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    Zuletzt aktualisiert: 28.07.2014 um 05:10 UhrKommentare

    Mit Farbkanonen auf Hakenkreuz schießen

    Frauenstein: Seit Jahrzehnten ist ein Hakenkreuz, es wurde 1934 und 1938 auf der Burgmauer "verewigt", vielen Menschen ein Dorn im Auge. Jetzt sollen Künstler helfen!

    Das Hakenkreuz auf dem Turm der Burg sorgt weiter für Diskussionen

    Foto © PhinoDas Hakenkreuz auf dem Turm der Burg sorgt weiter für Diskussionen

    Das weithin sichtbare Hakenkreuz ist eine Schande. Ich wäre bereit, mit 17 Kärntner Künstlern das Problem kreativ zu lösen" sagt der Regisseur und Wirtschaftskammerangestellte Günther Schmidauer. Schmidauer will die Burgmauer mit Farben beschießen. "Es könnte eine buntes, clownesques Kunstwerk entstehen, es soll das Hakenkreuz fast vollständig übermalen. Ein Teil des Hakenkreuzes soll sichtbar bleiben, um zu dokumentieren, dass Kärnten mit seiner Vergangenheit ehrlich umgeht", sagt Schmidauer. Er lehnt sich mit der Idee an die französische Aktionskünstlerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) an, die 1956 mit farbigen Schießbildern international bekannt wurde.

    Schmidauer will das Projekt kostenlos umsetzen, sofern es technisch machbar ist. Eigentümer der Burgruine Hochkraig ist die Familie des Leopold Goess, er sagt: "Wir können über die Idee reden. Für einen clownesken Zugang ist mir das Problem aber nicht geeignet. Ich möchte lieber abwarten, mit welchen Vorschlägen das Bundesdenkmalamt kommt. Mir wäre eine vollständige Entfernung bei gleichzeitiger Sanierung des Mauerwerks lieber, finanziell wird das aber nicht machbar sein."

    Front im Internet

    Goess muss sich auch mit einer anonymen Facebook-Frontpage auseinandersetzen. "Die in den USA gehostete Seite ruft anonym auf, den Schandfleck Hakenkreuz zu beseitigen", sagt Goess. Tatsächlich wird die Burg als Inspirationsquelle und Pilgerort rechtsradikaler Lagerfeuerromantiker dargestellt. Eine Beschreibung, die absolut nicht der Wahrheit entspricht. Die "Frontpage" ruft auf, Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das "Abzeichengesetzes" zu erstatten und eine Online-Petition zur Beseitigung des Nazi-Symbols zu unterzeichnen. Nebenbei werden in einem Wortspiel gut 2000 Bewohner einer burgnahen Ortschaft ins Nazieck gerückt. Goess vermutet die Urheber der "Frontpage" unter Studenten der Alpen-Adria Universität.

    "Warum wird der Facebook-Eintrag mehrfach anonymisiert online gestellt. Ein Impressum fehlt. Haben die Initiatoren nicht den Mut, zu ihrer Meinung zu stehen", fragt Goess. Der wiederholt feststellt: "Unsere Familie ist Opfer, nicht Täter. Das Hakenkreuz wurde gegen den Willen der Familie vom NS-Regime angebracht. Mehrere Versuche, es zu beseitigen, sind seither gescheitert. Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt laufen."

    PHILLIP NOVAK

    Geschichtliches

    Die Burg Hochkraig stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert und ist seit dem 17. Jahrhundert unbewohnt.

    Das Hakenkreuz wurde 1934 angebracht, 1938 vom NS-Regime erneuert.

    Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Hakenkreuz übermalt, die Übermalung witterte aber ab.

    2011 wurde das Nazisymbol sichtbar, nachdem Rodungen die Sicht auf die Burg frei machten.

    Landeskonservator Gorazd ?ivkovic schlug 2014 vor, im Tal in der Sichtachse des Turmes ein Mahnmal gegen den Nationalsozialismus zu errichten.

    Das Mauthausen Komitee fordert seit Jahren das Hakenkreuz zu entfernen.

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