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Audio: Sacha Stiehler und das Leipziger Jazzlabel Egolaut

Bernd Reiher
Sacha Stiehler.
Sacha Stiehler.
Foto: Bernd Reiher
Die Musikstadt Leipzig ist weltweit für Bach, Gewandhaus und Thomaner bekannt. Dass ihre Musikhochschule in Rest-Deutschland als exzellente Jazz-Schmiede gilt, ist in der Stadt aber eher ein Geheimnis. Die Existenz als Jazzer an der Pleiße ist schwer. Das Label „Egolaut“ steuert gegen.


Die junge Musikantenfirma versteht sich als Plattenfirma mit erweiterter Lizenz. Gewerkelt wird in der Dessauer Straße und im Keller des Café „Telegraph“ - da wo schon einmal das „Tonellis“ war. Reines Plattenmarketing ist für „Egolaut“ ein Geschäftsmodell von gestern. Design, Netzwerkarbeit und Künstlermanagement gehören mittlerweile auch zur Arbeit eines Jazzlabels.

Das Besondere an dieser Unternehmung: Die Zusammenarbeit mit dem Künstler kommt ohne Chefallüren aus. Die drei Labelmacher Antonio Lucaciu, Sascha Stiehler und Robert Lucaciu sind selbst Musikanten. Sie sind Studenten der Leipziger Musikhochschule – stammen aus jener Jazzabteilung, die in Rest-Deutschland ein hohes Ansehen genießt, im Städtchen selber aber ein Nischendasein führt.

Dieser Diskrepanz entstammt auch der Antrieb der drei jungen Leipziger Labelmacher. Weil der Stellenwert des Jazz neben Bach und Hochkultur an der Pleiße so gering ist, können Jazzer nach dem Studium von ihrer Musik hier kaum leben – zu viele der erstklassig ausgebildeten Leute wandern deshalb ab. Ein jährlicher Aderlass, der andere Städte als pulsierende Jazzmetropolen glänzen lässt – Berlin, New York und Köln zählen dazu. „Egolaut“ geht deshalb an die Wurzeln des Leipziger Problemes: Den Boden für den Jazz in der Musikstadt weiter ebnen.

Sacha Stiehler am Klavier.
Sacha Stiehler am Klavier.
Foto: Bernd Reiher

„Die Rahmenbedingungen für die Musikanten hier verbessern“, lautet eines der Kernziele des jungen Projektes. Bedeutet: Auftrittsmöglichkeiten schaffen, Wahrnehmung verbessern, bessere Vernetzung der mitteldeutschen Jazzlandschaft. Denn: Viele Musikanten würde nach dem Studium gerne an der Pleiße bleiben – für eine wirkliche Jazz-Existenz jenseits amtlicher Beihilfe ist die Luft im Raum Leipzig aber zu dünn.

Eine grundsätzlich neue Idee ist das nicht. Ein ähnlicher Ansatz ist das „Horns Erben“ - auch hier sind ehemalige Jazzmusiker der Musikhochschule am Werk und haben eine Bühne übernommen. Selbst das UT Connewitz war anfangs ein Teil des Gedankens, der Leipziger Jazzszene mehr Raum zu geben. Rolf von Nordenskjöld, Ulli Singer und Michael Breitenbach haben hier gespielt. Auch die Big-Band der Hochschule hatte einige Jahre zweimal jährlich im schönen Saal am Connewitzer Kreuz einen festen Termin. Neu bei „Egolaut“ aber scheint die Verbindung von allem: eigene Bühne, Plattenfirma und Künstlermanagement.

Sascha Stiehler, einer der Initiatoren der jungen Musikfabrik, hat seine ersten Pianoschritte in Zwickau gemacht. Ende Februar hatte er im Café „Telegraph“ einen Termin mit dem L-IZ-Reportermikrofon. Ein Gespräch, um mehr über die junge Leipziger Musikfabrik zu erfahren. Dabei für ihn auch die Frage, was am Jazz-Institut der Hochschule eigentlich so besonders ist.


Sacha Stiehler auf der Bühne im Telegraph.
Sacha Stiehler auf der Bühne im Telegraph.
Foto: Bernd Reiher
Stiehler: „Besonders ist, dass sie von der Qualität her zu den besten Hochschulen in Deutschland zählt. Zum einen sind es international bekannte Professoren, die hier unterrichten – zum Beispiel Richie Beirach, Johannes Enders. Zugleich zieht das Studierende an, die ein bestimmtes Level mitbringen.“ Vor allem aber gebe es ein sehr gutes Miteinander. Stiehler: „Man spielt mit den Professoren, auch schon Konzerte. Es ist ein Weg, den man gemeinsam geht, und nicht dieses starre Lehrer-/Schülerverhältnis.“

Im kompletten Gespräch ging es auch um das Geschäftsmodell von „Egolaut“, die Ziele und die Künstler. Der Klaviermann bekam aber auch die Frage nach seinen Wünschen für das Label und die Musikstadt aufgetischt.

Stiehler dazu: „Ich wünsche mir, dass man unterstützt wird – nicht nur finanziell, sondern auch Kontakte und Wege ermöglicht werden. Und, gerade in einer Stadt wie Leipzig, dass man da zusammenarbeitet – nicht immer Nischen bildet. Ich wünsche mir, dass die Leute bleiben und dass immer mehr qualitativ hochwertige Leute herkommen, die so einen Künstlerkreis befruchten. Und: dass es vor allem einen gesunden Umgang zwischen Tradition und Moderne gibt.“

Der Fakt, dass Bach, Mendelssohn und Mahler einen ganz hohen Stellenwert haben, sei nicht zu leugnen und das sei auch toll, so der Musiker und Labelgründer schließlich. Er aber sehne sich nach mehr Gleichgewicht zugunsten der modernen Kunst – mehr Bewusstsein, was sie für die Stadt bedeutet. Stiehler: „Leipzig kann in den nächsten 500 Jahren nicht nur vom Namen Bach zehren. Es müssen neue Leute her, wo man vielleicht in 300 Jahren sagt: Guck mal, der hat hier gewohnt.“ Forsche These, dumm aber ist sie nicht – mehr davon im kompletten Audio-Interview.

Die neue Leipziger Jazz-Fabrik im Netz:
www.egolaut.de

 
Sascha Stiehler über das Label "Egolaut".
Foto & Audio: Bernd Reiher

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