Die 7 Wahrheiten über Atomkraft

08. Juli 2009 · von Tobias Staufenberg

In der Bild-Zeitung und auf bild.de findet sich heute ein Artikel mit dem Titel „Die 7 Wahrheiten über unsere Energie“. Der Autor Oliver Santen, Ressortleiter für Politik und Wirtschaft, meint mit „unsere Energie“ freilich die Atomenergie und mit der Wahrheit scheint er es auch nicht so genau zu nehmen. Doch schauen wir uns die angeblichen Wahrheiten doch mal etwas genauer an:

1.Deutschland steigt als einzige Industrienation aus der Atomkraft aus.

Der Fakt an sich stimmt. Aber seien wir mal realistisch: Seit 2000 sind in den G8-Staaten lediglich 7 Reaktoren neu ans Netz gegangen (2 in Russland, 5 in Japan). In der gesamten EU werden zur Zeit lediglich 6 Reaktoren gebaut. Das ist lächerlich wenig im Vergleich zu den Bauraten der 60er und 70er Jahre! Viele der geplanten Bauprojekte sind zudem mehr als 20 Jahre alt, ihre Realisierung ist also mehr als fraglich. Nach Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) werden im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise außerdem viele Neubauprojekte wohl nicht realisiert.

2.Unsere Stromversorgung bricht ohne Atomkraft zusammen.

Falsch! Deutschlands Energieversorgung ist sicher und zwar ohne Atomkraft. Dies bestätigt das amtliche Gutachten der Bundesregierung zur Sicherheit der Stromversorgung. Dieses Gutachten wurde 2008 vom Wirtschaftsminister a.D. Glos (CSU) in Auftrag gegeben, der bekanntlich ein Atomkraft-Befürworter ist. Es zeigt: Trotz Atomausstieg gibt es bis 2020 keinerlei Engpässe. Es werden sogar mehr Kapazitäten geplant als nötig wären. Übrigens exportiert Deutschland trotz Atomausstieg immer mehr Strom. Den Stromkonzernen – und ihnen nahe stehenden Journalisten – ist eben kein Argument zu billig, um mit längeren Laufzeiten noch mehr Geld zu verdienen.

3.Ohne Kernkraft ist der Energiebedarf nicht zu decken.

Falsch! Wie der weltweite Energiehunger ohne Atomkraft zu stillen ist, zeigt unser Weltenergieszenario “Globale energie(r)evolution“. Atomkraft hat am weltweiten Endenergiebedarf (Strom, Wärme, Kraftstoffe) ohnehin gerade einmal einen Anteil von 2 Prozent! Dafür gibt es aber 100 Prozent Risiko!

4.Sonne und Wind können Kernkraft (noch) nicht ersetzen.

Falsch! Sonne und Wind müssen die Atomkraft gar nicht auf einen Schlag ersetzen. Wir werden für die nächsten 30 Jahre auch weiterhin Kohle und Gas haben. Der Anteil der Erneuerbaren Energien nimmt aber stetig zu und beträgt heute nicht 11 sondern bereits über 15 Prozent an der Stromversorgung. Bis 2020 werden es über 35 Prozent sein. Derzeit entstehen jedes Jahr mehr neue Kapazitäten an Erneuerbaren Energien, als durch den Atomausstieg vom Netz gehen. Bereits in der nächsten Wahlperiode werden die Erneuerbaren Energien die Atomenergie überholen!

5.Atomstrom dämpft die Preisexplosion beim Strom.

Falsch! Eine Studie des Öko-Instituts hat erst vor zwei Wochen nachgewiesen, dass keinerlei Zusammenhang zwischen einem hohen Anteil an Kernenergie und dem Strompreis besteht. Die Bürger zahlen zudem über ihre Steuern die zusätzlichen Subventionen für Atomkraft mit. Nur durch diese Subventionen wird Atomstrom überhaupt konkurrenzfähig. So können die Betreiber mit ihren alten, abgeschriebenen Atomkraftwerken zwar richtig Kasse machen, bei den Verbrauchern kommt jedoch nichts an.

6.Der Ausstieg gefährdet den Standort Deutschland.

Falsch! Die Strompreise sind in Deutschland deswegen so hoch, weil es keinen Wettbewerb auf dem Energiemarkt (Erzeugung und Netzbetrieb) gibt und die vier Stromkonzerne (Vattenfall, E.On, RWE, EnBW) fast nach Belieben die Preise diktieren können. Wer glaubt, mit Laufzeitverlängerungen würden die Preise sinken, hat sich geschnitten. Eine Laufzeitverlängerung würde diese Monopolstrukturen noch weiter verfestigen. Atomkraft ist zudem ein regelrechter Konjunktur- und Jobkiller: sie blockiert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Gerade hier und nicht durch Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken entstehen aber die neuen Jobs in Deutschland: bis heute sind das über 280.000 – Tendenz steigend! Im Vergleich dazu arbeiten in der Atomindustrie nur 38.000 Menschen.

7.Das Problem Atomabfall ist ungelöst.

Hier liegt Santen fast richtig. Allerdings gibt es nicht nur in Deutschland kein Endlager für Atommüll, sondern auf der ganzen Welt! In der Zwischenzeit lagert der Atommüll in Zwischenlagern und strahlt vor sich hin. Diese Lager befinden sich meist direkt am Atomkraftwerk. In Gorleben und Ahaus existieren außerdem zwei zentrale Zwischenlager. In Gronau befindet sich ein weiteres im Bau.

Seiner journalistischen Sorgfaltspflicht scheint Herr Santen also nicht wirklich nachgekommen zu sein. Sonst hätte er wohl etwas besser recherchiert…

Kommentare

  • Sebastian

    “Dafür gibt es aber 100 Prozent Risiko!”"

    Nichts kann über 100% gehen. Gar nichts. 100% ist alles zusammen, alle Risiken eingerechnet.

    Bitte diskreditiert Euch doch nicht durch falsche Mathematik und wenn’s denn nur ein Spruch war dann verwässert es die Fakten die ihr auflistet…

    08.7.2009 um 18:51 Uhr · Antworten

    • Sebastian

      Hm das ist nicht klar genug.

      Was ich meinte ist Folgendes: 100% Risiko bedeutet, dass der Fall garantiert eintritt. Das kann man so nicht sagen. 99,9999% Risiko könnte man behaupten, aber ihr könnt nicht in die Zukunft sehen und irgendwas garantieren. Atomkraft ist gefährlich, keine Frage, aber 100%iges Risiko zu behaupten ist sowas wie “The end is nigh” auf ein Schild zu schreiben und um das Bundesumweltministerium zu wackeln. Das hilft niemandem. Sachliche Argumente zählen.

      08.7.2009 um 18:56 Uhr · Antworten

      • olf

        100% Risiko ist nicht gleichbedeutend mit 100% Wahrscheinlichkeit, hier liegt Dein Denkfehler.

        08.7.2009 um 19:12 Uhr

      • Adrian

        Sonst hast du aber keine Probleme oder? Geh doch mal raus an die frische Luft statt so penibel zu sein.

        08.7.2009 um 21:24 Uhr

      • Ski

        Olf hat das schon richtig erfasst. In diesem Zusammenhang bedeutet 100% Risiko nicht, dass ein GAU mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% eintritt, sondern dass die Folge eines Störfalls zu 100% katastrophal ist.
        Strahlung ist einfach immer ein Desaster. Das bedeutet also auch nicht, dass 100% der Landesfläche betroffen sein werden, sondern dass 100% der betroffenen Fläche auf Jahrzehnt, -hundert, -”was auch immer” verseucht sein werden.

        09.7.2009 um 10:24 Uhr

      • Dave

        Sebastian hat schon recht. 100% Risiko ist wirklich ein bischen zu schwammig.
        Natuerlich wissen wir alle was gemeint ist, aber ich denke der Autor des Artikel hat sich da ein wenig in der wortwahl vergriffen.

        22.7.2009 um 14:31 Uhr

      • Pluschi

        die “100 %” an dieser Stelle kann man wohl ziemlich deutlich als Hyperbel erkennen. Das ist in dem Zusammenhang völlig legitim und auch keineswegs unsachlich, da es als solches ja offen zu Tage tritt.

        07.8.2009 um 23:00 Uhr

      • jo

        100% Risiko ist doch nicht gleichbedeutend mit dem sicheren eintritt. 100% Risiko = volles Risiko. Wenn ich ohne Helm Fahrrad fahre nehme ich das volle Risiko bei einem Sturz in kauf. Das bedeutet nicht das ich mit Sicherheit stürze. Oder auf den konkreten Fall bezogen: Das Risiko ist der Gau. Das Risiko ist also gleich: das Maximum. Ob der Eintritt wird ja nicht gesagt.

        Ansonsten hat mein Vorredner Recht: Aus dem Kontext ist der Sinn der Aussage klar erkenntlich.

        24.8.2009 um 03:46 Uhr

    • niko

      Dass der Bildartikel lächerlich ist, darüber muss man wohl kein Wort verlieren. Aber dass sich Greenpeace nun für Gas- und Kohlekraftwerke stark macht (unter Punkt 4 heißt es, dass das die nutzbringenden Alternativen für Aks sind), bewirkt bei mir doch ein mittleres Unwohlsein. Atomstrom hat viele Schwächen, aber ist doch allemal sauberer als die Braunkohlekraftwerke, die in Sachsen aktuell (!!!) gebaut werden. Hiergegen gibt es im übrigen kaum Gegenstimmen. Und warum nicht? Mitunter deswegen, weil wir eben eine Grundversorgung brauchen! Man muss jetzt endlich anfangen Atomstrom damit zu vergleichen, womit es verglichen werden kann. Und das sind nicht Wind und Sonne, sondern Kohle und Gas (Grundlast!)! So und wenn mir dann einer wirklich sagen kann, dass Atomkraft so viel schlechter ist, dann soll er bitte für Aufklärung sorgen. Erneuerbare Energien sind die Energien der Zukunft. Aber sie haben mit Aks nichts zu tun!
      Und noch etwas: Das großte Kraftwerk, das billigste und sauberste, wurde noch nicht einmal in Ansätzen gebaut: Das Megakraftwerk Energie-Sparen! Solange hier keine Aufklärungsarbeit geleistet wird, verbitte ich mir pseudo-wissenschaftliche Stimmungsmache von Greenpeace – übrigens auch eine Organisation mit – sagen wir – eindeutiger Lobbyarbeit!
      Nebenbei: Über die Bild ist eigentlich jedes Wort zu viel. Warum muss man da überhaupt aufklären??? Gruß derweil!

      13.7.2009 um 11:43 Uhr · Antworten

  • Florian

    Dass die BILD das “Problem Atomabfall” als ungelöst ansieht irritiert mich jetzt aber doch. Haben wir nicht ganz wunderbare Endlager in Asse und Morsleben?!?

    08.7.2009 um 18:57 Uhr · Antworten

    • Dominick

      Zur Asse halten die gerade alle so ziemlich die Klappe. Vermutlich wollen die sich den Schuh dann nicht anziehen wenn die Asse absäuft und wir unser Wasser dann aus Indien importieren müssen..

      09.7.2009 um 01:29 Uhr · Antworten

  • Jürgen

    Solange das Problem Atomabfall nicht gelöst ist müßen die Meiler weiterlaufen? Wenn sich diese Logik durchsetzt werden Großmann,Claassen,Clement dann beim nächsten Castor in der 1.Reihe demonstrieren…

    08.7.2009 um 19:59 Uhr · Antworten

  • Sebastian

    1. Jo, stimmt wohl. Wenn auch der Neubau von Atomkraftwerken nicht in dem Maße stattfindet, wie es die BILD Zeitung suggeriert. In den Staaten der ehemaligen Sovietunion und in den USA ist möglicherweise sogar eine Rennaisance des Atomstroms zu befürchten.

    2. Das Gutachten bescheinigt freilich Versorgungssicherheit, aber unter anderem unter folgenden Annahmen:
    a) Zubau von 11GW Kraftwerksleistung basierend auf fossilen Brennstoffen(Katastrophe! Wieviel kohle und gas wollen wir noch verbrennen?)
    b) Möglichkeit der Laufzeitverlängerung bei Bedarf(Atomkraftwerke und andere)
    c) Schnell reagierender Markt, der Kaltkapazitäten rechtzeitig in Betrieb nimmt(impliziert möglicherweise ebenfalls Atomstrom aus dem europäischen Ausland).
    Zudem war damals die Einschätzung der Versorgungssicherheit durch Gas aus Russland noch erheblich optimistischer als heute.

    3. Energie ist nicht gleich Energie. Freilich macht Atomstrom nur einen geringen Teil des Weltenergiebedarfs aus. Aber man kann normal nicht den “Strom aus der Steckdose” durch das Öl im heiztank kompensieren. Zudem ist die Zusammensetzung des Weltenergiebedarfs anders als die in Europa. Und hier in Europa ist der Anteil des Atomstroms am gesamten “Strom aus der Steckdose” wohl deutlich größer als 2 Prozent. Die Bildzeitung hat natürlich genauso unrecht. Würden die Kerne sich morgen weigern zu spalten, säßen wir wohl eine Zeit im dunklen, dann würde uns aber schon was einfallen(Irgendwas verbrennen vermutlich).

    4. Sonne und Wind tragen schon gut bei zu unserer Stromversorgung. Nun gibt es aber leider eine gewisse Grundlast, die von so einer variablen Energiequelle wie wind und sonnenenergie nicht gedeckt werden kann. Solange es keine Puffer/Speichersysteme gibt kann daher Windstrom und Sonnenstrom nicht nennenswert zur Grundlastdeckung beitragen. Deswegen stimmt leider was der Bildzeitung hier von der Atomlobby diktiert wurde.

    5. Wie ein aktuelles Urteil aus Brüssel zeigt, ist wenig Kausalität zwischen Erzeugungskosten und Verbraucherpreisen. Und die Erzeugungskosten von Strom wären wohl auch etwas höher, wenn man die Atomkonzerne zwingen würde ihren “Abfall selber runterzubringen”. Aber wenn man die enormen Kosten für Renaturalisierung von Kohleabbaugebieten, die Kohlesubventionen, die Subventionen für Solarstrom(Einspeisegesetz) und Windkraft(zinslose Kredite o.ä.) und die Agrarsubventionen(Biomasse kommt oft aus der Landwirtschaft) auch alle mit berücksichtigt, ist Atomstrom doch die billigste Energiequelle(solange es nicht kracht). Aber hier hat die Bildzeitung wohl schon deshalb unrecht, weil niemand den preisbildungsprozess von strom so recht versteht. Dennoch ist Atomstrom relativ billig.

