Glossar

(s.d.) = "siehe dort": das vorstehende Wort findet sich ebenfalls im Glossar.

(--> Geologie): Verweis auf einen verwandten Begriff, der sich im Glossar findet.

 
Abteufen Niederbringen einer Bohrung.  


Akkretion Anschoppen von Gesteinen bei der Subduktion (s.d.).  


Alkalibasalt basisches (s.d.) vulkanisches Gestein, reich an Natrium und Kalium.


Alpidische Orogenese (s.d.) nach den Alpen benannte Gebirgsbildung mit zahlreichen Einzelphasen vom Oberjura bis ins Miozän.  


Amphibolit grünlich-schwarzes metamorphes (s.d.) Gestein, reich an Amphibol (wichtige silikatische, gesteinsbildende Mineralgruppe) und Plagioklas (ein Vertreter der Feldspatgruppe).  


Armorika ein peri-Gondwana-Element (s.d.) aus dem u.a. das Armorikanischen Massiv, die Lombardei, Schwarzwald, Vogesen und die Böhmische Masse hervorgegangen sind.  


Armorikanisches Massiv variszisches Kristallinmassiv in NW-Frankreich und SW-England.  


Asthenosphäre Zone geringer Materialfestigkeit im oberen Erdmantel unterhalb der Lithospäre (s.d.) zwischen 100 und 300 km Tiefe.


Aufschluss Stelle der Erdoberfläche, an der sonst durch Boden oder Vegetation verdecktes Gestein zutage tritt. Aufschlüsse können durch die Kräfte der Natur - künstlich - durch den Menschen erzeugt werden.  


Avalonia eines der peri-Gondwana Elemente (s.d.) im Altpaläozoikum.  


Back-arc-Bereich auf den meist bogenförmigen Verlauf von Orogenzonen (--> Orogenese) anspielender Begriff für den der Subduktionszone (--> Subduktion) gegenüberliegenden Bereich "hinter" dem Gebirgskörper.  


Baltica alte Landmasse, die heute weite Teile Nordeuropas aufbaut.


Bänderschluff Millimeter-geschichtete, feinkörnige Seeablagerung (v. a. in Schmelzwasserbecken an der Gletscherstirn).  


Basalt dunkles, basisches (s.d.) vulkanisches Gestein; bestimmte Basalte sind typisch für Ozenböden (--> ozeanische Kruste).


Basisches Gestein magmatisches (--> Magma) Gestein mit einem SiO2-Gehalt von 45-52%; das vorhandene SiO2 ist in silikatischen Mineralen gebunden und reicht nicht aus um Quarzkristalle auszubilden.


Batholith großes Tiefengesteinsmassiv (--> Tiefengestein) dessen Begrenzungsflächen nach unten auseinanderweichen.  


Biotit dunkles, eisenreiches Glimmermineral.


Blauschiefer metamorphes (s.d.) Gestein mit blaugrünen Hornblenden (s.d.), das unter hohem Druck, aber vergleichsweise niedriger Temperatur entsteht (charakteristisch für Subduktionszonen (--> Subduktion)).  


Bodenfließen Hangabwärtsbewegung von oberflächennahen Schuttmassen.  


Böhmische Masse im Paläozoikum entstandenes Gebirgsmassiv in Mitteleuropa, das seither abgetragen und nicht von der alpinen Gebirgsbildung erfaßt wurde; der österreichische Anteil umfaßt das Wald- und Mühlviertel.



Brackisch Bezeichnung für Meerwasser mit verringertem Salzgehalt.  


Braunkohle dunkelbraune bis schwarzbraune Kohle mit - im Vergleich zu Steinkohle - relativ niedrigem Brennwert.  


Brekzie Festgestein aus groben, kantigen Komponenten.  


Bruchtektonisch auf bruchhafte, spröde, d.h. nicht-plastische, Bewegungen in der Erdkruste bezogen (--> Tektonik).  


Cadomische Orogenese (s.d.) weltweite Gebirgsbildung an der Wende Proterozoikum-Paläozoikum.  


Chlorit grünliches, silikatisches Mineral, eisenhaltig, verwandt mit Glimmer.  


Cimmeria Kleinkontinent im Bereich des Tethys-Ozeans.  


Decke, tektonische (--> Tektonik) großräumiger, im Verhältnis zu seiner Dicke seitlich weit ausgedehnter Gesteinsverband, der von seiner ursprünglichen Unterlage abgelöst und über (mindestens) einige Kilometer auf fremden Untergrund überschoben wurde.  


