Die 
Hinrunde der 2. Landesliga West endet erst am 10. November mit dem Nachtragsspiel zwischen Seitenstetten & Kilb - hinter den Kulissen basteln die Teams bereits fleißig an Kader-Veränderungen. Gerüchte tun sich auf, eines hält sich derzeit in der Szene hartknäckig: Demnach steht Peter Orosz vor einem Abschied in Rohrendorf. Krems sieht Handlungsbedarf in der Offensive. Im Folgenden ein erster Überblick übers Transfer-Geschehen.
Die 
Hinrunde ist für die SU Hofstetten-Grünau gelaufen. Was Fußball angeht, kam Spielertrainer Nermin Jusic aber noch nicht so wirkich zur Ruhe. Der 36-Jährige schlug seine Zelte in dieser Woche in Lindabrunn auf, begann mit der Ausbildung zum UEFA-A-Lizenz-Trainer. Dabei kommt es auch zu einem Wiedersehen mit einem Trainerkollegen der 2. Landesliga West: Herzogenburg-Coach Manfred Uhlig fungiert bekanntlich als Ausbildner. So gesehen tanzt Jusic in dieser Woche nach Uhligs Pfeife. Den Wunsch für sein Team hat Jusic bereits deponiert: "Wir brauchen einen zentralen Mittelfeld-Spieler, zweikampf- und kopfballstark. Auf dieser Position sehe ich Handlungsbedarf, wir haben sie nach dem Abgang von Dalibor Semanko im Sommer nicht wirklich nachbesetzt.
Als 
Top-Verstärkung war Peter Orosz im Sommer in Rohrendorf präsentiert worden, in Szene gesetzt hat sich der 31-jährige Ungar in der 2. Landesliga West nur selten. Der Angreifer brachte es in zwölf Matches auf sechs Treffer, zündete nur einmal so richtig seinen Turbo: Beim 3:0 am 7. Spieltag in Zwentendorf markierte Orosz alle drei Treffer. Angeblich plant der 31-Jährige, Rohrendorf in der Winterpause wieder zu verlassen. Rohrensdorf Co-Trainer weiß offiziell nichts davon: "Von unserer Seite ist dazu nichts in Planung. Unseren Informationen nach will und wird Orosz seinen Vertrag erfüllen", betont Günter Mayer. Die Gerüchteküche hingegen besagt, dass Orosz im Frühjahr 2013 wieder für Vorwärts Steyr auf Torjagd gehen wird. Jener Klub, für den er im Frühjahr 2012 bereits kickte, ehe er im Sommer nach Rohrendorf weiterzog. Steyrs Sektionsleiter Oliver Grünwald bestätigt das Interesse: "Er würde sportlich, menschlich und charakterlich super bei uns rein passen, ich bin nach wie vor freundschatlich mit ihm in Kontakt. Peter war auch bei unserem letzten Heimspiel gegen Dietach im Stadion, hat sich bei uns immer sehr wohl gefühlt." Vorwärts Steyr ist aktuell Zweiter der Radio-OÖ-Liga, kämpft um den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Mitte. Offen ist, ob Rohrendorf einem Wechsel überhaupt zustimmen würde. "Wir müssen uns finanziell nach der Decke strecken", sagt Grünwald. Rohrendorfs "Co" Mayer meinte angesprochen auf die Steyrer Interessen: "Bei uns hat sich noch niemand von Vorwärts Steyr gemeldet."
Der 
Kremser SC hat den Titel noch nicht ganz abgeschrieben, plant aber im Hinterkopf bereits für die nächste Saison: "Wir wollen jetzt im Winter schon eine Mannschaft formen, die das Zeug hat, spätestens in der Saison 2013/14 um den Aufstieg in die 1. Landesliga mitzuspielen", betont Trainer Willi Schmircher. Der Vorstand tagte am Dienstag Abend und steckte seine Transferpläne ab: "Wir werden uns mit einem Mittelfeld-Spieler und einem Angreifer verstärken, im Gegenzug wahrscheinlich ein, zwei Spieler abgeben", erklärte der sportliche Leiter Christan König. Für den Angriff wird ein spezieller Spielertyp gesucht: "Wir brauchen einen Rammböck, wie es Aleksandar Stanojcic gewesen ist. Unsere restlichen Stürmer kommen mit so einem Spielertyp an ihrer Seite besser zur Geltung." Auch ein Comeback von Stanojcic steht im Raum.
