Mittwoch, 16. Juli 2014
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Kategorie Living: Der Sieger Wohnpark Binzen mit seiner ellyptischen Form.
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Sonderpreis 2014: Das MA in Frankfurt mit dem Lieblings ...-Concept Store
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Kategorie Fashion: Breuninger in Düsseldorf ist Sieger Nr. 1 ...
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... und Sieger Nr. bei Fashion ist das Modehaus Garhammer in Waldkirchen.
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Kategorie Out of Line: Gewonnen hat Type Hype aus Berlin-Mitte.
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Kategorie Food: Edeka Niemerszein in Hamburg holte den Pokal.
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Gant München (Fashion)
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t.lovers Hamburg (Food)
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SportScheck München (Out of Line)
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abt! Schöner Leben Ulm (Living)
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Dornröschen Düsseldorf (Living)
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Gepp’s Regensburg (Food)
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Möbel Dick Lauchringen (Living)
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Ludwig Beck München (Out of Line)
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Wilsmann anziehbar Westerwiehe/Rietberg (Fashion)
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Große Bühne: Sieger und Nominierte für den Store of the Year 2014 mit der Experten-Jury des HDE im Swissotel Berlin.
Stores of the Year 2014

Die Trendsetter

Vor zehn Jahren hat der HDE den Wettbewerb „Stores of the Year“ ins Leben gerufen. Prämiert werden seitdem die Trendsetter für die Branche. Die neuen Konzepte setzen Maßstäbe für die Kollegen, sind Glanzpunkte für Innenstadt oder Grüne Wiese — und machen den Kunden einfach Spaß. Der Erfolg stellt sich meist automatisch ein, das zeigen auch die Stores of the Year 2014.
Text: Andrea Kurtz, 08. Februar 2014
Lateinamerikanische Bossa-nova-Rhythmen als Hintergrundmusik, der Geruch nach frisch gebrühtem Kaffee, eine kleine ausgefallene Speisekarte — angeboten werden belegte Brote: dunkles Vollkorn, dazu Fenchelsalami oder Kaviar — frische Säfte und ein Publikum, dass Kaffee trinkt und dann nebenher fasziniert die beiden großen Räume des TypeHype in Berlin erkundet. In dem Ambiente aus rauem Stein, den schlichten schwarzen Stahlregalen und den Industrielampen werden Schätze aus der eigenen Druckwerkstatt angeboten — Tagebücher, Kissen, Grußkarten, gerahmte Bilder. Kirsten Dietz, die Inhaberin, hat mit ihrem Laden in Berlin-Mitte ein typisches Produkt dieser Gegend geschaffen: kreativ, auf der vorhandenen Bausubstanz aufsetzend, ganz eigen in Stil und Sortiment. Gemeinsam mit den Architekten von S1 ist so der Store of the Year 2014 in der Kategorie Out of Line entstanden. Doch die Konkurrenz war hart: Nominiert hatte die Jury um Michael Reink, den HDE-Bereichsl eiter Standort- und Verkehrspolitik, auch die beiden Münchner Platzhirsche, das Kaufhaus Ludwig Beck mit seiner neuen Kurzwarenabteilung und SportScheck. Die Leistung der alten Kaufmannsfamilie Beck, der es jetzt gelungen ist, die herkömmliche Kurzwarenabteilung „vom Staub zu befreien“ und Wolle oder Knöpfe wie Kunstwerke in Szene zu setzen, imponierte der Jury. Und SportScheck ist „einfach ein toller Laden, voll mit funktionaler, praktischer und schicker Sportmode, die gleich getestet werden kann“, beschreibt die Jury.

„Die Kategorie Out of Line zeigt in diesem Jahr, worauf es uns bei den Stores of the Year ankommt“, erläutert Michael Reink. „Wir bewerten in erster Linie die Leitbildfunktion, den Innovationsgrad und die Alleinstellung des Bewerbers, gefolgt vom Erlebniswert und dem Nutzen für den Kunden.“ Ebenso wichtig für die Jury, der die Berater Wolf Jochen Schulte-Hillen (shselection), Edgar Rosenberger (retail brand services), Sebastian Deppe (BBE Handelsberatung), Heike Fuhrmann (Forum Visual Merchandising) und Daniel Schnödt (Team Scio) angehören sowie die Handelsfachleute Rolf Pangels (Galeria Kaufhof), Oliver Bernhardi (Ludwig Görtz), Martin Küssner (Rewe), Winfried Lambertz (EHI), Immobilien-Experte Bernd Rohde und Einrichter Carsten Schemberg: das Wertschöpfungspotenzial des neuen Shops. Kein Bewerber darf mit seinem Konzept länger als 12 Monate am Start sein — sei es ganz neu entstanden oder in einem komplett umgestalteten Laden umgesetzt.