Deformationsereignis das Gefüge von Gesteinen prägender tektonischer (-->Tektonik) Vorgang.  


Dolomit Calcium-Magnesium-(Bi-)Karbonat, Ca Mg (CO3)2.  


Einengungstektonik (--> Tektonik) gegeneinander gerichtete Bewegungen von Erdkrustenteilen mit horizontaler Hauptkomponente, auslösend für Auf-, Über- bzw. Unterschiebungen sowie Seitenverstellungen.  


Einfallen Steilheit der Schichtneigung.  


Eisenglimmer = Hämatit (Fe2O3), ein Eisenoxid-Mineral.  


Eisrandterrasse Sedimentkörper, der durch die Auffüllung des Hohlraumes zwischen Gletschereis und Talflanke entstanden ist.  


Eklogit metamorphes (s.d.) Gestein mit den Hauptgemengteilen Pyroxen und Granat, aus basaltischem (s.d.) Ausgangsmaterial unter sehr hohen Drucken und Temperaturen entstanden.  


Epidot silikatisches Calcium-Eisen-Aluminium-Mineral.  


Erosion Abtragung von Gesteinen und Böden durch die physikalischen und chemischen Wirkungen von Wasser, Wind, Eis, Sonneneinstrahlung usw., sowie durch biologische Prozesse wie Wurzeldruck u.Ä.  


Evaporit durch die Verdunstung von Lösungen (meist Meerwasser) entstandenes Sedimentgestein (s.d.), z.B. Gips, Anhydrit, Steinsalz.


Fahlerz Sammelbezeichnung für kupferreiche, sulfidische Erze.  


Feuerstein überwiegend aus Kieselsäure (SiO2) bestehendes, dichtes, hartes und scharfkantig brechendes Gestein (vorwiegend aus kieseligen Schwammnadeln und Radiolarien (--> Radiolarit) gebildet).  


Feldspat bedeutende gesteinsbildende, silikatische Mineralgruppe.


Flöz Gesteinsschicht, die wirtschaftlich wichtige Rohstoffe enthält oder fast zur Gänze aus ihnen besteht.  


Flußterrasse erhöht gelegene, ebene Geländeform, entweder durch Aufschüttung und nachfolgendes Einschneiden (Tiefenerosion) eines Flusses entstandene Akkumulationsterrasse, oder durch seitliche Abtragung (Lateralerosion) eines Fließgewässers entstandene Felsterrasse.  


Flysch Ablagerungen der Tiefsee (--> tiefmarin), bestehend aus Wechselfolgen von Sandsteinen (--> Sand), Tonsteinen (--> Ton) und Mergeln (s.d.); typisches Sediment (s.d.) für Kontinentalränder die von einer Subduktionszone begleitet werden (--> Subduktion).  


Fossil Rest, Abdruck oder Spur vorzeitlicher (älter als 10.000 Jahre) Lebewesen.


Frostsprengung Zerlegung von Festgesteinen durch die Druckwirkung des Eises in Gesteinshohlräumen (vor allem in Spalten und Klüften), bedingt durch die Volumenszunahme während des Gefriervorganges.  


Gabbro basisches (s.d.), dunkles, körniges Tiefengestein (s.d.).


Ganggestein in Spalten eines Festgesteins eingedrungene und erstarrte Gesteinsschmelze.  


Gefügekunde Lehre von der Analyse und Interpretation der räumlichen Anordnung der Gesteinsbestandteile sowie der definierbaren Raumelemente wie Klüfte, Schieferungsflächen (--> Schiefer) usw. in einem Gesteinskörper.  


Geochronologie Sammelbegriff für alle Methoden, die im Gestein vorhandene Zeitmarken zur altersmäßigen Einstufung derseben nutzbar machen, z.B. die Zerfallsdaten von radioaktiven Elementen.  


Germanische Entwicklung mesozoische Gesteinsabfolge im nördlichen Mitteleuropa, vorwiegend kontinental beeinflußte Seichtwasserbildungen auf dem variszisch (--> variszische Gebirgsbildung) konsolidierten europäischen Vorland; sie unterscheiden sich von den gleichzeitig gebildeten Sedimenten (s.d.) des südlich anschließenden alpinen (Tethys-)Ablagerungsraumes.  


Geschiebe von Gletschereis transportierter Gesteinbrocken.  


Gips Salzmineral das auch gesteinsbildend auftritt; CaSO4 . 2 H2O.  


Glazial auf Gletschereis bezogen.


