29.08.2012, 13:09

Peter Stelzel-Morawietz

Medikamente online bestellen

Schluss mit Apothekerpreisen: Online-Ersparnis bis zu 80 Prozent

Vor Jahren galt die Versandapotheke Doc Morris vielen Pharmazeuten als „Nestbeschmutzer“. Inzwischen sind in Deutschland mehr als 2.500 Versandapotheken zugelassen. ©DocMorris

Eine deutsche Apotheke vor Ort verlangt für 20 Aspirin-Tabletten etwa fünf Euro, dafür gibt es in den USA eine 500er-Großpackung: Die Gewinnmargen der Pharmabranche sind also riesig. Im Internet dagegen kosten viele Medikamente nur ein Fünftel – ganz seriös und sicher.
50 Prozent aller Medikamente im Internet sind gefälscht, in jeder zweiten Spam-Mail geht es um Viagra, vermeintliche Schlankmacher und Co. Das belegen zahlreiche Studien, an denen nicht ernsthaft zu zweifeln ist. Dies aber ist kein Grund, grundsätzlich auf Arzneimittelbestellungen im Internet zu verzichten. Denn die Ersparnis gegenüber den „Apothekerpreisen“ vor Ort liegt fast immer bei 50 Prozent, weichen Sie auf Generika, also auf Medikamente mit gleichem Wirkstoff wie das teurere Originalpräparat aus, meist sogar 70 bis 80 Prozent. Suche und Bestellung bei einer seriösen und zugelassenen Versandapotheke haben Sie in weniger als zwei Minuten erledigt, selbst wenn Sie nicht einmal die Bezeichnung der gesuchten Arznei kennen.
Dazu ein Beispiel: Sie suchen etwas gegen Migräne. Auf Seiten wie Medizinfuchs, Netdoktor oder Onmeda genügt es, Krankheit oder Symptome einzutippen, schon gelangt man schnell zur Medikation, zum richtigen Wirkstoff und damit zum passenden Medikament. Das Originalpräparat gegen Migräne kostet in der Doppelpackung vor Ort gut zehn Euro, online gibt es das Gleiche für deutlich weniger als die Hälfte. Das Generikum mit gleichem Wirkstoff, gleicher Dosierung und gleicher Packungsgröße gibt es für weniger als 2,50 Euro – also rund 80 Prozent gespart.
So verhält es sich bei vielen Medikamenten, die nicht verschreibungspflichtig sind. Denn anders als bei den Arzneimitteln auf Rezept ist die Preisbindung bei nicht rezeptpflichtigen, aber apothekenpflichtigen Präparaten seit Anfang 2004 aufgeboben. Hier lohnt die Online-Bestellung also ganz besonders, während das Einreichen von Rezepten bei Internet-Apotheken vergleichsweise aufwändig ist und dann noch nicht einmal finanziell etwas bringt. Erst jüngst hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe in einem Grundsatzurteil entschieden, dass die deutschen Preisvorschriften für verschreibungspflichtige Arzneimittel auch für Versandapotheken mit Sitz in anderen EU-Ländern gelten (GmS-OGB 1/10).

Günstigster Preis per Mausklick über Suchmaschinen

Keine Angst, Sie müssen keineswegs stundenlang recherchieren, um für ein bestimmtes Medikament die günstigste Online-Apotheke zu finden. Besonders praktisch ist der bereits genannte Medizinfuchs, weil die Seite neben vielem anderen auch einen Preisvergleich integriert hat. Das gleiche erledigt der auf Arzneimittel spezialisierte MediPreis: MediPreis bietet sogar eine Generika-Suche („Produkte mit gleicher Wirkstoffkombination, aber eventuell billiger“) und zu jedem ausgewählten Produkt über die Registerkarte „Aktuelle Preise inkl. Versand“ zudem den Gesamtpreis inkl. Versandkosten.
Viele Internet-Apotheken sehen nämlich erst ab einem Mindestbestellwert von 20 oder 30 Euro von den Porto- und Verpackungsgebühren ab, so dass insbesondere bei Kleinbestellungen das Porto überproportional zu Buche schlägt. Das berücksichtigen MediPreis, Medizinfuchs und die allgemeine Preissuchmaschine Billiger.de bereits über die Sortierung nach dem Gesamtpreis. Der Rest funktioniert wie sonst auch: Die Preisvergleiche führen Sie gleich zur Internet-Apotheke, wo Sie – gegebenenfalls nach einer einmaligen Registrierung – die Medikamente bestellen.
Die Erfahrung zeigt, dass die Bestellung in Deutschland in aller Regel nach ein bis drei Tagen beim Empfänger ist. Aspirin auf diesem Weg gegen akute Schmerzen zu bestellen, ist also sinnlos. Wer dagegen chronisch krank ist und deshalb keinerlei Beratung benötigt und oder häufiger gebrauche Medikamente vorausschauend im Internet bestellt, kann so kräftig sparen. Schließlich bieten sowohl Medizinfuchs als auch MediPreis Apps zum Preisvergleich auf Android- und iOS-Geräten.
Beratung ist auch bei Online-Apotheken Pflicht
„Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – so schreibt es das Gesetz bei jeder Medikamentenwerbung vor. Doch wen soll man fragen, wenn man niemandem gegenübersteht? Auch die Versandapotheken sind verpflichtet, ihre Kunden in angemessener Form zu beraten. Das kann entweder per E-Mail oder Telefon passieren, die Beratung muss dabei durch pharmazeutisch ausgebildetes Fachpersonal erfolge. Manche Apotheken sind über eine örtliche Festnetznummer erreichbar, andere nur über 01805-Nummer. Vom Festnetz aus kostet diese Vorwahl moderate 14 Cent pro Minute, richtig teuer wird eine längere Beratung allerdings vom Handy, weil die Tarife der Mobilfunkprovider zum Teil deutlich darüber liegen.
Auch darf ein Nachteil der telefonischen Beratung nicht verschwiegen werden: Allgemeine Ratschläge und Hinweise zur Medikamenteneinnahme oder gar auf eventuelle Unverträglichkeiten gibt es hier nur, wenn der Kunde von sich aus aktiv wird. Andererseits fühlt sich manch Kranker sicher wohler, wenn er sich beraten lassen kann, ohne dass dies andere Menschen hinter ihnen im Ladengeschäft mitbekommen.

Sicherheitslogo sortiert schwarze Schafe und Viagra-Spam aus

Die eingangs zitieren Studien zu gefälschten Medikamenten und zum Spam-Aufkommen für Viagra, Schlankmacher und Co machen eines klar: Es gibt Unmengen vermeintliche Arzneimittel, die im besten Fall schlicht unwirksam sind – im schlimmeren Fall aber sind solche „Medikamente“ sogar schädlich oder gefährlich. Deshalb sollten Sie insbesondere von allen Angeboten Abstand nehmen, die Sie ungefragt per E-Mail erreichen.
Umgekehrt ist es aber ganz einfach, ausschließlich bei zertifizierten Online-Apotheken zu kaufen. Zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium gibt das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information eine Liste vonVersandapotheken mit behördlicher Zulassung heraus. Die PDF-Datei ist mit rund 2.900 Einträgen äußerst umfangreich, die gezielte Suche nach einem Versender ist mit der Tastenkombination „Strg + F“ aber schnell erledigt.
Darüber hinaus gibt das Institut ein Sicherheitslogo für zertifizierte Apotheken heraus, mit dem sich die Online-Pharmazeuten schmücken dürfen: Wenn Sie auf das Logo klicken, öffnet sich eine Webseite des Instituts mit dem Registereintrag der betreffenden Apotheke.

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