    6. Eine Standortdiskussion hat soviele Faktoren, dass ich nicht darauf eingehe. Das “Standort Deutschland” Argument ist aber BILDS Lieblingsargument, da sie sich einBILDen für den deutschen Arbeiter zu sprechen. In diesem Fall an den Haaren herbeigezogen, bestenfalls.

    7. Ungelöst. So kann man es nennen. Katastrophal wäre aber eher das richtige Wort. Selbst in unserem Deutschland kann sich so ein Skandal wie Asse ereignen. Möchte nicht wissen wo die Russen ihren Atomaren Abfall überallhin abkippen. Das ist schlimm und wird zukünftige Generationen noch beschäftigen.

    P.S: Ich hab eine zwiespältige Meinung zur Atomkraft aber eine recht eindeutige Meinung zur “Berichterstattung” der Bildzeitung, zur Informationspolitik der deutschen Atomindustrie und zur Propagandapolitik von Greenpeace. Deswegen hab ich die Gelegenheit mal genutzt um aus meiner Sicht Falsches, Ungenaues und Tendenziöses aller zwei( oder drei?) Seiten aufzuzeigen.

    08.7.2009 um 20:21 Uhr · Antworten

  • Vincent

    Hey ich geh in Ahaus zur Schule..
    Naja zusätzlich zu Sebastians Einwand (wo ich den Denkfehler beim besten willen nicht erkennen kann) grübel ich auch noch über den Punkt mit der Subventionierung von Atomkraft.
    Kenn jetzt keine genauen Zahlen, aber haben auch eine photovoltaik Anlage auf dem Dach und das hätten wir mit Sicherheit nicht wenn die nicht dermaßen Subventioniert werden würde (selbst damit dauerts noch so 20Jahre bis es sich gerade mal für uns rechnet).
    Kann mir so ohne weiteres ehrlich nicht vorstellen das Atomkraft auch nu annähernt so stark subventioniert wird wie erneuerbare Energien. Würden mich aber Zahlen echt wohl interessieren.

    08.7.2009 um 20:27 Uhr · Antworten

    • Marcus

      Andersrum wird ein Schuh draus – was meinst Du, wie viel weiter die regenerativen Energien heute wären, wenn sie auch nur mit einem kleinen Teil dessen subventioniert würden, mit dem seit Jahrzehnten die Atomkraft gefördert und gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung durchgepeitscht wird. Naja, das kommt nicht von ungefähr – ursprünglich war diese Technik nur zur Produktion von Atomwaffen gedacht, die Stromproduktion wurde dann eine willkommene Begleiterscheinung.

      08.7.2009 um 21:20 Uhr · Antworten

      • Marcus

        Ach ja – die inzwischen stattfindende Subventionierung der regenerativen Energien hat sich ganz nebenbei hervorragend auf dem Arbeitsmarkt bezahlt gemacht. Von einem solchen Beschäftigungswachstum träumen andere Branchen nur.

        Ich freu mich in diesem Zusammenhang schon auf den Jobmotor Atomausstieg. Weiteres Wachstum innerhalb verantwortbarer Enegieerzeugung plus Jahrzehnte hochqualifizierte neue Jobs im Rückbau der AKW. Die kann man schließlich nicht von heute auf morgen einfach zumachen und gehen.

        08.7.2009 um 21:32 Uhr

      • begleitnotiz

        woher willst du wissen das mehr als die hälfte gegen atomstrom ist.
        - bei der frage möchten sie ein akw vor ihrem haus in ihrer nähe ist ist die antwort klar aber allgemein gegen atomstrom 50% und mehr glaube ich niemals
        - mach doch mal ne umfrage wer windparks vor seiner nase haben will du wirst erstaunliches feststellen :D

        14.7.2009 um 18:50 Uhr

  • Norbert

    Der Artikel ist viel zu subjektiv geschrieben. Ich finde Ihn wirklich schlecht.
    Wenn man von vornherein schon seine Meinung zu Kernenergie etc gebildet hat, ist es nicht möglich diese Zitate zu bewerten (zumindest macht der Autor diesen Eindruck).
    Warum wehrt ihr euch eigentlich gegen Atommüll? Findet doch lieber eine Lösung wie man bspw. den Atommüll “richtig” wiederaufbereiten oder entsorgen könnte, bzw. die Brenndauer der Brennstäbe vervielfachen könnte! Oder sprengt das euren Verstand? Bis zum Ausstieg aus der Atomenergie ist es noch ein sehr langer Weg! Und auch wenn in Deutschland die KKWe verschwunden sind, direkt nebenan in Frankreich, werden sie bestimmt noch lange stehen. (oder belehrt mich eines Besseren)

    08.7.2009 um 21:27 Uhr · Antworten

    • Marcus

      Beschäftige Dich doch mal näher mit der Dreckschleuder Wiederaufarbeitung. Sie vervielfacht das Volumen des Atommülls, den wir heute schon nirgendwo sicher lagern können und führt dazu, dass man schon heute in den Milchzähnen englischer Kinder Plutonium nachweisen kann..

      Mag übrigens sein, dass andere Länder erst später aus der Atomkraft aussteigen als Deutschland. Wenn wir schlau sind, haben wir bis dahin reichlich praktische Erfahrung und Know how im Rückbau der AKW sowie der dem Export regenerativer Kraftwerke.

      08.7.2009 um 21:38 Uhr · Antworten

      • DasBertl

        WENN regenerative Energien nur eine Lösung für eine Ideale Welt wären, die niemals entstehen kann, dann gäbe es in (spätestens) gut 100 Jahren keine elektrische Energie mehr auf diesem Planeten. Denn bis dahin sind bei bisherigen Verbrauch (welcher stetig anwächst, besonders weil Schwellenländer und Entwicklungsländer langsam aber sicher aufschliessen und das sind bei weitem die Mehrheit an Ländern, die paar Industrienationen die es gibt, haben es jetzt schon geschafft, den Planeten beinahe zu ruinieren, wenn alle Anderen jetzt auch noch mitmachen wirds richtig kritisch) keinerlei nicht-regenerativen Energieträger mehr übrig.

        Sicherlich, Solar- und Windenergie obliegen Schwankungen die nicht vom Menschen steuerbar sind. Das ist aber bei Erdwärme, Biogas und Wasserkraft eben nicht der Fall! Also fällt dieses Argument ebenfalls weg… Und ich finde, wenn schon jemand sich darüber Gedanken machen (und damit schön viel Forschungsgelder ausgeben) sollte, wie er seinen Atommüll wieder in einem Atomkraftwerk einsetzbar machen kann, dann sollten das die Stromerzeuger sein, die sich an dem Schmarrn festklammern.

        Die vernünftigen Menschen kümmern sich derweil darum, dass es nicht mehr nötig wird. Denn die Notwendigkeit Atomstrom abzuschaffen besteht seit dem ersten AKW der Welt. Three Mile Island, Tschornobyl (bei der die Strahlung von 100 Hiroshimabomben freigesetzt wurde) und 29 weitere Unfälle in kerntechnischen Anlagen seit der Erforschung der Nukleartechnik lassen grüßen!

        08.7.2009 um 23:22 Uhr

  • Marcus

    @Norbert:

    Mach Dir mal keine Gedanken um meine oder unsere Synapsen, fahr Dein Überheblichkeits-Level ein paar Stufen runter und les Dir die Kommunikationsregeln für diesen Blog noch mal durch, da dürfte Dir ein bisschen was entgangen sein.

    08.7.2009 um 22:22 Uhr · Antworten

  • Norbert

    Warum? darf man nur eure Meinung vertreten? alles subjektiv sehen? ok, muss schon sagen, Konflikte meiden ist wesentlich besser als sie zu lösen, gute Einstellung!
    Und nur nebenbei: Ich sitze neben meinem Vorlesungen zu Mathematik, auch vereinzelt in offenen Vorlesungen zur Geografie. Und irgendwie sind selbst dort etwa 95% der selben Meinung wie Ich, das betrifft gleichwohl Professoren und Studenten. also? Komischer Weise hab Ich da noch keinen eurer Aktivisten jemals gesehen…

    08.7.2009 um 22:34 Uhr · Antworten

    • Marcus

      War ja, klar. Ist Dir scheinbar entgangen. Ich meinte nicht die Meinung als solche, sondern die Art und Weise, wie man sie vertritt, hier diskutiert etc. Netiquette halt.

      Vielleicht können die Moderatoren hier noch mal kurz auf das Thema zurückkommen.

      Erklär mir mal, wen Du mir “Ihr” und “wir” meinst. Und, wo wir schon mal dabei sind, woher Du meinst, mich zu kennen bzw., Dir ein Urteil über mich oder die Menschen bei Greenpeace erlauben zu können. Falls es Deine Begeisterung für die Tatsache, dass Du regelmäßig eine Uni von innen zu sehen scheinst, zulässt. Unter meinen Studenten sind übrigens reichlich Greenpeace-Sympathisanten Apropos Uni, wobei ich froh bin, unter ihnen selten auf 95% Meinung von der Stange zu stoßen.

      08.7.2009 um 22:57 Uhr · Antworten

      • nobbi (nicht norbert)

        @Marcus
        wenn ich zitieren darf:

        Aus Arthur Schopenhauer – Eristische Dialektik

        Kunstgriff 18: Diskussion unterbrechen

        Merken wir, dass der Gegner eine Argumentation begonnen hat, mit der er uns voraussichtlich schlagen wird, so dürfen wir es nicht bis dahin kommen und ihn diese zu Ende führen zu lassen, sondern wir sollten beizeiten die Diskussion unterbrechen, abspringen oder ablenken und auf andere Themen übergehen: kurz, eine mutatio controversiae anstreben, also einen anderen Streitgegenstand in die Debatte einführen (siehe hierzu Kunstgriff 29).

        (…)

        Kunstgriff 29: Ablenkungsmanöver

        Merkt man, dass man geschlagen wird, so versucht man es am besten mit einer Ablenkung, der sogenannten Diversion), einem Angriff von einer unerwarteten Seite. Das heißt, man fängt mit einem Male von etwas völlig Anderem an, so als gehöre es zur Sache und sei ein Argument gegen den Gegner. Dabei gibt man sich entweder zurückhaltend, wenn die Ablenkung doch noch das fragliche Thema betrifft. Unverschämt sollte man jedoch die Ablenkung dann einsetzen, wenn ihr Gegenstand bloß den Gegner angeht und nicht die Sache selbst betrifft.

        Unverschämt ist eine Diversion dann, wenn sie der Diskussionsgegenstand ganz und gar verlässt und etwa so beginnt: „Ja, und so behaupteten Sie neulich ebenfalls …“ etc. Denn so etwas gehört bereits zum Persönlichwerden, ein Verfahren, das im letzten Kunstgriff 38 beschrieben wird. Die Diversion ist genau genommen eine Mittelstufe zwischen dem dort zu erörternden Argumentum ad personam und dem Argumentum ad hominem.

        Wie sehr uns dieser Kunstgriff quasi angeboren ist, zeigt jeder Streit zwischen normalen Leuten: Wenn nämlich der Eine dem Anderen persönliche Vorwürfe macht, so antwortet dieser nicht etwa durch deren Widerlegung, sondern seinerseits durch persönliche Vorwürfe, die er nun wieder dem Gegner macht. Dabei ignoriert er dessen Vorwürfe gegen ihn selbst, räumt sie also gleichsam schweigend ein. Im Kriege mag eine solche Ablenkung als Strategie gelegentlich sinnvoll sein. Beim Streiten ist sie jedoch schlecht, vor allem, weil man die gegen einen selbst gerichteten Vorwürfe unerwidert im Raum stehen lässt, und der Zuhörer so von beiden Parteien einen negativen Eindruck bekommt. Beim Diskutieren ist sie allenfalls faute de mieux (in Ermangelung eines Besseren) sinnvoll.

        Beispiel

        Kinder sind Meister in dieser Art des Argumentierens. Wenn sie etwa nach einer durch Ballwurf zerdepperten Fensterscheibe zur Rede gestellt werden, werden sie vermutlich sagen: „Aber das war doch nicht ich, das war der Wind. Du sagst doch auch immer, Mama mache so viel Wind um alles.“

        Kurzfassung

        Merkt man, dass man geschlagen wird, so benutzt man ein Ablenkungsmanöver; zum Beispiel fängt man mit einem Male von etwas ganz anderem an und tue so, als gehöre es zur Sache und sei ein Argument gegen den Gegner. Oder man wird gar persönlich, zänkisch, beleidigend. Im Streitgespräch ist derlei als Notbehelf allgemein gebräuchlich, und zwar auch ohne Kenntnis der eristischen Kunstgriffe.

        —-

        Die Gegenargumente fehlen, also fängt man auf der “Netiquette” rumzureiten.
        Wenn es um Verallgemeinerungen und Urteilsbildung geht ist Greenpeace wirklich der letzte Verein, der sich beschweren sollte

        09.7.2009 um 01:04 Uhr

    • Bassa

      Witzig, dass Du einwendest, man würde Deine Meinung unterdrücken, nachdem Du noch geschrieben hast, dass man mit so einer Meinung wie der von Greenpeace eigentlich nix über den Artikel sagen darf… Du willst nur eine Meinung zulassen (Deine) und beschwerst Dich dann, dass andere Deine Meinung nicht zulassen wollen, was nicht einmal jemand gesagt hat.
      Es besteht ein Unterschied zwischen Meinung und Beleidigung, falls Dir das bislang entgangen ist. Wenn Konflikte sich in “Du bist ein Idiot” äußern, dann ist es in der Tat sinniger, sie zu vermeiden, denn da ist jemand nicht gerade zur Lösung bereit.

      Warum wir uns gegen Atommüll wehren? Weil er die Umwelt auf Jahrtausende versaut? Aber klar, die Kritiker sollen gefälligst die Lösung dafür finden, nicht etwa diejenigen, die den Müll verursachen. Sehr logisch, wirklich.
      Genauso logisch ist immer die Argumentation “Aber die anderen machen das doch auch.” Meiner Mutter Antwort auf dieses “Argument” war eigentlich immer gleich: “Wenn die anderen aus dem Fenster springen, springst Du dann hinterher?” Komisch, das habe ich nie bejaht.