Glimmerschiefer sehr verbreitetes metamorphes (s.d.) Gestein mit schiefrigem (--> Schiefer) Gefüge (-->Gefügekunde), das neben reichlich Glimmer (s.d.) auch andere mineralische Gemengteile, v.a. Quarz (s.d.) und Feldspat (s.d.) enthält.  


Glimmer gesteinsbildende, silikatische Mineralgruppe mit häufig plättchenartigen Aggregaten.


Gneis zeilig-körniges, im dm-Bereich bankig-plattig absonderndes, metamorphes  (s.d.) Gestein, Hauptgemengteile sind Feldspat und Quarz.


Gondwana ehemaliger Großkontinent in dem die alten Kerne des heutigen Südamerika, Afrika, Indien, Australien und der Antarktis vereinigt waren.


Gosau Sedimentkomplex der Ostalpen, benannt nach der Ortschaft Gosau, O.Ö.; großteils marine (s.d.) Sedimentserien der Oberkreide bis zum Eozän, die auf den ostalpinen Einheiten nach den ersten alpidischen Gebirgsbildungsphasen mit Reliefbildung abgelagert wurden.  


Granit saures (s.d.), körniges Tiefengestein (s.d.), Hauptgemengteile sind Quarz, Feldspat und Glimmer.


Granitgneis metamorpher (s.d.) Granit (s.d.).  


Granulit metamorphes (s.d.) Gestein, unter hohen Druck- und besonders hohen Temperaturbedingungen durch relativ "trockene" (wasserarme) Mineralreaktionen gebildet.  


Graphit Kohlenstoff-Mineral, unter metamorphen (s.d.) Bedingungen gebildet.  


Grauwacke klastisches (s.d.) Sedimentgestein (s.d.), überwiegend Sandkorngröße (--> Sand), mit tonigen (--> Ton) Anteilen und Gesteinsbruchstücken.  


Grundmoräne (--> Moräne) an der Basis des Gletschereises gebildetes Sedimentgestein (s.d.), großteils feinkörnig zerriebenes Gesteinsmaterial mit einzelnen gröberen Komponenten (Geschieben).  


Grünschiefer schwachmetamorphe (--> metamorph), chloritreiche (--> Chlorit) Schiefer und Phyllite (s.d.), aus überwiegend bis gänzlich vulkanischem Ausgangsmaterial (Laven, Tuffe (s.d.)) hervorgegangen.  


Hochdruckphase starke Metamorphose (s.d.) mit dominierender Druckkomponente.  


Hochgebirge Gebirge mit hoher Reliefenergie (> 1000 m), mit steilen Hängen, scharfen und spitzen Bergformen.  


Hornblende (= Amphibol) wichtige silikatische, gesteinsbildende Mineralgruppe.


Iapetus Ozean ehemaliger ozeanischer Bereich der im Altpaläozoikum den Raum zwischen den alten Kernen Nordamerikas und Europas einnahm.  


Inselbogenvulkanite --> Vulkanischer Inselbogen.  


Intermediäres Gestein magmatisches (--> Magma) Gestein mit einem Kieselsäuregehalt von 52-65% (--> sauer, --> basisch).


Intrudieren Eindringen von Magma (s.d.) in andere Gesteinskörper.  


Intrusivkörper durch Intrusion (--> Intrudieren) in die umgebenden Gesteine gelangter und dort erstarrter Gesteinskomplex (z.B. Granit).


Kalkalkalisch Bezeichnung für (relativ) calcium- und aluminiumreiche magmatische (--> Magma) Gesteine; sie bilden die Hauptmasse der Magmatite (Gegensatz: Alkalisch = Natrium- und Kalium-betont).  


Kalk(ge)stein überwiegend aus Kalzit  (--> s.d.) aufgebautes Sedimentgestein (s.d.).


Kalkglimmerschiefer ehemalig tonig-sandig-kalkiges Sediment (s.d.), durch mittelgradige Metamorphose (s.d.) in glimmerreiche Schiefer umgewandelt.  


Kalksilikatgneis ehemalig tonig-sandig-kalkiges Sediment (s.d.), durch hochgradige Metamorphose (s.d.) umgewandelt.  


Kalzit Kalziumsalz der Kohlensäure (CaCO3), wichtiges gesteinsbildendes Mineral der Kalkgesteine (s.d.)


Kältesteppe Hauptklimafaktor für die Versteppung ist die niedrige Temperatur.  


Kaolin hauptsächlich aus Kaolinit (Aluminiumhydrosilikat) aufgebauter, weißlicher Ton (s.d.), Rohstoff u.a. für die Keramik- und Papierindustrie.  


Kar durch glaziale (s.d.) Erosion entstandene halbrunde Hohlform in Bergflanken.  


