Zwangsarbeit in der steirischen Rüstungsindustrie: die Lapp-Finze AG 1939-1945
Nach der Veröffentlichung eines Zeitzeugen-Interviews mit einer ehemaligen Zwangsarbeiterin des ehemaligen Rüstungsbetriebes Lapp-Finze in Kalsdorf bei Graz, beschloss die heutige Firmenleitung Roto-Frank, sich intensivst mit der Geschichte ihres Vorgängerbetriebes auseinander zu setzen.Das primäre Ziel des Projektes war die Suche nach heute noch lebenden ehemaligen Zwangsarbeitern, die nach den Plänen der Firma noch im Jahre 2002 zusätzlich aus Mitteln der heutigen Roto Frank AG entschädigt werden sollen. Die heute (Stand August 2002) 19 noch lebenden ehemaligen Zwangsarbeitern wurden interviewt und stellten neben den fast vollständig erhaltenen hauseigenen Archivbeständen der Firma die grundlegenden Quellen zur Aufarbeitung der Thematik dar.
Alle heute noch lebenden Zwangsarbeiter wurden von der Roto Frank AG zusätzlich individuell entschädigt. Sechs ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Russland, den USA und Kroatien nahmen im Vorjahr eine Einladung der Firma an und besuchten erstmals nach Kriegsende wieder Kalsdorf. Die erstellte Studie wurde 2004 in der Reihe des Ludwig Boltzmann-Instituts publiziert.