Donnerstag, 19.09.2013

Ich dreh am Rad

Als mir mein erstes Rad gestohlen wurde, habe ich Rotz und Wasser geheult. Mittlerweile ärgere ich mich nur noch über die Sachen, die dann mal wieder zu erledigen sind: Anzeige erstatten, Versicherung informieren, neues Rad kaufen. Eine App will mir in Zukunft all diese Arbeit ersparen.

Kugelschreiber, Regenschirme und Fahrräder sind in vielen Großstädten Allgemeingut, so scheint es mir. Zumindest bedienen sich Langfinger trotz der beiden Schlösser, die ich immer benutze, regelmäßig an meinem fahrbaren Untersatz oder Teilstücken dessen.

Fahrraddiebstahl; Rechte: WDR/Horn

Mittlerweile habe ich soviel Routine, dass ich neue Räder sofort fotografiere, die Rahmennummer notiere und eine Diebstahlversicherung abgeschlossen habe.

Fahrradjäger
Mit der App "Fahrradjäger" soll das alles jetzt einfacher werden. Denn im besten Falle werden meine Räder damit gar nicht mehr geklaut. Über die Homepage kann ich mich registrieren und mir einen von zwei verschiedenen „Sicherheitsaufklebern" bestellen. Auf dem einen kann ich mit einem wasserfesten Stift die Rahmennummer des Fahrrads eintragen, auf dem anderen ist ein QR-Code zum Einscannen für das Handy.

Fahrradaufkleber; Rechte: WDR/Horn

Die Aufkleber kosten fünf bzw. neun Euro, sollen nur sehr schwer abzulösen sein und Fahrraddiebe abschrecken. Außerdem kann man mithilfe der Aufkleber Räder und deren Besitzer identifizieren. An sich eine gute Idee. Allerdings halte ich es für recht unwahrscheinlich, dass Diebe den Aufkleber nicht doch irgendwie abbekommen und damit den Plan zu Nichte machen. Sollte ich dennoch mal ein Rad mit einem solchen Aufkleber finden, kann ich den Besitzer über die Community kontaktieren. Ich als Fahrradsuchende kann wiederum einen Finderlohn ausschreiben und meine Kontaktdaten hinterlegen, um direkt erreichbar zu sein. Allerdings ist mir das nicht ganz geheuer. Schließlich können sich auch Diebe auf der Seite anmelden.

Die App selbst ist eigentlich nur die mobile Version des Internetauftritts. Deshalb ist die Handhabung nicht immer ganz selbsterklärend und einfach. Aber immerhin kann ich alle Funktionen auf dem Handy nutzen und neben der Fahrradjagd auch Händler, Trödelmärkte, Fahrrad-Vereine und Fundbüros suchen. Seit Februar 2012 haben sich laut Betreibern über 3000 Nutzer registriert. Gut 50 Räder seien mithilfe des Angebots wieder zu ihrem rechtmäßigen Eigentümer zurückgekommen. Ich bin weiterhin auf der Suche.

Rad; Rechte: WDR/Horn

Anti-Diebstahl-Apps und Fahrradpässe
Einfacher wäre es natürlich, wenn ich mein geklautes Rad einfach per GPS orten könnte. Die App namens "Bike anti-theft remote" kann das angeblich. Außerdem kann ich mich oder andere Vertrauenspersonen anrufen lassen, sobald mein Rad ungefragt bewegt wird. Ob das wirklich funktioniert, habe ich nicht ausprobiert. Dafür sind mir fünf Euro doch zu viel. Dafür teste ich lieber die Gratis-Fahrradpass-App. Hier kann ich alle wichtigen Daten eintragen, die ich im Falle einer Anzeige bei der Polizei brauche: Rahmennummer, besondere Merkmale, Farben, Größe und auch Fotos. Wer sich allerdings auch gerne mal das Handy klauen lässt, sollte vielleicht besser auf die Papierversion eines solchen Passes zurückgreifen. Die gibt es auf der Internetseite der Polizei, zusammen mit WWW: Präventionstipps gegen Fahrradklau. Aber Vorsicht! Wer eine App nutzt, sollte das nicht auf dem Fahrrad tun. Denn es gelten immer die WDR: Verkehrsregeln, und wer die bricht, muss das teils teuer zahlen.

Fahrradpass; Rechte: WDR/Horn

Die Polizei empfiehlt übrigens, Zweiräder mit der sogenannten EIN-Kennung, der WWW: Eigentümer-Identifikations-Nummer, codieren zu lassen. Die Codierung nehmen viele Polizeidienststellen, Fahrradhändler und der ADFC für rund 25 Euro vor.

Unsere Blogger Anita Horn und Dennis Horn sind weder verwandt noch verheiratet, aber umso besser vernetzt. Sie entdecken jede Woche digitale Perlen: spannende Webseiten, lustige Links und Angebote, die den Alltag bereichern - hier im Blog und jeden Donnerstag in der WWW: WDR5 LebensArt im Radio.

Ist wirklich schade, das die verschiedenen Systeme nicht miteinander vernetzt
sind. Es kommt ja noch die künstliche DNA dazu, welche auch auf gesprüht werden kann! Leider tritt bei der Kodierung mit einer neuen Gravur am Rahmen ein Garantieproblem auf. Es gibt Hersteller, welche bei einem Rahmen-
bruch dann keine Garantie übernehmen! Wer hat denn getestet, ob der Aufkleber mit neuer Identnummer z.B. im Kreis Neuss, nicht entfernt werden kann? Bei der GPS-Suche ist die Stromversorgung das größte Problem. Einerseits muss das Gerät gut versteckt sein, andererseits muss die Batterie lange halten. Eine akzeptable Lösung gibt es dabei noch nicht!

Wilfried am 19.09.13 18:52

Als zusätzlicher Schutz ist das alles sicherlich zu gebrauchen, aber man sollte in erster Linie Fremden den Zugriff so schwer und so unattraktiv wie möglich machen. Immer getreu dem Motto: Es gibt leichtere und lohnenswertere Opfer als mich.

Dominik am 23.09.13 8:45

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