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Fynsvaerket

Diese Information wurde am 17 February 2012 aktualisiert

Fynsvaerket

Kraftwerk Fyn

1945 endete der Zweite Weltkrieg. Die Verdunkelungsvorhänge wurden von den Fenstern gerissen. Auch das Rad der Gesellschaft setzte sich langsam wieder in Bewegung, sodass der Strombedarf stieg. Um diesem steigenden Bedarf gerecht zu werden, wandten sich die Ortschaften auf der Insel Fünen (Dänisch: Fyn) 1946 an die lokale Behörde von Odense. Sie schlugen den Bau eines neuen großangelegten Kraftwerks vor, das die gesamte Insel mit Strom versorgen sollte (Fyn ist Dänemarks drittgrößte Insel). Dieser Vorschlag war der Grundstock für das Kraftwerk Fyn (Fynsværket), das nach wie vor in Betrieb ist. 

Geschichte

Das Kraftwerk Fyn begann 1953 damit, Strom für die ganze Insel Fünen sowie Fernwärme für Odense zu erzeugen. In den folgenden 45 Jahren wurden sowohl das Kraftwerk als auch das Stromnetz ständig weiter ausgebaut. In dieser Zeit legten die Behörden Preise für Strom und Heizkraft aus Dänemark fest, die gerade einmal die Ausgaben deckten. Lange Zeit gehörten die Preise auf Fünen zu den niedrigsten in ganz Dänemark. 

1998 wurde der dänische Strommarkt liberalisiert. Dies bedeutete, dass fortan die Erzeugung und Übertragung von Strom getrennt erfolgen mussten. Die Stromerzeugung im Kraftwerk Fyn wurde deshalb 1999 an eine Aktiengesellschaft übertragen. Die Netzaktivitäten wurden in einer unabhängigen Partnerschaft mit dem Namen FynsNet I/S gruppiert. Der Liberalisierungsprozess ging weiter und hatte zahlreiche Fusionen und Übernahmen im Energiesektor zur Folge. Am 1. Januar 2000 schlossen sich die Kraftwerke in Jütland und auf Fünen zu Elsam zusammen. Am 1. Juli 2006 übernahm Vattenfall die Kraftwerke Nordjylland und Fyn von Elsam sowie das Kraftwerk Amager und die Heizkraftwerke Helsingør und Hillerød von ENERGI E2.

Kraftwerk Fyn – Produktion und Brennstoffverbrauch 

Das Kraftwerk Fyn besteht aus drei Anlagenblöcken sowie dem Heizkraftwerk Odense. Block 3 wurde 1974 gebaut und wurde 2010 für immer vom Netz genommen. Block 7 wurde 1991 errichtet und nutzt Kohle und Öl als Brennstoffe. Block 7 verbrennt Kohle, die auf Kohlelastkähnen zum Kraftwerk transportiert wird. Der größte Teil davon wird auf Kohleschiffen zum Kraftwerk transportiert. Öl dient in der Regel nur zum Hochfahren der Anlagen. Die Nutzung von Erdgas hängt von Angebot und Preis ab, die erheblichen Schwankungen unterliegen. 

Im April 2010 weihte Vattenfall ein neues, mit Stroh betriebenes Heizkraftwerk ein.

Die mit Stroh betriebene Anlage wurde als separate Anlage errichtet – Block 8. Sie arbeitet äußerst effizient und kann unabhängig von den anderen Anlagen im Kraftwerk Fyn betrieben werden. Im Kessel können verschiedene Arten von Biomasse verbrannt werden. Zunächst wird er jedoch ausschließlich für die Verbrennung von Stroh genutzt. Stroh wird Kohle ersetzen und somit die CO2-Emissionen senken. Aufgrund des eingeschränkten Zugangs zu Stroh unter bestimmten Wetterbedingungen wird die Einheit für die Verbrennung von Holzhackschnitzeln vorbereitet.

Für einen geringeren Ausstoß von Stickoxiden hat Vattenfall in Verbindung mit Block 7 eine Entstickungsanlage eingerichtet. Wenn Ammoniak eingespritzt und mit dem Rauchgas vermischt wird, verwandelt sich der Stickoxidgehalt (NOx) des Rauchgases in freien Stickstoff (N2 – molekularer Stickstoff) und Wasser.

Block 7 ist außerdem mit einem Taschenfilter ausgestattet, der die Flugasche aufnimmt. Außerdem enthält er eine Entschwefelungsanlage, die mehr als 97 Prozent des bei der Kohleverbrennung frei werdenden Schwefels auffängt. 

Die bei den Verbrennungs- und Entschwefelungsprozessen anfallenden Reststoffe sind für Vattenfall in anderer Hinsicht nützliche Rohstoffe. So wird Flugasche in der Zement- und Betonindustrie anstelle von natürlichen Rohstoffen wie Kalkstein, Lehm und Sand als Zusatz verwendet. Und das Entschwefelungsprodukt aus Block 7 im Kraftwerk Fyn wird in Gips umgewandelt.

Das Heizkraftwerk Odense, das Abfall als Kraftstoff verwendet, wurde im Jahr 2011 von Vattenfall übernommen.

Mehr Informationen dazu auf vattenfall.com

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