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Ein namhafter Militärhistoriker

Matthias Rogg kehrt für Vortrag von Potsdam in die Heimatstadt zurück

Von unserem Mitarbeiter

Thomas Brunner

Wenn man als Rosengartenbesucher in den Sommermonaten auf einen noch jungen Mann stößt, der inmitten des Kulturparks zarte Aquarelle anfertigt, könnte es sich dabei um Matthias Rogg handeln. In dem Fall hat der Freizeitmaler mal wieder einige hundert Kilometer Fahrstrecke abgerissen, denn der Rosengartenfreund lebt und arbeitet in einer fernen Stadt, in der es momentan noch kälter ist als in Zweibrücken.

„Militärgeschichtliches Forschungsamt. Abteilung Forschung. Forschungsbereich IV. 114411 Potsdam" lautet Roggs Arbeitsadresse und vor seinem Dienstgrad „Oberstleutnant" hat der Berufssoldat noch die Kürzel „Dr. phil." stehen. Die Grundlagen zu diesem Titel hat sich Matthias Rogg, Jahrgang 1963, in Zweibrücken geschaffen: Am Hofenfels-Gymnasium hat er 1982 Abitur gemacht. Als Sohn eines Soldaten schon als Kind oft umgezogen, fiel sein Blick aus dem Kinderzimmer ab 1973 genau auf die Rennwiese.

Roggs Mutter lebt nach wie vor in Zweibrücken. Dass ihr Sohn sich derzeit in hiesigen Gefilden aufhält, hat aber vorwiegend berufliche Gründe. Der Bundeswehrler mit dem Doktortitel hält auf Einladung der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik/Sektion Zweibrücken einen Vortrag. Am Donnerstag, 2. Februar, beschäftigt er sich im Offiziersheim der Niederauerbach-Kaserne unter dem Titel „Armee des Volkes?" mit dem Verhältnis von Armee und Gesellschaft in der DDR zwischen Mauerbau und Mauerfall.

Matthias Rogg gilt als namhafter Militärhistoriker, lehrt an der Potsdamer Universität sowie der Bundeswehr-Uni in Hamburg und kann aus dem Stegreif auch über die Zweibrücker Vergangenheit und Gegenwart als Garnisonsstadt referieren. „Die Zweibrücker sind militärfreundlich, ohne militaristisch zu sein", weiß Rogg und zählt den Menschenschlag hier - Vergleichsmöglichkeiten hat er genug - zu den liebenswertesten der Republik. „Hier wird ganz selbstverständlich mit den Soldaten der Stadt gelebt."

Bei seinen regelmäßigen Besuchen hat der Vater zweier Töchter feste Bezugspunkte, die er sich mit der Familie immer wieder mal anschaut. „Die Stadtbibliothek ist ein solcher Punkt. Hier war ich als Kind schon sehr gerne, habe viele Geschichts- und Sachbücher ausgeliehen." Das Landgestüt steht dank pferdebegeistertem Nachwuchs ebenfalls auf der Stippvisitenliste des Historikers. „Hier schließt sich wieder der Kreis zur Rennwiese, die ich als Kind in der Dr.-Ehrensberger-Straße vor Augen hatte", meint Rogg und fällt vom Hochdeutschen mühelos in die hiesige Mundart zurück. „Ob ich muss oder will, der Dialekt passt sich schnell wieder an."

Aus dem Blickwinkel des Großstädters präsentiere sich Zweibrücken trotz aller kassenbedingter Sorgen gemütlich und lebenswert. „Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt", erklärt der Soldat und hat sich vorgenommen, auch mal wieder einen Blick in seine alte Bildungsstätte zu werfen. „Meine Lehrer am Hofenfels-Gymnasium hatten echt was auf dem Kasten. Ich habe ihnen viel zu verdanken. Besonders meinem Deutschlehrer und meiner Geschichtslehrerin."

Dort, wo er lebt und arbeitet, müsste Rogg als bekennender Fußball-Fan eigentlich den Namen „Hertha BSC" begeistert im Munde führen. Tut er aber nicht so oft. Das Herz des Oberstleutnants hängt an einem Club, der der Region hier momentan eher Sorgen als Freude bereitet. „Ich bin aber sicher, der FCK schafft das", übt sich Rogg in Optimismus. Beim ersten Heimspiel der Roten Teufel nach der Winterpause am Sonntag gegen Schalke war er mit seinen Töchtern Hannah-Sophia und Clara-Benigna auf der Tribüne. Zu Deutschlands temperamentvollstem Berg hat er ohnehin ein besonderes Verhältnis. „Einer meiner besten Freunde ist Pfarrer in der Kirchengemeinde am Betzenberg." (bun)

LAPPS / LAPPS

Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Zweibrücker Rundschau
Datum: Nr.27
Datum: Mittwoch, den 01. Februar 2006
Seite: Nr.14

 

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