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Interview mit Julias Trainer Sascha Nensel

08. Juni 2009

Herr Nensel , wann haben Sie das erste Mal Julia spielen sehen und ihr Leistungspotential erkannt?
Als sie mit Björn Jacob zum DTB-Bundesstützpunkt Nord umgesiedelt ist, habe ich sie spielerisch das erste Mal bewusst beobachtet. Sicherlich war bereits einiges Positives zu erkennen, jedoch gleichermaßen auch viele Bereiche in denen sie sich verbessern kann und muss, um ihre Ziele zu erreichen.

Nachdem Sie vor Julia lange Zeit erfolgreich Nicolas Kiefer betreut haben, bedeutet für Sie Damentennis auch eine Umstellung Ihrer Trainingsweise?
Sicherlich sind es bei Julia andere Schwerpunkte, an denen es zu arbeiten gilt. Das Spiel heißt jedoch selbst bei den Damen immer noch Tennis. Allgemein gilt es mit harter , konzeptioneller Trainingsarbeit täglich Verbesserung in allen Bereichen herbeizuführen. Letztlich führt nur Professionalität , Ehrgeiz und Aufopferung seitens des Spielers zum maximalen Erfolg.

Julia wird jetzt seit dem Turnier in Bukarest von Ihnen trainiert, nicht zu übersehen ist eine Verbesserung in vielen Bereichen, z.B. ist ihr Spiel erheblich schneller geworden, sie gewinnt häufiger enge Spiele, schlägt mehr Asse und macht erheblich mehr Punkte mit dem zweiten Aufschlag. Außerdem spielt Julia immer wieder sehr gut gegen höher platzierte WTA-Spielerinnen. Kommt diese Leistungssteigerung für Sie überraschend früh?
Gemeinsam mit Lars Gruner und Konditionstrainer C.Klocke haben wir in den vergangenen Monaten bereits verschiedene Bereiche verbessert . Auch Björn Jacob hat ja  vorher mit einer guten Arbeit bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung vollzogen. Für mich gilt es jetzt in den nächsten Wochen und Monaten Julias positiven Trend aufrecht zu erhalten.
Sicherlich waren kürzlich gute Resultate dabei. Ziel muss es sein diese Ergebnisse wöchentlich zu bestätigen und sie durch eine komplette Turnierwoche zu bringen. Erst dann kann man von einer Leistungssteigerung sprechen.

Welche von Julias Spieleigenschaften sind die besseren? Und wo wollen Sie ihre Spielstärke noch verbessern?

Das sind Dinge , die wir intern besprechen und planen. Fest steht , das sie in allen Bereichen noch viel Luft nach oben hat. Komplett ist kein Spieler auf der Welt und der Prozess , sich ständig zu verbessern, endet auch bei absoluten Topspielern nicht. In einigen Bereichen braucht man mit 20 Jahren auch ein wenig Zeit.

Wie oft wird trainiert und wie sieht ein Trainingstag so aus?
Das hängt davon ab, in welcher Phase der Saison man sich befindet und welche konkreten Aufgaben anstehen. Ein täglich mehrphasiges Programm ist jedoch Standard in ihrer Trainingsarbeit. Die freie Zeit muss somit für Regeneration genutzt werden.

Nimmt Julia Ihre Ideen und Trainingsvorstellungen sofort auf oder müssen Sie manchmal Überzeugungsarbeit leisten?
Wir haben keinerlei Probleme in der täglichen Arbeit. Trotzdem halte ich es für wichtig , das der Spieler weiss , wofür  und warum er gewisse Maßnahmen trainiert. Erst dann kann er lernen, was es heißt sich in den verschiedenen Bereichen zu verbessern  und es im Wettkampf abzurufen.

Vielen Dank für das Interview, wir wünschen Julia und Ihnen viele erfolgreiche Matches auf der Tour.
Danke!


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