22. Spieltag

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SV Babelsberg 03
2 : 1
FC Hansa Rostock

Spieltagsberichte

Die Lage: Es fällt derzeit etwas schwer, noch viel Positives an der Situation der Nulldreier zu finden. Vielleicht der eine blitzsaubere Konter in Karlsruhe zum Ausgleich, der zeigt wie es mit genug Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit gehen kann. Vielleicht die Tatsache, noch aus eigener Kraft den Klassenerhalt realisieren zu können. Vielleicht die Unterstützung der Fans, die trotz  der misslichen Lage zur Mannschaft halten. Leider gibt die Offensivleistung dieser Mannschaft wenig Hoffnung auf die notwendigen Siege. Nur Kampf und Einsatz in der Defensive wird uns die nötigen Punkte kaum bringen können. Es bedarf mehr Entschlossenheit, Laufbereitschaft und vor allem mannschaftliches Zusammenspiel, um sich wenigstens klare Torchancen zu erarbeiten. Es wird höchste Zeit den Fans im KarLi zu zeigen, wie man sich für diesen Verein zerreißt. Es stehen noch fünf Heimspiele an. Den Anfang machen zwei vielleicht vorentscheidende Ostderbys gegen Rostock und Erfurt. Dazwischen findet am Mittwoch die außerordentliche Mitgliederversammlung auf dem Gelände der Uni Potsdam statt, in der auch die strukturellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des Vereins geschaffen werden sollen. Sportlich sind wir auf dem vorletzten Tabellenplatz angekommen, da die Konkurrenten aus Stuttgart und Dortmund ihre Spiele am letzten Wochenende siegreich gestalten konnten. Wie schon erwähnt haben wir es aber (vorbehaltlich des hier nicht weiter zu erläuternden vorzeitigen Insolvenzfalls der Alemannia) noch selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu schaffen, aber das ist bloße Theorie wenn die Mannschaft nicht auf dem leider immer noch ramponierten Rasen eine klare spielerische Steigerung zeigt oder wenigstens die Standards gefährlicher ausgeführt werden. Im Aufstiegsrennen machen es nun fünf Mannschaften unter sich aus, wobei der KSC und die Arminia aus Bielefeld nach ihren Siegen sich schon leicht absetzen konnten. Münster bliebt bei einem ausstehenden Nachholspiel allerdings noch dran, während den Osnabrückern und Heidenheimern ihr Unentschieden im direkten Duell jeweils wenig weiterhilft.

Das Spiel:
Im Nachholspiel des 22.Spieltages treffen die Nulldreier am Dienstagabend ab 19 Uhr im KarLi auf den FC Hansa Rostock. In der Hinrunde verloren die Nulldreier in einem sehr farbigen Spiel, zumindest was die zehn Gelben Karten angeht, mit 1:4. Die Hanseaten haben sich frisches Selbstbewusstsein durch den denkwürdigen 4:3 Erfolg nach 1:3 Rückstand in Aachen geholt und konnten sich so ein wenig von der Abstiegszone absetzen 


Der Gegner: .

Die Mannschaft:  Hansa ist trotz des deutlich geringen Etats als Mitfavorit um den Aufstieg in diese Spielzeit gegangen. Man hatte zwar mit Peitz, Jänicke oder auch Wiemann einige Abgänge zu verkraften, aber konnte sich mit Plat, Smetana oder Leemans eigentlich auch verstärken. Zudem hat man mit den Nachwuchsspielern Jordanov, Weilandt oder Adamyan auch spielerisch talentierte Leute in den Profikader geholt. Die ersten Wochen der Saison verliefen jedoch nicht wie erhofft, und so musste Wolfang Wolf bereits Anfang September den Trainerstuhl räumen. Der Wechsel zu Marc Fascher machte sich anfangs auch positiv bemerkbar. Man gewann fünf von sechs Spielen und näherte sich wieder den Aufstiegsrängen. Im November begann dann aber eine beispiellose Negativserie mit nur sechs Punkten aus fünfzehn Spielen, die nun auch den bei den Fans beliebten Marc Fascher unter Zugzwang setzte, das Spiel in Aachen gewinnen zu müssen, was genauso legendär wie glücklich gelang. Allerdings war das Spiel der Hanseaten auch dort nicht vollauf überzeugend. Einige Abwehrschnitzer und diverse Abspielfehler prägten das Spiel beider Mannschaften. Allerdings glaubten die Rostocker trotz des Zweitorerückstandes noch an die Wende, und dieser Wille zum Sieg bringt dann vielleicht den Rückhalt und Zuversicht bei den Fans, den es im Abstiegskampf benötigt. Zur Mannschaft ist nun nach längerer Verletzungspause auch wieder Ondrey Smetana gestoßen und machte (wenn auch durch einen abgefälschten Rechtsschuss) den Siegestreffer. Seine Kopfballstärke und Präsenz hatte gefehlt. Nach Johan Plat mit 9 Toren ist Smetana mit 8 Toren der zweitbeste Torjäger der Norddeutschen, aber auch Tom Weilandt schaltet sich immer wieder vorne ein, um für Torgefahr zu sorgen. Dennoch ist Hansa Rostock alles andere als gefestigt. Einige Konzentrationsmängel im Abwehrverbund und Abspielfehler im Aufbauspiel ermöglichem dem Gegner immer wieder Torchancen, was acht Gegentore in den letzten drei Spielen beweisen.

