The Art of Games: gamescom Interview (German)

Das deutsche Unternehmen Aruba Events setzte das in die Tat um, was viele Gamer schon lange dachten: Videospiele sind Kunst und Kunst sollte man präsentieren. Daher zeigte Aruba Events unter dem Namen "The Art of Games" während der gamescom 2010 handverlesene Konzeptkunst aus der Welt der Video- und Computerspiele. Von Monkey Island über Command & Conquer: Red Alert, Left 4 Dead, Mercenaries 2 und machinarium war für jeden etwas dabei. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Stephan Reichart über die Hintergründe.

Stephan Reichart :: Geschäftsführer Aruba Events

Bitte erzählen Sie uns kurz etwas über das Unternehmen Aruba Events.

Aruba Events ist Deutschlands führende Eventagentur für Veranstaltungen der Games-Branche. Wir organisieren unter anderem seit 2004 den ‚Deutschen Entwicklerpreis‘, seit 2003 die erfolgreichste deutschsprachige Entwicklerkonferenz ‚Quo Vadis‘ in Berlin sowie seit 2008 das erste Kulturfestival Europas für Spiele, das ‚Living Games Festival‘.

Wie wurde The Art of Games ins Leben gerufen? Was hat Sie zu diesem Projekt bewogen?

Die Idee zu ‚The Art of Games‘ entstand auf dem Living Games Festival, welches wir im Juli im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 RUHR.2010 in der Jahrhunderthalle Bochum veranstaltet haben. Hier wurden in kleinem Rahmen künstlerische Darstellungen von Videospielen wie „Command & Conquer: Red Alert!“ und „Die Sims“ ausgestellt. Dazu erreichte uns so viel positives Feedback, dass wir die Ausstellung vergrößert und unter dem Namen ‚The Art of Games‘ weiter geführt haben.

Insgesamt sind 50 Werke von über 20 unterschiedlichen Spielen vertreten. Können Sie uns einige der Spieltitel nennen?

Wir konnten Artworks von namhaften internationalen Publishern wie Nintendo und Electronic Arts für die Ausstellung nutzen. Aber auch deutsche Firmen wie Bigpoint, Deck 13, Frogster und Daedalic haben mit großem Interesse auf unsere Anfrage reagiert und uns zahlreiche Bilder zur Verfügung gestellt. Die Besucher der gamescom 2010 konnten auf dem ‚The Art of Games‘-Stand Bilder aus Battleforge, Machinarium, Monkey Island, Professor Layton, Tera usw. betrachten.

Command & Conquer Red Alert 3 :: Yuriko Im Rahmen der E3 findet seit einigen Jahren eine Ausstellung zu Videospielen mit Namen „Into The Pixel“ statt. Ausgestellt werden Werke von ausgewählten Künstlern, die sich vorher beworben hatten. Wie wurde dagegen die Auswahl der Kunstwerke bei „The Art of Games „ für die gamescom durchgeführt?

Wir haben verschiedene Publisher und Entwickler gezielt angesprochen und nach künstlerisch anspruchsvollen Artworks und Concept Art von Spielen aus deren Hause gefragt. Wir bekamen dann von den jeweiligen Firmen diverse Grafiken zur Verfügung gestellt, von denen wir im nächsten Schritt die unserer Meinung nach ästhetischsten ausgewählt haben. Wir wollten dabei vor allem verschiedene Genres abdecken

An welches Publikum richtet Sie Ihrer Meinung nach die Ausstellung „The Art of Games“?

An anspruchsvolle Spieler, die sich gerne näher mit der Materie der Kunst in Spielen beschäftigen, aber auch an Sammler und Liebhaber, die gerne so viel wie möglich von ihrem Lieblingsspiel sehen wollen. Wenn wir mit ‚The Art of Games‘ es darüber hinaus noch schaffen, auch Menschen, die sonst mit diesem Medium keinerlei Berührung haben, auf den künstlerischen Aspekt von Videospielen aufmerksam zu machen, freuen wir uns besonders.

Monkey Island :: Concept Art Welche Art von Hintergrundinformation erhält der Besucher von „The Art of Games“ zu den Konzeptzeichnungen?

Viele, so können wir ihm z.B. ausführlich sagen, auf Basis welcher Spiele, von welchen Künstlern und mit welcher Technik die Bilder entstanden sind.

Mit einer Ausstellungsfläche von mehr als 150 Quadratmetern könnten Sie auch ein Museum oder eine Galerie füllen. Gibt es bisher Bestrebungen, die Ausstellung fortzusetzen und Videospielkunst auch außerhalb der gamescom für Interessierte zu öffnen?

Ja, wir streben in jedem Fall an „The Art of Games“ fortzusetzen und zu einer etablierten Ausstellung auszubauen. Eine Möglichkeit wäre sicherlich auch, einen festen Ausstellungsort zu suchen. Da wir jedoch in erster Linie große Veranstaltungen organisieren - unmittelbar stehen uns die Online Games Conference am 31. November und der Deutsche Entwicklerpreis am 1. Dezember ins Haus - ist eine Umsetzung unserer Pläne mit „The Art of Games“ nicht kurzfristig zu erwarten.

machinarium::  Concept Art Spiele stehen auf der einen Seite in der Öffentlichkeit immer wieder in der Kritik. Auf der anderen Seite gibt es Bestrebungen, Spiele als Kulturgut oder als Kunst anerkennen zu lassen. Welche Position nehmen Sie dabei ein?

Wir erkennen Spiele definitiv als Kulturgut an, nicht zuletzt die Aufnahme des G.A.M.E. Bundesverbandes der Entwickler von Computerspielen in den deutschen Kulturrat im Jahre 2009 zeigt, dass auch die entsprechenden offiziellen Institutionen die kulturelle Bedeutung von Games erkannt haben. Trotzdem werden Videospiele, genauso wie Bücher und Filme übrigens auch, immer polarisieren – nur weil Games als Medium ein Kulturgut sind, ist nicht jedes einzelne Spiel gleich kulturell wertvoll.

Weitere Fotos zur Ausstellung "The Art of Games" sind in unserer Galerie verfügbar.

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