Kargletscher Gletscher, dessen Verbreitungsgebiet auf hochgelegene Bergflanken beschränkt ist, wo er Ursache für die Karbildung ist (-->Kar).  


Karbonat Salz der Kohlensäure; geologisch und petrographisch (=gesteinskundlich) bedeutend ist vor allem das Calciumkarbonat = CaCO3 (als Mineral: Kalzit (s.d.); gesteinsbildend: Kalk) und das Ca-Mg-Bikarbonat (als Mineral und Gestein: Dolomit (s.d.)).  


Karst Kalk- und Gipsgebirgsstöcke, die durch geologische Erscheinungen, welche auf Wasserlösung und unterirdische Entwässerung zurückzuführen sind (z.B. Höhlen, Dolinen etc.), charakterisiert werden.  


Kettengebirge Sammelbezeichnung für (meist geologisch junge) langgestreckte Hochgebirgszüge.  


Kies grobkörniges (Körnung zwischen 63 und 2 mm), klastisches (s.d.) Lockersediment (--> Sediment) mit überwiegend gerundeten Komponenten (= "Schotter").


Kieselgestein weitgehend aus Kieselsäure (SiO2) aufgebautes Gestein; diese kann "dicht" (amorph) oder bereits kristallisiert (als feinkörniger Quarz) vorliegen und  entstammt meist den Gehäusen kieselschaliger Organismen (z.B. Radiolarien, Diatomeen etc.) in Tiefseesedimenten (--> Tiefsee, --> Sediment).  


Klastisch Bezeichnung für Sedimente (s.d.), die aus Produkten der mechanischen Verwitterung und deren nachfolgendem Transport entstanden sind.


Kohlenwasserstoffe chemische Verbindungen aus Kohlenstoff und Wasserstoff; geologisch und wirtschaflich bedeutend sind die aus organischem Material unter reduzierenden Bedingungen gebildeten Erdöl- und Erdgaslagerstätten.  


Kontinental(e Kruste) als Produkt frühzeitiger Differentiation der abkühlenden Erdkruste wurden Bereiche mit granitähnlichen Gesteinen als Kerne der heutigen Kontinente angelegt, die dann durch "Anschweißungen" von Krustenstücken im Verlaufe gebirgsbildender Prozesse vergrößert wurden und die wegen ihrer geringeren Dichte auf der basaltischen Unterkruste "schwimmen"; im Gegensatz zur ozeanischen Kruste (s.d.) wird die kontinentale Kruste plattentektonisch nicht versenkt, aufgeschmolzen und erneuert.  


Kontinentalhang Hangbereich zwischen Schelfrand (--> Schelf) und Ozeanboden.  


Konvektionsstrom im (schmelzflüssigen) Erdinneren durch thermische Ungleichgewichte hervorgerufene vertikale und horizontale Strömungen = "Motor" der Plattentektonik.


Latit intermediäres (s.d.) vulkanisches Gestein mit hohem Feldspatanteil (Alkalifeldspat : Plagioklas = 1 : 1).  


Laurasia ehemalige Landmasse in welcher vor der Öffnung des Atlantiks die alten Kerne von Nordamerika, Grönland, Europa und Teile Asiens vereinigt waren.  


Laurentia ehemalige Landmasse, welche am Ende des Paläozoikums die alten Kerne von Nordamerika, Grönland und Nordwest-Europa umfaßte.


Lineament mehr oder weniger vertikal stehende Diskontinuitätsflächen in der Erdkruste, früher ausschließlich für große, tiefreichende Bewegungsflächen verwendet.  


Lithologisch die Gesteinsausbildung betreffend.


Lithosphäre umfasst die Erdkruste und den aus Gesteinen aufgebauten obersten Teil des Erdmantels.


Löss windverfrachtetes (=äolisches), daher sehr feinkörniges  Sediment (s.d.) im Bereich der nichtvergletscherten Gebiete; typisch ist die durch die kalkige Verkittung gegebene Standfestigkeit (Hohlwege, Weinkeller).  


Magma glutflüssige Gesteinsschmelze, Ausgangsmaterial für magmatische Gesteine (Tiefengesteine = Plutonite, Ergußgesteine = Vulkanite, Ganggesteine).


Magmatismus zusammenfassender Begriff für alle magmatischen (-->Magma) Aktivitäten wie Vulkanismus und Plutonismus (s.d.).


Magnesit Magnesiumkarbonat, MgCO3.  


Makrofossilien mit dem freien Auge bestimmbare Fossilien.  