Die letzte Aufstellung: 19 Kevin Müller - 3 Matthias Holst - 15 Ronny Marcos - 28 Maurice Trapp - 6 Ken Leemans - 11 Alex Mendy - 14 Tom Weilandt - 17 Manfred Starke - 21 Michael Blum - 33 Leonhard Haas - 10 Johan Plat

Der Trainer: Marc Fascher
Die taktische Ausrichtung: 4-2-3-1 System
Das Saisonziel: ursprünglich wollte man um den Aufstieg mitspielen, aber jetzt geht’s nur noch um den Klassenerhalt
Die letzten Spiele:
32. Spieltag Hansa Rostock – Arimina Bielefeld 0:2 (0:0); Tore: 0:1 Müller (48.), 0:2 Hornig (61.); Zuschauer: 9000

33.Spieltag Alemannia Aachen – FC Hansa Rostock 3:4 (2:1); Tore: 0:1 Blum (22.). 1:1 Thiele (23.), 2:1 Kefkir (45.), 3:1 Kefkir (62.), 3:2 Weilandt (76.), 3:3 Plat (80.), 3:4 Smetana (82.); Zuschauer: 9323

Die Tabellenposition: Platz 13 mit 37 Punkten aus 32 Spielen
Die Vereinsanschrift: Geschäftsstelle F.C. Hansa Rostock, Trotzenburger Weg 14, 18057 Rostock, Telefon: ++49 (0381) 499 99 10, Telefax: ++49 (0381) 499 99 70, E-Mail: info@fc-hansa.de 
Die Internet-Seite: www.fc-hansa.de
Die Vereinsfarben: weiß-blau

Die letzten direkten Punktspielvergleiche:
26.02.2011 FC Hansa Rostock - SV Babelsberg 03 3:0 (1:0); Tore: 1:0 Jänicke (10.), 2:0 Wiemann (49.), 3:0 Vujanovic (90.); Zuschauer: 11000

04.08.2012 FC Hansa Rostock - SV Babelsberg 03 4:1 (0:0), Tore: 1:0 Plat (12.), 2:0 Smetana (17.), 2:1 Kreuels (45.), 3:1 Weilandt (80.), 4:1 Leemans (84.); Zuschauer: 10200

 

Fazit: Es ist vielleicht am Dienstag die letzte Chance, mit einem Sieg so etwas wie eine positive Grundstimmung im gesamten Verein zu schaffen, gerade auch vor der Mitgliederversammlung am Folgetag, und daraus auch noch mal Kraft für die letzten Spiele und den ungemein wichtigen Landespokal zu tanken. Hansa kommt mit einem Erfolgserlebnis aber auch keineswegs mit fehlerloser Leistung nach Babelsberg. Was man in jedem Fall von all unseren Spielern erwarten darf, ist in einem Spiel mit dieser sportlichen Brisanz und des Zuschaueraufkommens unbändigem Siegeswillen zu zeigen.

 

 Allez les bleus

Aktuell ist kein Spieltag und der Ticker inaktiv. In Zukunft kann man hier alle vergangenen Ticker einsehen.

