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Icon   EnterTechnik – Technisches Jahr für junge Frauen

Frauen und Technik?!

Vanessa Jasmin Lemke • Thu Oct 24 00:00:00 CEST 2013

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Schirmherrin Dilek Kolat (SPD) mit den Teilnehmerinnen der Initiative "EnterTechnik". Das Pilotprojekt startete am 1. September. (Foto: mov-berlin)

Viele technische und handwerkliche Betriebe leiden nicht nur unter dem Fachkräftemangel, sondern es fehlen auch Frauen. Mit der neuen Initiative „EnterTechnik“ der Bildungsorganisation LIFE e.V. soll sich das ändern.

Am Anfang stand eine Frage „Wie schaffen wir es, Frauen zu motivieren, in alle Berufsfelder zu gehen?“, sagte Kirsten Frohnert vom LIFE e.V. bei der Auftaktveranstaltung für das Technische Jahr für junge Frauen in Berlin am Mittwoch. Die Initiative  „EnterTechnik“ wurde als Anlehnung an das Soziale oder Ökologische Jahr ins Leben gerufen und bietet jungen Frauen einen besseren Einblick und Einstieg in technische Berufe.

Vorurteile müssen endlich beseitigt werden

Schirmherrin des Projekts ist die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen Dilek Kolat (SPD). „Das allgemeine Vorurteil, dass Frauen und Technik sich nicht vertragen, muss beseitigt werden“, sagte Kolat. Viele Mädchen seien schon zu Schulzeiten technisch begabt, doch es brauche noch Überzeugungsarbeit und Vorbilder, um sie für die technischen Ausbildungen zu gewinnen. Die Mischung aus großen, mittleren und kleinen Unternehmen in Berlin und Brandenburg sei „EnterTechnik“ gut gelungen.

Insgesamt beteiligen sich 18 Unternehmen aus Branchen wie Mobilität, Hightech und Kommunikation an dem Pilotprojekt. „Die jungen Frauen können nicht nur schnuppern, sondern arbeiten ein Jahr lang im Rotationsprinzip in bis zu sechs ausgewählten Betrieben. Ich hoffe, dass nach diesem Jahr viele Ausbildungsverträge entstehen“, sagte Kolat.

Kirsten Frohnert freute sich über den großen Anklang, den die Initiative bekam. Aus 56 Bewerberinnen wurden am Ende 20 ausgewählt, unter anderem auch eine Teilnehmerin aus Hamburg.  „Wir wollen das Projekt regional ausbauen und weitermachen. Es wird wissenschaftlich begleitet, aber es ist noch ungewiss, wie es weitergehen wird“, sagte Frohnert.

Wir wollen anpacken

Nicht nur die Initiatoren sind mit dem bisherigen Verlauf des Projekts zufrieden, sondern auch die Teilnehmerinnen. „Es ist eine super Orientierung“, sagte die 19-jährige Claudia Koeppen aus Oranienburg. „Während der Abiturzeit habe ich meine Liebe zur Mathematik entdeckt. Ich möchte  in diesem Bereich arbeiten und eine Ausbildung oder ein Studium machen, wusste aber nicht, welche Möglichkeiten die Technik bietet.“ „EnterTechnik“ schaffe Begegnungs- und Erfahrungsräume, in denen man sich untereinander austauschen kann. „Ich merke, was mich interessiert und kann überall hineinschnuppern“, sagte die 18-jährige Melina Michael aus Berlin. „Dadurch fällt es mir leichter, bestimmte Berufe auszuschließen."