Streng ist die Jury auch bei ihrer ersten Prüfungssitzung, bei der alle Bewerber anhand ihrer Unterlagen auf Herz und Nieren geprüft werden, bei den Besuchen vor Ort, die alle Jury-Mitglieder absolvieren, und natürlich bei der abschließenden mehrstündigen Sitzung im Verbändehaus am Weidendamm. „Wir reden uns schon ganz schön die Köpfe heiß, bevor der weiße Rauch aufsteigt und wir die Gewinner der Gewinner parat haben“, sagt Reink. Denn bei den rund 50 Bewerbungen pro Wettbewerb sind die, die als Nominierte in die engere Auswahl kommen, automatisch Sieger. „Die drei oder vier Besten in jeder Kategorie zeigen jedes Jahr, was Innovation im Handel heißt“, erklärt auch HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth, der am 28. Januar in Berlin die Stores of the Year 2014 auszeichnete. Mit diesem Grundgedanken war der Wettbewerb auch im Jahr 2005 entstanden — als Richtschnur für die Vorreiter, die die Handelskategorien Fashion, Food, Living und Out of Line nach vorn bringen.

Ein Blick auf die Gewinner seit 2005 (siehe Kasten) liest sich in der Tat wie ein Lehrbuch für moderne, innovative Geschäfte, die Erlebnis und Sortiment in den Mittelpunkt stellen. Preisträger wie Hussel (Food, 2005) oder Manufactum (Out of Line, 2005), Muji (Living, 2006), Hiebers Frischecenter (Food, 2008 und 2012), Engelhorn (Fashion, 2008), 14 oz. (Fashion 2009 und 2013), Rewe Green Building (Food, 2010), Möbelhaus Ventana (Living, 2012) oder Globetrotter (Out of Line, 2012) zeigen auch in den bis zu zehn Jahren seit ihrer Prämierung, dass gute Konzepte nicht altern. „Alle diese Unternehmen waren und sind weiterhin Leuchttürme für ihre Region“, sagt Genth. Diesem Prinzip folgte die Jury in diesem Jahr auch in den Kategorien Food, Living und Fashion.

Kategorie Food: Aus der Vielzahl der Bewerber schafften es ebenfalls eine alte Kaufmannsfamilie, die Edekaner Niemerszein aus Hamburg sowie Gepp’s aus Regensburg mit seinem auf Dipps und Öle spezialisierten Konzept und die t.Lovers, mit einem exklusiven Angebot von 6.000 Tees, ebenfalls aus Hamburg, in die Nominierung. „Zwei spannende Nischenkonzepte und ein Vollversorger mit Ambiente — alle drei zeigen einen exzellenten Umgang mit Lebensmitteln, betonen deren Wertigkeit und vor allem die Lust an guter Ernährung“, erläutert Reink. Durchsetzen konnte sich Edeka Niemerszein mit seinem attraktiven Laden, den vielen gemütlichen Nischen dort, dem breiten und tiefen Sortiment bis hin zu den Spezialitäten bei Tabak, Wein — ein eigener Sommelier steht den Kunden zur Seite — oder Süßwaren. Vor allem die „integrierte Lage“ mitten in der Innenstadt hatte es der Jury angetan, denn hier sei die optimale und gleichzeitig hochwertige, attraktive Nahversorgung G rundlage des Konzepts, hieß es.