Marin auf das Meer bezogen.


Marmor metamorphes (s.d.), kristallines Karbonatgestein (--> Karbonat); techn.: schleif und polierbares Karbonatgestein.  


Mergel Sedimentgestein (s.d.) aus Ton (s.d.) und Kalk (--> Karbonat)


Metagabbro (schwach) metamorph (s.d.) überprägter Gabbro (s.d.).  


Metamorphit ursprünglich anders ausgebildetes, durch Metamorphose (s.d.) verändertes Gestein.


Metamorph(es Gestein) --> Metamorphose.  


Metamorphose Gesteinsumwandlung durch Druck- und Temperaturverhältnisse, die von den ursprünglichen Bildungsbedingungen abweichen und eine Neukristallisation hervorrufen.


Migmatit Gestein, in dem durch Metamorphose (s.d.) teilweise aufgeschmolzene Anteile vom (fest verbliebenen) Altbestand unterscheidbar sind; beim Prozeß der Migmatisierung werden die vorhandenen Minerale zu einer neuen Mineralvergesellschaftung umkristallisiert.  


Mikrofossilien kleine (< 2mm), nur mit optischen Hilfsmitteln (Mikroskop) bestimmbare Fossilien (s.d.), wie z.B. Foraminiferen, Radiolarien, Pollen etc..  


Mittelgebirge Gebirge mit Höhendifferenzen von 500 bis 1000 m und gerundeten Formen.  


Mittelpenninikum Schwellenzone zwischen dem Nord- und Südpenninischen Meerestrog.  


Moldanubikum nach dem Moldau-Fluß benannte tektonische Einheit der Böhmischen Masse.  


Moräne Sammelbezeichnung für von Gletschern mitgeführtes und abgelagertes Sedimentmaterial (--> Sediment).  


Moravikum nach Mähren (tschechisch "Morava") benannte tektonische Einheit der Böhmischen Masse.  


Nephelin ein sogenannter Feldspatvertreter, diese Mineralgruppe ist SiO2-ärmer als die Feldspäte.


Nephelinbasalt basischer (s.d.) Vulkanit, der statt Plagioklas (s.d.) teilweise Nephelin (s.d.) enthält.  


Nephelinbasanit basischer (s.d.) Vulkanit, mit Nephelin (s.d.) und Olivin (s.d.).  


Olivin Magnesium-Eisen-Silikat mit grüner Farbe.


Ophiolit Bezeichnung der für ozeanische Kruste (s.d.) typischen Gesteinsserie bzw. -abfolge von ultrabasischen (--> Ultrabasit) Magmatiten (s.d.) (aus dem Erdmantel) über basische (s.d.) Plutonite (--> Magmatit) und basische Laven bis zu Tiefseesedimenten (Radiolarite, Tiefwasserkalke).  


Orogenese = Gebirgsbildung.


Orthogneis aus magmatischem (--> Magma, Magmatit) Ausgangsgestein (meist Granit) gebildeter Metamorphit (s.d.).


Ozeanische Kruste die Erdkruste im Bereich der Ozeane; sie unterscheidet sich von der "kontinentalen Kruste" durch die basaltische Zusammensetzung ihrer Gesteine und ist wesentlich dünner als diese (--> Ophiolit).


Paläontologie die Wissenschaft von den vorzeitlichen (fossilen) Lebewesen.  


Pangäa vom Perm bis in den Jura existierender Großkontinent, in dem nahezu alle alten Kerne der heutigen Landmassen vereinigt waren.  


Paragneis aus klastischen (s.d.) Sedimenten (s.d.) durch Metamorphose (s.d.) gebildeter Gneis (s.d.).  


Paratethys ein im Tertiär im Zuge der alpinen Gebirgsbildung entstandenes Restmeer, welches sich vom Rhone-Gebiet bis zum Aralsee erstreckte (--> Tethys).  


Pegmatit meist saures (s.d.) Ganggestein, Hauptbestandteile Quarz und Feldspat, grob- bis riesenkörnig; aus magmatischen (s.d.) Restschmelzen gebildet, oft reich an seltenen Elementen und Mineralen und daher häufig Lagerstätten-bildend.  


Penninikum zentrale tektonische (s.d.) Baueinheit der Alpen; sie ist aus der im Jura beginnenden Zone mit ozeanischer Krustenbildung (-->ozeanische Kruste) (innerhalb der europäisch-afrikanischen Kontinentscholle) und ihrer Sedimentfüllung hervorgegangen.


Peri-Gondwana-Elemente zusammenfassende Bezeichnung für kleinere Landmassen, die sich von Gondwana (s.d.) abgespaltet haben.  


