Beweise für einen 1.800 Jahre alten Tathergang
Mit Metallsensoren, Schaufeln und Pinseln sind Grabungstechniker und Archäologen den Römern auf der Spur. 45 Min zeigt spektaktuläre Funde der Spurensuche am Harzhorn.
Bildergalerie startenSeit Archäologen vor vier Jahren eine sensationelle Entdeckung machten und ein römisch-germanisches Schlachtfeld am Harzhorn fanden, vergeht kein Tag, an dem dort nicht mit Metallsonden nach weiteren Fundstücken gesucht wird. In Kalefeld im Landkreis Northeim gibt es seither stetig weitere Funde. Aufgrund der Auswertung dieser Stücke läuft jetzt seit Dienstagmorgen eine neue Grabung am Harzhorn.
Am Hauptkamm haben Sondengänger mit ihren Metalldetektoren in der Vergangenheit schon eine Vielzahl Sandalen-Nägel und Pfeilspitzen gefunden. Grund genug, um mit den Grabungen an dieser Stelle in die Tiefe zu gehen, sagt Kreisarchäologin Petra Lönne. 20 Archäologie-Studenten tragen Bodenschichten ab und hoffen dabei auf weitere Funde. Der Haupttreffer wäre es, an dieser Stelle eine germanische Befestigung zu finden, sagt Lönne, denn in dem Grabungsbereich müssen die Römer auf die Germanen getroffen sein. Die vielen Funde dort sprächen dafür.
Die Entdeckung des römisch-germanischen Schlachtfelds aus dem dritten Jahrhundert belegt, dass die Römer sich nach ihrer Niederlage in der Varus-Schlacht bei Kalkriese nicht hinter den Limes zurückgezogen haben, sondern auch 200 Jahre später noch tief im Inneren Germaniens militärisch aktiv waren. Forscher haben dort mehr als 600 Fundstücke entdeckt, darunter ein Pferdeskelett und unzählige Waffenteile. Jeweils einmal jährlich gibt es tiefergehende Grabungen.