      08.7.2009 um 23:17 Uhr · Antworten

    • Heiner

      @ nobbi (nicht norbert) (konnte kein post mehr hintersetzten – deswegen hier)

      Schopenhauer hätte das also als Ablenkungsmanöver bewertet?
      Schopenhauer würde deinen post bestimmt ebenso als Ablenkungsmanöver bewerten. Dann nicht Kunstgriff Ablenkung – sondern Kunstgriff “der Gegenüber diffamiert mich – er nimmt meine Argumente nicht ernst”. Damit lenkst du genau so von einer sachlichen Diskussion ab (genau darum geht es Schopenhauer …oder?!?).
      Der Witz an der Sache ist aber: ich finde bei Norbert keine guten Argumente (sieht u.a. sein letzter post). Ich habe den Eindruck, daß er gar nicht richtig im Thema drin ist. Also gibt es nichts, wovon man ablenken müßte.

      und wäre auch schöne, wenn du den letzten satz, den du anführst, auch noch mit substanz unterfüttern ´würdest. auch da würde dem schopenhauer wieder was einfallen: einfach etwas negatives über den gegenüber behaupten. egal ob falsch oder richtig. es wird schon dreck an ihm hängen bleiben. ich meine das fällt bei schopenhauer in die kategorie “letztes mittel”?

      10.7.2009 um 00:27 Uhr · Antworten

  • DasBertl

    Mir fehlen eigentlich zentrale Punkte, ganz besonders, was die Stromkosten angeht; die tatsächlichen dürften wohl eher bei ein paar hundert euro pro KW sein, DENN selbst wenn es ein Atommüllendlager gäbe, man müsste dieses über Jahrtausende bewachen.

    Uran U235 (welches noch die weniger lang strahlende Sorte ist, U239 wird AUCH noch eingesetzt, hier Halbwertszeit 4,468 Milliarden Jahre) hat eine Halbwertszeit von 704 Millionen Jahren.
    Selbst das daraus produzierte Plutonium PU239 hat noch eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren und Plutonium PU238 (weit weniger eingesetzt und BEIDE sind geeignet für Atomwaffen) hat noch immerhin eine Halbwertszeit von 87,74 Jahren.
    Für die Zeitdauer bis bis es zur Bedeutungslosigkeit zerfallen ist, wird allerdings die in der Regel die 10fache Halbwertszeit angenommen. Selbst wenn man nur das 5fache nehmen würde, wären das bei dem am schnellsten “verschwindenden” Strahlmaterial das in Atomkraftwerken eingesetzt wird, noch immer knapp 438 Jahre,
    Was kostet das wohl den ganzen Atommüll so lange zu bewachen? Atomstrom ist nicht nur nicht billig, es ist sauteuer, wenn man alles berücksichtigt, was der Steuerzahler und nicht die Herren Kassierer vom Stromkonzern dafür ausgeben, Denn die Entsorgung und Überwachung obliegt dem Staat. Und der Staat sind wir. Und noch dazu ist das Zeug auch noch saugefährlich.
    Bild lügt wie gedruckt, aber das ist ja nichts neues. Macht sie doch schon seit sie angefangen hat, anstatt Bildchen abzudrucken auch noch Text hinzuzufügen, nichts anderes. Enteignet Springer finde ich demnach immer noch passend (vor allem wenn man sich die grauenhaft propagandistischen Texte der Schwesterzeitung B.Z. so anschaut… Der Völkische Beobachter wäre stolz…).
    Mir graut vor SchwarzGelb (interessanterweise die Farbe des Warnzeichens für Radioaktivität ebenfalls schwarzgelb…)

    08.7.2009 um 22:57 Uhr · Antworten

    • Sebastian

      DasBertl:

      Das ist genau das was ich meine: Du machst hier Propaganda, und belastest Dich nicht mit unnützem Sachverstand. Ich zeige das mal kurz Anhand von ein paar Beispielen:

      1. Produzierter Strom, oder auch Energie wird in kWh gemessen und nicht in Kilowatt, die bezeichnen nämlich die Leistung. Deine Zahl von ein paar hundert Euro pro Kilowattstunde, falls es das ist was Du meinst, hast Du Dir selbst ausgedacht.

      2. U239 hat eine Halbwertszeit von etwas weniger als 24 Minuten.

      3. U235 hat zwar 700 Millionen Jahre Halbwertszeit, das macht aber nix, weil im Atommüll wenig davon drin ist und weil man es bedenkenlos in die Hand nehmen kann. Außerdem ist U235 der primäre Brennstoff der allermeisten Atomkraftwerke, d.h. die Menge an U235 auf unserem Planeten wird durch die Atomkraft weniger, nicht mehr.

      4. Das Uran mit 4Milliardennochwas ist U238, auch bekannt als Natururan. Das liegt millionentonnenweise in der freien Natur rum und tut niemandem was.

      5. Export-Thema. Was den netto-Aussenhandelsüberschuss angeht stimmt die Zahl. Die Schlussfolgerung: “Dann hätten wir ja abschalten können” ist wiederum falsch. Schau dir dazu die StromIMPORTe an, die notwendig waren, weil zu bestimmten Zeiten die Leistung in Deutschland eben nicht ausgereicht hat.

      09.7.2009 um 09:12 Uhr · Antworten

      • DasBertl

        zu 1. Asche auf mein Haupt, da ich kein CopyPaster bin fehlt natürlich das h nach KW. SPrich KWh. Da ist einer aber pingeliger als Mama nachm putzn. Was den KWh-Preis angeht, so war der selbstverständlich übertrieben, und zwar in etwa der Größenordnung wie er von AKW-Befürwortern und allen vorran den AKW-Betreibern selbst untertrieben wird. Der tatsächliche Wwert von einer KWh aus dem AKW liegt bei ca. 2 Euro. (alle tatsächlichen Kosten eingerechnet)

        zu 2. ein Tippfehler meinerseits es sollte natürlich U238 nicht U239 heissen

        zu 3. U235 ist bei HEU allerdings reichlich im Brennkern, bei LEU nur gering. Hier liegt natürlich mein Denkfehler vor, da natürlich U235 bei der Spaltung tatsächlich zum größten Teil “verbrannt”, will heissen abgereichert wird. Allerdings, um diesmal doch mal zu CopyPasten: “Die vier langlebigsten Uranisotope sind zwar α-Strahler, aber es ist bei Umgang und Lagerung von Uran und seinen Verbindungen zu beachten, dass stets auch einige Mitglieder der Zerfallsreihen anwesend sind, die relativ durchdringungsfähige Beta- und Gammastrahlen emittieren oder flüchtig sind wie Radon.” (Quelle: wikipedia)

        zu 4. Uran238 liegt nicht einfach herum, es ist in Mineralen eingeschlossen. Der Mensch lässt es frei. U238 selbst ist nicht wirklich gefährlich, aber siehe “zu 3.”

        zu 5. diese Schwerlastzeiten lassen sich derzeit tatsächlich nur mit fossilen Energieerzeugungsmethoden (Gas, Kohle, Kernkraft) auffangen, was aber daran liegt, das über Jahrzehnte nur die fossilen Energieträger gefördert wurden. Inzwischen ist das etwas anders, nach wie vor nimmt allerdings die Kernkraft die meisten Subventionen entgegen, wenn auch nicht in Form von direkt überwiesenem Geld. (Energiewissenschaftler Olav Hohmeyer vom Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung (SRU) dazu: “Kernenergie ist ohne Subvention in Deutschland gar nicht vorstellbar.”)
        Wären diese Gelder sinnvoll in die Erforschung und Entwicklung alternativer Energieproduktion gesteckt worden, kein Mensch würde auf die Idee kommen, ein AKW zu bauen.
        Was das sofortige Abschalten von 11 AKWs angeht, so war dies selbstverständlich hypothetisch, gut erkennbar an dem Wort “könnten”.
        Bei weiter Steigerung der Energieeffizienz von Geräten und Gebäuden wird allerdings auch ein Minderverbrauch zu erwarten sein, zudem gleichzeitig die Bevölkerungszahl in D zurück geht. Das reduziert die Häufigkeit und die Intensität der Schwerlastzeiten.
        Bis 2030 ist ein vollständiger Ausstieg auf jeden Fall möglich. Auch wenn dafür in Kauf zu nehmen wäre, das ein paar Kohle und Gaskraftwerke noch bis ca. 2040 laufen müssten. Diese allerdings mit derart fortschrittlichen Filtern, das der CO2-Mehrausstoß im Vergleich zu AKWs gleicher Leistung nur noch marginal sein dürfte. Die Entwicklung bleibt ja nicht einfach stehen.

        10.7.2009 um 03:11 Uhr

      • DasBertl

        und leider fällt da ja immer noch Plutonium an. Und das strahlt wie klein Fritzchen beim Eis essen. Nur ist klein Fritzchen nicht annähernd so giftig. Denn Fritzchen strahlt im Mundbereich, Plutonium im Gamma-Bereich… Um noch einmal ein CopyPaste zu bemühen: “Plutonium entsteht unvermeidlich in den mit 238U-reichen Isotopengemischen betriebenen Kernkraftwerken. Dabei wird das eingesetzte 238U durch Einfang eines Neutrons zu 239Pu umgewandelt.”
        Und Plutonium ist das wirklich gefährliche am Atommüll.
        Ich hoffe ich habe mich jetzt etwas klarer ausgedrückt und entsprechend meine Fehler (nochmals Asche auf mein Haupt) zufriedenstellend korrigiert. Es ist ja nicht so, dass man sich nicht informieren würde.
        Bleiben als einzige 2 Argumente für Atomstrom eigentlich nur noch:
        1. Hohe Energiemengen
        2. Geringer Ausstoß von CO2 (jedoch mehr als bei einigen alternativen Formen der Energiegewinnung)

        10.7.2009 um 03:24 Uhr

  • Silvio

    So wirklich informativ ist der Artikel nun nicht und klingt eher nach “Aussteigen und der Rest wird sich ergeben”…

    “Trotz Atomausstieg gibt es bis 2020 keinerlei Engpässe”
    Und ab 2020?

    Und zudem die Frage wer den Ausstieg finanzieren soll. Denn selbst alle AKW’s abgeschaltet werden braucht es Alternativen und ich weiß ja nicht wer von euch seinen Strom selbst zahlt und nicht vom Amt lebt aber derjenige sollte mal auf seiner Stromrechnung nachschauenw as man mittlerweile für alternative Energien blecht und noch haben wie die AKW’s.

    Sorry aber ich finde diese ganze Diskussion etwas zu einseitig und zu naiv gedacht. Wenn dann sollte man einen Artikel mit wirklichen Fakten schreiben, der sich zudem nicht nur mit den nächsten 10 Jahren befasst. Neben den Kosten hängen am Strom schließlich auch Tausende von Arbeitsplätzen.

    08.7.2009 um 23:18 Uhr · Antworten

    • DasBertl

      Hm ja klingt logisch, bis 2020 baut ja auch niemand mehr Kraftwerke die mit regenerativen Mitteln arbeiten, niemand baut mehr noch effizientere Geräte und natürlich sind die bisher 285.000 Jobs die in der Branche der regenerativen Energien allein in Deutschland geschaffen wurden (und die die noch hinzukommen, Tendenz ist nämlich stark steigend) nichts im Vergleich zu den 33.000 Mitarbeitern in der AKW-Branche. Und es muss natürlich auch niemand für die Atommüllendlagerung, Entsorgung und Bereinigung der verseuchten Gebiete zahlen. Alles sehr logisch was sie da ausführen…. Greenpeace ist aber sowas von naiv….

      08.7.2009 um 23:34 Uhr · Antworten

      • DasBertl

        by the way: In der Zeit, als in Deutschland 7 Atommeiler abgeschaltet waren, hat Deutschland, ohne zusätzlich in Kohlekraftwerken zu heizen, immer noch so viel Strom exportiert, wie 4 mittlere Atomkraftwerke produzieren. Bedeutet, wir könnten jetzt schon mit 11 AKW’s weniger auskommen, als zur Zeit noch am Netz sind. Und die restlichen 6 kriegen wir auch noch ersetzt…

        08.7.2009 um 23:42 Uhr

  • Tobias Staufenberg

    Ich finde es wirklich wunderbar, dass ihr hier alle so fleissig dikutiert. Das zeigt, dass es sich um ein Thema von Bedeutung handelt. Wir haben diesen Blog bewusst als Plattform für Diskussionen eingerichtet und es scheint sich als gute Idee zu erweisen!
    Diskussion kann jedoch nur dann stattfinden, wenn sich alle mit gegenseitigem Respekt behandeln. Daher sei an dieser Stelle noch einmal auf unsere Netiquette hingewiesen: http://blog.greenpeace.de/ein-paar-worte-zur-nettikette/
    Bitte haltet euch daran!
    So, und jetzt fleissig weiterdiskutieren…

    09.7.2009 um 01:06 Uhr · Antworten

  • Waldfee

    Hallo, zur entsorgung habe ich vor einiger Zeit mal so einen Thementag, ich glaube bei 3Sat, gesehen. Dort haben sie ein Forschungsprojekt vorgestellt, dass sehr vielversprechend war. Mich würde interessieren, was ihr so davon haltet oder etwas davon gehört habt.
    Dort war die rede davon, von Uran 238 mithilfe von hochfrequentem Laserbeschuß einzelne Neutronen abzutrennen, sodass Uran 237 entstand. Das hat dann ja eine Halbwertszeit von ca. 7 Tagen.
    Mit einzelnen Atomen haben die es auch erfolgreich durchgefürt, in dem Bericht.
    Ich meine, wenn das tatsächlich geht, wäre zumindest das Entsorgungsproblem irgendwann geringer.

    Noch etwas anderes. ich weiß ja nicht wie es in Wirklichkeit so ist, aber ich habe gehört, dass bei dem heutigen Verbrauch und dem Zuwachs von Atomkraftwerken die Uranvorkommen wohl in 100 Jahren aufgebraucht sein werden. Dann überholt sich wohl die Frage, ob Atomkraft zukunftsfähig ist.
    Bitte auch dazu ein paar Kommentare, ob dies stimmt.

