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VCÖ: Super-GAU in Japan zeigt, dass Elektro-Autos nicht die erwartete Lösung sind - 16.03.2011

Ausgabe: 2011-040

Hoffnungen, dass Elektro-Autos angesichts steigender Erdölpreise die Lösung für die Energieprobleme im Verkehr wären, werden durch den Super-GAU in Japan zunichte gemacht.

tl_files/vcoe/uploads/News/VCOe-Factsheets/atomstrom_emobility.jpgIn der EU kommen 17 Prozent des erzeugten Stroms aus Atomkraftwerken, weltweit liefern 210 Atomkraftwerke 13 Prozent des Stroms. Aus Sicht des VCÖ braucht es in Österreich und in der EU eine gemeinsame Kraftanstrengung, um den Energieverbrauch des Verkehrs drastisch zu verringern.

„Der Verkehr hat ein gewaltiges Energieproblem. Die Zeit des billigen Erdöls ist vorbei. Die Spritpreise erreichen Rekordpreise und werden langfristig auf hohem Niveau bleiben. Die negativen Seiteneffekte von Biofuels sind hinlänglich bekannt. Und nun zeigt die Katastrophe in Japan, dass der reine Umstieg auf Elektro-Autos keine nachhaltige Lösung ist“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Rasmussen ist auch Präsidentin des EU-Dachverbandes Transport & Environment, der 44 Organisationen aus 23 Staaten in Brüssel vertritt.

VCÖ: Weltweit 210 Atomkraftwerke - in EU kommen 17 Prozent der Elektrizität aus Atomkraft

Der VCÖ weist darauf hin, dass es vor der Katastrophe in Japan weltweit 210 Atomkraftwerke mit 442 Reaktorblöcken gab, davon waren 93 Atomkraftwerke mit 196 Reaktorblöcken in Europa. Weltweit liefern die Atomkraftwerke 13 Prozent der elektrischen Energie, in der EU kommen 17 Prozent des Stroms von Atomkraftwerken.

In der EU gibt es derzeit 241 Millionen Pkw, hält das Wachstum der vergangenen fünf Jahre an, dann werden es bis zum Jahr 2020 bereits 280 Millionen Pkw in der EU sein, wie eine VCÖ-Untersuchung zeigt. „Wenn diese Pkw statt mit Benzin oder Diesel mit Strom fahren, würde der Stromverbrauch in der EU massiv steigen. Im Unterschied zu Österreich, wo der Strom überwiegend aus sauberer Energie kommt, hat die EU einen hohen Anteil an Kohlekraftwerken, die besonders umweltschädlich sind und eben Atomkraftwerke“, macht VCÖ-Expertin Rasmussen aufmerksam. Deshalb können Elektro-Autos nur dann einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz leisten, wenn die Zahl der Autos verringert und der Anteil der erneuerbaren Energie erhöht wird. „Ohne grundlegende Änderungen im Verkehrssystem bedeutet der Wechsel der Kraftstoffe den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben“, so VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Verringerung des Energieverbrauchs muss oberste Priorität bekommen

Der VCÖ fordert ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verringerung des Energieverbrauchs des Verkehrs. Die Vermeidung von Verkehr durch intelligente Raumordnung, durch die Stärkung der Nahversorgung und einer Verkehrsplanung der kurzen Wege sowie die Verlagerung auf Öffentliche Verkehrsmittel sowie bei kurzen Strecken auf Radfahren und Gehen müssen Vorrang bekommen. „Europa hat aus der Ölkrise der 70er Jahre nicht gelernt. Im Interesse der Bevölkerung und der Wirtschaft ist zu hoffen, dass die Politik die Zeichen der Zeit jetzt richtig versteht und rasch Maßnahmen zur Verbrauchsverringerung umsetzt. Österreich kann dabei eine Vorreiterrolle einnehmen“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen.


VCÖ: In der EU verbraucht der Verkehr ein Drittel der Gesamtenergie
(Gesamtenergieverbrauch in der EU)

Verkehr: 377,2 Mtoe (32,6 Prozent)
Industrie: 322,9 Mtoe (27,9 Prozent)
Private Haushalte, Raumwärme: 284,6 Mtoe (24,6 Prozent)
Sonstige: 173 Mtoe (14,9 Prozent)
Gesamt: 1157,7 Mtoe (100 Prozent)
Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2011


VCÖ: Zahl der Pkw in der EU ist zu hoch
(Anzahl Pkw in der EU 27)

Jahr 2020 bei anhaltendem Trend: 280 Millionen Pkw
Jahr 2020 aus Energiesicht anzustreben: 180 Millionen Pkw
(wenn Verbrauch der Pkw gleichzeitig um 50 Prozent verringert wird)

Jahr 2010: 241 Millionen
Jahr 2009: 237 Millionen
Jahr 2008: 234 Millionen
Jahr 2005: 220 Millionen
Jahr 2000: 201 Millionen
Jahr 1995: 182 Millionen
Jahr 1990: 163 Millionen
Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2011

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