Tageslicht im Wohnraum
Der Wunsch nach Licht begleitet den Menschen durch die jüngste Architekturgeschichte. Größere Fensterflächen fordern aber auch Sonnenschutz.
Foto © FOTOLIA/PESHKOVAJe älter, desto heller: Mit 60 braucht man doppelt so viel Licht wie ein Kind, um das gleiche Helligkeitsempfinden zu haben. Höchste Zeit, beim Bauen und Wohnen darauf Rücksicht zu nehmen!
Fenster auf, Licht herein! Im Idealfall muss man das Fenster dazu gar nicht öffnen: Wer etwa einen Altbau modernisiert oder überhaupt ein eigenes (Fertig-)Haus baut, sollte von Anfang an überlegen, wie die künftigen Wohnräume mit Tageslicht erfüllt werden können.
Alleskönner Licht
Denn Licht ist in jedem Fall ein wahrer Alleskönner in Sachen Stimmung und Ambiente. Leider merkt man dies oft erst, wenn es an geeignetem und ausreichendem Licht fehlt. Wer dabei Tageslicht ins Haus lenkt, muss an künstliche Beleuchtung nur abends denken. Besonders knifflig wird es, wenn moderne Licht-Lenksysteme zum Einsatz kommen. Diese können Lichtstrahlen -etwa von der Zimmerdecke oder von der Fassade - durch die Fensterelemente leiten. Ihre Helfer sind Spiegel, Lamellen, Prismen und Hologramme. Fenster werden so zu einer multifunktionalen Lichtquelle, direkt und indirekt.
Helles Köpfchen beim Planen
Wer gleich von Anfang an ans Licht denkt, muss nicht so knifflig werkeln, sondern lässt gleich bei der Konzeption dem Plan vom Haus ein Licht aufgehen: mit geöffneten Mauern und Durchbrüchen, mit transparenten Elementen und vielem mehr. Diese können Räume hell machen und düstere Ecken entsprechend aufhellen.
Der nächste Sommer ...
Wer auf der Suche nach Licht auf größere Fensterflächen setzt, sollte vor allem eines bedenken: Was im Winter durchaus erwünscht ist - nämlich der Wärmeeintrag, der durch die Sonneneinstrahlung bei jedem Fenster erzielt wird -, kann im Sommer für unangenehme Hitze in den eigenen vier Wänden sorgen. Experten raten daher, im Falle eines Neubaues das Haus nach Süden hin auszurichten, nicht nach Osten oder Westen. Größere VergIasungen sollten (nur) in der Südfassade angeordnet werden. Denn im Sommer erreichen ost- und westseitige Fenster durch den niedrigeren Sonnenstand erhöhte Einstrahlungswerte (im Vergleich zu südseitig ausgerichteten Fenstern und Verglasungen). Bei der Fensterwahl geht es also nicht selten auch um die Wahl des geeigneten Sonnenschutzes. Rein technisch gesehen geht es dabei darum, den g-Wert (bestimmt den Gesamtenergiedurchlassgrad) so weit wie möglich abzusenken.
Außen besser als innen
Was tun, angesichts des großen Angebots aus Rollladen, Raffstore, Jalousien, Plissee, Vorhang und Sonnenschutzglas? Geht es beim Sonnenschutz um die Verringerung der erhöhten Wärmeeinträge im Sommer, so raten Experten zu außen liegendem Sonnenschutz, da die Wärme bei innen liegenden Vorrichtungen trotzdem bereits im Wohnraum angekommen ist - und der Sonnenschutz folglich nur bedingt wirken kann. Außen liegende Maßnahmen fangen die Hitze schon vor dem Glas ab.