EIN KÜNSTLER IN DER OBERPFALZ

MAX BRESELE 1944 - 1998

vom 06. November bis 31. Dezember 2011


Die Ausstellung ist täglich 24 Stunden geöffnet (soweit die Sonne scheint)
Eintritt frei.
Eine "schillernde Figur am Rande der Gesellschaft", "wunderbar quer" aber auch sperrig und mitunter wortkarg: So beschreibt der Leiter des Schwandorfer Künstlerhaus Heiner Riepl seinen Künstlerkollegen, den er noch persönlich kannte. Wie ein Kunstvertreter ist Max Bresele bei ihm aufgekreuzt. Seine Bilderbücher wollte er schnell mal für einen Fünfziger verkaufen, seine Kunst aber nur widerwillig vermarkten lassen.

Als der Künstler im Alter von 54 Jahren in Oberviechtach starb, hinterließ er ein Moped, einen Schuldenberg - und eine randvoll mit Objekten und Bildern gefüllte Scheune. Hinter den dünnen Brettern, jenseits von Zentralheizung und Warmwasserversorgung hatte der gebürtige Fronberger in Uckersdorf bei Schwarzhofen inmitten seiner Sammlung einen Platz gefunden.

Mit Vorliebe hatte Max Bresele Abfallprodukte der Konsumgesellschaft verwertet, der Schrottplatz war seine Fundgrube.

"Er war Bildhauer, Filmemacher und Objektkünstler mit Schnittstelle zum Design. Mit dem Schweißgerät rückte er Waschmaschinentrommeln auf den Leib, zauberte aus Obstkisten scheinbar robuste Stilmöbel und nutzte ramponierte Spielzeugautos für Kollagen. Die naiven Malereien eines Künstlerkollegen hat er überpinselt, in bizarre Rahmen gesteckt und mit allerlei Applikationen versehen.

Von seinem leidenschaftlichen Schaffensdrang zeugen absurde Werkzeug wie der zum Wasserschöpfer umfunktionierte Stahlhelm. Auch als Environment-Künstler hat Bresele Spuren hinterlassen: Alte Töpfen und Pfannen hat er nicht nur mit Grünzeug sondern auch mit Steinen und Kabeln bepflanzt. Aber auch expressive Landschaftbilder finden sich in der umfassenden Sammlung neben seinen Neo-Da-Da-Projekten wie dem "Karren der Depression". Seine spröde Ästhetik, gepaart mit Fortschrittskritik hat ihn auch auf die Seite der WAA-Gegner verschlagen: Seine Visionen drohender Zerstörung hat Max Bresele auf bewusst zerkratztem Zelluloid dokumentiert und in den 80er Jahren auch mit Hilfe von Notstromaggregat und Filmprojektor im Taxölderner Forst gezeigt. Wie kleine Altäre nehmen sich dagegen seine Objektkästen aus, angefüllt mit Plastikpuppen und Wohlstandsschrott.