Kategorie Living: Hier unterschieden sich die Konzepte der Favoriten nicht nur deutlich voneinander, sondern dieser Abwechslungsreichtum faszinierte die Jury auch derart, dass vier Nominierte festgelegt und einer genaueren Prüfung unterzogen wurden. Möbel Dick in Lauchringen an der Schweizer Grenze überzeugte mit seiner durchdachten und gut erreichbaren Ansammlung von Fachmärkten, die sich komplett um das Thema Einrichten kümmern. Abt!Schöner Leben in Ulm, das traditionsreiche Haus für alles rund ums Essen, Kochen und Wohnen, setzt seit dem Umbau 2012 neue Maßstäbe für die Branche und zeigt, wie Kunden heute noch für schönes Geschirr oder hochwertige Gläser begeistert werden können. „Dornröschen in Düsseldorf dagegen hat die Jury einfach verzaubert“, schmunzelt Reink. Ein kleines, ungünstig gestaltetes Geschäft für Dekoration in den Düsseldorfer Schadow-Arkaden, ohne Ladenbau-Spezialisten entstanden, macht vor, „wie man aus Nix ein ganz tolles Konzept zaube rt“. Der Sieger in dieser Kategorie kann Elemente all dieser Geschäfte in sich vereinen und faszinierte die Jury schon durch sein tolles Äußeres: Der Wohnpark Binzen wirkt mit seinem ellyptischen Gebäude wie ein modernes Raumschiff. Innen besticht nicht nur das umfangreiche Sortiment, sondern vor allem die ausgefeilte Wegführung und die Integration hochwertiger Gastronomie. „Kunden finden hier genau das, was sie suchen, wenn es ums Thema Wohnen geht: ein exzellentes Vorbild mit vielen Anregungen fürs eigene Zuhause“, erläutert Jury-Mitglied Sebastian Deppe von der BBE in München.

Kategorie Fashion: Auch diese Kategorie stellte die Jury vor große Herausforderungen. Denn nominiert wurden in der ersten Runde der neue Breuninger am Kö-Bogen in Düsseldorf, das komplett neu gestaltete Modehaus Garhammer in Waldkirchen, der neue Gant-Store in München sowie die Wilsmann anziehbar in Westerwiehe bei Rietberg. „Hier standen hervorragende Ideen aus der Provinz einem neuen städtebaulichen und architektonischen Highlight von Düsseldorf gegenüber — plus ein Geschäft, dass wie die eigene Wohnung daherkommt und die hochwertige Damen- und Herrenmode so präsentiert als wäre es der eigene Kleiderschrank“, fasst Michael Reink zusammen. Und auch die Energie der Kaufleute Huber von Garhammer oder von Rudolf Wilsmann, der aus einem alten Gasthof aus Familienbesitz mitten in Westfalen ein Modegeschäft geschaffen hat, dass auch gelegentlich zu Pokerrunden einlädt, beeindruckte die Handelsexperten sehr. Die Entscheidung: zwei Stores of the Year 2014 in dieser Kategor ie. Breuninger und das Modehaus Garhammer machten das Rennen, der erste wegen seiner Architektur und seinem Highlight-Charakter für die gesamte Innenstadt, der andere für die Leistung, mitten im bayrischen Wald Mode, hochwertige und Mainstream-Marken in lichtdurchflutetem Ambiente für die ganze Familie anzubieten. „Hier zeigt ein Modehaus, was möglich ist, wenn man das Ohr immer dicht bei den Kunden hat und, dementsprechend ausgerichtet, absolut State of the Art zeigt“, so die Jury.

