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Aktien

Printsparte abgespalten

News Corp ohne Zeitungen

Ab heute ist es nun endlich so weit: die von einigen Investoren seit langem geforderte Aufspaltung von Rupert Murdochs Medienkonglomerat in eine Unterhaltungssparte mit Film und Fernsehen sowie eine Printsparte mit dem schwächelnden Zeitungsgeschäft ist vollzogen.

Die Verlagssparte des Medienimperiums von Rupert Murdoch zieht ab Handelsbeginn in den US-Aktienindex S&P 500 ein. Dort ersetzen die Titel der News Corp die Aktien des Einzelhändlers Apollo Group. Mitte Juni hatten die Aktionäre der alten News Corp der Aufspaltung ihres Unternehmens zugestimmt. Seit dem 28. Juni laufen die Fernsehsender und Filmaktivitäten unter dem Namen 21st Century Fox.

Die Verlagssparte mit dem Flaggschiff "Wall Street Journal" oder den britischen Zeitungen "Times" und "Sun" wird den alten Firmennamen weiterführen. Murdochs Macht wird durch die Aufspaltung nicht beschnitten: Er wird den größeren Fernsehzweig als Chef führen und als Vorsitzender des Verwaltungsrats auch die Geschicke der Verlagssparte bestimmen.

Hohe Abschreibungen erforderlich

Kritikern zufolge bereitet Murdoch mit der Abspaltung die Trennung vom ertragsschwachen Verlagsgeschäft vor. Noch vor der Abspaltung hat die Gruppe im ersten Quartal Abschreibungen von 1,4 Milliarden Dollar vorgenommen, in erster Linie auf die australischen Zeitungen. Damit muss der Verlag seinen Anlegern vorerst keine weitere bittere Pille mehr verabreichen.

Im ersten Quartal hat das noch vereinigte Medienkonglomerat einen deutlichen Gewinnsprung erzielt. Mit einem Überschuss von 0,36 Dollar je Aktie fiel der Gewinn gleichzeitig ein Cent besser aus als von den Analysten erwartet worden war. Der Umsatz kletterte gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 13,5 Prozent auf 9,54 Milliarden Dollar, was ebenfalls über den Konsensschätzungen der Analysten von 9,14 Milliarden Dollar liegt.

News Corp: Kursverlauf am Börsenplatz Frankfurt für den Zeitraum Intraday
Kurs
12.46
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Fernsehgeschäft boomt

Mehr als die Hälfte des operativen Ergebnisses kam jedoch vom Fernsehgeschäft. Dazu hat auch der deutsche Bezahlsender Sky Deutschland beigetragen. Wichtigster Bestandteil von News Corp ist inzwischen Fox News, der kommerziell erfolgreichste Nachrichtensender der USA. Spätestens seit der Zahlung von einer Million Dollar an die Republican Governors Association im Jahr 2010 handelt es sich bei Fox News um einen der Republikanischen Partei nahestehenden Sender.

Auch der nun abgespaltene Verlagszweig warf im ersten Quartal wieder mehr Geld ab, weil die die finanziellen Belastungen aus dem Abhörskandal bei der britischen Sonntagszeitung "News of the World“ zurückgegangen sind. Insgesamt bleibt die Zeitungssparte aber ein schwieriges Geschäft. Wegen des allgemeinen Zeitungssterbens wurde die Printsparte bereits im Sommer 2012 als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert. Murdoch legte zudem alle operativen Ämter in der Zeitungssparte nieder.

"News of the World" eingestellt

In Großbritannien stellte Murdoch im Zuge des Abhörskandals mit der "News of the World" eine seiner vier Zeitungen ein. "The Sun" erscheint als Ersatz seit Februar 2012 dafür auch am Sonntag. In den USA bringt das Boulevardblatt "New York Post" dem Konzern jedes Jahr Verluste im zweistelligen Millionenbereich ein.

lg

Stand: 01.07.2013, 15:26 Uhr

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