    09.7.2009 um 01:13 Uhr · Antworten

    • DasBertl

      Was Problem dabei ist, Uran238 ist leider nicht das einzige was bei der Erzeugung von Strom durch Kernspaltung entsteht. Wesentlich gravierender ist das Plutonium. da es wesentlich intensiver strahlt. Was das Uran237 angeht, da habe ich leider nichts brauchbares finden können. In der Regel ist es jedoch so, je schneller die Halbwertszeit vorbei desto intensiver strahlt etwas. Könnte also nicht ganz ungefährlich sein.
      Was die Prognosen vom Ende des Urans angeht, so ist man sich nicht einig. Während die pessimistischstens Vorhersagen dazu bei etwa 30 Jahren liegen, kommen die Optimisten auf etwas über 100 Jahre (wobei bei den optimistischen Prognosen die neuen Atomkraftwerke, besonders in den bisher Atomenergiefreien Schwellenländern, z.B. will China in den nächsten 15 Jahren 40(!) neue Atomkraftwerke bauen, gar nicht mitgerechnet werden), bis das Uran aufgebraucht sein wird. Daher sind für die KKWs auf lange Sicht jedenfalls, Wiederaufbereitungsanlagen unerlässlich. Dabei entsteht jedoch nochmals mehr kernwaffenfähiges Plutonium, allerdings wesentlich weniger, als bei militärischen Anlagen, die einzig darauf Abzielen, kernwaffenfähiges Plutonium zu erzeugen. Die bisherige Methode ist ebenfalls nicht ungefährlich. Geforscht wird (für den zivilien Sektor) zur Zeit an einer Methode, die es schwieriger machen soll, kernwaffenfähiges Plutonium zu gewinnen und die Gefährlichkeit des Atommülls zu senken, so dass es “nur noch” gut 500 Jahre überwacht werden müsste. Kernenergiebefürworter meinen dazu, man könnte über diesen Zeitraum jedoch die Sicherung des Materials gewährleisten. (Nur, wenn ich mir ansehe, wie die Salzstöcke Asse-II und Morsleben sich so entwickeln, hab ich da meine ernsten Zweifel…).

      09.7.2009 um 09:31 Uhr · Antworten

    • Tobias Staufenberg

      Hallo Waldfee,
      bei Telepolis gibt´s einen schönen Überblicksartikel mit vielen weiterführenden Links: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30555/1.html

      09.7.2009 um 12:07 Uhr · Antworten

      • DasBertl

        interessanter Artikel, besonders der Teil mit der Blockade von erneuerbaren Energien durch die Atomwirtschaft (in dem Fall EdF und E.On) ist sehr interessant, wenn auch nicht sonderlich überraschend…

        10.7.2009 um 03:31 Uhr

  • Norbert

    @waldfee: Ich glaube wohl kaum das in 100 Jahren die Uranvorkommen aufgebraucht sind. Bspw. ist der Ural noch nicht einmal ganz erschlossen. Außerdem wird man nicht versuchen den Atommüll zu entsorgen sondern Ihn wieder kostengünstig wiederaufzubereiten. Ich glaube weiterhin das die Zukunft der Energiewirtschaft eher in der Kernfusion und Kernspaltung gesehen wird. Regenerative Energien sind – so finde ich – eine Nische.
    @Bassa: Ich weiß genauso wie du was Atommüll verursacht. Mein Ansatz ist aber derjenige, dass die Leute von Greenpeace eher den Ochsen peitschen als selbst den Karren ziehen. Die beste Werbung für Greenpeace wäre doch, wenn Greenpeace selbst eine Lösung für die Entsorgung von Atommüll findet! Damit könnte man die Unfähigkeit der Energiekonzerne unter Beweis stellen. Aber bis dato habe ich noch nichts gehört, und keiner mag darauf eingehen.

    Eine weitere Frage, die ich gerne stellen würde:
    Komme der Fall, das Deutschland bzw. Europa alle KKWe abschaltet. Alle KKWe werden zurückgebaut. Was macht man dann mit dem Atommüll? Die Energiekonzerne werden die Kernforschung nicht mehr unterstützen – was derzeit der Fall ist -, sie werden sich auch jeglicher Verantwortung entziehen. Was passiert also?
    Aus den Positionen die die Aktivisten hier schon beziehen, wird es so enden, das man versucht die Energiekonzerne dazu zu zwingen, den Atommüll zu entsorgen. Es wird sich aber kein einziger Aktivist hinter den Schreibtisch setzen und eine Lösung ausarbeiten. Oder seht Ihr das anders? Damit wären wir wieder beim Ochsen und beim Karren.

    Ich finde weiterhin das Wort Aktivist in solchen Zusammenhängen fehl am Platz, da nicht aktiv nach einer Lösung gesucht wird, sondern nur mit dem Finger gezeigt wird.

    Weiterhin finde Ich es auch relativ niveaulos, einen Artikel aus der BILD-Zeitung zu interpretieren und zu diskutieren,Es sollte doch wohl jedem klar sein, das diese Yellow-Press ausschließlich von Sensationsberichten und Halbwahrheiten lebt. Außerdem ist es DIE Presse für die ganz Dummen. Da meistens nur Fakten und keine Hintergründe beleuchtet werden. Aber die BILD-Zeitung sollte wohl jeder kennen.

    09.7.2009 um 08:14 Uhr · Antworten

    • DasBertl

      Kein Problem, wir suchen (erforschen!) die Lösung gerne. Dafür brauchen wir nur die Gewinne der Stromkonzerne, die diese mit den Atommeilern machen. Wenn Sie dafür ebenfalls eine Lösung haben, bitte melden Sie sich. Leider hat Greenpeace nämlich nicht ganz so viele Forschungsgelder wie Vattenfall, RWE und Co….

      09.7.2009 um 09:37 Uhr · Antworten

    • Heiner

      … bin jetzt nicht unbedingt der meinung, bildzeitungsleser seien dumm, wie du es sagst. auf jeden fall sind es aber wähler, die womöglich mit diesem bild-artikel beeinflußt werden. und pro atomkraft wählen? deshalb wohl doch sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen!

      …meine info ist, daß die uranreserven 60 jahre reichen. ob da wirklich gut erkundet wurde – keine ahnung. unendlich sind sie jedenfalls offenbar nicht! deswegen vielleicht doch schon jetzt auf erneuerbare setzten – wenn es in einigen jahrzehten eh geschehen muß? und wenn wir es heute machen, dann haben unsere kinder nicht große mengen von atommüll rumliegen + giftige abraumhalden von der uranförderung?!
      und die kernfusion: selbst die forschung sagt, daß ab frühstens 2050 praxisreife zu erreichen ist. keine ahnung, wie die auf die zahlen kommen. ist aber noch lang hin. aber eigentlich weiß gerad noch keiner, ob sie jemals mehr energie liefern wird, als sie benötigt.

      und dein argument, daß greenpeace den karren atomkraft doch selber ziehen soll, statt den ochsen zu peitschen: greenpeace schlägt offenbar einen anderen karren vor – das ist hier die lösung! und den karren würden sie auch ziehen wollen! und wie realistisch ist das überhaupt, einen greenpeace(radio)aktivisten für die kernforschung einsetzen zu wollen? freue mich schon auf die gründung des greenpeace-kernforschungszentrums! die kompetenz sitzt doch bei den energiekonzernen (bzw. staatlich finanzierte/unterstützte (?) forschungseinrichtungen)! wenn es eine lösung gäbe, würden und müßten die es finden! die würden ja auch profitieren! aber denen fällt wohl auch nichts ein? (abgesehen von der transmutagenese, die oben erwähnt ist?!)

      und deine einschätzung regenerative energien = nischenenergie? es gibt zumindest eine studie (ich meine von greenpeace mitinitiiert?!), die anderes besagt: sämtliche benötigte energie könnte aus regenerativen quellen stammen! und auch andere quellen, die etwas neutraler sind als greenpeace, sprechen den regenerativen mindestens einen großen anteil der energiegewinnung zu.

      vielleicht noch zu dem “gegenartikel” oben auf der seite: finde auch, daß der nicht so gut gemacht ist. die wahrheit liegt wohl auf halbem weg zum bild-artikel. oder eher auf einem viertel oder so.

      gute nacht!

      10.7.2009 um 01:26 Uhr · Antworten

      • DasBertl

        Sorry, aber selbst Springerchef Mathias Döpfner gibt unumwunden zu, das BILD “eher ein Blatt für die Arbeiterklasse” ist. Laut Studien, ist es, was er verschweigt, vor allem der ungebildete Teil eben dieser, die BILD liest. Und natürlich sind es Politiker, die wollen natürlich wissen, was BILD so über sie schreibt. Und die anderen Presseorgane lesen ebenfalls BILD, sieht man an vielen Artikeln, die zitiert werden (allerdings meist mit Quellenangabe, denn meist ist es eine “nt”), was für mich an sich unverständlich ist, schließlich ist BILD für seine, sagen wir mal “eigenwillige”, Interpretation der Wahrheit bekannt. (siehe z.B. http://www.bildblog.de “Jede Lüge braucht einen Mutigen, der sie zählt”, inzwischen beschäftigen die sich nicht mehr nur mit BILD sondern mit Medien allgemein, interessanter Weise nehmen aber die Falschmeldungen von BILD immer noch den größten Teil der Seite ein…)

        10.7.2009 um 03:38 Uhr

    • DasBertl

      zumal der Rückbau von Atommeiler so und so irgendwann anfällt, die kann man schliesslich nicht bis in alle Ewigkeit Grundsanieren. Irgendwann ist sowas Baufällig und Abrissreif. Vor allem vor dem Hintergrund, das Uran eben begrenzt vorhanden ist, sprich, selbst mit den extrem optimistischen Schätzungen der Atomenergiewirtschaft von 200 Jahren bis das Uran ausgeht (die meisten Studien gehen von 50 Jahren aus, die die Uranvorkommen noch ausreichen bei derzeitigem Verbrauch, der allerdings noch kräftig anwachsen wird, wenn allein schon China in den nächsten 15 Jahren 40 neue Atommeiler bauen will. Das heisst, selbst 50 Jahre bis zur Erschöpfung ist eigentlich noch optimistisch), was wiederum bedeutet: in spätestens 200 Jahren MUSS das alles sowieso rückgebaut werden. Und es ist nicht einzusehen, warum wieder die kommenden Generationen für die Sünden ihrer Vorväter haften müssen…

      10.7.2009 um 03:48 Uhr · Antworten

  • Marcus

    @ Nobbi: Bleibt mal bei den Tatsachen und bieg Dir die Beiträge nicht so hin, wie sie Dir gerade passen. Aus einem Hinweis auf den Verhaltenskodex hier im Blog auf angeblich fehlende Gegenargumente zu schließen ist reichlich durchschaubar. Da kannst Du Deinen Schoppenhauer gerne im Schrank lassen.

    Es hilft uns auch inhaltlich weiter, ein gewissen Diskussionsstil zu wahren. Ob etwa “Norbert” versucht, mit seinen überheblichen und unsachlichen Äußerungen da etwaige Defizite kompensieren möchte oder schlicht Greenpeace und seine Anhänger nicht mag, kann ich nicht beurteilen. Steht im ja auch frei, allerdings gilt der Verhaltenskodex auch für ihn: http://blog.greenpeace.de/?s=netiquette

    09.7.2009 um 08:34 Uhr · Antworten

  • olo

    Moin zusammen, es gab vor ein paar Tagen einen interessanten Bericht zur Laufzeitverlängerung in der Berliner Zeitung http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/131555/index.php. Darin wird aus einer bisher unveröffentlichen Studie der Landesbank Baden-Württemberg zitiert, wonach bis zu 200 Milliarden Euro zu verdienen sind, wenn die AKWs 25 Jahre länger laufen. Selbst im konservativen Fall – zehn Jahre Verlängerung, niedriger Strompreis – springen noch 38 Milliarden Euro raus. Da kommt so ein Störfall und der sich daraus ergebende Ruf nach Abschaltung der Clique aus Union, FDP und Stromerzeugern (RWE, Vatenfall…) natürlich sehr ungelegen. Haben die Beführworter der Atomkraft hier im Forum eigentlich alle Aktien von den Vereinen, dass ihr euch allen logischen Argumenten verschliesst ?
    Gewinne werden privatisiert und Aufwendungen (Endlagerung und Rückbau etc.) werden sozialisiert). Noch so nebenbei, Privat kommt von lat. privare was soviel wie berauben heisst.
    cheers..

    09.7.2009 um 08:39 Uhr · Antworten

  • Mo

    Ich stehe diesem Blogeintrag zweigeteilt gegenüber.
    Zum einen ist es erschreckend wie regelmäßig die Bild ihrem Auftrag zur konservativen/reaktionären Propaganda nachgeht. Schön das jemand dagegen argumentitert, auch wenn das bei weitem nicht so viele Leute erreicht, und die dies lesen es schon wissen.
    Aber ich finde diesen Artikel hier auch etwas sehr polemisch. Wie der erste Poster stört mich vorallem die “100% Risiko” Aussage, das is schlichtweg falsch. Und polemisch. Ein Risiko besteht natürlich, aber ein GAU selbst is auszuschließen, andere Störfälle leider nicht, allerdings is bei _modernen_ deutschen KKW bzw AKW das Risiko sehr sehr gering. Diese gelten Weltweit als die sicheresten.
    Natürlich ist das Ziel, das die gesamte Energieversorgung per Regeneratiiveenergie (und Fusion – irgendwann) zu gewährleisten. Und leider wurde die angemessene Subvention dieser Technologien zu lange sträflich vernachlässigt. Aber bis es soweit ist, halte ich Kernkraft für die beste Art Strom zu produzieren.
    Ich, und die meisten meiner Bekannten, würde viel lieber neben nem KKW als neben nem Kohlekraftwerk wohnen. Die Umgegebungsstrahlung ist dabei so ziemlich gleichhoch (!) und zusätzlcih entsteht ne Menge CO2 und Feinstaub. Das is deutlich ungesünder.
    Zum Thema Atommüll: Es gibt ein interessantes Verfahren namens Transmutation. Wurde in Deutschland in der “Anti-Atom-Hysterie” gelich weggeworfen, in den USA werden aktuell Anlagen gebaut. Dabei wird der Abfall unter Energiegewinnung in kurzlebige Isotope gewandelt, so das er nach 10 oder 50 Jahren nicht mehr strahlt und keine Endlagerung nötig ist.
    just my two cents

    PS: Bin Greenpeace Mitglied UND Kern/Teilchenphysiker, habe also schon etwas Ahnung. Das wollte ich nur mal vorweg nehmen, bevor die Tiraden anfangen.

    09.7.2009 um 09:20 Uhr · Antworten

    • Heiner

      …wie funktioniert das mit der Transmutation den genau? Bin jetzt kein Physiker, aber ein paar mehr Fakten würden mich schon interessieren? Hast du einen link?
      ist das ganze denn schon praxisreif? die anlagen in bau sind keine versuchsanlagen? und rückstände gäb es keine? risiken? wirtschaftlichkeit?

      und wo du experte bist und greenpeace-mitglied: noch ein paar fragen:
      wie siehst du das mit den problemen in der asse?
      und wie siehst du das mit der begrenzten haftung der energiekonzerne im störfall? limit liegt bei 1 mrd € , oder? wieso? werden hier nicht gewinne privatisiert und risiken verstaatlicht?

      mfg

      10.7.2009 um 00:52 Uhr · Antworten

      • Mo

        Hi, also erstmal möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich in keiner Weise Lobbyarbeit für die Atomkraftwerkbetreiber leisten möchte. Im Gegenteil, ich sehe auch die ZUKUNFT ganz eindeutig bei regenarativen Energien und Fusion.
        Zur Transmutation: Fang mit wiki an: http://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear_transmutation Abschnitt Long-lived fission products. Gibt leider nicht viel deutsches Material dazu, habe selbst nur mal einen Exkurs gemacht, das Material dafür ist aber in der Zusammenstellung nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aus Copyrightgründen. Im Grunde kann man über google aber alles finden.
        Das ich Kernphysiker bin, heisst aber NICHT das ich selbst in der Kerntechnik oder so unterwegs bin, oder das jemals möchte. Ich arbeite in kernphysikalischen Experimenten in der Grundlagenforschung.