Die 
Unzufriedenheit ist groß beim SC Melk, die Hinrunde ist mit 14 Punkten aus 13 Spielen völlig missraten. Die Zukunft von Trainer Ronald Kraaibeek galt lange Zeit als ungewiss, da der Niederländer vorm Wechsel nach Thailand steht, wo er bei einem Team der 1. Liga die Leitung der Nachwuchs-Akademie übernehmen soll. Inzwischen steht fest, dass Kraaibeek unabhängig vom möglichen Thailand-Engagement die Melker verlässt: "Ja, es stimmt, die Trennung wurde inzwischen vollzogen. Ronald hat riesige Qualitäten als Trainer, doch die Abnützungs-Erscheinungen waren zuletzt deutlich feststellbar. Die Trennung erfolgt zu einem für beide Seiten günstigen Zeitpunkt", bestätigte Melks Obmann-Stellvertreter Richard Scheidl. Über allem steht natürlich das Dankeschön an Kraaibeek. Scheidl: "Ronnie hat großartige Arbeit geleistet, zwei Meistertitel errungen. Wir werden ihn alle vermissen." Die Nachfolger-Suche ist voll im Gange, einer von insgesamt fünf Kandidaten ist Johannes Neumayer, der Wilhelmsburg am Samstag zum Herbst-Meistertitel in der Gebietsliga West führte. "Wer Kraaibeek nachfolgt wird, wollen wir innerhalb der nächsten 14 Tage entscheiden", verriet Scheidl. Die Kader-Veränderungen sollen nur marginal sein: Es steht so gut wie fest, dass die Zeit von Jan Urban in Melk nach nur einem halben Jahr abgelaufen ist.
Der 
ASV Schrems entscheidet in den kommenden Tagen, ob er in der Winterpause am Transfermarkt aktiv wird. Die Hoffnungen auf ein Comeback von Marco Weitzenböck haben sich zerschlagen: Der Stürmer absolviert bekanntlich ein Auslands-Studium in den USA, hatte im Frühjahr 2011 für Schrems in elf Spielen zehn Treffer erzielt. Trainer Bruno Meyer erfuhr inzwischen, dass aus dem erhofften Comeback des 20-Jährigen im kommenden Frühjahr nichts wird: "Marco hängt an sein Auslands-Semester in den USA gleich noch ein Praktikum an, dass er ab Februar 2013 in Spanien und da voraussichtlich in Barcelona absolvieren wird."
Der
SV Zwentendorf wird das Frühjahr ebenfalls in akuter Abstiegsgefahr beginnen, die Verantwortlichen sehen Handlungsbedarf: "Wir haben einen Legionärsplatz frei, denken darüber nach, ihn in der Winterpause zu besetzen", erzählte Obmann Leopold Marschall bereits vergangene Woche. Handlungsbedarf sieht man in Zwentendorf angesichts von neun Toren in zwölf Spielen vorrangig im Sturm: "Wir werden auf jeden Fall aktiv werden, zwei, drei Spieler tauschen. Einige Neuerwerbungen konnten sich in dieser Liga einfach nicht durchsetzen."
Zdenek
Latal gab gegen Schrems wie angekündigt sein Abschiedsspiel für Eggenburg, mit nur zwei erzielten Toren blieb er meilenweit hinter den Erwartungen und wird zur Halbzeit der Saison 2012/13 schon wieder aussortiert. Auch hinter dem Verbleib des 2. Eggenburger Legionärs steht inzwischen ein Fragezeichen: Ivan Lacko musste gegen Schrems verletzt passen, wilde Gerüchte gingen um. "Es hieß von manchen Seiten, er hätte sich beim Futsal verletzt. Dann hätten wir uns sofort vom ihm getrennt", hielt Eggenburg-Coach Manfred Mayer fest. Doch bei einer Aussprache nach dem Spiel öffnete Lacko für Klubbosse & Trainer seinen Verband. "Da war dann klar, dass seine Version stimmt, er sich im Job Verbrennungen zugezogen hatte." Da es sich nicht die erste Verletzung handelte, ist Lackos Weiter-Verpflichtung dennoch offen.
Ruhig 
geht es derzeit noch beim SC Gmünd zu, auch wenn sich seit Tagen hartknäckig ein Gerücht hält, wleches besagt, dass Ex-Kapitän Patrick Budschedl im Frühjahr 2013 sein Comeback feiern wird. Jener Budschedl, der erst im Sommer 2012 mit großem Getöse verabschiedet worden war und nach dessen Abgang sich innerhalb der Mannschaft eine neue Hierarchie gebildet hatte. Obmann Rainer Poppinger: "Ob er kommt oder nicht, das ist derzeit reine Spekulation. Er muss es wollen und der Verein muss es auch wollen. Wir wissen auch nur von den Gerüchten, die besagen, dass er sich bei seinem jetzigen Klub St. Martin nicht mehr wohl fühlt, zumal das angestrebte Ziel Meistertitel in der 1. Klasse Waldviertel außer Reichweite scheint. Es gab aber noch kein Gespräch mit Budschedl." Sollte Bewegung ins dieses Thema kommen, will Poppinger mit Mannschaft, Trainer & Vorstand noch im November eine Entscheidung fällen: "Unabhängig von Budschedl schauen wir uns nach einer Verstärkung fürs Mittelfeld um. Dort herrscht Not am Mann, wir haben mehrere Optionen." Einen namhaften Abgang erwartet Poppinger nicht: "Die Mannschaft ist jung, sie weiter zu verjüngen, wäre eigentlich fahrlässig."
Christian Reichel
Jetzt Fan werden von unterhaus.at Niederösterreich
Hol dir jetzt die Ligaportal GOLD-Mitgliedschaft zum Aktionspreis!