Ein denkwürdiger Fußballabend im KarLi

Mal ehrlich: So einen grandiosen Auftritt unserer Mannschaft hatte wohl kaum jemand an diesem Abend erwartet. Ich versuchte mir seit längerem vorzustellen, wie ein Sieg über den FC Hansa Rostock aussehen könnte, doch es wollte mir nicht gelingen. Bei den letzten Auftritten der Nulldreier hatte der Vorwärtsgang einfach zu sehr gehakt. Es mangelte an Ideen im Angriffsspiel und folgerichtig hatten Chancen Seltenheitswert. Tore für Blau und Weiß konnten im KarLi zuletzt am 2. Februar bejubelt werden. Das waren trübe Aussichten, wenn man bedachte, dass die Hanseaten auch noch mit der Empfehlung eines 4 zu 3 Auswärtssieges aus Aachen an den Babelsberger Park kamen.

Es sollte also einiges auf uns zu kommen an diesem Abend. Drei Punkte mussten aber her, um die Abstiegsränge zu verlassen. Auf der Mannschaft lastete gewaltiger Druck vor diesem so wichtigen Spiel. Dieser hatte sich irgendwie auf mich übertragen, denn die Kollegen im Web-Team hatten schon den Bericht über den ersten Heimsieg im Jahr 2013 angekündigt. Oese verbarg die Ankündigung noch im internen Forum (war er sich womöglich doch nicht ganz sicher?), doch Matzetias machte es dann öffentlich in seinem Bericht zum Stuttgart-Spiel.

Als ich das KarLi betrat, wurde mir sofort klar: Die Rekordkulisse von 9.032 Zuschauern musste auf dieser Ankündigung beruhen.

Um 19.00 Uhr war alles bereitet für einen ganz besonderen Fußballabend. Unser Interims-Trainer und Teenie-Schwarm Almedin Civa hatte ganz konkrete Vorstellungen, wie es mit dem Sieg gehen sollte: Vor dem Spiel soll er gesagt haben: Lasst uns heute ganz oft Olsenbande spielen. Wenn das keine Aufforderung zum Tore schießen war!

Alme veränderte die Mannschaft gegenüber dem Auswärtsspiel beim Tabellenführer KSC auf nur einer Position. Oliver Kragl rückte für Assimiou Touré in die Abwehrreihe. Gäste-Trainer Marc Fascher nahm gegenüber dem Sieg in Aachen zwei Wechsel vor: Tommy Grupe und Julien Humbert spielten für Maurice Trapp und Leonhard Haas.

Die Zuschauer sahen einen intensiven Beginn beider Mannschaften, wobei  die Gäste etwas besser in das Spiel fanden. Ein erstes Achtungszeichen der Gäste setzte Manfred Starke mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, den unser Keeper Freddy Löhe sicher parierte (4. Min.). Die ersten Aktionen unserer Equipe waren von Nervosität gekennzeichnet. Dennoch hatten auch die Nulldreier früh die Gelegenheit in Führung zu gehen. Christian Essig konnte  aber einen langen Ball von Philipp Kreuels nicht verwerten. Er scheiterte frei stehend an Gäste-Keeper Kevin Müller (9. Min.).

Nachdem die Blauen nach einem Lattenschuss von Johan Plat noch im Glück waren (21. Min.), gerieten sie nach Ken Leemans‘ platziertem Distanzschuss in Rückstand (26. Min.). Alme sagte: Nun hätten wohl alle gedacht: „Es ist vorbei“. Weit gefehlt, unsere Mannschaft verstärkte die Offensivbemühungen und wurde dafür belohnt. Vor allem auf der rechten Seite sorgte Süley Koc immer wieder für Unruhe in der Rostocker Hintermannschaft und setzte sich ein ums andere Mal gegen seinen Gegenspieler Ronny Marcos durch. Süley war es auch, der mit seiner präzisen Freistoßflanke von der rechten Seite den Ausgleich vorbereitete. Markus Müller netzte per Kopf ein (34. Min.) und sorgte für  grenzenlosen Jubel im KarLi. Endlich Müllerte es wieder!

Hatten zwischen dem ersten und zweiten Müller-Saisontor noch Weihnachten und Ostern gelegen, waren es nun nur gut zehn Minuten. Eine ähnliche Freistoßsituation, diesmal von der linken Seite, brachte das Müller-Doppelpack und die Wende im Spiel. Wieder führte Süley den Freistoß aus und Müller war mit dem Kopf zur Stelle und ließ seinem Namensvetter im Gästetor keine Chance (44. Min.). Man konnte den Eindruck haben, mit diesem Kopfball wurde der gesamte Frust der letzten Wochen und Monate herausgelassen. Dass der Jubel im KarLi unter den Nulldrei-Anhängern danach nicht überschäumte, verhinderte Schieri Karl Valentin mit dem Pausenpfiff.