        Zu Asse: Ja das is definitv ein Problem und die Endlagerung ist der casus knackus bei der Kernenergie. Sehr problematisch das in diesem Punkt zu wenig getan und geforscht wurde. Und anscheindend die falschen Leute auch durch Geld mal ein Auge zudrücken. Es kann nicht sein, dass die Umwelt wegen durchrostender Tonnen etc in Gefahr gerät.
        ABER es ist immernoch global gesehen weniger problematisch eine recht kleine Anzahl von Gefahrengutbehälter eine Zeit zu lagern als per Kohleverbrennung etc eine Riesenmenge CO2 in die Atmosphäre zu pumpen.
        Das Betreiber von AKWs nur mit 1 Mrd haften ist unter aller Sau. Aber das is ja generell ein Problem in unserer zu Gesellschaft, Schlagwort “Turbokapitalismus” oder “Finanzkrise”. Das ist aber ein anderes Thema.

        10.7.2009 um 13:15 Uhr

  • Tretboot

    Ja, wie leid es mir auch tut, auch ich finde diesen Blogeintrag nicht wirklich hilfreich – einige interessante Fakten in Kommentaren sprechen dafür dass man hier wesentlich besser, genauer analysieren und argumentieren könnte.
    Bildniveau und Propaganda gibt es leider genug – allenthalben – und dieses Thema ist zu wichtig für Polemie und Gegenpropaganda.

    09.7.2009 um 10:41 Uhr · Antworten

  • bone

    Abbau von Uran:
    Also mal abgesehn davon wie lange die Förderung von Uran noch möglich ist, sollte man sich klar sein, dass in den Abbaugebieten – vorallem Südafrika, Australien- Müllkippen hinterlassen werden. Weiterverarbeitet wird nur was sich lohnt, so genannte Taillingbecken mit ausgewaschenen Resten bleiben an der Oberfläche. Das oberirdische Ökosysteme zerstört und Menschen ihrer Heimat bzw. ihrer Kultstätten beraubt werden, gilt natürlich bei jeder Ressource die unter der Erdoberfläche liegt.
    Diesbezüglich @norbert: Das der Ural noch nicht erschlossen ist freut mich, sollte auch so bleiben. U. a. befindet sich dort der größte zusammenhängende Urwald Europas, hat auch Weltkulturerbe- Status. Ich schätze nämlich , dass weder Russland noch Kazakhstan sich um einen “umweltschonenden” Uran-Abbau bemühen würden.
    Das natürlichen und kulturellen Gemeinschaften weniger unrecht getan wird, wenn wir die Schätze unter der Erde lassen ist ein weiterer Grund zur Förderung der erneuerbaren Energien.

    09.7.2009 um 12:46 Uhr · Antworten

  • phil

    is n bisschen olle geschrieben
    steht immer ganz dick FALSCH! drunter un der inhalt vom nächsten satz ist dann, dass das doch stimmt
    ihr könnt doch zb ist es ja richtig das wind und sonne den strom, den akws produzieren nicht ersetzen kann – es aber auch gar nicht braucht!!!!!!!!!!!!
    weil wir soviel strom doch gar nicht benötigen

    09.7.2009 um 12:49 Uhr · Antworten

  • Tobias Staufenberg

    Greenpeace-Geschäftsführer Roland Hipp nimmt heute im Spiegel-Interview zu diversen Energiethemen Stellung. Er geht auch auf viele der hier genannten Punkte ein: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,634892-2,00.html
    Schaut mal rein!

    09.7.2009 um 17:17 Uhr · Antworten

  • Sebastian

    Greenpeace sollte seine Kräfte lieber in Sachen Arten- und Pflanzneschutz bündeln, statt Ressourcen bei Diskussionen über und Aktionen gegen die Kernenergie zu verschwenden. Darüber kann man sprechen, wenn man Regenwälder, Wale und andere einmalige Lebensräume und Lebewesen unseres Planeten gerettet hat!!!

    09.7.2009 um 17:26 Uhr · Antworten

    • bone

      @sebastian: hängt alles zusammen, is ja schließlich ein und der selbe Planet.
      Spätestens wenn das Artenspektrum durch die Folgen des Klimawandels verkleinert wird,
      werdet ihr sehen das Atomstrom das Klima ncht retten kann.

      09.7.2009 um 18:07 Uhr · Antworten

      • Sebastian

        Das ist genau der Punkt. Kernenergie hat mit Klimawandel nichts zu tun. Deshalb sollte Greenpeace sie einfach mal in Ruhe lassen und sich um wichtigere Sachen kümmern. Wenn die “grüne” Bewegung so weiter macht, verliert sie in mir einen Anhänger und Wähler.

        09.7.2009 um 21:42 Uhr

  • bone

    Atomenergie hat sehrwohl was mit Klimawandel zu tun.
    Die finanzielle Unterstützung und die Ressourcen die für Konstruktion und Betrieb der Kraftwerke sowie Abbau von Uran und Endlagerung der Spaltprodukte verschwendet werden, können nicht in Erforschung und Konstruktion einer alternativen Energieversorgung investiert werden.
    Außerdem wird Technologie, gerade in Deutschland, exportiert.
    Teil des Post-Kyoto-Protokolls soll auch (wieder) Technologie-Transfer von “Nord nach Süd” sein. Dass dies nicht nur Geld in die Kassen der Atomindustrie spielt hängt damit zusammen auf welche Technologie die Industrieländer setzen.
    Relativ kostengünstig und auch bei weniger entwickelter Infrastruktur zu errichtende Windkraftanlagen zum Beispiel sind hier gefragt. Das kreiert auch noch Jobs bei uns.
    Auch die Energiesektoren sind nunmal miteinander verknüpft; was du an dem einen Ende tust spürst du am anderen.

    09.7.2009 um 22:35 Uhr · Antworten

    • DasBertl

      dem kann/muss man eigentlich nichts mehr hinzufügen….

      10.7.2009 um 03:40 Uhr · Antworten

    • Sebastian

      Es sollen in den nächsten Jahren 3000 deutsche Off Shore Windräder in der Nordsee gebaut werden, die deutsche Wirtschaft überlegt momentan 400 Milliarden Euro in ein Sonnenspiegelprojekt für die Sahara zu investieren. Aber wie gesagt. Verschwendet nur weiterhin eure Ressourcen bei der Bekämpfung der Kernkraft. Das hat mit einer objektiven wissenschaftlichen Beurteilung nichts zu tun. Das ist Ideologie und macht Greenpeace und leider auch die Grüne Partei für mich ein Stück weit unsympatischer.

      10.7.2009 um 08:33 Uhr · Antworten

  • DasBertl

    Ich würde allen (vor allem den Befürwortern) der AKWs dieses hier mal empfehlen: http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,7380194,00.html

    10.7.2009 um 02:39 Uhr · Antworten

  • Stefan Ziegler

    Auch folgender Link würde das bestätigen! (Was eigentlich schon lange klar ist)
    http://wirtschaft.t-online.de/c/19/20/28/38/19202838.html
    Das sollte vielleicht vor allem mal unser bayerischer Atomminister Söder lesen, der immer noch Angst hat, dass wir nach einem Atomausstieg unseren Strom aus unsicheren AKS´s aus dem Osten beziehen müssen, z.B. aus Tschernobyl.
    Das nennt man wohl, frei nach Edmund Stoiber, Kompetenzkompetenz!

    Schöne Grüße

    Stefan

    10.7.2009 um 07:35 Uhr · Antworten

  • Yves

    Die Behauptung Deutschland steige als einziges Industrieland aus stimmt so nicht. Italien ist bereits 1987 aufgrund einer Volksabstimmung ausgestiegen. Die Regierung Berlusconi will den Atomausstieg nun rückgängig machen und plant den Neubau von Atomkraftwerken. Ob es aber wirklich dazu kommen wird ist angesichts der Widerstände gegen neue AKW aber mehr als zweifelhaft.
    In Österreich stimmte die Mehrheit der Bevölkerung bei einem Volksentscheid bereits 1978 gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf. Der damalige österreichische Bundeskanzler Kreisky (SPÖ) hatte sich damals verkalkuliert: Da sich in Meinungsumfragen eine deutliche Mehrheit für die Atomkraft aussprach setzte er eine Volksabstimmung an, um so der Anti-AKW-Bewegung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch in der intensiven Debatte vor dem Volksentscheid setzten sich viele Österreicher zum ersten Mal intensiver mit den Gefahren der Atomkraft auseinander. Am Ende stimmte die Mehrheit der Österreicher gegen das Atomkraftwerk. Es wurde es nie in Betrieb genommen.
    Auch viele andere Industrienationen sind erst gar nicht in die Atomkraft eingestiegen. Es geht also auch ohne Atomkraft.

    10.7.2009 um 11:09 Uhr · Antworten

  • Yves

    Noch ein Nachtrag zu vorhin: 22 Länder in Europa haben derzeit überhaupt keine Atomkraftwerke: Portugal, Dänemark, Estland, Griechenland, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Polen, Irland, Österreich, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro, Mazedonien, Albanien, Zypern, Türkei, Liechtenstein, Zypern, Malta, Italien.

    Es ist also Unsinn, wenn die BILD-Zeitung behauptet, Deutschland stünde mit einem Verzicht auf Atomkraft unter den Industrienationen ganz alleine da.

    10.7.2009 um 11:29 Uhr · Antworten

  • sarah

    Erst paktiert Greenpeace mit BILD, jetzt wird gehetzt. Verlogener als BILD. Greenpeace wollte nur mit dem BILD-Lift nach oben, es geht aber auch abwärts.

    10.7.2009 um 23:06 Uhr · Antworten

    • Hamburger

      Träum weiter. Weder braucht Greenpeace einen Lift noch wäre die Bild ein solcher.
      Im Übrigen: Hetze mit berechtigten Einwänden gegen einen recht durchschaubar schlechten Artikel zu verwechseln ist ziemlich peinlich.

      Auch auf die Gefahr hin, dass es Dich jetzt schockiert: Längst nicht jeder Beitrag hier kommt automatisch von Greenpeace. Stell Dir vor, es gibt ne Menge Privatmenschen, die hier ihre Meinung schreiben. Das wiederum macht Greenpeace so stark – hunderttausende von Mitgliedern und noch mehr Sympathisanten, die hinter diesem Verein stehen.

      10.7.2009 um 23:42 Uhr · Antworten

      • Hamburger

        Ach ja, noch was: Genau so etwas zeugt auch von der Unabhängigkeit von Greenpeace – dass sich der Verein nicht kaufen lässt oder zu einem journalistisch fragwürdigen Artikel schweigt, nur weil es mal eine Kooperation mit der Bild gegeben hat.

        10.7.2009 um 23:45 Uhr

  • Stefan Ziegler

    Leider entwickelt sich sogar schon der Spiegel zu neoliberalen
    Lobbyistenblatt.
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,634844,00.html
    Über so viel Ignoranz kann man nur noch dem Kopf schütteln.

    Schöne Grüße

    Stefan

    12.7.2009 um 11:17 Uhr · Antworten

    • Andre S

      Ich wusste garnicht, dass das etwas neues ist…

      Nur Spiegel ist halt das Propaganda-Medium für das Bildungs-Bürgertum.
      Die sind um einiges rafinierter! lest einfach mal den Absatz hier:

      “Das Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle wartet schon seit Jahrzehnten auf eine seriöse Lösung. Das Krisenmanagement bei “Zwischenfällen” war bislang, höflich gesagt, bescheiden, was das Vertrauen in die Sicherheit des Atomstroms nicht gerade vergrößert hat. Auch dass man jahrelang nicht nur darauf verzichtete, intensiv nach Energiealternativen zu forschen, sondern solches nicht selten zu hintertreiben suchte, hat den Ruf nicht verbessert.”
      (gemeint sind RWE, Eon und Co..)

      hey volle zustimmung! Nur werden diese Argumente im Artikel FÜR die Atomkraft genutzt…

      12.7.2009 um 13:02 Uhr · Antworten

      • Stefan Ziegler

        Auch lustig ist das Argument der Abhängigkeit vom russischen Gas.
        Also ob wir Uran nicht importieren müssten. Deutschland ist zu 100% auf Uranimporte angewiesen. Das meiste übrigens ebenfalls aus Russland.
        Ich glaube sie sollte als promovierte Politikwissenschaftlerin doch lieber bei
        Kriminalromanen bleiben.

        Schöne Grüße

        Stefan

        12.7.2009 um 13:29 Uhr

  • Marcus

    Zwar aus dem selben Medium, aber ein wenig differenzierter:
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,635638,00.html

    12.7.2009 um 20:18 Uhr · Antworten

  • oswald

    Atomkraft für Anfänger:

    “Wir bauen uns ein Atomkraftwerk”

    schau mal:

    http://www.youtube.com/watch?v=BtRUrxVNC6k

    13.7.2009 um 02:26 Uhr · Antworten

  • Simon

    Ich erinnere mich da an so ein paar Aktionen, bei denen Greenpeace und Bild, wahrscheinlich zufälligerweise, beide ihre Logos drauf hatten… Da seht ihr was ihr davon habt, wenn ihr mit solchen Schweinen kollaboriert!
    Ein Bild-Zeitungsleser wird euch seit diesen Aktionen mit diesem Blatt verbinden und irgendwann heißt es dann vielleicht sogar: Ach Greenpeace, die sind doch für den Atomausstieg.
    Kümmert euch um euer Image und achtet in Zukunft mal darauf, mit wem ihr zusammenarbeitet!

