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Julia Hill, Robin Wood und andere Baumbesetzer

 

Weltbekannt wurde die Kalifornierin Julia Butterfly Hill, als sie Ende der 90er-Jahre 738 Tage in einem Mammutbaum ausharrte. Sie lebte auf zwei Holzplattformen in 60 Metern Höhe und verhinderte so die Fällung des mehr als 600 Jahre alten Giganten. Das Schöne an der Protestform: Baum und Besetzer schützen sich wie in einer Symbiose gegenseitig vor der Motorsäge und dem Polizeizugriff. In Deutschland besetzten in den vergangenen Jahren mehrfach Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood Bäume. Sie protestierten so gegen die Vernichtung eines Naturschutzgebiets durch Braunkohlebagger bei Cottbus, gegen die Abholzung ostdeutscher Alleen und gegen den Bau der Dresdner Waldschlösschenbrücke. Zuletzt hielt Robin Wood monatelang Bäume im Kelsterbacher Forst am Frankfurter Flughafen besetzt, um die Rodung von 250 Hektar Wald für den Bau der vierten Landebahn zu verhindern. Die Unterstützung der Anwohner und das Medienecho waren groß, dennoch wurden am 18. Februar 2009 das Robin-Wood-Baumhaus (Foto) und zwei weitere Wipfelcamps geräumt. Obwohl die Polizei für solche Einsätze eigens ein „Höheninterventionsteam“ ausgebildet hat, durchtrennten Beamte fahrlässig Sicherungsseile. „Es kommt immer wieder vor, dass Polizisten bei Räumungen Seile durchschneiden, ohne deren Funktion zu kennen“, erklärt Robin-Wood-Referentin Monika Lege. „Das ist der größte Gefahrenfaktor bei Baumbesetzungen.“

 

www.robinwood.de

 



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