Nach dem Pausentee gab es ausreichend Gelegenheiten für die Gastgeber, den Sack zuzubinden. Nach einer Stunde Spielzeit und einem Foul an Markus Müller im Strafraum zeigte Schieri Valentin auf den 11m-Punkt. Philipp Kreuels trat zum fälligen Strafstoß an, prüfte aber nur den Pfosten auf seine Standfestigkeit (62. Min.). Kurz darauf (66. Min.) versäumte Süley, sich für seine überragende Leistung zu belohnen und scheiterte frei vor dem Tor. Kurz vor Ultimo (88. Min.) verfehlte Süley nochmals das Ziel nach einem Konter knapp. Auch die Einwechslungen bei Nulldrei waren ein Highlight. Julian Prochnow kam in der 61. Minute zu seinem 150. Einsatz für Nulldrei, und Matthias Rudolph sorgte ab der 72. Minute für die Ruuudi-Anfeuerungsrufe, die zuletzt so vermisst wurden. Die Gäste schafften es nicht mehr, die Babelsberger Hintermannschaft ernsthaft zu gefährden. Am Ende blieb es beim verdienten Sieg der Nulldreier, der noch höher hätte ausfallen können. Für Alme wurde noch einmal die Olsenbande gespielt. Er lobte die Mannschaft und sagte kurz und knapp: „Ein hochverdienter Sieg, da kann man nicht meckern!“.So ist er halt unser Interims-Erfolgstrainer!

Die Babelsberger Fans feierten die Mannschaft, die sie während des gesamten Spieles unermüdlich angefeuert hatten, und den ersten Sieg in diesem Jahr im KarLi. Für mich war es ein unvergesslicher Fußballabend. Danke an den Trainer, die Mannschaft und alle Beteiligten, die das möglich gemacht haben. Ich hoffe, ich habe das alles nicht nur geträumt. Die einzigen Wermutstropfen an diesem Abend waren eine kurzzeitige Spielunterbrechung wegen Abbrennens pyrotechnischer Erzeugnisse sowie die 5. Gelbe für Markus Müller, die er sich nach seiner Auswechslung auf der Bank abholte.

Die Babelsberger verlassen mit diesem Sieg die Abstiegsplätze, klettern auf Platz 16 und rücken bis auf 5 Punkte an die Hanseaten heran, die den 15. Tabellenplatz einnehmen. Am kommenden Samstag gibt es die Möglichkeit, die drei Punkte zu veredeln und den Nichtabstiegsplatz zu festigen. Zu Gast im KarLi ist dann der FC Rot-Weiß Erfurt. Berichterstatter wird unser Erfurt-Spezialist Rudi sein, was ich als gutes Omen werte.

 

Statistik:

SV Babelsberg 03

Löhe – Kühne, Hebib,  Reiche, Kragl – Evljuskin (61. Prochnow) – Kreuels, C. Groß, Essig (72.  Rudolph) – Koc, Mar. Müller (82. Berzel)

Trainer: Almedin Civa

 

F.C. Hansa Rostock

Ke. Müller – Mendy, Grupe, Holst, Marcos – Leemans (72. Zimmermann), Humbert – Weilandt (59. Quaner), M. Blum – Plat, Starke (59. Smetana)

Trainer: Marc Fascher

 

Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen)

Zuschauer: 9032 (davon etwa 3000 Rostocker)

Tore: 0:1 Leemans (25.), 1:1 Mar. Müller (34.), 2:1 Mar. Müller (44.)

Gelbe Karten: Mar. Müller/ Grupe, Holst

 

Jens

Kickers Offenbach1:5VfL Osnabrück
Karlsruher SC3:1VfB Stuttgart II
FC Rot-Weiß Erfurt2:1Hallescher FC
Stuttgarter Kickers0:21. FC Heidenheim
SpVgg Unterhaching0:2SV Wehen Wiesbaden
Preußen Münster3:0SV Darmstadt 98
Borussia Dortmund II0:0Alemannia Aachen
1. FC Saarbrücken2:4Arminia Bielefeld
Chemnitzer FC2:1Wacker Burghausen