    13.7.2009 um 07:02 Uhr · Antworten

    • Simon

      natürlich meinte ich gegen den Atomausstieg…^^

      13.7.2009 um 07:03 Uhr · Antworten

  • Arties

    Also Ihre Argumentation ist absolut unschlüssig!
    Punkt 1. bestätigen Sie aber weisen gleich daraufhin, das “nur” 6 neue Atomkraftwerke in Europa gebaut werden. Was implizieren soll, der Ausstieg wird auch in anderen EU-Staaten kommen, weil keine neuen gebaut werden.
    Und im Punkt 2. wiederlegen Sie die Aussage mit der Begründung, das die Energieversorgung gesichert ist… Wieso sollte dann also mehr als 6 neue Atomkraftwerke gebaut werden?!? Es ist doch genug Energie vorhanden wie Sie schreiben!
    Und zu Punkt 4. hieße ja, das Sie der Meinung sind Kohle und Gas mit Ihren Abgasen seien besser also Atomenergie?!? Na Danke!
    Zu Punkt 5. wo nehmen Sie die Behauptung her, das Atomenegie mehr subventioniert wird wie Gas oder Kohle? Das ist wohl eindeutig an den Haaren herbeigezogen. Desweiteren könnten neue(!) modernere und effizientere Atomkraftwerke deutlich die Preise senken, nur dürfen ja keine mehr in Deutschland gebaut werden…
    Mit Punkt 6. zeigen Sie deutlich, das Atomenergie billiger ist als z.B. Erneuerbare Energien! Oder wollen Sie einem weiß machen, das die 280.000 Arbeiter insgesamt genausoviel verdienen wie die 38.000 Arbeiter im Atomsektor? Da dem wohl nicht so ist, kostet der Atomstrom nur 1/8 kosten, wie der aus erneuerbaren Energien! Somit ein Widerspruch zu Punkt 5.
    Und Punkt 7. ist auch nicht ganz richtig, da in Deutschland eine Technologie entwickelt wurde, die verbrauchten Brennstäbe zu recyclen! Nur ist es ja laut Gesetz in Deutschland verboten! Sie müssen(!) ja endgelagert werden!
    Dagegen darf das radioaktive Material Radon welches beim Filtern des Wasser eines Wasserkraftwerkes entsteht, lapidar ausdrückt aufs Feld gekippt werden. Nur weil es ein natürliches radioaktives Material ist und so ne Tonne davon pro Jahr, strahlt ja auch nicht sooo doll…. *lach*
    Also sorry, aber Ihre Argumente gegen Atomenergie sind genauso “kreativ”, wie die Argumente der Gegenseite…

    14.7.2009 um 21:31 Uhr · Antworten

    • Norbert

      Jetzt mal unabhängig vom Artikel…
      Ich bitte um eine Antwort: Ist Greenpeace generell gegen Atomkraft?
      Wenn ja, selbst wenn man einen Weg findet Atomkraftwerke sicherer zu bauen, wenn man einen Weg findet Atommüll sicher zu “entsorgen” bzw. “wiederaufzubereiten”, wenn Atomkraftwerke eine noch höhere Leistung bringen?
      Es hieß in einem vorangegangenen Artikel oder Kommentar, dass man bereits 2020 komplett ohne Atomkraftwerke auskommen könnte, oder? wie sieht es nun bis 2020 aus? Wir brauchen dennoch Energie, oder?
      Ach ja @Yves, andere europäische Staaten wie Dänemark, Lettland, Polen, … als führende Industrienationen zu bezeichnen ist doch allenfalls ein Witz. Wenn dann könnte man noch Frankreich als einer der führenden Industriestaaten (Betonung auf Industrie) in Europa sehen, aber ansonsten sieht es schon mager aus (man lasse Russland als eurasischen Staat mal raus).

      15.7.2009 um 16:49 Uhr · Antworten

    • Tobias Staufenberg

      @Arties:
      Den Widerspruch zwischen Punkt 1 und 2 sehe ich nicht. Du vermischt hier unterschiedliche argumentative Ebenen, um einen Widerspruch zu erschaffen. Fakt ist: in der EU wird derzeit an 6 Reaktoren gebaut. Ob diese alle fertiggestellt werden, ist mehr als fraglich. Fakt ist auch: außerhalb der EU sind weitere Reaktoren im Bau bzw. in der Planung. Diese ersetzen zum Teil alte Reaktoren, die vom Netz gehen. Ob alle diese Pläne realisiert werden ist auch hier mehr als fraglich. Auf die Energieversorgung in Europa haben Reaktoren in China oder Indien zudem kaum einen Einfluß. So gesehen besteht kaum ein Zusammenhang zwischen der Energieversorgung in Europa und der Tatsache, dass weltweit mehr als sechs Reaktoren geplant sind. Der Widerspruch existiert also nicht.

      Aus Punkt 4 lässt sich an keiner Stelle eine vergleichende Wertung in Bezug auf Gas, Kohle und Atom herauslesen. Die Politik hat es jahrelang versäumt, die Energieversorgung umzustellen, so dass uns einige Kohle- und Gaskraftwerke schon allein aufgrund ihrer späteren Inbetriebnahme länger erhalten bleiben werden. Von heut auf morgen lässt sich das nicht ändern. Grundsätzlich ist Greenpeace für Erdgas als Übergangslösung bis zur Vollversorgung durch erneuerbare Energien. Auch im Bereich der Energieeffizienz lassen sich schnelle Erfolge erzielen. Würde beispielsweise der Stand-By-Betrieb von Elektrogeräten verboten ließe sich etwa der Strom von zwei AKWs einsparen: http://www.focus.de/politik/deutschland/klima-diskussion_aid_50451.html

      Zu Punkt 5: Die Subventionen der kernkraft sind gut dokumentiert, z.B. hier: http://www.wind-energie.de/fileadmin/dokumente/Themen_A-Z/Subvention/BEE_Subventionen_Energie.pdf
      Im Falle von Unfällen tragen die Betreiber auch nur einen geringen Teil der möglichen Kosten. Das Risiko (finanziell und gesundheitlich) wird auf die Menschen abgewälzt. Ebenso wie die Folgen des Uranabbaus in anderen teilen der Welt.
      Deine Behautptungen kann ich so nicht nachvollziehen und denke, dass die Beweislast desbezüglich bei dir liegt.

      Den Kommentar zu Punkt 6 kann ich nur als zynisch bezeichnen. Umweltfreundliche Energieversorgung plus entstehende Jobs sind Vorteile der Enerneuerbaren Energien, keine Nachteile.

      Und zu 7.: Das angebliche “Recycling”, sprich die Wideraufbereitung, produziert im Verhältnis zum Ergebnis ein Vielfaches an Atommüll, ist also richtigerweise verboten.

      @Norbert:
      Greenpeace ist für den Ausstieg aus der Atomenergie. Atomkraftwerke sind unsicher und blockieren den Ausbau der Erneuerbaren Energie. Forschungsgelder müssen in die Erneuerbaren Energien und nicht in eine überkommene Risikotechnologie gesteckt werden.
      Zum Atomausstieg, schau dir bitte folgendes Szenario an: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/Klimaschutz_PlanB.pdf

      17.7.2009 um 13:03 Uhr · Antworten

  • hehe

    Ich finds immer wieder lustig, wie den Atomkraftwerkbetreibern vorgeworfen wird, dass sie Kapitalisten sind.
    Jungs, was seid ihr? Umweltschützer, Atomkraftgegner oder Kommunisten?

    Ja, die Atomkraftwerkbetreiber greifen Milliarden-Subventionen ab, ja, sie machen Milliarden-Gewinne, ja, sie haben eine riesige Gewinnspanne und geben sie nicht an den Kunden ab, ja, sie verdienen Milliarden und investieren nichts.
    Soweit richtig.
    Wie ihr von dieser Tatsache aber ein Argument ableiten könnt, dass Atomkraft schlecht ist, ist mir völlig schleierhaft.

    So funktioniert der Markt, der freie Wettbewerb, der ungezügelte Kapitalismus, wenn niemand etwas dagegen tut. Aber ist das die Schuld der Atomkraftwerkbetreiber? Oder die der Bundesregierung?

    Ich würds genauso machen. Wenn man mir sagt, wir schalten dein Kerngeschäft ab und dann bist du raus aus dem Geschäft, würde ich nicht mehr Preise senken, meine Atommeiler erneuern, für Sicherheit sorgen etc. Wozu denn auch, egal, wie wenig ich jetzt investiere, abgeschaltet wirds eh.

    Und überhaupt: Greenpeace hasst mich, die Bundesregierung will mich abschalten und lt den Aussagen über mir mag mich die Bevölkerung auch nicht. Wenn ich jetzt die Strompreise senke, ändert sich das doch auch nicht. Greenpeace hasst mich weiter und die Bundesregierung will mich weiter abschalten.

    Wenns jetzt natürlich hieße “Wir machen den Atomausstieg, wenn die Reaktoren unsicher sind oder sich das wirtschaftlich nicht mehr lohnt” dann würd ich ganz anders an die Sache rangehen, dann würd ich Mängel beseitigen und die Bevölkerung auch wirtschaftlich vom Atomstrom überzeugen. Aber so doch nicht.

    Die Regierung sendet ständig das Signal: Macht was ihr wollt, wir schalten euch eh ab. und so machen sie auch, was sie wollen.

    Was wir brauchen würden, wäre eine Regierung, die das alles kontrolliert, immerhin geht es um Kernbedürfnisse in der Bundesrepublik. Und da darf ein klein wenig staatliche Kontrolle schon sein. Da muss es nun mal ein Amt geben, das sagt: “Soviel kostet der Strom, soviel müsst ihr investieren, soviel Sicherheit muss euer AKW haben und soviel dürft ihr Gewinn machen.” Die Bundesregierung überlasst das aber lieber dem freien Wettbewerb.

    Also hört auf, wirtschaftliche Argumente gegen die Atomkraft zu bringen. Meckert über die Bundesregierung, die ist schuld!
    Und erwartet nicht plötzlich Ehre und Moral von dreckigen Kapitalisten! Die AKW-Betreiber tun nur das, was sie dürfen. Und das ist zuviel.

    Verwechselt nicht Kritik an der Atompolitik mit Kritik an Atomkraft!

    20.7.2009 um 13:42 Uhr · Antworten

    • Tobias Staufenberg

      Ich denke, du machst es dir ein wenig zu einfach, wenn du die Schuld nur bei der Politik suchst. Zuerst einmal ist jeder von uns für die eigenen Taten verantwortlich. Dazu gehört auch der Strommix, den man für sich selbst wählt. Was nicht nachgefragt wird, wird auch nicht produziert. So funktioniert der Markt eben auch.
      Generell kann lässt sich sowohl an der Atomkraft als Technik, als auch an der Atompolitik Kritik üben. Deine Kritik kann ich also nicht ganz nachvollziehen.

      P.S.: Nächstes mal bitte etwas sachlicher formulieren… ;-)

      20.7.2009 um 13:57 Uhr · Antworten

      • Arties

        @Tobias Staufenberg
        Das mit der “freien” Wahl des Strommixes stimmt NICHT! Ich kann NICHT 100% Atomstrom wählen! Würde das gehen, würden das sicher viele wählen und die Politik würde in Erklärungsnot kommen, warum Sie dennoch die Kraftwerke abschalten wollen, die ja gar keiner hier angeblich haben will… Ich werde gezwungen(!) durch den StromMIX teuren Ökostrom mit zu bezahlen! Und das die Netzbetreiber Atomstrom nicht billiger machen, sehe ich genauso wie @hehe, weil warum sollten Sie wenn Sie definitiv wissen, das die Meiler abeschaltet werden müssen. Da hilft leider weder geringere Preise noch Lobbyarbeit…
        Das es aber billiger sein könnte bestätigen die AKW-Bauer/-betreiber immer wieder. in den ersten 10 Jahren der Erbauung eines aktuellen Atomkraftwerkes kostet die KW/h 10 Cent und der Bau hat sich amortisiert, danach nur noch 2 Cent!!! Offshore-Windanlagen haben lt. Betreiber Erzeugungskosten(!) von 15 Cent pro KW/h! Und wenn ich mir privat eine Solarzelle aufs Dach stellen bekomme ich 43 Cent pro KW/h als Vergütung! Also ist doch eindeutig wieso der Strom so teuer ist und ich gezwungen werde einen Strommix zu nehmen, damit ich die Solarzellen mit finnanziere OHNE eine Vorteil gegenüber dem Atomstrom zu haben! Verrückte Deutsche Welt…

        20.7.2009 um 14:47 Uhr

  • Tobias Staufenberg

    @Arties:
    Das klingt ja nach Liberalismus in Reinkultur. Dann führe ich an dieser Stelle einfach mal einen Klassiker des Liberalismus an: John Stuart Mill hat in seinem Essay “On Liberty” – vielleicht der Klassiker des Liberalismus – angeführt, dass ein Eingriff in die Rechte anderer nur legitim ist, um sich selbst zu schützen. Und ehrlich gesagt möchte ich nicht, dass in meiner Nähe haufenweise Atomkraftwerke stehen. Ich fühle mich dadurch bedroht. Ich bin da sicher nicht der Einzige und von daher halte ich einen Energiemix auch aus einer liberalen Perspektive für legitim.

    Und übrigens: Atomstrom ist nicht billiger als Ökostrom: http://blog.greenpeace.de/die-not-luge-vom-billigen-atomstrom/

    20.7.2009 um 17:23 Uhr · Antworten

    • hehe

      ach Tobsen, die selben falschen Argumente, die selben Gegenargumente.
      Wenn man alle Kosten in den Ökostrom reichrechnet, ist er auch wieder teurer. Zumals eine Milchmädchenrechnung ist, denn rechne mal hoch, was es Kosten würde, den gesamten Bedarf der Bundesrepublik mit Ökostrom zu decken – da sind die 2 Euro pro KwH noch ein Schnäppchen gegen.

      [Gelöscht wegen Verstoßes gegen die Nutzungsbedingungen: http://blog.greenpeace.de/ein-paar-worte-zur-nettikette/ ]

      Zurück zu Arties:
      Ich würde auch schon allein aus Prinzip 100% Atomstrom wählen, nur, um zu zeigen, dass nicht jeder gegen Atomstrom ist. Und würde das eine wirtschaftliche Abstimmung sein, würden sich die Atomkonzerne auch beteiligen: der 100% Atomstrom-Mix würde dann nämlich die Hälfte vom Ökostrom kosten, was meinst du, wieviele den dann abonnieren würden. Aber warum sollten Energiekonzerne dafür kämpfen? Es steht ja nicht zur Debatte, den Atomausstieg rückgängig zu machen.

      So und generell: ähm ja bla scheiß Energiekonzerne, bin natürlich kein Spion von denen, glaubt mir jetzt eh kein Schwein mehr….