Permomesozoisch Sammelbezeichnung für die nach der variszischen (s.d.) Gebirgsbildung und Schuttbildung im Perm allmählich marin (s.d.) werdende Sedimentabfolge des alpidischen Zyklus, die die Perm/Trias-Grenze (meist) nicht erkennen lässt.  


Permoskythisch zusammenfassende Altersbezeichnung für die lithologisch (s.d.) gleichförmige und daher nicht weiter aufgliederbare Sedimentabfolge (--> Sediment) von (Ober-)Perm und Unter-Trias (Skyth) .  


Perunica Bezeichnung für jenes Peri-Gondwana-Element (s.d.) aus dem die Böhmische Masse (s.d.) hervorgegangen ist.  


Phyllit welliges, feinblättriges, meist seidig glänzendes Schiefergestein; schwach metamorphe (s.d.) ehemals tonig-sandige Gesteine.


Pillowlava = Kissenlava; wulstige bis halbkugelige Ausbildungsform basaltischer (--> Basalt) Lava, durch die schockartige Abkühlung beim Kontakt mit (Meer-)Wasser entstanden.  


Plagioklas  Natrium-Kalzium-Feldspat.


Plateaugletscher Gletscher der ein Hochplateau bedeckt.  


Plattentektonik heute für Bau und Entstehung der Erdkruste allgemein anerkannte wissenschaftliche Theorie: Konvektionsströme (s.d.) im Erdmantel bewirken die horizontale Verschiebung der Lithosphärenplatten (--> Lithosphäre), was neben Seitenverschiebungen an Störungszonen auch zu Divergenzen, mit Neubildung ozeanischer Kruste (s.d.), oder Konvergenzen, mit Plattenkollision und Subduktion (s.d.), sowie Gebirgsbildung führt.


Plutonismus Bildung von Tiefengesteinskörpern (s.d.) und alle damit verbundenen Prozesse.


Porphyroid informelle Bezeichnung für schwach metamorphe (--> Metamorphose), saure (--> saures Gestein) Vulkanite in paläozoischen Schichtfolgen.  


Prasinit (schwach) metamorphes (s.d.), grünliches Gestein, hervorgegangen aus einer Mischung von basischem (s.d.) Tuff (s.d.) mit kalkig-schlammigem Sediment (s.d.); Hauptgemengteile Feldspat, Hornblende, Chlorit, Epidot, Biotit und Kalzit.  


Protopazifik heute vollständig verschwundener, ozeanischer Bereich, der im Präkambrium zwischen Laurentia (s.d.) und der ostantarktisch-australischen Landmasse entstand.  


Pyroklastika = Tephra; Sammelbezeichnung für vulkanische Auswurfprodukte (Aschen, Tuffe, Lapilli, Bomben etc.).  


Pyroxen wichtige silikatische, gesteinsbildende Mineralgruppe.  


Quarz das häufigste gesteinsbildende Mineral, SiO2.


Quarzit überwiegend aus (verzahnten) Quarzkörnern bestehendes, metamorphes (s.d.) Gestein (meist ehemalige Quarzsande).  


Radiolarit dichtes bis feinkörniges, kieseliges (--> Kieselgestein) Sedimentgestein (s.d.), überwiegend aus den Skeletten kieseliger, planktonischer Mikroorganismen (Radiolarien) gebildet.  


Radiometrisch auf dem radioaktiven Zerfall beruhende Meßmethode (z.B. Altersdatierung).  


Regionalmetamorphose großräumig wirksame Gesteinsumwandlung durch Druck und Temperatur (--> Metamorphose), ohne lokalisierbaren Ursprung, mit gebirgsbildenden tektonischen (--> Tektonik) Vorgängen und daher intensiver Verformung der betroffenen Gesteine verbunden.  


Regression Rückzug des Meeres aus vorher überfluteten Gebieten.  


Rheischer Ozean im Altpaläozoikum existierender ozeanischer Bereich zwischen Gondwana (s.d.) und Baltica (s.d.), der im Zuge der variszischen Gebirgsbildung verschwand.  


Riffkalk überwiegend von riffbildenden Organismen (Korallen, Kalkalgen, Schwämme etc.) aufgebauter Kalk(stein).  


Riftbildung Zerreißen und beginnendes Auseinanderdriften von Krustenplatten, von basischem (s.d.) Vulkanismus begleitet.  


Rotsediment terrestrisches (s.d.) Sediment (s.d.) roter Färbung (fast immer durch Eisenminerale, bes. Hämatit, hervorgerufen); geologisch wichtig als Indikator für wüstenhafte Klimabedingungen.  


