ihren zwölf Metern Durchmesser und ihrem stabilen Lamellendach alle Voraussetzungen, die ein moderner Betrieb haben sollte. Mit seinen zehn Pkw- und weiteren Lkw-Parkplätzen und dem Toilettenanbau bietet der Pilz allen Komfort und dürfte sich als Magnet für kulinarische Genießer und Liebhaber von individuellen Kult-Imbiss-Buden erweisen.

 
 
 
 
 


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