      21.7.2009 um 07:20 Uhr · Antworten

      • Tobias Staufenberg

        Hab ich zwar eben auch schon an derer Stelle gepostet, aber hier nochmal:

        Eine Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) von 2006 vergleicht die externen Kosten der erneuerbaren Energien mit denen der fossilen Energieträger: http://www.erneuerbare-energien.de/files/erneuerbare_energien/downloads/application/pdf/ee_kosten_stromerzeugung.pdf
        Ergebnis: Die Externalitäten der erneuerbaren liegen weit unter denen der fossilen Energieträger. Betrachtet man auch die immensen externen Kosten der Atomkraft zeigt sich: Es gibt keine Alternative zu den erneuerbaren Energien. Mittelfristig kommt uns das wesentlich günstiger als Atom und Kohle.
        Sorry @hehe, dein Argument zieht also nicht.

        21.7.2009 um 11:54 Uhr

      • hehe

        Ach, greenpeace kritisieren darf man auch nicht mehr. “Nettikette”. Auch gut.

        Fossile Brennstoffe fordern nur die Atomkraftgegner. Ich wär dafür, fossile Energien sofort einzustellen und dafür mit dem ganzen CO2-Quatsch aufzuhören, von wegen KFZ-Steuer erhöhen und so. Einfach nicht mehr Kohle verbrennen hilft gegen den Klimawandel.

        Übrigens weiß ich nicht, wenn ich dir erzähle Atomstrom FTW, wozu du hier fossilen kram postest, von dem ich gar nicht rede. Und dann noch so lächerlich hinterherzuschieben “…ach und Atomstrom is ungefähr auch so teuer…” ist ja nun wirklich kein Argument. Obwohl, natürlich, eine Atomexplosion verursacht einen Schaden von 1.000.000.000.000.000 € wenn man das in den Strompreis einrechnet -.- Super Argument.

        Wär ja dafür, den Atommüll ins Weltall zu schießen, aber das wär natürlich auch keine akzeptable Lösung für die Ökos…

        21.7.2009 um 18:33 Uhr

  • janeiskla

    ich finde es lächerlich die kontrargumente zu greenpeace zu zensieren ^^…und nur das darzustellen was man evtl mit argumenten wiederlegen könnte die schon 10 mal angeführt wurden aber einfach nich standhaft gegen die grundlegende aussage stehen können…

    zudem sag ich nur studien besagen studien besagen studien besagen achja und die eine studie hat besagt…und hier laut einer potentziellen studie könnte ich ich fliegen wenn ich nich ich wäre :D

    21.7.2009 um 18:54 Uhr · Antworten

    • Tobias Staufenberg

      @janeiskla:
      Andere Leute als “hirnverbrannte Irre” zu bezeichnen hat nichts mit Kontraargumenten zu tun. Daher die gelöschte Zeile. Nicht mehr und nicht weniger. Alle sachlichen Argumente werden stehengelassen.
      Wir wollen hier eine sachliche und faire Diskussion. Wenn bei manchen Leuten die Sicherungen durchbrennen, wenn sie Gegenargumente vorgesetzt bekommen, müssen sie auch mit den Konsequenzen leben.
      Und ehrlich gesagt diskutiere ich lieber auf der Grundlage von Studien als von Meinungen. Wobei auch letztere hier natürlich erwünscht sind, dann aber bitte fundiert.

      22.7.2009 um 09:32 Uhr · Antworten

  • Mk

    Zensur enrinnert mich an China,,, selber als die Gerechten dasehen und andere an den Pranger stellen, Wie wars mit dem Radiergummi (Made in China) der Tibet wegradiert. Man will hat nur hören was man will. Hört ihr euch von Greenpeace auch die Argumente von anderen an und nicht die anderen abschmetern mit Zensur, wenn die Worte auch hart gewählt sind. Selber seid ihr auch nicht Kinder von Traurigkeit!!!!

    23.7.2009 um 00:40 Uhr · Antworten

  • Mk

    Ach ja will hier niemand angreifen. Will weder seine Persönlichkeitsrecht verletzten und mich auch dran halten, beschrieben wie im Artikel 1 GG die Würde des Menschen ist unantastbar. Sollte sich jemand angegriffen fühlen oder in seiner Würde verletzt fühlen, ist nicht oder war nie meine Absicht.

    23.7.2009 um 01:02 Uhr · Antworten

  • Karl

    wenn bei uns ein Atommeiler hochgeht, sind die Verantwortlichen zuerst über alle Berge.. (die wohnen jetzt schon im Ausland) und Deutschland ist extrem verstrahlt!! (Tschernobyl.Hoch3)

    25.7.2009 um 00:54 Uhr · Antworten

    • Arties

      Warum sollte aber bei uns ein Atommeiler hochgehen?!?
      Immerhin haben wir hier die restriktivsten Sicherheitsbedingungen.
      Und wenn in Frankreich einer hochgeht, steht es um Deutschland genauso.
      Also kann ich Dein Argument überhaupt nicht nachvollziehen… *kopfschüttel*

      04.8.2009 um 17:55 Uhr · Antworten

  • Lotocus

    Hallo
    ich finde den Weg, den Greenpeace einschlägt, um die regenerativen Energien durchzusetzen, falsch. Zuerst sollte sich die Menschheit von den auf kohlenstoffbasierenden fossilen Energieträgern (Kohle, Gas, Öl) loslösen und dann erst den Kern(spaltungs!)reaktoren den Laufpass geben. Erdöl, Kohle und Gas sind wichtige Rohstoffe für die chemische Industrie und ich finde, man kann weitaus sinnvolleres mit diesen Rohstoffen tun, als sie einfach 40, 50, 60, 100(?) weitere Jahre einfach zu verbrennen. Uran hingegen hat keinerlei alternativen Verwendungszweck als die Energiegewinnung (von militärischen Zwecken einmal abgesehen…). Von daher finde ich es ziemlich sinnfrei, unnütze Ressourcen zu bunkern, während wir mit wichtigen Rohstoffen weiter verschwänderisch umgehen…
    Desweiteren stehe ich dem Projekt “Wüsterstrom” sehr skeptisch gegenüber. Ich finde es zwar toll, dass ganz Europa mit dem “Wüstenstrom” versorgt werden kann, aber ich sehe in der ganzen Sache eine Gefahr, da sich sicherlich der internationale Terrorismus diese Chance nicht entgehen lassen wird, wenn die halbe NATO vor der eigenen Haustür ihre Stromversorgung aufbaut. Ich denke aus dem Projekt “Wüstenstrom” könnte sich schnell eine weitere Operation “Desert Storm” entwickeln. Dass die Menschheit erbittert um die Energieressourcen kämpft, ist wohl seit den Golfkriegen und dem Irak-Kieg offensichtlich, nur dass mit dem “Wüstenstrom-Projekt” nun keine Erdöltürme mehr, sondern Parabolspiegel oder Solarzellen im Mittelpunkt stehen. Dass dadurch dann der Preis für den “Ökostrom” steigt ist, glaube ich, auch offensichtlich und außerdem würde der “Ökostrom” im Punkt der Zuverlässigkeit und Sicherheit weiter verlieren.
    Um auf das Totschlag-Argument “Tschernobyl” zurückzukommen, freilich war dies eine Katastrophe, das muss ich als Kernkraftbefürworter zugeben, aber mal ehrlich, innerhalb der bereits 50 Jahre alten Kernenergie war dies der einzigste ernste Störfall, der hauptsächlich auf menschliches! Versagen zurückzuführen ist.
    Wieviele Tankerunglücke hat es vor Tschernobyl gegeben?
    Wie groß ist die Fläche, die bis dahin und bis heute von einer Ölpest heimgesucht worden ist?
    Wie viel Fläche kommt noch hinzu, wenn wir weiter auf Erdöl beharren?
    Ich muss sagen, da vertraue ich lieber einem unserer Atommeiler, als irgend einem Billigflaggenland-Frachter, der mit Ach und Krach gerade so eine 1m hohe Welle überlebt.

    26.7.2009 um 17:06 Uhr · Antworten

    • murks

      Der Klimawandel kann gar nicht so schlimm sein, wenn Greenpeace ihn so verleugnet. Greenpeace fordert mehr CO2!
      Dementsprechend ist auch viel von Klimaschutzmaßnahmen zu halten.
      Und ein Argument, warum Atomstrom schlecht ist, fehlt auch gänzlich. Zwar wird auf die Sicherheit angespielt und behauptet, solange es Atomstrom gibt, werden regenerative Energien nicht gefördert, aber das ist alles Quatsch. Nach der Antwort suche ich hier auch.

      07.8.2009 um 15:11 Uhr · Antworten

    • blubb

      Wahrscheinlich konzentrieren sie sich nur auf ein Thema, sobald der Atomausstige geschafft ist, machen die ne Riesenkampagne “Kohlenkraftwerke abschaffen!” wegen CO2 und so und alle werden über die Regierung meckern, weil die die Kohlekraftwerke nicht abschaffen kann. Und dann fordern sie noch mehr Förderung für die regenerativen Energien. Milliarden. Guter Plan. Wir müssens bezahlen.

      07.8.2009 um 15:13 Uhr · Antworten

  • Florian Pithan

    Also neben Tschernobyl gibt es ja auch noch Harrisburg und Sellafield.
    Das Schlimme an AKWs ist ja das Ausmaß einer Katastrophe – lieber ein Öltankerunglück als einen GAU! Ersterer ist zwar schlimm, siehe Exxon Valdez, aber doch absolut ungefährlich gegen eine Kernschmelze.

    Ich finde es auch müßig zu diskutieren, ob wir zuerst aus Kohle oder zuerst aus Atom aussteigen – wir wollen Erneuerbare, und zwar 100%. Erneuerbare und Atomkraft sind aber nicht kompatibel zueinander.

    Zum Wüstenstrom – erstens geht es dabei ja hauptsächlich darum, Afrika und den Nahen Osten mit Strom zu versorgen. Allerdings sind dort so dermassen riesige Flächen vorhanden, dass man dann auch noch zusätzlich ca. 15% des Europäischen Stromverbrauchs von dort aus decken kann.
    Wieso sollte man um diese Ressourcen Krieg führen? Wenn mehr Strom gebaut wird, kann man mehr Kraftwerke bauen. Andererseits ist klar, dass wir Europäer die 15% auch selber produzieren könnten, wenn auch zu höheren Kosten. Also ist kaum “Erpressungspotential” vorhanden. Das unterscheidet die Sonne vom Erdöl!

    04.8.2009 um 21:17 Uhr · Antworten

  • M.Eck

    Uran wird es nicht mehr lange geben die Förderung wird schwieriger und die Kosten werden mit der Verknappung sehr stark ansteigen!

    Wollen wir dann mit anderen Staaten um die Uran Versorgung konkurieren,wie zb. Russland?

    Ich glaube nicht das wir das durchhalten können!

    Es ist doch besser wenn wir in der Umwelttechnik führend bleiben und die anderen dann bei uns diese Technik kaufen müssen!

    Das bringt uns Arbeitsplätze und Aufschwung!

    Wie die Lemmige hinter anderen herrennen wird auch so wie die Lemmige enden!

    07.8.2009 um 12:58 Uhr · Antworten

  • Charley

    Ich habe nun dieses ganze für und wider, pro und kontra durchgelesen. Doch Greenpeace scheint plötzlich auf Seiten der Kohlekraftwerke Sympathie zu entwickeln. Natürlich wohlwissend, das große Kohlekraftwerke auch Radioaktivität freisetzt! Bei Steinkohlebefeuerung mehr, etwas weniger mit der Braunkohle. Dieses hält man aber gerne unter Verschluß. Der “dumme” Bürger soll ja auf den Atomausstieg hin getrimmt werden. Wenn ein deutsches AKW soviel Radioaktivität in die Umwelt blasen würde wie ein Kohlekraftwerk im Lastbereich, es würde NIE eine Betriebsgenehmigung bekommen! Wenn man hier schon den AKWs den Kampf ansagt, dann bitte auch die ungeliebeten Fakten der Kohlekraftwerke nicht vergessen. Neue Kohlekraftwerke bedeutet also auch, mehr Radioaktivität in deren Umgebeung! Schönen Tag Euch allen.

    08.8.2009 um 12:17 Uhr · Antworten

  • R.Neese

    Greenpeace-Gründer und Umweltschützer Patrick Moore rät Deutschland neue Kraftwerke zu bauen.

    Er sagt, die heutigen Greenpeace-Kampagnen schaden Mensch und Natur…
    und er hat recht.

    http://www.pro-journal.de/patrick-moore/

    Neese

    11.8.2009 um 14:45 Uhr · Antworten

    • Simon Brücken

      Warum hat Moore recht?
      1. Deutschland ist Netto-Stromexporteur, nicht Importeur. Da fließt auch mal was rein, aber selbst mit 7 stillstehenden Atommeilern vor allem jede Menge raus!

      2. Die zivile und die militärische Nutzung der Atomkraft sind sehrwohl miteinander Verbunden, da über die AKW für Atomwaffen genutztes Plutonium gewonnen wird.
      Zudem ist es einfach ein völlig sinnloses, das Risiko eines GAUs in Kauf zu nehmen. Den Strahlenopfern ist es letzlich egal, ob es jetzt eine zivile, militärische oder terroristische Ursache hat.

      3. Das Problem der Entsorgung radioaktiver Abfälle blendet Moore völlig aus. Wir können Strom gewinnen, ohne problematischen Müll zu hinterlassen (damit meine ich auch CO2) und es ist möglich, Deutschland auf Erneuerbare Energien umzustellen, ohne das es zu Engpässen kommt. Als Brückentechnologien brauchen wir noch ein paar fossile Kraftwerke, aber keine neuen Kohlekraftwerke und erst recht keine AKW, denn die auf dem Weg dorthin…

      Also mein Fazit ist: Er hat nicht recht.

      11.8.2009 um 16:02 Uhr · Antworten

  • Neese

    Patrick Moore ist nicht mehr der einzige Umweltaktivist, der sich für die Kernenergie einsetzt!

    Stephen Tindale (Ex-Director Greenpeace International), Lord Chris Smith of Finsbury (Vorsitzender der Britischen Umweltorganisation Environment Agency), Mark Lynas (Buchautor), Chris Goodall (Britische Grüne Partei) haben ihre Meinung aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse geändert, die aufzeigen, wie weit der Klimawandel als Folge des Verbrauchs von Kohle, Öl und Gas bereits fortgeschritten sei. Gemäss den Aussagen von von Tindale sei die Ansicht auch bei anderen Umweltschützern in England ziemlich weit verbreitet, dass die Kernkraft zwar nicht ideal, aber immer noch besser als der Klimawandel sei…

    Wahrheit oder Lüge?

    12.8.2009 um 10:01 Uhr · Antworten

    • Tobias Staufenberg

      Ich denke, Patrick Moore als “Umweltaktivisten” zu bezeichnen ist dann
      doch etwas zuviel des Guten. Der Mann ist mittlerweile eher als
      Industrieaktivist” aktiv.
      Mal ganz abgesehen davon, hält ein Großteil seiner Argumente einer
      kritischen Prüfung nicht stand.