Sand klastisches (s.d.) Lockersediment (s.d.) im Korngrößenbereich von 0,063 mm bis 2 mm.  


Sandstein aus Sandpartikeln (-->Sand) aufgebautes Festgestein.  


Saures Gestein magmatisches (--> Magma) Gestein, mit einem SiO2-Gehalt über 65% (-->basisch, --> intermediär).


Schelf vom Meer überflutete flache Randbereiche der Kontinente bis ca. 200 m  Wassertiefe, begrenzt durch den (steileren) Kontinentalhang, der zur Tiefsee hin abfällt.  


Schelfmeer Flachwasserbereich in der Schelfregion (--> Schelf).  


Schichtfolge ein Abfolge verschiedenen Gesteinsschichten.  


Schiefer Gestein mit einem im wesentlichen parallel gerichteten, engständigen Flächengefüge, das durch sekundäre Prozesse (Tektonik (s.d.), Metamorphose (s.d.)) entstanden ist und häufig eine gute Teilbarkeit in dünne und dünnste Platten erzeugt; die Schieferungsflächen sind häufig durch eingeregelte Mineralneubildungen gekennzeichnet; besonders zur Schieferung geeignet sind sehr feinkörnige Gesteine, wie Tonsteine.  


Schlier feinsandig-schluffige (--> Schluff) Mergel (s.d.) in den circumalpinen Tertiärbecken.  


Schluff klastisches (s.d.) Sediment (s.d.) im Korngrößenbereich zwischen 0,002 mm und 0,063 mm.


Schotter (petrographisch veraltete) Bezeichnung für Kies (s.d.); geologisch vor allem im Zusammenhang mit Terrassenbildungen (--> Flußterrasse) verwendet.  


Sediment(gestein) durch Ablagerung von klastischem (s.d.) Material oder chemische Ausfällungsprozesse, sowie durch Anhäufung organischer Reste (z.B. Kohle) entstandenes Gestein (klastische, chemische, biogene Sedimente).


Serpentinit hauptsächlich aus Mineralen der Serpentin-Gruppe (Mg-Phyllosilikate) bestehendes grünliches, rötliches oder schwarzes, dichtes Gestein; gebildet durch Hydratation (= Wasseraufnahme) von Olivin-reichen ultrabasischen (--> Ultrabasit) Magmatiten (--> Magma) und Metamorphiten (s.d.).  


Siltstein verfestigter Silt (= Schluff, s.d.), klastisches (s.d.) Sediment im Korngrößenbereich zwischen 0,002 und 0,063 mm.  


Sockelgestein geologisch vergleichsweise altes Gestein, das den Untergrund für relativ jüngere, auflagernde Sedimentabfolgen bildet.  


Stromatolith knollig-nierige, kalkige Bildungen, bis übermetergroß, mit blumenkohlähnlicher Oberflächen- und laminierter Internstruktur, deren Bildung überwiegend im Gezeitenbereich erfolgt; es handelt sich um organo-sedimentäre Bildungen (Blaualgen-"Riffe") die seit dem Präkambrium bekannt sind; zu ihnen zählen die ältesten bekannten Fossilreste.  


Subduktion Abtauchen einer Lithosphärenplatte unter eine andere (meist kontinentale) Lithosphärenplatte (--> Lithosphäre, --> Plattentektonik).


Süßwasser  Wasser mit < 2 Promille Salzgehalt.  


Talgletscher Gletscherstrom in Talbereichen.


Talzuschub das Zuschieben von Tälern durch Gesteinsmassen infloge  von langsam verlaufenden Hangbewegungen.  


Tauernkristallisation Metamorphoseereignis (--> Metamorphose) im Jungtertiär (Oligozän), bei dem die Gesteine des Penninikums (geringe Ausstrahlung auch auf benachbarte Bereiche des Ostalpins und Helvetikums) schwach- bis mittelgradig-metamorph überprägt wurden; Spätauswirkungen sind u.a. die mineralreichen Klüfte und Golderzgänge der Hohen Tauern.


Tektonik Lehre vom Bau der Erdkruste sowie den Bewegungen und Kräften, die ihn erzeugt haben.


tektonisch auf die Bewegungen und Kräfte in der Erdkruste bezogen.


Tephrit basischer (s.d.) Vulkanit, Hauptgemengteile Pyroxen (s.d.), Plagioklas (s.d.) und Nephelin (s.d.); im Unterschied zu Basanit (s.d.) ohne Olivin (s.d.).  


