Hier gilt höchste Konzentration

Zoom In der Leitstelle der Feuerwehr kommen die Notrufe der Remscheider an. Fotos (2): Doro Siewert

ADVENTSTÜRCHEN In der Vorweihnachtszeit öffnen wir jeden Tag ein Türchen. Heute blicken wir in die Leitstelle der Feuerwehr Remscheid. Wer die 112 im Stadtgebiet wählt, landet hier: in der Leitstelle der Feuerwehr Remscheid. Normalerweise darf hier niemand rein - der Datenschutz und die Konzentration der Feuerwehrmänner haben oberste Priorität.

Für den RGA macht Guido Eul-Jordan, Leiter der Feuerwehr Remscheid, eine Ausnahme und öffnet uns die sonst verschlossene Tür zur Leitstelle.

Sie ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr besetzt. Die Leitstelle ist das Herzstück der Feuerwehr. Vier Feuerwehrmänner sind jeweils 24 Stunden im Schichtprinzip in der Leitstelle im Einsatz.

Leitstelle behält immer
den Überblick

"Notruf, Feuerwehr Remscheid", wenn der Anrufer diesen Satz am anderen Ende der Leitung hört, kann er sicher sein, dass ihm innerhalb der nächsten Minuten geholfen wird.

Ruhig, aber bestimmt fragt der Disponent in der Leitstelle die wichtigsten Informationen ab. Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie ist ihr Name? Den Stress der Notsituation merkt man ihm nicht an. Er entscheidet, ob er den Rettungsdienst, die Feuerwehr, oder gegebenenfallsbeide alarmiert.

"In der Leitstelle darf man sich auf keinen Fall mitreißen lassen, wenn Menschen aufgeregt sind, weinen oder vielleicht sogar schreien. Denn um schnell helfen zu können, müssen wir einen klaren Kopf bewahren", erklärt Wehrleiter Guido Eul-Jordan die alltäglich Herausforderung in der Leitstelle. Auf sechs Bildschirmen behalten die Disponenten hier jeweils den Überblick über das Geschehen. Eine virtuelle Karte zeigt ihnen den Ort des Notfalls an. Noch während des Gesprächs werden die Informationen in das Computersystem eingetragen, so dass die Kameraden bereits vor Ende des Telefonats alarmiert werden können.

Die sogenannte Alarm- und Ausrücke-Ordnung (AAO), die im Computersystem hinterlegt ist, hilft dem Disponenten zu entscheiden, in welcher Stärke und mit welchen Mitteln ausgerückt werden soll.

Wenn dann durch die Lautsprecher der Hauptstelle das Kommando "Achtung Einsatz" tönt, muss es schnell gehen. Die Feuerwehrmänner ziehen in Windeseile ihre Brandschutzkleidung an und rutschen die Stangen hinunter in die Wagenhalle. Automatisch fahren die Tore der alarmierten Fahrzeuge hoch und die Abgasabsauganlage springt an. Nichts wird im Fall der Alarmierung dem Zufall überlassen.

Auch wenn die Kameraden bereits ausgerückt sind, begleitet die Leitstelle den Einsatz weiter. "Rückmeldungen der Kameraden müssen verarbeitet werden, eventuell muss ein Rettungshubschrauber angefordert oder eine Krankenhausvoranmeldung getätigt werden ", so Eul-Jordan.

Und was ist zu tun, wenn tatsächlich einmal alle der zehn Telefonleitungen der Leitstelle besetzt sind? "Geduld bewahren und auf jeden Fall in der Leitung bleiben", appelliert Guido Eul-Jordan. Er verspricht: "Wir sind für den Bürger da, helfen schnell und kompetent. Das System Feuerwehr mit der Zusammenarbeit der freiwilligen Wehren funktioniert."