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Stand: August 2012

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Kurzinfo Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien - Worum geht es?

Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme und Bioenergie stehen als Energieträger nahezu unendlich zur Verfügung. Im Gegensatz zu den Energieträgern Erdöl, Kohle, Erdgas und Uran ist die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern klimafreundlich, sicher, sowie Umwelt und Ressourcen schonend. Erneuerbare Energien sorgen für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten, für mehr Versorgungssicherheit und stärken die heimische Wirtschaft. Die Nutzung erneuerbarer Energien vermeidet klimaschädliche Emissionen, die mit erheblichen Folgeschäden und -kosten verbunden sind. Darum ist der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur sinnvoll, sondern auch gesamtwirtschaftlich vorteilhaft.

Ziele

Ziel der Bundesregierung ist eine moderne, klimafreundliche, nachhaltige und sichere Energieversorgung für Deutschland. Hierfür sollen die erneuerbaren Energien konsequent ausgebaut und die Energieeffizienz weiter erhöht werden mit dem Ziel, dass die erneuerbaren Energien den Hauptanteil an der Energieversorgung übernehmen.

Folgende Ziele sind rechtlich verankert: Bis spätestens zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch auf mindestens 35 Prozent gesteigert werden. Bis spätestens zum Jahr 2050 soll dieser Anteil mindestens 80 Prozent betragen. An der gesamten Wärmeversorgung soll der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2020 14 Prozent betragen.

Politik der Bundesregierung

Strukturwandel: Massiver Ausbau erneuerbarer Energien

Das Bundesumweltministerium macht sich stark für den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien und damit für einen Strukturwandel in der Energieversorgung. Im Ausbau erneuerbarer Energien sieht das Bundesumweltministerium ein zielführendes Instrument im Gleichklang mit der Verbesserung der Energieeffizienz, die Energieversorgung in Deutschland grundlegend zu modernisieren, die Energieeffizienz massiv zu erhöhen, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig Deutschlands führende Position auf dem Weltmarkt für klimafreundliche Technologien auszubauen. Auch auf europäischer Ebene setzt sich die Bundesregierung für einen konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien ein.

Wichtiges Instrument: Erneuerbare-Energien-Gesetz

Ein wichtiger Motor und erfolgreichstes Instrument beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Mit dem EEG werden die Netzbetreiber verpflichtet, Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig abzunehmen und zu vergüten. Auch mit dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) vom 1. Januar 2009 soll zunehmend Wärme aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden.

Windkraft

Die Bundesregierung sieht in der Windenergie eine Schlüsseltechnologie im CO2-freien Energiemix der Zukunft. Windkraft nimmt die Spitzenposition bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein. Das Potenzial ist aber noch lange nicht ausgeschöpft: Vor allem mit einer verstärkten Nutzung der Windenergie auf dem Meer, sogenannter Offshore-Windenergie, sowie der weiteren Erschließung der Windenergienutzung an Land, insbesondere durch den Austausch älterer Anlagen durch moderne, leistungsfähigere Anlagen sieht die Bundesregierung besonders wichtige Perspektiven.

Wasserkraft

Die Bundesregierung will die Potenziale der Wasserkraft durch Ersatz, Modernisierung und Reaktivierung vorhandener Anlagen sowie den Neubau von Kleinwasserkraftanlagen an bestehenden Querbauwerken weiter nutzen. Bei der Nutzung der Wasserkraft sollen alle Umwelt- und Naturschutzanliegen ausgewogen berücksichtigt werden. Entsprechend hat die Bundesregierung im neuen Wasserhaushaltsgesetz vom 1. März 2010 die ökologischen Anforderungen an Wasserkraftanlagen konkretisiert.

Biomasse

Als Biomasse werden bei der Strom- und Wärmeerzeugung nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel Holz, aber auch pflanzliche und tierische Abfälle eingesetzt. Biomasse ist bei der Stromerzeugung im Kommen: Aus Biomasse, Biogas, Deponie- und Klärgas sowie dem biogenen Anteil des Abfalls wurden 2009 rund neun Prozent mehr Strom als im Vorjahr erzeugt.

Solarenergie

Die Sonne liefert jährlich eine Energiemenge, die den Energiebedarf in Deutschland um das etwa 80-fache übersteigt. Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll der Eigenverbrauch von Solarstrom noch stärker gefördert werden. Durch die neue Eigenverbrauchsregelung will die Bundesregierung den Strombezug aus dem Netz reduzieren und dieses entlasten. Das wiederum soll die Integration der erneuerbaren Energien in das Stromnetz beschleunigen.

Geothermie

Geothermie – auch Erdwärme genannt – bietet ein nach menschlichem Ermessen unerschöpfliches Energiereservoir. Geothermische Anlagen zur Stromerzeugung werden durch die Bundesregierung mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert. Durch feste Vergütungssätze und einen 20-jährigen Vergütungszeitraum bietet das EEG hohe Planungs- und Investitionssicherheit. Anlagen der tiefen Geothermie zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung fördert die Bundesregierung darüber hinaus durch das Marktanreizprogramm.

Verbraucherinformation

Der Einsatz erneuerbarer Energien trägt nicht nur dazu bei, die Luft rein zu halten und das Klima zu schützen. Sie machen auch unabhängig von Energieimporten und schwankenden Gas- und Ölpreisen. Bereits nach wenigen Jahren macht sich etwa eine Wärmepumpe oder Solaranlage bezahlt. Außerdem sorgen erneuerbare Energien in Deutschland auch für Beschäftigungszuwachs: Rund 382.000 Beschäftigte (im Jahr 2011) in Deutschland verdanken ihren Job den erneuerbaren Energien. Tendenz steigend - sowohl im Inlandsmarkt als auch den Export für den rasch wachsenden Weltmarkt. Damit gehört diese junge Wirtschaftssparte zu den krisenfesten Zukunftsbranchen.


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