Terran kontinentaler Krustenbereich der sich in seinem Gesteinsinhalt (Zusammensetzung, Alter, Struktur) von seiner gegenwärtigen Umgebung scharf abhebt; dies weist darauf hin, daß es sich um eine anderswo geprägte und oft weit verdriftete, später "angeschweißte" Krustenscholle handelt.  


Terrestrisch Bezeichnung für Vorgänge, Kräfte und Erscheinungen des Festlandes.


Tethys seit dem Paläozoikum vom Urpazifik gegen Westen ausgreifender Meeresbereich zwischen Gondwana im S und Eurasien im N, aus dessen Ablagerungen die eurasiatischen alpidischen Kettengebirge entstanden sind und dessen Rest, nach den alpidischen Gebirgsbildungsvorgängen, im Mittelmeer vorliegt.  


Tiefengestein (= Plutonit) magmatisches (--> Magma) Gestein das im Gegensatz zu vulkanischen Gesteinen (--> Vulkanit) im Inneren der Erdkruste erstarrt ist.


Tiefmarin Meeresbereiche mit über 200 m Wassertiefe.  


Tonalit kristallines, intermediäres (s.d.) Tiefengestein, Hauptgemengteile Feldspat (Plagioklas, s.d.), Quarz, Biotit (s.d.) und Hornblende (s.d.).  


Ton  klastisches (s.d.) Lockersediment (--> Sediment) mit einer Korngröße < 0,002 mm.


Tonstein  verfestigter Ton (s.d.).  


Tornquist Ozean in altpaläozoischer Zeit existierender ozeanischer Bereich zwischen den Landmassen von Gondwana (s.d.) und Sibiria.  


Trachyandesit intermediärer (s.d.) Vulkanit (s.d.), Haupgemengteile Feldspat (Alkalifeldspat und Plagioklas), Hornblende (s.d.) und Biotit (s.d.).  


Transgression Vordringen des Meeres über Festlandsgebiete.  


Tuff Gestein aus verfestigten vulkanischen Auswurfprodukten.


Ultrabasit Gestein mit weniger als 45 % SiO2 (Kieselsäure); aus größeren Erdtiefen stammend (Unterkruste bis Mantel).  


Unterostalpin tektonische Einheit der Ostalpen, ursprünglich am Südrand des Penninikums (s.d.) gelegen und durch die alpidische Gebirgsbildung als nächsthöheres Deckenstockwerk auf dieses überschoben.  


Unterstömungstheorie von O. Ampferer entwickelte geotektonische Hypothese, die bereits auf der Annahme von Konvektionsströmungen (s.d.) in zähplastischen Tiefenzonen beruht, durch welche die Krustenbewegungen verursacht werden sollen; im Unterschied zur modernen Theorie der Plattentektonik (s.d.) steigen die heißen Massen im Untergrund der Kontinente auf , fließen unter die "Kühlfläche" der Ozeanböden ab und sinken dort wieder in die Tiefe.  


Variszische Gebirgsbildung Orogenese (s.d.) im Paläozoikum (Höhepunkt im Karbon), die große Teile Mittel- und Westeuropas prägte; auch in später alpidisch überformten Gebieten (z.B. Zentralalpen) nachweisbar.


Vulkanischer Inselbogen über Subduktionszonen (--> Subduktion, --> Plattentektonik) auftretende Inselketten, zwischen ozeanseitigem Tiefseegraben und Kontinent, an denen das in größere Tiefen versenkte und dort aufgeschmolzene Material der absinkenden (ozeanischen) Platte plus Sedimentauflage durch Vulkane wieder an die Oberfläche gefördert wird; charakteristisch ist auch die hohe seismische Aktivität, also Erdbeben (z.B. Japan).  


Vulkanit = Oberflächen- oder Ergußgestein (Gegensatz: Tiefengestein (s.d.) = Plutonit); an (oder nahe) der Erdoberfläche erstarrtes magmatisches (--> Magma) Gestein, durch die schnelle, für Kristallisationsvorgänge zeitlich nicht ausreichende Abkühlung mit glasiger (amorpher, nicht kristalliner) Grundmasse, in der mehr oder weniger zahlreiche Kristalle ("Einsprenglinge") enthalten sind.


Zentralgneis  Orthogneis (s.d.), der durch die jungalpidische Tauernkristallisation (s.d.) aus Graniten (s.d.) hervorgegangen ist, die im Ober-Karbon (variszisch) in die Kruste des (späteren) penninischen (--> Penninikum) Ablagerungsraumes eingedrungen sind.  


 
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