      Und auch Steven Tindale ist nach eigenen Angaben mittlerweile als Berater
      für die RWE-Tochter npower tätig.
      Ich würde in diesen Fällen also eher von interessengeleiteten Aussagen
      sprechen.

      12.8.2009 um 19:20 Uhr · Antworten

  • Anike Peters

    Hallo,
    ich bin Anike und Kampaignerin im Bereich Klima und Energie bei Greenpeace.

    Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass Kohlekraft für uns bei Greenpeace keine Alternative zu Atomkraft ist. Greenpeace kämpft seit Jahren für eine Energiewende, also für den Atomausstieg und den Stopp des Baus von neuen Kohlekraftwerken und der Verfeuerung dieses klimaschädlichen Energieträgers.

    Unserer Forderung “Stopp Kohlekraft” haben wir in den letzten Jahren auch immer wieder durch direkte Aktionen Ausdruck verliehen, sowohl national (siehe z.B. 2005 Neurath, 2007 Boxberg oder 2008 Moorburg) als auch international (siehe z.B. Quit Coal Tour 2008). Doch wir beschränken uns nicht darauf, einfach dagegen zu sein, sondern entwickeln auch Lösungsansätze. So zum Beispiel der Vorschlag für ein “Kohle-Ausstiegsgesetz” oder der schon oft in diesem Blog erwähnte “Klimaschutz: Plan B”.

    Im Jahr 2007 hat Greenpeace das Aachener Ingenieur- und Beratungsbüro EUtech damit beauftragt, ein Energieszenario für Deutschland zu entwickeln – den “Klimaschutz: Plan B”. Dieses Szenario zeigt auf, wie Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent reduzieren (Vergleichsjahr 1990) und gleichzeitig aus der Risikotechnologie Atomkraft aussteigen kann. Für uns steht außer Frage, dass alle Atomkraftwerke so schnell wie möglich stillgelegt werden müssen – die Gefahren sind einfach zu groß. Der “Klimaschutz: Plan B” zeigt jedoch, dass es auch mit einem vorzeitigen (schneller als von der Politik geplanten) Atomausstieg möglich ist, die Klimaschutzziele zu erreichen. Es geht also nicht um eine Entscheidung “entweder oder” sondern es gibt vielmehr ein “sowohl als auch”. Die Politik muss nur die Weichen richtig stellen: anstelle von überdimensionierten zentralen Kohlekraftwerken müssen dezentrale Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Gaskraftwerke gebaut werden. KWK-Anlagen wandeln bis zu 90% des eingesetzten Brennstoffs in Strom und Wärme um, während der Wirkungsgrad herkömmlicher Kohlekraftwerke weit darunter, zwischen 40 und 50%, liegen. Neben der Förderung der Erneuerbaren Energien und der effizienten Erzeugung von Strom spielt in unserem Energieszenario auch die effiziente Nutzung von Strom, Wärme und Kraftstoffen eine wesentliche Rolle. Eine Energiewende ist nur unter Berücksichtigung dieser 3 Bereiche möglich. Die Rahmenbedingungen für die Energiewende müssen von der Politik geschaffen werden. Doch jeder einzelne von uns kann und muss mithelfen, damit die Energierevolution Wirklichkeit wird.

    Der Klimawandel schreitet weitaus bedrohlicher voran als angenommen. Als Anpassung an diese immer alarmierender werdenden Prognosen von Klimawissenschaftlern überarbeiten wir derzeit unser Energieszenario. Der neue Plan B wird voraussichtlich Ende diesen Monats fertig sein und vorgestellt werden. Um die Erderwärmung unter der kritischen Grenze von 2°C zu halten, müssen die CO2-Emissionen drastisch gesenkt und bis zum Jahr 2050 weltweit minimiert werden. In Deutschland können wir mit den oben genannten Maßnahmen bis zum Jahr 2050 eine Reduktion von 90% im Vergleich zu 1990 schaffen. Dazu müssen wir den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Braun- und Steinkohle schnellstmöglich vorantreiben.

    Mit dem “Kohle-Ausstiegsgesetz” hat Greenpeace im November 2008 einen rechtspolitschen Rahmen zur Umsetzung der im “Klimaschutz: Plan B” ermittelten Maßnahmen präsentiert. Ein Ausstieg aus beiden Risiko-Energieträgern ist möglich und notwendig: Ausstieg aus Atomkraft bis 2015 und Ausstieg aus Kohle bis spätestens 2040.

    12.8.2009 um 17:16 Uhr · Antworten

  • Neese

    Ich zitiere: Dr. Felix Conrad, Hockenheim

    Keine Alternativen zur Kernkraft
    Auf längste Sicht, soweit das wissenschaftlich-technische Auge reicht, gibt es nur eine einzige Möglichkeit, den unentbehrlichen Strom “rund um die Uhr” zuverlässig, umwelt- und klimafreundlich sowie relativ preisgünstig zu erzeugen, nämlich das Kernkraftwerk.

    Zurzeit erzeugen die deutschen AKW rd. 40 Prozent (168 Milliarden KWh) des Grundlaststroms, gefolgt von den Braunkohlekraftwerken mit etwa 35 Prozent. “Regenerative Energiequellen” sind dafür grundsätzlich ungeeignet, abgesehen von den Laufwasserkraftwerken an Rhein, Main, Donau etc., die dazu aber nur fünf Prozent beitragen können. Unsere ca. 20 000 Windräder hatten 2006 die gleiche Gesamtleistung wie die 17 AKW (21 GW), erzeugten aber noch nicht einmal ein Fünftel so viel Strom. Und das zu mehrfach höheren Kosten, von denen Windradhersteller und -betreiber sowie Grundstücksbesitzer zulasten der Allgemeinheit profitieren.

    Größter Negativposten
    Die Braunkohlenverstromung verursacht den größten Negativ-Einzelposten in unserer CO2-Statistik mit etwa 170 Millionen Tonnen gleich 22 Prozent unserer Gesamtemission. Die Ersetzung des “Klimakillers Nr. 1″, der Braunkohle, durch Kernenergie wäre der entscheidende Schritt zur Annäherung an das deutsche Klimaziel, “40 Prozent weniger CO2 in 2020 im Vergleich zu 1990″. Drei Viertel dieser mittlerweile ziemlich unrealistisch gewordenen Marke wären allein dadurch erreichbar. Das wäre mengenmäßig, zeitlich und finanziell bei weitem besser kalkulierbar als die schon seit Jahrzehnten geförderten Ansätze Effizienzsteigerung, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse, Sparen etc.

    Darüber hinaus gibt es im Hinblick auf den unvermeidlichen allmählichen Abschied von der “Komfortenergie” Erdöl einige große Nutzungspotenziale für die Kernenergie. Die millionenfache Ersetzung von Benzin-Autos durch E-Mobile erfordert Milliarden Kilowattstunden, die klimafreundlich und zuverlässig nur aus AKW stammen können. Etwa ein AKW für je sechs bis sieben Millionen, von 45 Millionen Pkw. Die überfällige Rückverlagerung des Transports von Massen- und Gefahrgütern von der Straße auf ein reaktiviertes, modernisiertes Schienennetz erfordert ebenfalls Milliarden von Kilowattstunden speziellen Fahrstroms aus AKW, wie er zurzeit in Neckarwestheim für die Bundesbahn produziert wird.

    Soweit Wasserstoff zur zukünftigen ölfreien Mobilität beitragen soll, muss er natürlich CO2-frei erzeugt werden, was im Wesentlichen wiederum nur mittels Atomstrom für die Elektrolyse möglich ist. Für die großen Schiffe im Nachölzeitalter gibt es als Ersatz für die Dieselmotoren praktisch nur den Atomreaktor, für den zurzeit aus Eisbrechern und U-Booten Erfahrungen gesammelt werden. In der Luftfahrt dürfte das klimaschädliche Kerosin der großen Jets in erster Linie durch Flüssigwasserstoff für die Impellerturbinen wesentlich kleinerer “Deltas” ersetzt werden, der natürlich große Mengen an nichtfossilem Strom erfordert, d. h. man braucht nuklearen Elektrolysestrom en masse.

    Wem dies nicht gefällt, der möge sich eine Alternativ-regenerativ-Gesellschaft ausdenken, unter Verabschiedung vom Lebensstil mit seiner allgemeinen Wohlfahrt.

    13.8.2009 um 11:43 Uhr · Antworten

    • Simon Brücken

      Wer ist denn Dr. Felix Conrad? Ich finde da nur einen entsprechenden Jazz-Pianist…
      Zudem ist sein Szenarion aufgrund ebenfalls knapper Uran-Reserven ziemlich unrealistisch:

      “Die Uran-Minen können den Verbrauch der Atomkraftwerke schon seit 20 Jahren nicht mehr decken. Seit 1985 verbrauchen die Atomkraftwerke jedes Jahr deutlich mehr Uran, als die Uranminen aus dem Boden holen. So förderten alle Uranminen weltweit zusammen im Jahr 2006 noch nicht einmal zwei Drittel der benötigten Uranmenge. Den fehlenden Brennstoff bezogen die Atomkraftwerksbetreiber bisher aus zivilen und militärischen Lagerbeständen. Diese gehen jedoch zur Neige.”
      von, http://www.100-gute-gruende.de, Quellen dort.

      Um auch nur die Versorgung der derzeitigen Atomkraftwerke mit Brennstoff sicherzustellen, müsste die Uranfördermenge in den nächsten Jahren um mehr als 50 Prozent steigen. Bei dem in Deinem Beitrag angestrebten Neubau von AKW (und das dauert, bis dahin sind wir mit Erneuerbaren viel weiter) bräuchten wir noch wesentlich mehr Uran. Woher soll das denn kommen?
      Abgesehen davon sind Erneuerbare in “virtuellen Kraftwerken” und dem desertec-Projekt (solarthermische Kraftwerke in Wüstengebieten) sehr wohl Grundlasttauglich, die Preisparität wird bald auch erreicht sein. Also können wir mit Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz problemlos bei etwa gleichbleibenden Preisen Strom produzieren, ohne problematischen Müll (CO2/Atommüll) zu produzieren.

      Gruß

      13.8.2009 um 14:02 Uhr · Antworten

      • Neese

        Atomkraft dank Thorium…
        Die Renaissance der Kernkraft könnte auch von einer ganz neuen Kraftwerks-Generation eingeleitet werden: den Thorium-Reaktoren. Der entscheidende Vorteil dieser Thorium-Reaktoren ist, dass der zurückbleibende nukleare Abfall nur etwa 500 Jahre radioaktiv bleibt und nicht einige Zehntausend Jahre. Zudem kann man in dem Reaktor auch schon vorhandenen Atommüll oder aber Kernwaffen sicher vernichten. Und eine Kernschmelze ist bei diesem Reaktortyp prinzipiell ausgeschlossen.

        13.8.2009 um 14:48 Uhr

  • Simon Brücken

    Och nö, danke.

    In dem Thorium-Reaktor, den wir hier hatten kam es aber auch zu einer Freisetzung von Radioaktivität, 500 Jahre Lagerzeit sind schon viel zu lang (s. Asse) und unnötig (weil Stromversorgung ohne Problem-Müll möglich).

    Und wenn das so ein tolles Konzept ist, warum gibt`s das Ding dann (fast) nirgends? Und immer noch, wer ist Dr. Felix Conrad…?

    Gruß

    13.8.2009 um 15:59 Uhr · Antworten

    • Neese

      Hallo Simon
      Die Zukunft der Energie wird der Thorium-Reaktor sein
      Der Vorteil von Thorium ist, dass es nicht spaltbar ist. Es kann also ohne äußere Anregung keinerlei Kernreaktion ablaufen, so viel Thorium man auch zusammenbringt. Man benötigt zusätzliche Neutronen, um aus natürlich vorkommenden Thorium ein Thorium-Isotop zu machen, das einen Zerfallsprozess beginnt an dessen Ende ein spaltbares Uran-Isotop steht. Da Thorium aber leichter ist als das in herkömmlichen Reaktoren verwendete Uran, entstehen nicht so viele hochradioaktive Nebenprodukte und auch kein Plutonium. Letzteres würde sich sogar während des Zerfallsprozesses sicher abbauen lassen.
      wer ist Dr. Felix Conrad…?
      Ein Guter Mann: war der Ansicht, die Vernunft sei allen Menschen gleichermaßen gegeben.

      ach ja noch viele liebe grüße von Heinz Smital, war gestern auf seinem Vortrag in Großensiel Nordenham.

      14.8.2009 um 08:53 Uhr · Antworten

  • pflichtfeld

    Wenn wir aus der Atomkraft aussteigen, kaufen wir den Strom halt bei den Holländern. …Von Atom-Kraftwerken…viel gekonnt…danke Grüne

    14.9.2009 um 17:14 Uhr · Antworten

  • Schmelzer Jürgen

    Hi, viele Kommentare, doch leider keine echte Lösung, nicht einmal eine wirkliche Alternative. Jede Unbekannte nicht real nachvollziehbare Technik ist für alle Menschen der Welt verantwortungslos. Für die friedfertige Nutzung der Kernenergie ist unsere geistige Qualifikation noch weit von Voraussetzung für die Nutzung der Kernenergie entfernt. Die Einzigen die die Weltenergiekriese und die Klimakatasrophe positiv verändern können, sind wir. Wir verfügen über drei Energiegewinnungskonzepte die ohne Begrenzung Energie erzeugen, ohne Umweltbelastung oder sonstige Störungen. Jedoch sollen unsere Techniken, die Gerechtigkeit auf unserer aller Welt durchsetzen. Ich weiß diese Worte klingen wie Utopie , denn viele Scharlartane und Möchtegern-Weltverbesserer hatten derartiges seit Menschheitsgedenken in Planung und versucht zu gestalten, doch ohne wirkliche Ergebnisse. Aus diesen Erkenntnissen fixieren wir unsere Energietechniken mit der Gründung eines Parteidreigestirn, damit unsere Ideologien weder verwässern, noch durch Intressengruppen in für uns nicht gewollte Richtungen laufen. Möchte ihre Organisation oder andere Mitmenschen etwas über unsere zeitig noch Miniorganisation zur Weltveränderung erfahren, bitten wir um Kontakt. Naturkraft ist gut, doch leider nicht ausreichend für alle Bedürfnisse einer schnell wachsenden Industriegesellschaft, somit sind wir ein muss für die Menschheit. MfG Jürgen Schmelzer

    19.12.2009 um 18:30 Uhr · Antworten

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