Sonderpreis 2014: Und wie schon im vergangenen Jahr — damals sicherte sich das Traditionsmodehaus C.J. Schmidt aus Husum den Store of the Year 2013-Sonderpreis wegen seines Engagement für Innenstadt und Region, inklusive der Nutzung eines brachliegenden Hertie-Hauses, und einer hohen Beratungsqualität — gab es auch 2014 einen Bewerber, der aus allen Kategorien herausfiel. Dies vor allem wegen seiner Immobilie: Dem MA Quartier in Frankfurt. MA ist Japanisch und bedeutet Nische. „Ardi Goldmans umgebaute frühere Diamantenbörse bietet acht neuen Läden nahe dem Eschenheimer Tor eine moderne Heimat — und das keineswegs in einer 1-a-, sondern eher in einer 1-c-Lage“, erklärt Michael Reink. Doch die Immobilie ist nur das eine, die Treiber und Ideengeber, die Kaufleute Ellen Grundheber, Lars-Oliver Hergeth und Joachim Kleinert von Lieblings ..., zeigten schon mit ihrem ersten Laden in Fulda, wie die Zukunft des Warenhauses aussehen könnte. In Frankfurt entwickelten sie diese s Konzept weiter und präsentieren Bekleidung, Accessoires, Kosmetika, Blumen, Bücher und Schmuck, verbunden mit Restaurant und Service-Angeboten wie den Pflege-Lounges. „Licht, Farben und Formen, aber auch die Kombination unterschiedlicher Materialien bilden ein vollständiges Gesamtbild, durch das sich zu schlendern lohnt“, schwärmt Michael Reink. „Großzügige Sitzgelegenheiten als wirkliche Rückzugsbereiche laden zusätzlich ein, zwischen den Auslagen zu verweilen, etwas zu trinken und dann wieder etwas neues zu probieren“, ergänzt Jury-Mitglied Daniel Schnödt von Team Scio. Für die Jury insgesamt Grund genug, den Store of the Year 2014-Sonderpreis an Lieblings ... Frankfurt zu vergeben. „Ist es nicht schön, wenn man gleich beim Betreten eines Geschäfts gefragt wird, ob man etwas trinken möchte, ob man einen besonderen Wunsch hat — oder ob man vielleicht sogar erst einmal den Mantel ablegen möchte?“, fragte Stefan Genth bei der Preisverleihung im Berlin — fast rein theoretisch n atürlich. „Das Gefühl, angekommen zu sein — das vermitteln alle unsere Stores of the Year 2014 dem Kunden. Damit sind sie würdige Nachfolger aller Preisträger seit 2005 und zeigen, was der Handel kann.“ Man darf schon jetzt gespannt sein auf die Stores of the Year 2015. Diese werden wieder zu Beginn des Jahres im Rahmen des Deutschen Handelsimmobilienkongresses in Berlin ausgezeichnet.

2005 bis 2013: Die Stores of the Year


■ 2013 — Fashion: 14 oz., Berlin (Ku’Damm); Food: Frooters, Essen; Living: Hünting Home Company, Borken; Out of Line: MUKK & Königskinder & Rebellen, Münster, Sonderpreis: C.J. Schmidt, Husum
■ 2012 — Fashion: Modehaus Fischer, Taucha; Food: Hieber’s Frische Center in Bad Krozingen; Living: Möbelhaus Ventana, Münster; Out of Line: Globetrotter Ausrüstung, München
■ 2011 — Fashion: JETTE Concept Store, Berlin; Food: Kochhaus, Berlin; Living: Dodenhof, Kaltenkirchen; Out of Line: COEO — Shop der guten Taten, Berlin
■ 2010 — Fashion: Desigual Flagshipstore, Berlin; Food: REWE
Green Building, Berlin;Living: Depot-Filiale, Hamburg; Out of Line: Estella Kochlust, Köln; Sonderpreis: Roncallis Historischer Weihnachtsmarkt, Hamburg
■ 2009 — Fashion: 14 oz. Berlin (Hackescher Markt); Food: Mutterland, Hamburg; Living: Culinarium, Köln; Out of Line: Parfümerie Douglas, Dortmund; Sonderpreis: Oberpollinger, München
■ 2008 — Fashion: Batrax-Hotel, Sylt; Food: Hiebers Frischecenter, Grenzach; Living: WMF, Stuttgart; Out of Line: Jump Reitsport, Löhne; Sonderpreis: Engelhorn, Region Rhein-Neckar
■ 2007 — Fashion: L + T , Osnabrück; Food: Fiedlers Fischmarkt, Bremerhaven; Living: Manufactum, München; Out of Line: Globetrotter, Köln; Sonderpreis: Galeria Kaufhof,
Berlin-Alexanderplatz
■ 2006 — Fashion: Berlinomat, Berlin;Food: Vierlinden, Düsseldorf; Living: Muji Deutschland; Out of Line: O2 Flagship-Store, München; Sonderpreis: Peek & Cloppenburg, Köln
■ 2005 — Fashion: U1, Nürnberg; Food: Hussel, Deutschland; Living: Habitat, Berlin; Out of Line: Manufactum, Berlin; Sonderpreis: Apropos, Köln

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