Der Ursprung der Pommernente ist in Dunkel gehüllt. Wahrscheinlich sind schon Anfang des 19.Jahrhunderts aus weißen, schwarzen und wildfarbigen Entenschlägen immer wieder Kreuzungen erzielt worden, bis sich daraus nach und nach die Vorstellung von einer blauen und dann später einer schwarzen Ente mit weißer Latzzeichnung entwickelte.
Ihr ursprüngliches Zuchtgebiet lag in Vorpommern im ehemaligen Regierungsbezirk Stralsund. Sie wurde früher auch Schwedenente genannt, da dieses Gebiet bis zum Jahre 1815 zu Schweden gehörte. Hier stand von alters her die Entenzucht in voller Blüte. Bereits in den 40er und 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden ohne Einfluss ausländischer Rassen blaue Enten gezüchtet, die Schweden genannt wurden.
Es ist also wahrscheinlich, dass es sich bei den Pommernenten um eine deutsche Rasse handelt. 1899 formulierte R. Kramer die charakteristischen Merkmale: „Die lange und gestreckte Körperform zeichnet sich durch ihr blaugraues Gefieder aus“.
Äußerlich ist die Pommernente wie die Haubenente eine Ente im Landententyp, das heißt, sie besitzt einen langen, breiten und tiefen Körper. Sie wird in 2 Farbschlägen gezüchtet, wobei der blaue der ursprünglichere ist. Blau ist genetisch eine Aufhellung des schwarzen Farbstoffes, in dem die Tiere ebenfalls gezüchtet werden. Bei den Blauen besteht seitens der Sportzüchter die Forderung: „Blau über den ganzen Körper gleichmäßig getönt, am Vorderhals und Kropf ein weißer Latz mit möglichst regelmäßiger Abgrenzung, dunkelgrüner Schnabel beim Erpel, bei der Ente dunkelschieferfarben bis schwarz. Die Bohne (=Schnabelspitz) sollte bei beiden Geschlechtern schwarz sein. Die Läufe sollen schwarz-rot gefleckt bis schwarz erscheinen.“ Die Pommernente beginnt bei günstiger Witterung im Februar/März mit dem Eierlegen. Sie legt dann bis Ende Juni oder Anfang Juli ca. 70-100 blaugrüne wohlschmeckende Eier. Natürlich wird ein solcher Eierertrag nur erzielt, wenn die Tiere sich auf offenem Wasser sowie in Feld, Wald oder Wiese frei bewegen können.
Sie lieben weiten Auslauf, doch passen sie sich auch gut den verschiedensten Verhältnissen an und gedeihen bei ausreichender Möglichkeit zum Baden auch ohne Schwimmwasser. Vor allem sind sie auch an ein hartes und raues Klima angepasst.
Die Pommernente brütet besser und zuverlässiger als die meisten anderen Entenrassen und zieht problemlos ihre kleinen Entchen auf. Die Jungen gelten als robust, wachsen schnell heran und befiedern sich rasch. Nach 4-5 Monaten sind die Tiere ausgewachsen, wobei die Ente dann ca. 2,5kg, der Erpel ca. 3kg wiegt.
Sie sind ideal als Wirtschaftstiere für Biobauern geeignet, die nicht immer Jungenten kaufen wollen, aber auch für Hobbyzüchter, die Probleme mit der Schlachtung ihres Nachwuchses haben,. Dieser lässt sich für die Zucht gut verkaufen, weil ja aufgrund der Seltenheit eine große Nachfrage nach Zuchttieren besteht.
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