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Kaditz

Das Straßenangerdorf Kaditz umfasste ursprünglich nur 6 Höfe zwischen Altkaditz und dem Riegelplatz. Die Einwohnerzahl lag jahrhundertelang bei 300 bis 400. Das Dorf mit der dem heiligen Laurentius geweihten Kirche bildete einst den geistigen Mittelpunkt für acht bis neun umliegende Dörfer.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts führte die alte Leipziger Chaussee nahe am Dorf vorüber, wodurch Kaditz oft unter Kriegen zu leiden hatte.

Die Industrialisierung der Nachbarorte griff nur mit kleineren Betrieben, hauptsächlich auf »Neukaditz« an der Rankestraße über. Dieser Ortsteil entstand mit vorstädtischen Arbeiterhäusern. Durch Hans Erlwein wurde dann auf dem nahezu niedrigsten Punkt der Stadt 1911 die städtische Kläranlage errichtet. Sie war seinerzeit die modernste mechanische Kläranlage Europas. Letzter Meilenstein war 1994 die Inbetriebnahme einer neuen Anlage zur Klärschlammbehandlung.

Zwischen den beiden Weltkriegen entstanden einzelne unabhängige Kleinhaussiedlungen zwischen Kötzschenbroder und Gleinaer Straße. Von 1913 bis 1926 befand sich westlich der Washingtonstraße der Dresdner Flugplatz, wo für Zeppelin Luftschiffe gebaut worden sind.

Die Industrie hat in Kaditz nie eine besondere Bedeutung erlangt, so dass der Gemüsebau die bestimmende Haupterwerbsquelle für die Kaditzer geblieben ist. Im Vergleich zu anderen Dresdner Stadtteilen hat Kaditz aufgrund seiner Abgeschiedenheit am längsten seinen dörflichen Charakter erhalten.