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Amagervaerket

Diese Information wurde am 17 February 2012 aktualisiert

Amagervaerket

Kraftwerk Amager – einst Festungsgelände, heute Biomasse-Heizkraftwerk

Im vergangenen Jahrhundert hatte die Nordspitze von Amager entscheidenden Anteil an der militärischen Sicherung von Kopenhagen. Die mittlere Festung wurde 1860 in Bau genommen, die gigantischen Befestigungsanlagen wurden jedoch 60 Jahre später wieder abgebaut. In den 1960er Jahren wurde an genau dieser Stelle mit dem Bau des Kraftwerks Amager (Amagerværket) begonnen. Die Anlage soll heute jedoch nicht mehr dem militärischen Schutz von Kopenhagen dienen, sondern vielmehr die Bewohner Kopenhagens mit Strom und Heizkraft beliefern.  

Modernisierung und Entwicklung von Blöcken

Einheit 1 im Kraftwerk Amager wurde erstmals 1971 in Betrieb genommen und kurz darauf im Jahr 1972 Einheit 2. Einheit 3 wurde 1989 erstmals in Betrieb genommen und verfügt über eine Leistung von 250 MW Strom und 332 MW Fernwärme. Heute ist Einheit 2 für immer vom Netz genommen. 

2004 wurde Block 1 aufgrund eines Renovierungs- und Umwandlungsprojekts außer Betrieb genommen. Dieses Projekt ist Teil des Kopenhagen-Plans – einem Plan, der in Kopenhagen für die nächsten 20 Jahre die Heizkraftversorgung sicherstellen soll. Die Kapazität des renovierten Blocks beläuft sich dann auf 80 MW Strom und 331 MW Fernwärme. Die erneuerte Einheit wurde im Mai 2010 wieder in Betrieb genommen und verfügt über eine Leistung von 69 MW Strom und 251 MW Fernwärme.

Während der Renovierungsarbeiten wurde der als ausschließlich mit Kohle betriebenes Kraftwerk ausgelegte Block 1 mit einem neuen Kessel und einer Turbinenanlage ausgerüstet. Nunmehr können dort auch Öl, Kohle und Biomasse verbrannt werden. Block 1 wurde ebenfalls mit einem neuen Schacht und Umweltschutzeinrichtungen ausgerüstet, um dem Rauchgas Stickstoffoxide und Schwefel zu entziehen. 

Die Erneuerung von Einheit 1 senkt die jährlichen Kohlenstoffdioxid-Emissionen um mehr als 600 000 Tonnen gegenüber den Emissionen, die aus der gleichen Menge Stromerzeugung und Wärmeproduktion basierend auf Kohle erzeugt wurden.

Der Kopenhagen-Plan sieht außerdem den gleichzeitigen Bau eines groß angelegten Dampftunnels vom Kraftwerk Amager bis in das Stadtzentrum vor. Der Tunnel hat eine Länge von vier Kilometern und einen Durchmesser von über vier Metern. Unter dem Hafen verlaufend soll durch diesen Tunnel Dampf von Block 1 in das Fernwärmenetz von Kopenhagen transportiert werden.  

Wiederverwendung von Reststoffen

Die bei der Strom- und Fernwärmeerzeugung anfallenden Reststoffe sind in anderen Bereichen nützliche Rohstoffe. So wird Flugasche in der Zement- und Betonindustrie anstelle von natürlichen Rohstoffen wie Kalkstein, Lehm und Sand als Zusatz verwendet.

Der Schwefel wird dem Rauchgas im Kraftwerk Amager mithilfe eines Nasswäschersystems entzogen. Das Rauchgas wird dabei mit einer Mischung aus Wasser und Kalkstein ausgewaschen. Während dieses Vorgangs wird das Schwefeldioxid im Rauchgas in Gips umgewandelt, der anschließend an die Gipsplattenindustrie verkauft wird.   

Produktion und Kraftstoffverbrauch des Kraftwerks Amager

Die zwei laufenden Einheiten des Kraftwerks Amager besitzen eine Gesamtkapazität von 319 MW Strom und eine Leistung von 583 MW Wärmekraft.  

Das Kraftwerk Amager verbrennt Kohle, die auf Kohlelastkähnen zum Kraftwerk transportiert werden, sowie Biomasse in Form von Strohpellets und Holzpellets. Öl dient in der Regel nur zum Hochfahren der Anlagen.

Mehr Informationen dazu auf vattenfall.com

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