C.-W. Holzapfel | Biografische Notizen

Carl-Wolfgang Holzapfel

... (65), wurde 1944 in Schlesien geboren und wuchs in Westberlin auf. Als 17-Jähriger erlebt er, wie die Berliner Mauer errichtet wird.

Seit damals prangerte er öffentlich den Antifaschistischen Schutzwall und Schießbefehl (Schusswaffengebrauchsbestimmung der DDR) an. Zudem setzte sich Holzapfel konsequent für die Vereinigung beider deutscher Staaten ein. Bei einer ANTI-DDR-Protestaktion wurde der Mauerdemonstrant Holzapfel 1965 am Checkpoint Charlie von Angehörigen der bewaffneten Organe der DDR verhaftet, nach Hohenschönhausen verbracht und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt.

Nach neun Monaten Einzelhaft wurde der politische Häftling nach Bautzen II (Mielkes Privatknast) verlegt. Holzapfel hatte Glück im Unglück, er musste nicht lange sitzen. Es dauerte nur 13 Monaten, bis der Bundesregierung der Freikauf des SED-Gegners gelang. Auch nach der Hafterfahrung als politischer Nummernhäftling setzte Holzapfel seinen Protest gegen die rechtswidrige Inhaftierung politischer Häftlinge in der DDR unbeeindruckt im Bereich der Berliner Sektorengrenze fort.

Der Verfechter der internationalen Menschenrechte machte am 13. August 1989 weltweit Schlagzeilen, als er sich demonstrativ quer über die weiße Grenzlinie am Checkpoint Charlie legte. Nur wenige Wochen später strömten die Massen aus der DDR an die Übergänge nach Berlin (West) und rissen im Sog ihrer Unzufriedenheit mit den sozialen und politischen Bedingungen die SED-Diktatur vom Sockel der Macht. Den Stasi-Lakaien an den Übergängen blieb am 9. November 1989 nichts anderes übrig, als dem Strom der Menschen zu weichen und die rot-weiß-gestrichenen Schlagbäume nach Berlin (West) zu öffnen.