Jüdisches Leben Erfurt

  • Mauerreste der mittelalterlichen, jüdischen Mikwe. Reste eines kleinen Raumes mit Tonnengewölbe, umgeben von Ausschnitten des bronzefarbenen Schutzbaus.

    Mikwe

    Eine Mikwe ist ein jüdisches Tauchbad, das der rituellen Reinigung dient. Neben der Synagoge und dem Friedhof gehört sie zu den wichtigsten Einrichtungen einer jüdischen Gemeinde. Die Erfurter Mikwe stammt aus dem 13. Jahrhundert und wird heute museal genutzt.

  • Doppelseite einer hebräischen Handschrift. Diverse textspalten und große verzierende Zeichen.

    Erfurter Hebräische Handschriften

    Die Erfurter Hebräischen Handschriften, die größtenteils als Faksimile in der Alten Synagoge gezeigt werden, unterstreichen die Bedeutung der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde. Aus dem 12. bis 14. Jahrhundert sind 15 Handschriften erhalten, so viele wie von keiner anderen Gemeinde. Neben vier Torarollen sind unter anderem vier hebräische Bibeln überliefert sowie ein Machsor, ein Gebetbuch für Feiertage.

  • Goldener, reich verzierter Ring

    Erfurter Schatz

    Ein jüdischer Kaufmann vergrub vermutlich während des Pogroms 1349 sein Hab und Gut. 1998 wurde dieses als "Erfurter Schatz" bei Bauarbeiten in der Michaelisstraße wiederentdeckt. Der Erfurter Schatz wird im Museum Alte Synagoge ausgestellt.

  • Inschrift auf einer Denknadel

    Erfurter GeDenken 1933 - 1945

    DenkNadeln erinnern vor den jeweiligen Wohnhäuser an Erfurterinnen und Erfurter, die von den Nationalsozialisten als Juden verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Eine bürgerschaftliche Initiative, der Arbeitskreis Erfurter GeDenken 1933 - 1945, ermöglicht diese Form des dezentralen Gedenkens an die Shoa.

Die Westfassade der Alten Synagoge. Im Anschnitt Ausschnitte der Nordfassade.

Die Alte Synagoge

Die Alte Synagoge ist die älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge Mitteleuropas. Als "begehbares Geschichtsbuch" erzählt sie die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudes. Das Museum präsentiert zudem den Erfurter Schatz und thematisiert die Erfurter Hebräischen Handschriften.

Fassade der Kleinen Synagoge zum Fluß hin. Große, schmale Fenster mit Rundbogen.

Die Kleine Synagoge

Die jüdische Gemeinde Erfurts errichtete die Kleine Synagoge im Jahr 1840, gab sie aber 44 Jahre später aufgrund von Platzmangel auf. Nach Jahrzehnte langer Nutzung als Fasslager und Wohnhaus befindet sich hier seit 1998 eine Begegnungsstätte und eine Ausstellung über jüdisches Leben in Erfurt im 19. und 20. Jahrhundert.

Fassade der Neuen Synagoge.

Die Neue Synagoge

Die Neue Synagoge wurde 1952 als einziger DDR-Synagogenneubau auf dem Grundstück errichtet, auf dem zunächst die Große Synagoge stand - die die Nationalsozialisten 1938 niederbrannten. Hier ist heute das Zentrum des Gemeindelebens. Außerdem finden hier die Gottesdienste statt.